Ich stelle die Giftigkeit der Erdritterlinge und Nebelkappen in Frage.

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  • Dann versäumst Du aber u.U. die besten Pilze. Einige, die manche! sogar als ungenießbar ansehen, gehören zu meinen Lieblings!pilzen, z.B. der schuppige Porling, der große Scheidling, grüne Anistrichterlinge, aber auch diverse andere. Die sammeln wir nicht nur nebenbei, sondern fahren gezielt zum sammeln, weil ich die soo gerne mag Meine Tochter mag beide übrigens auch gerne.


    Ich probiere mittlerweile jeden Pilz, der irgendwo als eßbar angesehen wird und SICHER ungiftig ist.


    Du scheinst einen sehr interessentant Geschmackssinn zu haben :D
    Ich probiere auch gerne neue Arten, insbesondere wenn es nichts anderes gibt. Wenn es aber sonst viele leckere Pilze gibt dann fehlt mir die Motivation was anderes zu probieren. Ich habe auch schon Amanita fulva, Xerula Radicata, Graue Wulstlinge, Samtfusskremplinge, Sklerotien-Stielporlinge, Aniszählinge und Rehbraune Dachpilze gegessen. Und da müsste ich oft feststellen dass ich manche durchaus essbare Pilze lieber im Wald lassen sollte. Vor allem die mit Rettich- und Anis-Geruch. Aber manche "exotische" Arten sind durchaus lecker - Xerula Radicata und Sklerotien-Stielporling, zum Beispiel.


    Ich beobachte oft dass Menschen ganz verschiedene Meinungen über Speisewert diverser Arten haben. Ich glaube dass jeder Pilzsammler eigene Lieblingspilze hat die den anderen nicht so toll schmecken und umgekehrt. Ich zum Beispiel mag Butterpilze total, aber Perlpilze und Anis-Champignons nicht so. Meine Kinder mögen keine Reizker dafür aber Hallimasch. Nur bei Parasolen und Pfifferlingen scheinen wir uns alle ganz einig zu sein.

    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    also zu den Erdritterlingen: Da hat ja Siegmar im Tintling und in der ZMykol ja inziwschen einiges revidiert.


    Für die Nebelkappen sollte eigentlich in diesem Artikel alles gesagt sein.


    Ich verstehe nicht, warum du so eine Faktenlage ignorierst.


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


    PSV-Prüfungstemine 2024: hier

  • Hallo Stefan!



    also zu den Erdritterlingen: Da hat ja Siegmar im Tintling und in der ZMykol ja inziwschen einiges revidiert.


    Gibt es einen Link wo ich mehr dazu lesen kann?



    Für die Nebelkappen sollte eigentlich in diesem Artikel alles gesagt sein.


    Ich verstehe nicht, warum du so eine Faktenlage ignorierst.


    Versteh mich bitte nicht falsch. Ignorieren tue ich doch nichts. Ich habe mich mit diesem Thema schon beschäftigt bevor ich mich an Kostversuche getraut habe. Den Artikel kenne ich. Dort wird ziemlich eindeutig gesagt dass aus Nebelkappen zwar Nebularin isoliert wurde und dass Pilzvergiftungen bekannt sind aber man weiss nicht ob Nebularin für die Nebenwirkungen verantwortlich war oder was anderes. Und offensichtlich nicht jeder hat Beschwerden nach dem Verzehr. Wie es so oft ist - selbst die Wissenschaftler wissen noch nicht was genau beim Essen der Nebelkappen passiert. Vorsichtshalber wird vom Verzehr abgeraten.


    Was ich hier sage ist dass ich denke das es falsch ist umstrittene Pilze als giftig zu bezeichnen. Sie sind umstritten, werden oft ohne bemerkbaren Probleme gegessen, und wie alle Pilze sind sie nicht komplett erforscht. Umstritten - nicht weniger aber auch nicht mehr. Sonst würde man Rita Lüder's Buch wo sie Nebelkappen empfielt wahrscheinlich verbannen müssen. Mein Exemplar ist übrigens alles andere als veraltet - 4. Auflage von 2015.

  • Hallo Alex,


    ich verfolge diesen Thread jetzt schon die ganze Zeit, Anfangs auch ziemlich interessiert. Mittlerweile verstehe ich aber irgendwie nicht mehr wo Du eigentlich hin willst.


    Eigentlich wurde doch bereits so gut wie alles, zum Teil mehrfach, angesprochen, geklärt und erklärt. Da ist ein Pilz, bleiben wir bei Nebelkappe, der unter Verdacht geraten ist. Zum Thema der diversen wissenschaftlichen Untersuchungen wurde ja bereits ebenfalls geschrieben und das Problem damit betrifft weder nur die Nebelkappe, noch nur alleine die Pilze sondern z.B. auch die Pflanzen.


    So und nun gibt es Personen die etwas mit z.B. der Nebelkappe zu tun haben:
    Sammler und Privatverbraucher - da muss halt jeder für sich selbst entscheiden ob er die Nebelkappen nun weiter ißt oder eben erst einmal nicht - und Punkt!
    Dann gibt es die Pilzsachverständigen, Pilzberater usw., auch die Moderatoren eines Forums - die müssen sehr, sehr vorsichtig sein und müssen sich schon alleine aus Haftungsgründen an die offiziellen Richtlinien halten.
    Und dann gibt es den offiziellen Dachverband (?) DGfM - die geben das vor, an was sich die PSV halten müssen oder halten sollten.


    Wenn Du also an der aktuellen Lage zu den Nebelkappen etwas ändern möchtest, so zumindest habe ich Dein Anliegen verstanden, z.B. mit einer erweiterten Klassifizierung um "Umstrittene Pilze", dann müsstest Du doch eigentlich zur DGfM gehen und dort aktiv mitarbeiten. :)



    Aber vielleicht auch noch aus meiner Erfahrung an die PSV: Bei vielen Pflanzen gibt es ja seit Jahren ganz ähnlich gelagerte Probleme. Echt ein Problem für mich bei Führungen, Vorträgen und Seminaren, insbesondere wenn es sich um hervorragende Heilpflanzen handelt. Bei Fällen ähnlich wie der Nebelkappe, erkläre ich daher immer die tatsächliche Lage, also dass es wissenschaftliche Untersuchungen gibt die dieses und jenes herausgefunden haben, dass zwar die Pflanze seit Jahrhunderten verwendet wird, aber nun eben diese oder jene Unverträglichkeiten oder Wirkungen festgestellt wurden, usw.. Ich weise also ganz klar und ohne zu beschönigen auf alles hin, auch darauf, dass ich derzeit als einzige Antwort geben kann und darf, diese Pflanze erst einmal nicht zu verwenden, letztendlich aber jeder selbst entscheiden müsse. Damit bin ich in den ganzen Jahren immer sehr gut gefahren.


    Liebe Grüße


    Maria

  • ich hatte davor bereits kiloweise Pilze brerits eingesammelt


    Hallo Alexander,


    bei allem Enthusiasmus möchte ich dir zu etwas mehr Vorsicht/Weitsicht raten. Es Man weiss ja nicht, wer so alles mitliest. Es gibt auch in Deutschland Regeln dafür. Ich gehe mal davon aus, dass du mit einigen Begleitern unterwegs warst.


    Das Thema an sich ist schon interessant, tangiert meiner Meinung nach aber schon philosophische Gesichtspunkte. Der Konsum von Wildpilzen spielt hierzulande im Moment keine so große Rolle. In früheren Zeiten dienten Pilze unmittelbar mit zur Absicherung der Grundernährung. Die gab es auch ohne Lebensmittelmarken. In anderen Ländern sieht es auch Heute noch ganz anders aus.



    Grüßlis Ingo

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Alex!


    Ich sag's mal so: Mir persönlich wäre die Nebelkappe bedenklicher als Trich.terr.
    Das erscheint mir wesentlich diffuser, schwerer einzuschätzen, was es nun mit der möglichen genverändernden Wirkung auf sich hat.
    Wie gesagt: Mir persönlich.
    Ich rate dir zu nichts und rate von nichts ab. Man muss sich die Risiken klarmachen und dann abwägen und eine eigene Entscheidung aus dem Verstand heraus treffen.
    Da du dazu ja in der Lage bist, habe ich persönlich keine Bedenken.


