Vielverfärbender Birkenpilz ?

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 3.710 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Earl86.

  • Hallo Leute,


    auf meiner spätherbstlichen Tour bin ich heute nach der großen Runde in der MKM, Maronen-Kiefern-Monokultur, einen Abstecher in den fast schon romantischen, lichtdurchfluteten Birkenwald gegangen. Inmitten der vielen bunt-gelben Birkenblätter ist mir folgender Geselle vor dem Fuß hochgeschossen. Die Hutfarbe und besonders der rote Fleck am Stiel ließen mich hier am 'klassischen' Birkenpilz zweifeln. Könnte dies Leccinum variicolor, der Vielverfärbende Birkenpilz sein? (bitte entschuldigt die bestenfalls mittelmäßigen Bilder)


    Größe: 18-20cm
    Hut: 8-10cm, rotbraun
    Fruchtschicht: weißlich, nicht hervorquillend
    Stiel: Raustiel-Habitus, dunkel-roter Fleck an verletzter Stelle
    Stielbasis: keine Färbung nach Anschnitt beobachtet
    Habitat: unter Birke



    Ich würde mich freuen, wenn mir jemand etwas Licht in den Rauhstiel-Dschungel bringt!


    LG, Andreas

    Der Brieselang ist eine schwindende Macht, an Terrain verlierend wie an Charakter, aber auch noch im Schwinden ehrwürdig, voll Zeichen alter Berühmtheit und alten Glanzes. Fontane

  • Hallo Andreas!


    Der sieht eigentlich nicht wie L. variicolor aus, welcher ziemlich dunkle, fast schwarze Hüte hat mit hellen "Verwischungen".
    Am besten lässt sich die zu erwartende Verfärbung im Längsschnitt provozieren:
    http://mycoweb.narod.ru/fungi/…iicolor_3_JS_20060902.jpg


    Die wenigen Funde, die ich hatte, bezogen sich auf beinahe moorähnliches und moosiges Gelände.


    Den roten Fleck halte ich für.........ja, keine Ahnung, wo das herkommt.
    Manchmal hat man partiellen Bakterienbefall als Rotfleckigkeit, habe ich aber bisher nie bei Leccinum gesehen.


    VG Ingo W


    P.S.: Espen oder Pappeln standen da wohl nicht rum?

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130+4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134+7 (7.Platz im APR 2022) = 141+4 (KISD-Prozente von GnE) = 145-15 (APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (APR 2024) = 133

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    Einmal editiert, zuletzt von Ingo W ()

  • Hallo IngoW,
    Jetzt bin ich überrascht. Für L. Variicolor halte ich relativ klein- und dunkelhütige BIRKENPilze, die im Bereich der Stielbasis nach Druck oder Verletzung blau anlaufen. Dein Link zeigt einen Pilz (und nun kratze ich mein Rudimentär-Russisch zusammen) nach einer halben Stunde gerade mal ein klein wenig im Querschnitt einen grünen (!) Anflug zeigt.
    Typisch ist für mich Tafel 85 in Fungi Europaei Bd. 2 als "Leccinum variicolor var. bertrauxii"
    Viele Grüße
    Manfred

  • Hallo Manfred!


    Also ich weiß nicht, ob da jetzt Zeiten für die Verfärbung vorgegeben sind und ob das innere Stielfleisch überhaupt so extrem grün verfärbt wie im russischen Beispiel.
    Ehrlich gesagt, habe ich nur im Schnelldurchlauf ein variicolor-Bild gesucht, dass per Verletzung (oder eben Oxidation) im Hutfleisch rosalich und im Stiel irgendwie grün anläuft und wo außerdem die Hutfarbe zu meiner Vorstellung passt.


    Wie der russische Pilz jetzt nach nur einer Stunde ausgesehen hat, weiß ich natürlich nicht, aber vermutlich wird er sich schon zu den rechten Farben hinentwickelt haben.


    Dass die Vielfarbigen kleiner sind, das kann ich nicht bestätigen. Meine gefundenen hatten "normale" Größe, waren auch "härter".
    Wie schnell nach Verletzung die Grünfärbung eintritt oder eintreten muss? Auf jeden Fall geht das wohl in der Stielrinde immer flotter als im inneren Fleisch, falls das überhaupt betroffen ist.


    Tiefgründig kann ich leider nicht argumentieren, Röhrlinge sind nicht gerade meine Lieblings-Spielwiese.
    Falls ich daneben liege, oder du eine andere Meinung hast zum vorgestellten Fund, so ist das Null Problem und eine Diskussion/Klärung von mir ausdrücklich erwünscht.


    VG Ingo W

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    Einmal editiert, zuletzt von Ingo W ()

  • Hallo Andreas, hallo Ingo,
    Ich bin KEIN ausgewiesener Röhrlingsspezialist. Für mich sind in dem geposteten Bild insbesondere die Abb. B und D typische "variicolor". Kann aber sein, dass ich da daneben liege.
    Eine Frage an Andreas: Standen da auch Pappeln? Ich habe da noch so einen Verdacht....
    Viele Grüße
    Manfred

  • Hallo Manfred!



    Zitat


    Eine Frage an Andreas: Standen da auch Pappeln? Ich habe da noch so einen Verdacht....


    Hab ich oben auch schon gefragt. ;)


    VG Ingo W

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  • Guten Morgen Ingo und Manfred,


    der Wald ist dominant Birke. Ich habe zugegeben auch nicht nach anderen Bäumen geschaut. Allerdings (!) habe ich an selbiger Stelle schon Rotkappen gefunden. Damit ist Espe potentiell zu erwarten. Geht eure Vermutung in Richtung Pappel-Rauhfuß? Hutfarbe, Röhrenschicht und die beschriebene Festigkeit würden passen. Fungiert Zitterpappel also auch als Pappel-Mykorrhiza-Bildner?


    LG, Andreas

    Der Brieselang ist eine schwindende Macht, an Terrain verlierend wie an Charakter, aber auch noch im Schwinden ehrwürdig, voll Zeichen alter Berühmtheit und alten Glanzes. Fontane

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