Hallo, mir ist zwar bewusst, dass die Hallimasche ein veränderliches Aussehen haben können, aber sind diese Riesen mit bis zu 20cm langen Stielen und bis zu 9cm breiten Hüten auch welche? Farbe, Geruch und Faserigkeit des Stiels passt. Das arttypische Kratzen im Rachen nach der Geschmacksprobe ist ebenfalls gegeben. Keine Schuppen an Hut und Stiel passt nicht, aber nach dem langanhaltenden Regen könnten die abgewaschen sein. Was mich am meisten "stört" ist die Tatsache, dass bei so relativ alten Pilzen die Stiele im Vergleich zum Hut so lang sind. Ich kenne es vom Hallimasch so, dass mit zunehmendem Alter der Hut im Verhältnis zum Stiel größer wird.
Riesen-Hallimasch?
- Teetrinker
- Erledigt
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Hallöchen,
nachdem mir gerade eben jemand mit dem Bulldozer quer durch meine kleine gemütliche Pilzwelt gerollt ist, sollte ich eigentlich besser die Füße stillhalten, was Hallimasche betrifft ... dennoch ... dieses Auffasern des Stieles kenne ich bisher vom Honiggelben. Mein Realerfahrungsschatz ist aber noch sehr begrenzt und daher bitte ich die Aussage mit Vorsicht zu genießen. Ich hoffe, du hast da nicht mit dem Messer nachgeholfen
Edit meint noch ... Achso, ich sehe da Hallimasche. Gefühlt sehe ich aber gerade überall nurnoch Hallimasche
Edith meint auch noch ... Wenn du mal wieder so ein Grüppchen siehst, da liegen Schirme direkt aufeinander und da sport der eine auf den anderen, ohne daß es der Regen großartig wegwaschen kann ... ich hatte das heute auch wieder. Hallimasche sporen weiß ... haben meine heute auch und das sogar mit Lamellenabdruck. Da lohnt sich also mal ein vorsichtiger Blick unters Röckchen, auch wenn man das sonst eher nicht machen sollte
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Hier hast Du mal wieder ein anschauliches Beispiel für die Variabilität der Großpilze!
Kein Pilzbuch kann die Vielfalt abbilden, in der unsere Freunde vorkommen können.9 cm Hutdurchmesser geht völlig in Ordnung, ich habe den sogar schon deutlich größer gefunden.
Auch 20 cm lange Stiele sind keine Ausnahme.
Das kann man vor allem beobachten, wenn er solitär wächst, also einzeln vorkommt.
Das arttypische Kratzen im Rachen nach der Geschmacksprobe ist ebenfalls gegeben.Ah, Du hast sogar die Geschmacksprobe gemacht!
Ein gutes Merkmal, um die Art z.B. vom Sparrigen Schüppling abzugrenzen.
Leider ist das vielen nicht bekannt, umso besser, dass Du es mal wieder erwähnst!LG Nobi
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Hallo,
die A. Ostoyae von gestern kamen so gut an, dass ich anschließend gleich wieder losgezogen bin. Daher nicht wieder Münsterland, sondern heute Abraumhalde. Hab vergessen zu erwähnen, dass es am Fundort nur Laubholz gibt. Würde also zum Honiggelben passen. Den habe ich aber bewusst noch nie gefunden. Deswegen weiß ich auch nicht, ob dieses Auffasern ein Indiz für A. mellea ist. Der genatterte Stiel muss also bei mellea nicht unbedingt vorhanden sein?
nobi_†
Kann an mangelnder Erfahrung liegen, aber ich habe noch nie Sparrige Schüpplinge gesehen, die mich auch nur entfernt an Hallimasch erinnert hätten. Die Schüppchen sind viel härter und dichter, vor allem am Stiel. -
An deinen Pilzen sehe ich Ringe, die mir eher hautig als denn wattig und vergänglich erscheinen. Dann blieben unter den "Nichtexoten" A. ostoyae und A. mellea. Leider nimmt A.ostoyae auch Laubholz, das ist also kein sicheres Unterscheidungskriterium, wenn als Wirt Laubholz in Frage kommt.
Das Auffasern des Stieles ist mir bei A. ostoyae allerdings noch nicht untergekommen, von, A. mellea ist mir das hingegen bekannt. Meine Erfahrung ist allerdings - wie bereits bemerkt - sehr beschränkt.Edith meint noch, daß eine fehlende Natterung A. mellea keineswegs ausschließen sollte, das lese ich jetzt überhaupt zum ersten mal (ich sehe da am Horizont schon wieder einen Bulldozer). Am Hallimasch ist gefühlt zudem fast alles abwaschbar.
[hr]
In diesem Thread findest du übrigens von mir gefundene und für den Honiggelben befundene Hallimasche mit ebenfalls über 15cm langen Stielen und verhältnismäßig kleinen Kappen. -
Hallo Hessekopp,
an der Erfahrung wird es dir bald nicht mehr fehlen, so interessiert wie du dabei bist.
Erfahrung ist an für sich auch durch nichts anderes zu ersetzen, dass muss ich auch immer wieder feststellen.
Da lohnt es sich mehr als reichlich auf erfahrene Kenner wie Nobi et al zu hören und deren Beiträge genau zu lesen.
So genau wie du alles durchforstest, wirst du aber schnell lernen .
Die Zeit der Hallimache geht nun vorüber, die gezeigten Funde vom TE sind keinesfalls außergewöhnlich was die Größe betrifft.
Zur Abrundung und als Gute-Nacht-Gruß noch zum Vergleich der Sparrige Schüppling, - Pholiota Squarrosa - in jung und alt.
Die Aufnahmen sind ein paar Wochen alt und stammen von einer Exkursion mit McFridolin im Schönbuch. Ihre Zeit ist bei uns vorüber, es ist nichts mehr zu finden vom Sparrigen Schüppling. Von den Hallimaschen findet man noch einiges, je nachdem wie geschützt die Lage ist.
Mit Erfahrung sieht man den Unterschied relativ schnell.
Liebe Grüße,
Markus
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Hessekopp, hab gerade Deinen Bulldozer-Unfall nachgelesen und auch den Thread gefunden, in dem Jan-Arne die 4 Arten und ihre Unterscheidungskriterien aufgelistet hat. Ist ganz spannend, aber ich werde mich die Dinger einfach wie früher als Hallimasch sammeln. Die Unterschiede sind eher fein und für mich ist entscheidend, dass ich eine leckere Pilzmahlzeit auf dem Teller habe. Von daher reicht mir die Gewissheit, dass Hallimasch sehr variabel aussehen und ich mich auf die Geschmacksprobe verlassen kann.
"Am Hallimasch ist gefühlt zudem fast alles abwaschbar" , yep, so sieht es wohl aus
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Alter Schwede, die Bilder hätten aber auch gut beim Photowettbewerb mitspielen können. Wirklich tolle Bilder ... so sparrig wie auf dem ersten Bild habe ich noch nie einen Schüppling gesehen und die gesellige Regenschirmansammlung am Stammfuß auf den zweiten ist auch nen Traum.
[hr]
Hessekopp, hab gerade Deinen Bulldozer-Unfall nachgelesen und auch den Thread gefunden, in dem Jan-Arne die 4 Arten und ihre Unterscheidungskriterien aufgelistet hat. Ist ganz spannend, aber ich werde mich die Dinger einfach wie früher als Hallimasch sammeln. Die Unterschiede sind eher fein und für mich ist entscheidend, dass ich eine leckere Pilzmahlzeit auf dem Teller habe. Von daher reicht mir die Gewissheit, dass Hallimasch sehr variabel aussehen und ich mich auf die Geschmacksprobe verlassen kann."Am Hallimasch ist gefühlt zudem fast alles abwaschbar" , yep, so sieht es wohl aus
Ja, es scheint mir langsam, als sei die Unterscheidung der Hallimascharten makroskopisch eher philosophischer Natur ... ich habe den Ehrgeiz, die zu unterscheiden, aber gefühlt ist es wie mit dem Apfelbaumschnitt ... wenn man drei Leute fragt, wie es geht, hat man vier Lehrmeinungen gehört. Zum Apfelbaumschnitt habe ich meine eigene Lehrmeinung und die Praxis zeigt, daß die gut (aber wahrscheinlich nicht die beste) ist, aber von Pilzen verstehe ich leider einfach zu wenig.
Für mich als Gärtner und Baumkletterer ist es zum Glück fast unbedeutend, was das für ein Hallimasch ist, aber ich bin da schon heftig pissed, die nicht auseinander halten zu können.
Es beruhigt mich aber etwas, daß sich Andere und wesentlich Erfahrenere da auch sehr schwer zu tun scheinen. Ich habe zum Hallimasch hier sehr viel gelesen, auch sehr viel, was sich unwidersprochen widerspricht. Ich als Gärtner komme ja aus der Pflanzenwelt und für uns sind Hybridisierungen (Kreuzungen) innerhalb vieler Gattungen etwas völlig normales. Zu diesem Thema habe ich hier fast noch nichts gelesen, aber die Pflanzenwelt dürfte wesentlich besser erforscht sein als die Pilzwelt ... wer kreuzt schon Pilze.
Noch ein paar so heranrollende Bulldozer und Hallimasche sind für mich nurnoch wie wilde Weiden ... Weiden halt.