    Aber sag mal: Was war das mit den Habichtspilzen? Hast du welche hier in der Gegend gefunden?
    Da würde mich natürlich der Standort interessieren. Daß ich sie dir nicht wegfuttere, weißt du ja. :)



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo und willkommen zurück!



    Ich sag's mal so: Mir persönlich wäre die Nebelkappe bedenklicher als Trich.terr.


    Mir auch.



    Das erscheint mir wesentlich diffuser, schwerer einzuschätzen, was es nun mit der möglichen genverändernden Wirkung auf sich hat.


    Für mich wäre das Hauptproblem in Unverträglichkeiten die bei Nebelkappen häufiger zu sein scheinen als bei anderen Arten. Genverändernde Wirkung wäre mies, aber nach heutigen Erkentnissen ist das eine Vermutung weil, wie Pälitzhofer bereits oben geschrieben hat "die Dosis mache das Gift". Aber trotzdem, selbst wenn ich Nebelkappe vetrage, werde ich sie höchstens ab und zu vorsichtig in Maßen geniessen.



    Aber sag mal: Was war das mit den Habichtspilzen? Hast du welche hier in der Gegend gefunden?
    Da würde mich natürlich der Standort interessieren. Daß ich sie dir nicht wegfuttere, weißt du ja. :)


    Die sind aus dem Pfälzer Wald. Eine PN mit genaueren Angaben folgt. Und Du darfst sie auch wegfuttern wenn Du magst! :D

    • Offizieller Beitrag


    Das erscheint mir wesentlich diffuser, schwerer einzuschätzen, was es nun mit der möglichen genverändernden Wirkung auf sich hat.


    Für mich wäre das Hauptproblem in Unverträglichkeiten die bei Nebelkappen häufiger zu sein scheinen als bei anderen Arten. Genverändernde Wirkung wäre mies, aber nach heutigen Erkentnissen ist das eine Vermutung weil, wie Pälitzhofer bereits oben geschrieben hat "die Dosis mache das Gift". Aber trotzdem, selbst wenn ich Nebelkappe vetrage, werde ich sie höchstens ab und zu vorsichtig in Maßen geniessen.


    Hi,
    und genau das gilt nur für die akute Toxizität. Bei der Mutagenität/Krebserregende Wirkung gelten da andere "Gesetze". Da reicht schon theoretisch ein Molekül einer krebserregenden Substanz, um Krebs zu bekommen! In solchen Fällen wird dann mit Wahrscheinlichkeiten und Risiken gerechnet; ein Umstand/Ansatz, der in klassischen akuten/subakuten Toxikologie keine Rolle spielt(e). Man spricht hier von dem sog. MOE-Wert. Der schöne klassische Lehrsatz von Paracelsus gilt in dem Fall nur eingeschränkt!
    hier mehr Infos
    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


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    Einmal editiert, zuletzt von Climbingfreak ()

  • Was ich hier sage ist dass ich denke das es falsch ist umstrittene Pilze als giftig zu bezeichnen.


    Ob nun jemand einen dubiosen Pilz als umstritten oder giftig bezeichnet, ist imho Meinungssache, weniger eine Frage von richtig oder falsch. Die von dir gegessenen Pilze schmecken dir doch nicht weniger gut aufgrund der Tatsache, dass die jemand giftig genannt hat. Ist doch so, oder?


    @Pablo
    auf dem Foto mit den Habichtspilzen liegen nicht nur Kiefernnadeln, sondern auch reichlich Esskastanienblätter herum. Und damit ist auch ziemlich klar, wo die Habichtspilze her sein dürften. ;)


    FG
    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!


  • genau das gilt nur für die akute Toxizität. Bei der Mutagenität/Krebserregende Wirkung gelten da andere "Gesetze". Da reicht schon theoretisch ein Molekül einer krebserregenden Substanz, um Krebs zu bekommen! In solchen Fällen wird dann mit Wahrscheinlichkeiten und Risiken gerechnet; ein Umstand/Ansatz, der in klassischen akuten/subakuten Toxikologie keine Rolle spielt(e). Man spricht hier von dem sog. MOE-Wert. Der schöne klassische Lehrsatz von Paracelsus gilt in dem Fall nur eingeschränkt!


    Hallo Stefan,


    danke für Deine Antwort! :thumbup:


    Krebserregende Wirkung wird vielen Lebensmitteln nachgesagt. Man soll nur danach googeln - da findet man Fisch, Reis, Schokolade, Wein, Tee, Softdrinks, usw usf. Oehrling hat ja von "Alarmismus" bereits geschrieben. Und man findet ebenso schnell auch die Info dass teilweise selbe Lebensmittel von Krebs schützen sollen, wie Soja und Rotwein.


    Ich verstehe absolut dass es ein sehr ernstes Thema ist. Und gleichzeitig verstehe ich dass so einiges was in Medien darüber steht einfach hineininterprätiert ist. Ich finde dass man bei solchen Sachen neutral bleiben soll und sich darauf beschränken was direkt nachgewiesen ist.


    Ich werde die verlinkte Publikation gerne lesen. Auf dieser BfR-Seite habe ich gleich nach "Nebelkappe" gesucht und zwei Treffer gefunden:


    Die beiden Dokumente stufen Nebelkappe "nur" als unverträglich bzw. ungeniessbar ein.


    Was ich hier sage ist dass ich denke das es falsch ist umstrittene Pilze als giftig zu bezeichnen.


    Ob nun jemand einen dubiosen Pilz als umstritten oder giftig bezeichnet, ist imho Meinungssache, weniger eine Frage von richtig oder falsch. Die von dir gegessenen Pilze schmecken dir doch nicht weniger gut aufgrund der Tatsache, dass die jemand giftig genannt hat. Ist doch so, oder?


    Klar! Ich finde allerdings dass die Aussagen "Die Pilzart ist tödlich giftig" und "Die Pilzart beinhaltet Substanzen die isoliert und hochdosiert krebserregend sein könnten, deshalb wird rein vorsichtshalber erst mal vom Verzehr abgeraten" sehr unterschiedliche Bedeutung haben. Etwa so unterschiedlich wie Verzeher von grünen Knollenblätterpilzen und Verzeher von Erdritterlingen.


    Hier geht es nicht nur um eigene Meinung. Beim Grünen Knollenblätterpilz ist die erste Aussage ja definitiv richtig, nicht falsch.



    @Pablo
    auf dem Foto mit den Habichtspilzen liegen nicht nur Kiefernnadeln, sondern auch reichlich Esskastanienblätter herum. Und damit ist auch ziemlich klar, wo die Habichtspilze her sein dürften. ;)


    In der Pfalz gibt es zig Kilometer von solchen Stellen, wo am Rande eines Kiefernwaldes Kastanien wachsen ;) Aber ich habe an Pablo bereits eine PN geschickt und falls irgendein PSV / Hobby-Mykologe / Pilverrückter Details zur Stelle im MTB 6414 haben möchte, bitte eine PN an mich.

  • Vermutlich gibt es an all diesen Stellen auch Kiefern-Habichtspilze, wahrscheinlich auch noch andere Stachelinge. Und waldeinwärts auch, so lange da genug Kiefern stehen. Bleibt die Frage, ob es da auch Kaiserlinge oder andere super-seltene Arten gibt.
    FG
    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

    Einmal editiert, zuletzt von Oehrling ()

  • Untersuchungen von Prof. Dr. Berndt, haben keine Toxine in T.Terreum ergeben und nach seinen Aussagen wird der Erdritterling wieder in die Positivliste der DGfM aufgenommen. (Die übervorsichtigen Schweizer übrigens, haben diesen nie von der Speisepilzliste genommen)
    Auch wird, so scheint es nach diesem speziellen Seminar, der Netzstielige Hexenröhrling als ungiftig eingestuft. Weder Coprin noch andere Gifte konnten nachgewiesen werden.


