Die Krux mit den Braunen Rittern

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo ihr lieben,


    mal wieder eins meiner absoluten Lieblingsthemen. :D Es geht mal wieder um meine Lieblinge und zwar die Braunen Ritterlinge. Trotz Ingos tollen Artikeln im Tintling und der FNE4 bin ich mir bei folgenden Kollektionen allerdings unsicher.


    Ich hoffe hier auf rege Diskussionsbeteiligung. Ingo habe ich informiert. Die Anfrage darf und soll auch gerne als Diskussionsgrundlage für die entsprechenden Artkonzepte dienen.


    Die Kollektionen stammen alle aus meinem "Märchenwald" (alle Funde bei Kiefern) und sind alle fast alle an der gleichen Stelle gewachsen. Wir reden hier von einem Areal von 10x10 m. Zur Vorabinfo: An den Fundtagen war es sehr feucht.


    Kollektion 1: Geruch mehlig; Geschmack mehlig und ziemlich bitter. Aufgrund der striaten Hutoberfläche und dem gerippten Hutrand komme ich zu Tricholoma albobrunneum (Kollektion 3 von Ingos-Tintlingsartikel; August-Heft 2014). Die Hutoberfläche war im feuchten Zustand leicht schleimig. Höhe: 7-8 cm Hutdurchmesser: 6-7 cm




    Kollektion 2-3: Hier bin ich mir unsicher. Auf jeden Fall ist T. stans, so wie ich ihn kenne dabei (2. Fruchtkröper von links auf dem ersten Bild).




    Fruchtkörper 1 und 3 (von links) habe ich gekostet und sie waren deutlich bitter, aber ein ticken milder als die Fruchtkörper von Kollektion 1. Ich war anfangs der Meinung, dass Fruchtkörper 1 und 4 T. pessundatum sind; allerdings bin ich danach wieder aufgrund der leicht striaten Huthautstruktur dun recht hellen Hutfarbe wieder davon abgekommen. Zudem ist bei Fruchtkörper 1 (von links eine leichte Hutrandriefung erkennbar). Ich bin nun der Meinung, dass hier ausschließlich T. stans abgebildet ist.




    Kollektion 4: Stand 2 Wochen vor dem Aufsammeln von Kollektion 1 und 2-3 exakt an dem gleichen Standort von Fruchtkörper 4 von Kollektion 2-3. Hier bin ich der Meinung, dass es sich aber nun wirklich um T. pessundatum handelt, denn die Hutoberfläche ist einheitlich dunkelbraun und getropft, zudem der Hut ist extrem schleimig. Der Hutdurchmesser beider Fruchtkörper betrug 5-6 cm. Geschmack: (leicht) bitter; nicht ganz so stark wie bei den anderen Kollektionen. Seht ihr das auch so?




    Ich freue mich über/hoffe auf angeregt Diskussionen. Übrigens haben alle gekostete Fruchtkörper neben der mehr oder minder stark ausgeprägten Bitterkeit einen deutlichen (für mich angenehmen) frischen Mehlgeschmack aufgewiesen.


    l.g.
    Stefan


    edit: wichtige Angaben ergänzt.

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

    Einmal editiert, zuletzt von Climbingfreak ()

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Stefan!


    Schick, durchaus.


    Das mit den 10m ² ist anscheinend typisch. Sowas machen die bei mir auch gerne, damit man blos niemals einzelne Kollektionen sinnvoll zuordnen kann.

    :D


    Ich kann deine Bestimmungen durchaus nachvollziehen, alle gezeigten Kollektionen kommen mir zumindest bekannt vor. Welchen Namen man nach welchem Autor dazu vergeben muss, darüber kann man dann noch angeregt diskutieren.


    Das mit dem Geschmack finde ich übrigens ein ganz abgefeimtes Merkmal.
    Wenn man dreimal hintereinander in eine solche albobrunneum - Kollektion wie deine (Koll.1) gebissen hat, schmeckt danach erst mal 20 Minuten lang jeder andere Pilz auch bitter. Da kann man auch mal auf den oft aufschuppenden Stiel achten, der eine starke Tendenz zum Bräunen hat. Wesentlich stärker jedenfalls, als ich es bei den anderen braunen Kiefnerbegleitern mit Mehlgeruch erlebe.


    Bei Kollektion 2-3 sehe ich übrigens ziemlich typische stans. Nur der Fruchtkörper auf dem ersten Bild ganz rechts, der könnte auch was Anderes sein.
    Bei mir in der Ecke gibt es zwei verschiedene "Tricholoma stans", einen etwas kleineren mit unfaseriger Hutoberfläche und einen ganz großen, bei dem die Hutoberfläche durchaus etwas eingewachsen faserig sein kann, aber meistens auch etwas schmierig ist. Dieser Große Stans hat gelegentlich auch kleine Tropfpunkte am Hutrand (zusätzlich zu den Rippen) und schmeckt etwas bitterer als der kleine stans.
    Wobei es zwischen dem kleinen stans und der einen oder anderen Art aus dem albobrunneum - Komplex auch Übergänge zu geben scheint.


    Deine pessundatum gefällt mir. Ziemlich exakt so ist er mir in diesem jahr auch begegnet. Mittenmang zwischen den ganzen anderen Braunen.



    LG, Pablo.

  • [quote pid='344791' dateline='1479292636']
    Ich hoffe hier auf rege Diskussionsbeteiligung.


    Hallo Stefan,


    das dürfte sich schon allein wegen der Überschrift ausschliessen. Da sollten eher Redewendungen auftauchen, welche die Buchstabenkombinationen I N O C Y B E oder eventuell auch m-o-l-l-i-s-i-a enthalten. :saint:

    Kollektion 1: Geruch mehlig; Geschmack mehlig und ziemlich bitter. Aufgrund der striaten Hutoberfläche und dem gerippten Hutrand komme ich zu Tricholoma albobrunneum (Kollektion 3 von Ingos-Tintlingsartikel; August-Heft 2014). Die Hutoberfläche war im feuchten Zustand leicht schleimig. Höhe: 7-8 cm Hutdurchmesser: 6-7 cm

    Sehr hübsch, aber leider ein wenig zu alt, um noch bestimmungsrelevante Merkmale festzumachen. Die von mir beschriebene Kollektion 3 erinnert, roh probiert, eher an Grünlinge - kein bisschen bitter! Es handelt sich bei deinen aber schon um striate Verteter. Da die Exemplare für die beschriebene Kollektion 1 (T. albobrunneum ss. MHK) viel zu groß sind, bliebe noch die Persoon'sche Albobrunneum übrig. Ich würde auch nicht ausschliessen, dass es sich hier um eine der fastberingten Arten handelt. Der Farbübergang im oberen Bereich des Stieles scheint mir doch ziemlich ausgeprägt zu sein. Hier hilft nur: in den nächsten Jehren weiter beobachten.



    Kollektion 2-3: Hier bin ich mir unsicher. Auf jeden Fall ist T. stans, so wie ich ihn kenne dabei (2. Fruchtkröper von links auf dem ersten Bild).
    Fruchtkörper 1 und 3 (von links) habe ich gekostet und sie waren deutlich bitter, aber ein ticken milder als die Fruchtkörper von Kollektion 1. Ich war anfangs der Meinung, dass Fruchtkörper 1 und 4 T. pessundatum sind; allerdings bin ich danach wieder aufgrund der leicht striaten Huthautstruktur dun recht hellen Hutfarbe wieder davon abgekommen. Zudem ist bei Fruchtkörper 1 (von links eine leichte Hutrandriefung erkennbar).
    Ich bin nun der Meinung, dass hier ausschließlich T. stans abgebildet ist.


    Ich auch!


    Kollektion 4: Stand 2 Wochen vor dem Aufsammeln von Kollektion 1 und 2-3 exakt an dem gleichen Standort von Fruchtkörper 4 von Kollektion 2-3. Hier bin ich der Meinung, dass es sich aber nun wirklich um T. pessundatum handelt, denn die Hutoberfläche ist einheitlich dunkelbraun und getropft, zudem der Hut ist extrem schleimig. Der Hutdurchmesser beider Fruchtkörper betrug 5-6 cm. Geschmack: (leicht) bitter; nicht ganz so stark wie bei den anderen Kollektionen. Seht ihr das auch so?

    Wenn die auch nur leicht bitter waren, ist der Fall aus meiner Sicht klar: ebenfalls T. stans! Es spricht ja auch einiges dafür, dass sich an eben diesem Standort, etwas später, die zuvor gezeigten Fruchtkörper entwickelten. DieTröpfchen sind kein Alleinstellungsmerkmal. Siehe Tintlings-Beitrag Aug. 2016.


    Dennoch - schöne Funde in deinem Märchenwald. So gehäuft habe ich die (T. stans) schon lange nicht mehr gefunden. Von den Hexenringen, die da in Pablos Beitrag eben zu sehen sind, ganz zu schweigen. :shy:


    Grüßlis Ingo

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