Über Pilzführungen und Zungenknoten

Es gibt 45 Antworten in diesem Thema, welches 7.228 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Rada.

  • Fremde, von der Mykologie völlig unbeleckte, Menschen durch den Wald zu führen und ihnen die Welt der Pilze näher zu bringen macht überwiegend Freude, hat aber auch seine Tücken. Dabei meine ich nicht komplizierte Bestimmungsfragen, sondern etwas viel trivialeres. Es ist die Koordination von Lippen, Zunge und Kehlkopf, die den Führenden manchmal vor schlicht unüberwindbare Probleme stellt.
     
    Es liegt in der Natur des Sache, dass es fast immer eine oder zwei meist recht auffällige Arten gibt, die zum Zeitpunkt der Wanderung überproportional vorhanden sind. Und genau die werden zum Problem.
    In den vergangenen Jahren war die absolute Nerv-Art des Führenden ganz klar der Ockertäubling. Dieser wurde einem auf jeder Wanderung hundertfach unter die Nase gehalten. Natürlich hat man ihn gleich zu Anfang der staunenden Zuhörerschaft ausgiebigst erklärt. Und man hat auch darauf hingewiesen, dass der ganze Wald voll davon steht.
    Das hält den begeisterten Laien jedoch nicht davon ab, vor jedem aus dem Boden sprießenden Exemplar zweifelnd stehen zu bleiben, ihn schließlich zu pflücken und dem Exkursionsleiter ins Gesicht zu drücken um den letzten Zweifel zu beseitigen.
    Dabei gibt es zwei Varianten der Fragestellung:


    "Ist das wieder der "von eben" (alternativ = Ockerdings, Dingstäubling, wieheißtdernochmal, Taubenpilz u.v.a)"


    oder, mit den ähnlichen Benamsungen


    " Das ist jetzt aber nicht der........"


    Erstere sind sich fast sicher, dass es eben jener Ockertäubling ist, zweitere haben während der Erklärung vermutlich einer Amsel beim Würmerpicken zugeschaut.
    Wie auch immer, der Begriff "Ockertäubling" kommt dem Führenden während einer solchen Wanderung hundertfach über die Lippen. Linguistisch ist das nun kein Problem. Der Name ist kurz und knackig und taugt nicht für Zungenbrecher.
    Selbstredend träumt der Führende in der folgenden Nacht von einer Horde Ockertäublingen, die ihn durch den Wald hetzt und zu überrennen droht. Auch ist ein Ockertäubling mal direkt auf der Terrasse gewachsen, wurde immer größer und größer, bis er schließlich das ganze Haus samt Bewohner unter sich begrub.
     
    Wenn man nun glaubt, der Ockertäubling sei der absolute Albtraum eines jeden Führenden, so wurde zumindest ich in diesem Jahr auf wahrhaft satanische Weise eines Besseren belehrt.
     
    Es gab während der diesjährigen, sehr kurzen Speisepilzsaison fast keine Ockertäublinge. Aber es gab etwas wesentlich schlimmeres, und das in Massen. Fatal auch in der Kombination, dass es an Speisepilzen fast nur Holzbewohner wie den Hallimasch oder den Graublättrigen Schwefelkopf gab. Und der Antichrist wuchs auf jedem zweiten Holzstück.
    Die Rede ist vom Geflecktblättrigen Flämmling.
     
    Das Schauspiel lief dabei wie beim Ockertäubling ab. Er wurde als einer der ersten Pilze der Zuhörerschaft ausgiebig erklärt. Natürlich incl. eines Geschmackstestes und dem mehrfachen Hinweis auf die fleckig gefärbten Lamellen. Ob man das auf Deutsch, Latein, Suaheli oder Mandarin erklärt, ist dabei völlig wurscht wie mir später klar wurde. Vielleicht hätte ich nicht gleich zu Anfang sagen sollen, dass das kein Speisepilz ist. Wegen der würmerpickenden Amseln.
     
    Aber der Reihe nach.
     
    Gleich am Waldrand steht eine Horde Schopftintlinge. Ich erkläre, dass diese Art essbar ist und kann nicht verhindern, dass einer der Teilnehmer schon eine Sekunde später ein älteres Exemplar zwischen den Fingern hat. Ein anschauliches Beispiel, warum die Dinger "Tintlinge" heißen. Gleichsam bremst es die Sammelwut der Teilnehmer abrupt ein.
    Aber "essbar" lässt die Amseln zur Nebensache werden und ich habe die volle Aufmerksamkeit der Gruppe. Also erkläre ich die Merkmale und weise darauf hin, dass man nur junge Fruchtkörper, mit weißen Lamellen sammelt. Dies jedoch bitte erst auf dem Rückweg, denn die Pilze sind empfindlich und würden die Wanderung, zerdrückt von den späteren Funden, sicher nicht überstehen.
    Dass ich damit auf dem Rückweg ein Wettrennen provoziere, nehme ich gelassen in Kauf.
     
    Der Weg führt hinab ins Tal. Ein enges Tal, rechts und links mit steilen Hängen versehen, die zumeist mit Fichten besetzt sind. Hier finden sich dann auch sofort die ersten Geflecktblättrigen Flämmlinge, die wie zuvor schon geschrieben, ausgiebig erklärt werden, wie auch einige andere Arten.
    Die Gruppe wird dann von der Kette gelassen und darf rechts und links in den Wald. Wie die Gämsen werden die Talhänge erklettert und natürlich schnell die ersten Funde gemacht.
    Ich erkläre geduldig den Unterschied zwischen Grünblättrigen und Rauchblättrigen Schwefelköpfen, den Maronenröhrling, der Schwarzpunktierten Schneckling und so manche andere Art. Das geht natürlich nicht so fließend ab, wie es hier geschrieben ist. In der Regel stehen gleich mehrere Teilnehmer um mich herum und drücken mir ihren Fund ins Gesicht. Der Hallimasch sorgt etwas für Entspannung, wächst er doch hier in Massen und wer ihn zu erkennen glaubt, füllt sich erstmal den Korb.
     
    "Was ist das für einer ?"
     
    "Das ist der Geflecktblättrige Flämmling, den ich Anfangs erklärt habe"
     
    "Essbar"
     
    "Nein"
     
    "Und der hier"
     
    "Auch der geflecktblättrige Flämmling"
     
    "Ah, nicht essbar"
     
    "Richtig"
     
    So geht das fast im Minutentakt.
     
    Nach einer halben Stunde und gefühlten 60 Geflecktblättrigen Flämmlingen, bemerke ich erste Ausfallerscheinungen.
     
    "Was ist das für einer?"
     
    "Geblecktflättr...ähhh.. Gefelcktblättriger Flämmling"
     
    "Gefelktblättriger was "
     
    " Nein, sorry...Ge-fleckt-blättriger Flämm-ling"
     
    " Ist das auch ein Flammdings?"
     
    " Ja , das ist auch der Geflecktflämm....geflämmt....Manno.. Geflecktblättriger Flämmling".
     
    Dann hält mir jemand einen Rauchblättrigen Schwefelkopf hin.
     
    "Was ist das für einer?"
     
    "Das ist der......................................" (jetzt komm ich doch nicht auf den Namen, weil ich völlig geflecktblättrig konditioniert bin). "Ach jetzt hab ich ´s, das ist der Rauchblättrige Schwefelkopf".
     
    Dann ist da dieses kleine Mädchen, so um die 8 oder 9 Jahr alt. Ein süßes Ding, aber Tollkirschen sollen ja auch süß sein. Dieses so unschuldig wirkende Geschöpf taucht alle paar Minuten mit einem Geflecktblättrigen Flämmling auf und fragt mich, wie der heißt.
    Kinder halt.


    Das ein Kind schon satanische Eigenschaften haben kann merke ich, als es mir zum dritten mal haargenau den selben Pilz zeigt. Mir wird klar, dass es dem Mädel gar nicht darum geht, wie der Pilz heißt. Nein, die will sich nur an meinen Zungenstolperen ergötzen.
     
    Es dauert nicht lange und sie steht wieder vor mir. Natürlich wieder mit einem Geflecktblättrigen Flämmling.
     
    "Was ist das?"
     
    Ich beschließe, den Geflecktblättrigen Flämmling nomenklatorisch zu kastrieren und ab sofort nur noch Flämmling zu nennen.
     
    "Fleckling" (verdammt verdammt, verdammt) Flämmling meine ich"
     
    "Und was für einer"
     
    (Miststück) "Der Geflecktblättrige" (Ich staune über mich selber)
     
    Na warte mein Mädel....
     
    Sie kommt natürlich wieder.
     
    "Und was ist das für einer?"
     
    "Pass auf, wir machen ein Spiel. Ich sage Dir wie der heißt, und Du musst das dann zehnmal schnell hintereinander sagen."
     
    "Ohkeeeeh"
     
    Ich sammle den letzten Rest meiner Konzentration. " Das ist der Ge-fleckt-blätt-ri-ge Flämm-ling. So, jetzt Du."
     
    "Geflecktblättriger Flämmling, Geflecktblättriger Flämmling, Geflecktblättriger Flämmling, Geflecktblättriger Flämmling, Geflecktblättriger Flämmling, Geflecktblättriger Flämmling, Geflecktblättriger Flämmling, Geflecktblättriger Flämmling, Geflecktblättriger Flämmling, Geflecktblättriger Flämmling "


    Fehlerfrei und wie aus der Maschinenpistole geschossen.


    "Das hast Du sehr gut und richtig gemacht. (du neunmalkluges, hinterlistiges Aas) Jetzt kannst Du hier bei mir bleiben und jedes Mal wenn einer mit diesem Pilz kommt, sagst Du ihm wie der heißt."


    "Och nöööö, der Pilz ist doof"
     
    "Strike"
     
    Nach vier Stunden sind wir wieder am Parkplatz. Die Teilnehmer müssen Ihre Körbe auskippen, damit ich die Funde untersuchen kann. Ich picke wenige Grünblättrige Schwefelköpfe und ein paar zu alte Hallimasch raus, erkläre, was das ist und warum ich die aus dem Korb nehme, finde aber nicht einen einzigen Geflecktblättrigen Flämmling. Der Herr hat ein Einsehen mit mir.

  • Hallo Ralf!
    Eine tolle Geschichte aus dem Leben eines Mykologen... ich konnte die Geschichte förmlich am eigenen Leib miterleben. Danke für dieses kleine Meisterstück der Pilzgeschichten.


    P.S.: Pilze etwa 1 cm vor die Augen gesteckt bekomme ich nur von meiner Tochter...

  • 😄😄😄😄😄😅


    Ja das kann ich absolut nachvollziehen ... bei uns ist es genau so ...


    Was uns auffällt ist, das es sehr stark davon abhängt wie groß Die Gruppe ist und wie alt die Teilnehmer sind.
    In der Regel nehmen wir uns sehr viel Zeit für jeden einzelnen Teilnehmer. Wenn wir merken, das der geflecktblättriger Flämmling, rosa Rettich helmling und mein absoluter Hass Name in der Häufigkeit .... spitzschuppiger stachelschirmpilz, immer wieder vorgelegt werden, müssen die Teilnehmer die Merkmale erklären. Nach maximal drei Wiederholungen sitzen die meisten Arten .... natürlich auf die Massenart beschränkt....


    Alex

  • Hallo!


    Wie sich doch so manches Verhalten, auch wenn weit voneinander entfernt, gleicht.
    Musste ein paar Mal herzhaft lachen.
    Wusste gar nicht, dass du so eine literarische Ader hast wie man sie hier mitunter von Erebus kennt.
    Besten Dank


    Ingo W


    Edit:
    Achso, und man muss zu dem hinterlistigen Gör auch mal Miststück sagen dürfen.


    Edit2:
    Ist euch eigentlich schon mal die Ähnlichkeit des Begriffs "Göre" und "girl" aufgefallen?
    Das hängt doch vom Ursprung zusammen!

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130 + 4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134 + 7 (7.Platz im APR 2022) = 141 + 4 (KISD-Prozente von GnE) = 145 -15 (APR 2023) = 130 + 3 (10. Platz) = 133 + 3 (Unbewusst-Phal) = 136 + 5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141 + 5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146 + 7 (Phalplatz 1) = 153

    Link: Gnolmengalerie

    Link: APR 2023

    Link: Phalabstimmung 2023

    Link: Nanzen

    Einmal editiert, zuletzt von Ingo W ()

  • Ahoi, Ralf,


    für dieses köstliche Meisterstück
    der Myko-Poesie gibt's gleich mal,
    als pre-edition, den hier:




    GLG
    Peter

    Link zu Pilzlehrwanderungen: Pilzschule Rhein-Main

    Link: Verzehrfreigaben gibt es online nicht

    Galerie: Pilzfotos "zum Anfassen"/Stereobilder

    Der frühe Vogel fängt den Wurm. Soll er doch im Dunkeln tappen...ich fange lieber Pilze. Fossas sind auch nur aktiv, wenn es sich lohnt.

    Meine Fotos und Artwork dürfen nicht ohne meine vorherige ausdrückliche Genehmigung außerhalb dieses Forums verwendet werden!

    Pilz-Chips: 90+8 für Nobis Pilz-Cover-Rätsel=98, +2 Interne Tribünen-Punkte-Wette APR 2022=100, +4 PhalschPhal-Gedicht APR = 104 +5 Rätselgedicht = 109, 3 als Rätselprämie an Lupus = 106

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Ralf!


    Ich habe den Verdacht, daß du die Tochter von Frau Krause in deiner Gruppe hattest. :D
    Übrigens, warum machst du's dir so schwer? Dabei hast du den einzig richtigen und idealen trivialnamen des Pilzes ja sogar im Text genannt:
    "Fleckling"
    Wahlweise ginge noch Fleckblattflämmling, was aber ein Kompromiss ist, der einem auch irgendwann die Zunge bricht.
    Ich denke, Fleckling ist optimal. Mehr Buchstaben braucht diese Art nicht. Pilze, die so häufig sind, müssen einfach und ohne Zucken mit der Zunge benannt werden können. Sonst ergeben die Trivialnamen ja gar keinen Sinn mehr.


    "FomFom, Tompiffge, TuFur, Schdaipilz, Flocki, Fleckling..."



    LG, Pablo.

  • Haha, super Ralf. Das hast du, sehr unterhaltsam im Worte gefasst! :D Ich kann mir richtig vorstellen, was da so für 'Typen' zusammen kommen, wenn man die Leute erstmal von der Leine lässt. Dazu dann noch der Wille alles potentienell 'genießbares' Sammeln zu müssen ...


    LG, Andreas

    Der Brieselang ist eine schwindende Macht, an Terrain verlierend wie an Charakter, aber auch noch im Schwinden ehrwürdig, voll Zeichen alter Berühmtheit und alten Glanzes. Fontane

  • Moin, köstlich amüsiert... klasse Bericht Ralf :thumbup:


    Hast Du mal daran gedacht, ein Buch zu schreiben? Aus dem Leben eine PSV? Die Kostprobe war schon witzig.


    Ich out mich, ich gehe mindestens 1x im Jahr auch als Grupenteilnehmer mit. Gibt immer was zu lernen.


    Und Gruppendynamk und menschliche Hamstermentalität ist nicht zu verleugnen... "... lassen wir den stehen, der ist noch zu jung... ach quatsch, wenn wir ihn nicht mitnehmen, macht es ein Anderer..." usw. :haue: ...

    Grüße aus dem Moseltal

    Marco
    ----------------------------------------------------------------------------
    Wenn das Leben Dir einen Korb gibt... geh Pilze sammeln. ==18

  • Guten Morgen Ralf,



    gestern abend.......ich war schon soooooooo müde, stattet ich wie jeden Abend noch einen gute Nachtbesuch im Forum ab. Ich las Dein Post........und habe mich gebogen vor Lachen. Oberköstlich. Beruhigen......war zum Glück nicht möglich. :D :D


    Und......ich mußte an unsere letzte Vereinswanderung denken. Da wars genauso. Nur nicht ganz sooooo krass wie bei Dir. Das ging ja selbst Erwachsenen so.


    Die Idee mit dem Buch.......hervorragend. Mach das. Deinen ersten Lesefan hast Du schon. Sag mir Bescheid, wenn ich das Buch von Dir signiert bekommen kann. Ich zahle jeden Preis dafür.



    Köstlich Ralf, oberköstlich. Danke Dir für dieses tolle Post. Meine Träume waren pilzig und lustig. Vor allen Dingen entspannt.





    Liebe Morgengrüße




    Heidi

    Jeder Tag an dem Du nicht gelacht hast, ist ein verlorener Tag.
    Auch von mir gibt es keine Essensfreigabe.



    100 Chips, da Islandwette verloren = 95 Chips
    95-2 Chips für Jan-Arnes Rätsel = 93 Chips
    93-5 Chips für Grünis Grauen Wulstling= 88 Chips
    88-10 Chips für APR 2017 = 78
    78 + 10 (APR 2017 als erste über die Hälfte der Gesamtpunkte gekommen) = 88

    88-3 Chipse für OPR = 85

    85 - 10 Chips für APR 2018 = 75

    75 + 5 fürs APR = 80

    80 -10 Chipse für APR 2019 = 70 Chipse

    70 +5 Apr 2019 = 75


    Keine Veröffentlichung ohne mein Einverständnis!!!!!!

    Einmal editiert, zuletzt von Pilzliesl ()

  • Köstlich! Wie Du schreiben kannst!!! Ich melde mich auch schon für das Buch an.


    Grünblättriger Schwefelkopf ist auch so ein Aussprachekandidat- irgendwann wird der glühnblättrig, glühnblättig, glühnblättlig und was nicht alles.

  • Hallo Ralf,
    eine ganz köstliche Geschichte, über die alle schmunzeln oder lachen können!
    Allerdings ist das nicht einfach eine locker daher erzählte Geschichte mit Ende, sondern ein Abbild der von einem Pilzführer als leicht nervend erlebten Realität, die sich bei nachfolgenden Pilzwanderungen wahrscheinlich wiederholen wird. Worauf sich die Frage stellt, ob es an dieser Stelle mit dem Lachen über die Geschichte getan sein soll, oder ob darüber diskutiert werden soll, wie man solche Situationen vermeiden kann. Ideen dazu könnte ich schon liefern, doch ist mir nicht klar, ob überhaupt eine Diskussion gewünscht ist.
    FG
    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

    Einmal editiert, zuletzt von Oehrling ()

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Ralf,


    :D das ist wieder mal zu köstlich. Übrigens kann man dieses Problem elegant umgehen, indem man die Pilze einfach mit richtigem Namen Gymnopilus penetrans und Hypholoma fasciculare nennt. Deutsche Namen werden ja prinzipiell überbewertet. Das spart Knoten in der Zunge und nervende Anfragen von Exkursionsteilnehmern. :evil:


    l.g.
    Stefan

  • Hallo Ralf,


    Klasse :D . Vor allem das herrliche Bild mit der Amsel ;) .


    Stefan:
    Dann solltest du hoffen, dass nicht alles voller Ockerbrauner Tricherlinge (Infundibulicybe gibba) steht :nana: .


    Liebe Grüße,
    Florian


  • ...mit richtigem Namen Gymnopilus penetrans und Hypholoma fasciculare nennt. Deutsche Namen werden ja prinzipiell überbewertet. Das spart Knoten in der Zunge ....


    Gymnopilus penetrans und Hypholoma fasciculare ??? ... knotenfrei aussprechen???
    Also wenn Du Dir da mal kein Eigentor mit schiesst?


    Ah, und Oehrling... da gabs ja kürzlich mal einen Thread, warum ihr PSV's gewordein seid... nur um des Wisses willen ja wohl nicht nur... man hat sicher dort das Bedürfnis, dem Laien etwas zu vermitteln....tja und Laien stellen sich halt laienhaft an und stellen laienhafte Fragen...


    Da müsste man schon vor der Tour ein paar Regeln definieren: jeder darf 3 x nach einer Pilzbestimmung fragen oder soo...

    Grüße aus dem Moseltal

    Marco
    ----------------------------------------------------------------------------
    Wenn das Leben Dir einen Korb gibt... geh Pilze sammeln. ==18

  • Hi,


    Zitat von Climbingfreak


    Übrigens kann man dieses Problem elegant umgehen, indem man die Pilze einfach mit richtigem Namen Gymnopilus penetrans und Hypholoma fasciculare nennt. Deutsche Namen werden ja prinzipiell überbewertet. Das spart Knoten in der Zunge und nervende Anfragen von Exkursionsteilnehmern.


    na, wenn das nicht mal nach hinten los geht ==19. Ich versuche gerade, mir zehn Pilzwandergeführte vorzustellen, die den armen Exkursionsleiter im Dreißigsekundentakt mit dem traktieren, was vom wissenschaftlichen Namen noch so halbwegs im Gedächtnis geblieben ist. Die dabei entstehenden Wortkreationen sind sicher lustig :evil:.


    Unabhängig davon: Schöne Geschichte, Ralf - ich hab ziemlich geschmunzelt :).


  • Übrigens kann man dieses Problem elegant umgehen, indem man die Pilze einfach mit richtigem Namen Gymnopilus penetrans und Hypholoma fasciculare nennt. Deutsche Namen werden ja prinzipiell überbewertet.


    Hallo Stefan!
    Das glaube ich dir jetzt aber überhaupt nicht, dass du bei solch einer Führung ohne deutsche Namen auskommst. Und wissenschaftliche Namen können durchaus genauso kompliziert auszusprechen sein, insofern sehe ich das Problem nicht umgangen.
    Was Öhrling noch so für Ideen hat, würde mich allerdings jetzt schon noch interessieren.


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130 + 4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134 + 7 (7.Platz im APR 2022) = 141 + 4 (KISD-Prozente von GnE) = 145 -15 (APR 2023) = 130 + 3 (10. Platz) = 133 + 3 (Unbewusst-Phal) = 136 + 5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141 + 5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146 + 7 (Phalplatz 1) = 153

    Link: Gnolmengalerie

    Link: APR 2023

    Link: Phalabstimmung 2023

    Link: Nanzen

    Einmal editiert, zuletzt von Ingo W ()

    • Offizieller Beitrag


    Hi Leute,


    sollte mehr oder minder nur ein Scherz sein, obwohl ich schon zugeben muss, dass ich mir sehr oft die Rübe nach deutschen Pilznamen zermartere, weil die mir absolut nicht mehr einfallen, bzw. ich von vielen Arten die mir einfach auch nicht merke. Aber für mich ist Gymnopilus penetrans angenehmer/entspannter in der Aussprache als Geflecktblättriger Flämmling. Übrigens mache ich keine Exkursionen mit fachfremden fremden Leuten; sondern nur noch mit guten Bekannten und Freunden. Ausnahme sind natürlich die Exkursionen der Dresdner Fachgruppe (da nenne ich auch mal notgedrungenermaßen auch mal deutsche Namen; aber ansonsten bin ich mit der Kartierung und Kongressen mehr als genug zeitlich eingespannt. Bei Pilzberatungen sage ich dann auch offen, dass mir der deutsche Name gerade nicht einfällt. Ich hab damit gar kein Problem. ;)


    l.g.
    Stefan


  • Hallo Ralf,


    :D das ist wieder mal zu köstlich. Übrigens kann man dieses Problem elegant umgehen, indem man die Pilze einfach mit richtigem Namen Gymnopilus penetrans und Hypholoma fasciculare nennt. Deutsche Namen werden ja prinzipiell überbewertet. Das spart Knoten in der Zunge und nervende Anfragen von Exkursionsteilnehmern. :evil:


    Bei manchen! sind die Lateinischen Namen echt leichter zu merken. Aber die deutschen Namen sind einfach beständiger- bei den lateinischen ändert sich ständig was. DAS ist für mich auch ein Grund, Deutsche Namen zu bevorzugen und manche lateinische Namen- NOCH viel schlimmer.
    Aber ich bevorzuge eindeutig deutsche Namen, aber wenn dann die Pilze nur noch durch Farben defininiert sind, z.B orangeroter, gegenüber orangegelb,- grau-brauner, ggüber braun o.ä- dann sind mir die lasteinischen lieber. Bei Amanatita fulva und crocacea muß ich die deutschen Namen immer stets googeln, ebenso bei Xerula radicata- da kann ich mir die deutschen einfach nicht merken :shy: Und naja bei chinesischen Pilzbüchern finde ich eine lateinische Mitangabe mehr als sinnvoll. Und hoffe immer noch auf eine Ausgabe der Pilze Yunans (würde ich sofort kaufen, dann müßte ein Töchterchen ran. Bis jetzt gibt es nur: "Die Pilze Pekings" scheint ein interessantes Werk zu sein- kann es aber nicht wirklich beurteilen (habe es noch nicht bestellt), aber Yunan ist pilztechnisch sicher interessanter- ist DIE! Pilzprovinz Chinas und auch sonst sehr interessant.


  • - grau-brauner, ggüber braun o.ä- dann sind mir die lasteinischen lieber. Bei Amanatita fulva und crocacea muß ich die deutschen Namen immer stets googeln....


    Hallo Safran,


    ich respektiere ja Euren wissenschaftlichen Anspruch, aber ich denke ein hoher Prozentsatz hier im Forum kann mit den latainischen Namen nix anfangen. Mich eingeschlossen. Ich muss auch oft bei so manchem Thread googeln. Ich versuche immer mehr, beide Name zu verwenden.


    Schönes Bespiel hast Du Da oben gegeben... vor kurzem sah ich eine Pilzdoku und da wurde auch ein Scheidenstreifling besprochen... so und jetzt ist es für mich sehr hilfreich... ich schaue nach den Streifen am Hutrund... und kommt das Ding aus was scheidenähnliches....jo sehr hilfreich beim Bestimmen. Ob grün oder gelb oder pink,...da ist erstmal nachrangig, aber ich hab zumindest eine Ahnung, in welche Richtung es geht. ... zugegeben das klappt sicher nicht bei jedem Pilz, denn der mit den roten Punkten fliegt nicht...er läst eher manchen fliegen :D :D naja ich schweife ab.... ich wollte eigentlich nur Rada's Buch bestellen (gibts eigentlich einen Schmöker-Gnolm?)

    Grüße aus dem Moseltal

    Marco
    ----------------------------------------------------------------------------
    Wenn das Leben Dir einen Korb gibt... geh Pilze sammeln. ==18


  • - grau-brauner, ggüber braun o.ä- dann sind mir die lasteinischen lieber. Bei Amanatita fulva und crocacea muß ich die deutschen Namen immer stets googeln....


    ...und wie kriege ich jetzt das Kunstwort "Amanatita crocacea" wieder aus dem Kopf? ==21


    Dabei heißt "crocea" auch noch "safranfarben", zudem im weiblichen Genus ==18