    Genau das meine ich mit Alarmismus. Zwei Wissenschaftler forschen an der gleichen Frage, nämlich ob der GER giftig ist. Einer scort positiv, der andere negativ. So jetzt, wer von den beiden hat recht und wer hat nur Bullshit herausgefunden? Aber der Alarm ist erstmal da. Das hält die Wissenschaft am Kochen, es fließen weitere Forschungsgelder, denn man muss ja schließlich rauskriegen, wer letztlich recht hat.
    Für mich hat der Begriff "giftig" bzw. "Giftpilz" die Bedeutung, dass der Verzehr bei einer Großzahl an Menschen zu Gesundheitsproblemen führt, nicht bei einer verschwindend kleinen Minderheit von vielleicht 0,1 Prozent. Bei der Nebelkappe kenne ich ganz viele Leute, die mit ihr Probleme haben, beim Hallimasch und beim Netzi niemanden, beim GER ebenfalls niemanden.


    Hallo Rabbit,


    Du sagst, Du kennst niemanden, der die Hallimasch nicht verträgt. Nuin, wir kennen uns auch nicht (persönlich) ;) - aber ich vertrage die Dinger wirklich nicht. Ich hab's dreimal versucht, natürlich mit 20 Min. kochen, Kochwasser wegschütten, Pilze braten etc. ... - trotzdem hat mich dreimal die Diarrhoe ereilt. Seitdem hab' ich's (schweren Herzens) aufgegeben, und wenn ich noch so viele finde. Der Netzstielige Hexenröhrling ist hingegen gar kein Problem, ich finde, er schmeckt sogar besser als der Flockenstielige.


    Es scheint also doch 'ne recht individuelle Sache zu sein. Aber umso problematischer ist es natürlich, kategorisch von "Giftpilzen" zu sprechen, wenn es sich nicht gerade um Arten handelt, die erwiesenermaßen schon Tausende von Menschen dahingerafft haben. Ich denke, man sollte grundsätzlich den Mut zur Eigenverantwortung bestärken - niemand kann wissen, wie ein "zweifelhafter" Pilz auf seinen individuellen Organismus wirkt. Und das muß Jedem/Jeder bewußt sein, der/die volle Körbe aus dem Wald heimbringt... 8| 😳


    Herzliche Grüße,
    Bijou

    Gnade sei mit den Unwissenden (frei übersetzt aus einem alten Buch...) :saint:


  • Hallo Bijou,


    ich kenne auch niemanden persönlich, aber hier im Forum außer dir zumindest noch jemanden, und die Frau eines anderen.


    Trotzdem erscheinen mir die 10%, die manchmal als Bevölkerungsanteil angegeben werden, die den Hallimasch nicht vertragen, relativ hoch gegriffen. Vielleicht magst du deine Unverträglichkeit ja auch noch
    in der Umfrage vermerken, ich finde das ganz interessant (auch wenn es mir natürlich leid tut):


    http://www.pilzforum.eu/board/…eglichkeit-von-hallimasch


    LG, Craterelle

  • Ist zwar schon etwas älter der Beitrag aber dennoch lesenswert. Da fallen mir spontan ein paar Dinge ein weshalb ich ihn ausgegraben habe.
    Aus Beiträgen heraus lese ich so oft etwas über regionale/überregionale Unterschiede oder Wirkstoffkonzentrationen. Auch über Verträglichkeiten und viele andere Faktoren, weshalb ein Pilz für den einen bekömmlich und für den anderen nicht ist. (Dabei möchte ich gar nicht auf den o.g. Pilz eingehen, sondern auf die Gesamtheit.)


    Die Frage nach dem "warum" wird mir aber nie so ganz beantwortet. Klar, dürfte auch ziemlich schwer sein. Dennoch fehlt mir so oft der logische Bezug oder Sinn zu etwas, sodass es mir auch verständlich werden würde oder ich tiefer in das Thema hineinlesen könnte. Mit 50/50 kann ich nicht viel anfangen. Bei keinem Lebens- oder Genußmittel bin ich auf derartig viele ungeklärte Fragen oder voreingenommene Haltungen gestoßen, wie jetzt beim Pilz. Das erinnert mich an vieles aus zB dem asiatischen Raum, wo man im Restaurant zwar alles bekommt, selbst aber besser die Finger davon lässt. Als Fremder - wohlgemerkt.


    Was ich also in Frage stelle und als Rückschluss ziehe: Liegt es eventuell nicht "einfach" nur an einer der für die jeweilige Sorte vorgeschriebenen/falschen Art der Zubereitung und Unwissenheit dahingehend, was man nun damit macht oder zu machen hat? Eventuellen Dreckrückständen oder allgemein etwas was normal nicht zum eigentlichen Pilz gehört, die nicht sauber rausgewaschen sind oder eventuell nur ein giftiger Doppelgänger/Vergammelter Pilz in ähnlicher Kategorie, der sich irgendwie mit reingeschummelt hat? Und daraus resultierend dann etwaige Warnungen und Meldungen, basierend auf Legenden, da nicht genauer untersucht?
    Anderer Ansatz: Ich habe mich durch haufenweise Literatur gekämpft auch aus anderen Gebieten, da mag das Buch an sich zwar von 2010 und aktuell sein. Aber der Ursprung einer Erkenntnis/Forschung kann gut und gerne 100 Jahre oder mehr zurückliegen, und es wurde einfach immer nur übernommen. Geht man dann Übernahme für Übernahme in der Zeit zurück so findet man irgendwann einen definitiven (Erst-)Befund (oder auch nicht, da das gar nicht mal so einfach herauszufinden ist und selbst die von vor 100 Jahren nur eine schlecht interpretierte Übersetzung sein können), der weder eindeutig belegt noch bewiesen ist, aber eben bis in die heutige Zeit ständig weitergetragen wurde. Gerne kann mal überprüft werden, "woher" diverse Informationen herkommen. Kaum eine Einzelperson hat sich dies zur Lebensaufgabe gemacht und alles überprüft - das geht ja auch gar nicht -, sondern zumeist nur übernommen. Man wird sich wundern, welchen Ursprung so manches hat. Und soooviel hat und kann sich nicht geändert haben in der Kürze der Zeit, als das es derartig unterschiedliche Meinungen zulassen würde.


    All das zusammengefasst und die Tatsachen betrachtet, dass vieles "geht", würde mir das als - sozusagen - Antwort auf all die unterschiedlichen Meinungen am ehesten zusagen. Ich habe bei weitem nicht das wissen, um etwas davon zu prüfen, aber alles zu einem Bild geformt, kommt in etwa so etwas bei mir dabei raus. Manche Menschen mögen diverse Gendefizite haben, fehlende Enzyme, allgemein Probleme mit der Verdauung oder abgestumpft sein durch Industrienahrung. Alles okay, aber davon kommen doch nicht solch horrende Abweichungen von der Norm. Zumal die meisten von uns in der heutigen Zeit mit denselben Problemen zu kämpfen haben. Also mir ist das ein Rätsel!


    Vielleicht hat das alles ja auch seinen Sinn, indem man die Angst vor Pilzen nicht verliert und aus Unachtsamkeit anfängt irgendwie alles zu sammeln und zu essen. Vorsicht soll ja besser sein wie Nachsicht. Dies lässt sich aber auf so vieles übertragen wo es eben nicht so ist und trotzdem jedes Kind weiß, wie damit umzugehen ist. Vielleicht liegt es auch nur daran, dass viele Pilze bis heute nicht gezüchtet werden können, was einerseits bemerkenswert ist wo man doch sieht was alles möglich ist, und auf das ich andererseits auch nicht eingehen näher kann, da keinerlei Info. Jedoch, uns werden in jedem Supermarkt auch Gewürze verkauft die falsch oder in zu hoher Dosis angewandt verheerende Folgen haben können. Darüber weiß man auch Bescheid, es interessiert aber niemanden, darauf hinzuweisen. Man kommt auch nicht auf die Idee, diese als giftig einzustufen (obwohl sie es durchaus wären).


    Abschließend soll gesagt sein das ich überhaupt nicht in Frage stellen will, dass, was für den einen bekömmlich, für den anderen nicht bekömmlich ist. Das ist fakt. Dennoch, zusammengefasst sind da für mich viele Unstimmigkeiten, die sich nicht so recht zuordnen oder nachvollziehen/gegenbelegen lassen. Pilz hin Pilz her, Komplexität hin und her, bei allem anderen klappt das sonst auch, irgendeiner "Linie" folgen zu können. Diesbezüglich tappe ich noch immer im Dunkeln, wahrscheinlich noch länger. Aber es ist durchaus interessant.



    Wünsche allen frohe Weihnachten und einen guten Start ins nächste Jahr :thumbup: