In Sojasauce geschmortes Huhn (Chiang-yu-chi)
Zutaten: ein 2-2,5 kg schweres Brathuhn (bzw. durch Schenkel oder anderes aufgestockt): frisch ist besser, aber ich hatte auch mit gefrorenen gute Ergebnisse
1/2 Liter Wasser
1/2 Liter Sojasauce (hier unbedingt auf die Qualität achten, mit ungeeigneten Saucen wird das nicht gut: die von Kikkoman ist z.B. ungeeignet, ich nehme immer die Pearl River Bridge- die ist auch in vielen Geschäften zu bekommen (nicht nur Asialäden) - ich mische halbe, halbe die dunkle und die helle. Sie ist auch ziemlich preiswert. Ein halber Liter sollte unter 2€ kosten (Hier gibt es die in verschiedenen Billigmärkten, Asialaden ist aber billiger)
1/4 Tasse Reiswein (es soll auch ein trockener, heller Sherry gehen, habe ich noch nicht probiert) das Gericht gelang da mit unterschiedlichsten Sorten
1 ca walnuss- bis etwas größeres Stück Ingwer (frisch!- getrockneter wird nichts) in 2-3 mm- dicke Scheiben geschnitten
eine große Rosette Sternanis bzw. ca 8 Einzelstücke
30 gr. Kandis (braunen)
Sesamöl ( ich nehme da nur noch das von Yeo's, sie muß auf jeden Fall dunkel sein, also aus geröstetem Sesam, ich habe zig Öle ausprobiert - und bisher kein dem Yeo`s vergleichbares gefunden)
Zubereitung:
Das Huhn in einen Topf geben, wo es noch so reinpaßt, daß man es umdrehen kann, aber nicht zu viel Platz, die Flüssigkeiten sollen zumindest die untere Hälfte des Huhns bedecken. Das Huhn aus dem Topf aber wieder rausnehmen.
Nun : Die Sojasauce, das Wasser, Reiswein, den Sternanis, den Ingwer in den Topf geben und aufkochen lassen, das Huhn jetzt in die heiße Flüssigkeit geben, aufkochen lassen und 20 Minuten auf mittlerer- mäßiger Hitze kochen lassen . (geschlossener Deckel)
Das Huhn umdrehen und jetzt den Kandis hinzugeben (damit der sich löst, immer die Kandisstellen etwas umrühren- es wird eher Krümmelkandis empfohlen, weil der sich einfacher und schneller löst- ich nehme lieber Krustenkandis, finde den eine Spur besser, aber die Kandisart macht keinen so großen Unterschied- nur braun muß er sein) und wieder ca 20 Minuten auf mittlerer bis mäßiger Hitze köcheln (Hun immer mal wieder mit der Flüssigkeit begießen)(geschlossener Deckel)
Nun runterschalten auf niedrigste Stufe und das Huhn noch 2-3 Stunden nachgaren lassen (dazwischen auch mal immer wieder begießen)- oder auch umdrehen- geht aber am Ende nicht mehr, weil das Huhn dann zerfällt.(geschlossener Deckel)
Das Huhn ist fertig, wenn es am zerfallen ist.
Nun SOLL das Huhn herausgenommen werden und SO tranchiert werden (kleinere Stücke und zusammengelegt ), daß das Huhn in der Form ERKENNBAR bleibt. Naja Ihr habt sicher gesehen, daß ICH das nicht hinbekomme :shy: - tut dem Geschmack aber keinen Abbruch
Etwas der Sauce wird hinzugegeben und das Huhn dann vorsichtig mit dem Sesamöl beträufelt oder bestrichen- und servieren.
Die Restsauce hält im Kühlschrank ca 2 Wochen, im Gefrierschrank sehr lange und kann beliebig oft zum Rotschmoren wiederverwendet werden- und die Sauce wird dann auch immer besser. Das Huhn jedoch wird beim Frischansatz der Sauce einfach am besten(deutlicher! Unterschied) Für das Nordtreffen habe ich deshalb die Sauce frisch angesetzt. Die Sauce zieht bei der wiederholten Verwendung einfach nicht mehr so gut ein- ich nehme die dann für Hühnerflügel oder auch anderes.
Ich hoffe, daß die Anleitung klar ist, falls nicht: bitte fragen.
Zur Wichtigkeit einer guten Sojasauche merke ich noch an, daß mein 2. geplantes Gericht auch wegen der falschen Sojasauce mißraten war. Das andere die zu kleine Pfanne. Dieses Gericht ist mir bis DAHIN noch nie mißraten. Eigentlich wollte mein Töchterchen die Sauce wegen der Qualität wegwerfen, und ich meinte, die noch irgendwie verwenden zu können (ich mag ja nichts wegwerfen). Beim Einpacken habe ich mich prompt in der Sauce vergriffen (Flasche sah ähnlich aus) und die schlechte ausversehen mitgenommen- das Ergebnis -wollte ich Euch nicht zumuten. Mit der Pearl River Bridge könnt Ihr nichts falsch machen.