Tricholoma caligatum
Falscher Krokodilritterling
Synonyme:
Agaricus caligatus Viv.
Armillaria caligata (Viv.) Gillet,
Sphaerocephalus caligatus (Viv.) Raithelh.
Sphaerocephalus caligatum (Viv.)
Fruchtkörper: Hut 5-15 cm, anfangs halbkugelig mit eingerolltem Rand, dann ausgebreitet, weißlich dunkelbraunen angedrückten Schuppen oder Fasern, radiär angeordnet. Zur Mitte hin leicht dunkler. Huthaut trocken und glatt. Lamellen weiß bis creme, eng stehend, ausgebuchtet angewachsen. Fleisch weiß, nicht verfärbend. Stiel zylindrisch bis leicht spindelförmig, 10-15cm im unteren Teil mit dichten dunkelbraunen Schuppen/Fasern besetzt (ähnlich dem Hut), was ein genattertes Muster ergibt. Oberhalb des Rings weiß. Ring häutig, weiß, vergänglich - im Ganzen macht der Stiel mit Ring einen gestiefelten Eindruck. Stielbasis abgerundet.
Geruch: frisch, leicht süßlich
Geschmack: leicht bitterlich, adstringierend.
Speisewert: Wird unterschiedlich bewertet. Ein Grund für die Verwirrung ist, dass Pilz hin und wieder mit dem japanischen Matsutake verwechselt oder als synonym angesehen wird, der als ausgezeichneter Speisepilz gilt. Der Falsche Krokodilritterling ist allerdings eine eigenständige Art, die bitterlich ist und somit eher ungenießbar. Aber auch im Mittelmeerraum gibt es unterschiedliche Meinungen, so wird er in einigen Mittelmeerländern nach Abkochen und eingelegt in Essig als Delikatesse angesehen [1]. Auch hier ist unklar, ob sich diese Angaben tatsächlich zu T. caligatum oder der erst kürzlich beschriebenen Art T. anatolicum beziehen.
Sporen: Sporenpulver weiß, Sporen 5,7-7,3 x 4,3-5,59 µm, breitelliptisch
Vorkommen: Im Mittelmeerraum, under Kiefern und in der Macchia (einige Quellen geben auch Steineichen an).
Verwechslungen: In der Artengruppe um T. caligatum kommen mehrere sehr ähnliche Arten vor. In Europa und im Mittelmeerraum wurden bis jetzt T. caligatum, T. matsutake, T. anatolicum, T. dulciolens und T. ilkkai nachgewiesen, in Amerika und Asien kommen weitere ähnliche Arten vor. Einige Bestimmungsbücher und Internetseiten synonymisieren den Falschen Krokodilritterling (T. caligatum) mit dem Echten Krokodilritterling / Matsutake (T. matsutake), oder teilen letzteren noch in zwei Arten (T. matsutake und T. nauseosum) auf. Dies führt zum Teil zu unterschiedlichen oder vertauschten Beschreibungen was Geruch, Geschmack und Essbarkeit angeht.
Die Arten lassen sich makroskopisch wie folgt auseinanderhalten (nach Merkmalstabelle in [2]):
T. caligatum: dunkle, fast schwarzbraune Hut- und Stielschuppen, bitterer Geschmack, im Mittelmeerraum, unter Kiefern und Eichen
T. matsutake: rotbräunliche bis bräunliche Hut- und Stielschuppen, milder Geschmack, in Mitteleuropa (selten) und Skandinavien, unter Kiefern und Eichen
T. anatolicum: braun bis ockerfarbene Hut- und Stielschuppen, nur leicht geschuppt, milder Geschmack, im Mittelmeerraum unter Zedern
T. ilkkai: dunkle, fast schwarzbraune Hut- und Stielschuppen, in Skandinavien unter Kiefern und Fichten
T. dulciolens: ocker- bis hellbraune, feinere Hut- und Stielschuppen, in Skandinavien unter Fichten, selten unter Kiefern.
T. caligatum könnte auch mit dem Halsband-Ritterling (T. focale) verwechselt werden, der ebenfalls einen Ring aufweist.
Sonstiges: T. matsutake und T. nauseosum werden inzwischen als synonym angesehen [3,4]. Normalerweise müsste der Matsutake T. nauseosum genannt werden, da er unter diesem Namen zuerst beschrieben wurde. Allerdings ist der Name T. matsutake viel geläufiger, da die Art unter diesem Namen (Matsutake) vermarktet wird, und so wurde von der Kommission für Botanische Nomenklatur beschlossen, dass die Art künftig T. matsutake heißt [5].
Essbar sind alle Arten theoretisch. T. matsutake wird zu hohen Preisen in Japan verkauft und soll süßliches Fleisch haben, wohingegen die südeuropäische Art T. caligatum bitter ist und kann nur durch Abkochen und Einlegen genießbar gemacht werden. Die nordamerikanische Art ist essbar und gilt als akzeptabler Ersatz für den echten Matsutake.
Quellen:
[1] Loizides M (2008) A secret world: The fungi of Cyprus. Field Mycology 9: 107-109
[2] Lim SR, Fischer A, Berbee M, Berch SM (2003). Is the booted tricholoma in British Columbia really Japanese matsutake? BC Journal of Ecosystems and Management 3:61–“67
[3] Bergius N, Danell E (2000) The Swedish matsutake (Tricholoma nauseosum syn. T. matsutake Distribution, Abundance and Ecology. Scandinavian Journal of Forest Research 15:318-325
[4] Matsushita N, Kikuchi K, Sasaki Y. et al. (2005) Genetic relationship of Tricholoma matsutake and T. nauseosum from the Northern Hemisphere based on analyses of ribosomal DNA spacer regions. Mycoscience 46:90-96
[5] Gams (2002) [font="sans-serif"]Report of the Committee for Fungi: 10. Taxon 51:791–“792
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Links zu verwandten und ähnlichen Arten im Archiv: