Auf speziellen Wunsch von Craterelle hier das Rezept der Sakuska. Es ist eine siebenbürgische Spezialität, die wir jedes Jahr im Herbst machen, wenn es die geschmackvollen Paprika und Auberginen gibt. In diesem Jahr haben wir sie zum ersten Mal auch mit Pilzen probiert (dank Pfifferlingsschwemme) und sind noch mehr begeistert davon. Fotos habe ich dummerweise während der Zubereitung nur eines von den gegrillten Paprika gemacht, da ich nicht damit gerechnet habe, das Rezept ins Forum einzustellen. Vorsicht - sie macht viel Arbeit, aber die Mühe lohnt sich. Also dann:
SAKUSKA
Spezialität (Brotaufstrich) aus Siebenbürgen
Zutaten: (ungefähre Angaben, ist bloß eine Richtschnur, auf das Gramm genau kommt es nicht an)
Gemüse:
1,5 kg Auberginen
1,5 kg rote Paprika
Tipp: Im Herbst am besten die Spitzpaprika oder Tomatenpaprika aus Ungarn nehmen, die sind am intensivsten im Geschmack; jetzt findet man oft die Spitzpaprika aus Marokko (z. B. bei PENNY), die sind geschmackvoller als die aus Spanien oder Holland.
1 kg Zwiebeln
1 kg Pilze (z. B. Pfifferlinge)
3 Dosen Schältomaten à 400 g oder 1,5 l passierte Tomaten (3 * 0,5 l im Tetrapack),
ca. 800 ml neutrales Öl
Gewürze:
Salz, Pfeffer, 5 bis 6 Lorbeerblätter oder auch mehr, wer den Geschmack gern mag, und wer es scharf mag, auch etwas Peperoni je nach Geschmack
Zubereitung:
Die ganzen gewaschenen Auberginen werden jede zwei, dreimal mit der Gabel eingestochen, damit sie nicht platzen, auf einem Backbleck (mit Backpapier) im Backofen bei 200 °C ca. eine Stunde gebacken, zum Schluss hin noch ein paar Minuten grillen für Grillgeschmack (wenn man das mag). Das Fruchtfleisch sollte auf Fingerdruck nachgeben. Danach auskühlen lassen.
Inzwischen die gewaschenen ganzen Paprika auf das Backblech legen und im Backofen grillen, bis die Schale Blasen wirft und bräunliche Stellen aufweist, zwischendurch wenden, damit sie rundum gegrillt sind. Abkühlen lassen.
Die Zwiebeln schälen und würfeln, die geputzten Pilze kleinschneiden und in der Küchenmaschine oder mit einem Fleischwolf fein zerkleinern (mahlen). Erst Lorbeerblätter kurz in ca. 0,5 l Öl brutzeln, dann die Zwiebeln dazugeben und glasig anbraten, Pilze dazugeben und unter hin und wieder Rühren auch anbraten.
Währenddessen die Auberginen auf ein Brett legen, oben aufschneiden und auseinanderdrücken, mit einem Löffel das Fruchtfleisch herausschaben, pürieren oder kleinhacken und zu den Pilzen geben.
Tipp: Wir pürieren meistens auch die Schalen (ohne Stielansatz natürlich), weil sie ein gutes Aroma haben, vor allem wenn sie leicht gegrillt sind. Allerdings bleibt die Farbe der Sakuska dann nicht mehr so schön orange-rot, sie kriegt dadurch einen bräunlichen Farbstich. Wem die Optik wichtiger ist, kann die Schale auch weglassen.
Danach die Paprika von den Stielen befreien, ebenfalls pürieren oder kleinhacken (wir machen das immer mitsamt dem Kerngehäuse), zu dem Gemüse in den Topf geben. Achtung, den Saft der gegrillten Paprika auffangen und in den Topf zum Gemüse geben, der ist sooo lecker! Und so sehen die fertig gegrillten Paprika aus:
Tipp: Auch hier - viele schälen die Paprika vorher, weil die Schale etwas zäh ist, wenn sie nicht gut zerkleinert wird. Aber dann schält man auch den Grillgeschmack weg, und der gibt der Sakuska die besondere leicht rauchige Note. Also besser gut kleinhacken oder pürieren! Wenn man sie schälen will, muss man die Paprika nach dem Grillen mit einem Tuch abdecken und etwas abkühlen lassen; dann dampfen sie richtig darunter und die Schale löst sich leicht vom Fruchtfleisch. Was sich nicht löst, kann dranbleiben. Noch lauwarm schälen!
Nun auch das restliche Öl und den Tomatensaft oder die zerkleinerten Schältomaten dazugeben, mit Salz und Pfeffer würzen und unter Rühren langsam auf kleiner Flamme/Hitze zum Köcheln bringen.
Tipp: Noch nicht zu stark bzw. endgültig würzen, da noch viel Flüssigkeit verdampft; sonst wird die Sakuska zu gesalzen oder zu scharf.
Nun wird es langweilig – der Brei muss ziemlich lange köcheln – auf ganz kleiner Flamme und unter häufigem Umrühren, damit sich nichts am Boden festsetzt. Wir köcheln sie meist ca. zwei bis drei Stunden.
Tipp: Manchmal kochen wir sie dann auch am zweiten Tag noch einmal auf und lassen sie weiter köcheln, wenn die Zeit am ersten Tag zu knapp ist. Denn die Vorbereitungsarbeiten sind ja doch ziemlich aufwendig.
Die Sakuska muss eindicken, man sagt, sie ist fertig und haltbar, wenn das Öl nach oben steigt, also wenn man an der Oberfläche kleine Ölperlchen (Fettaugen) sieht. Wenn es so weit ist, noch mal abschmecken, da inzwischen viel Flüssigkeit verdampft ist.
Tipp: Am besten lässt man ein bisschen Sakuska auf einem Teller schnell abkühlen (Kühlschrank) und probiert sie auf Brot, dann merkt man am besten, ob sie genug gewürzt ist.
Kochend heiß in sterilisierte (Einmach-)Gläser (Gläser und Deckel im Backofen auf 80 °C erhitzen) einfüllen und verschließen, die hält sich ein Jahr und mehr, wenn die Gläser dicht sind – und man sie nicht vorher futtert.
Tipp: Wenn ich Schraubengläser verwende, lege ich über das volle Glas eine Schicht Frischhaltefolie, bevor ich den Deckel draufschraube. Grund: Die Gummidichtung nimmt oft den Geruch von dem an, was vorher im Glas war. So wird vermieden, dass da Saure-Gurken-Duft oder Himbeerduft auf Sakuska-Duft trifft. Und das Glas ist noch dichter abgeschlossen.
Es ist wahnsinnig viel Arbeit, aber Sakuska schmeckt gigantisch: als Brotaufstrich (am liebsten), zu Pasta, Reis, Kartoffeln etc., egal wie. Bisher haben wir sie immer ohne Pilze gemacht und in diesem Jahr zum ersten Mal mit Pfifferlingen ausprobiert. Ob mit oder ohne Pilze: EINFACH LECKER!
Gutes Gelingen wünsche ich den Mutigen, die sich trauen.
Edith sagt:
Ach so, noch einen Tipp für die Gartenbesitzer: Wer einen Grill draußen stehen hat, kann die Auberginen und Paprika darauf grillen, dann schmeckt die Sakuska noch vieeel besser, der rauchige Geschmack kommt noch intensiver rüber.