Nicht vom Walde komm ich her

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 6.080 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von abeja.

  • Hallo, liebe Pilzfreunde,


    nicht vom Walde komm ich her ...
    sondern von Wiesen und Friedhöfen, denn da pilzte es fast mehr -
    im Oktober und noch besser im November.
    (Alle Querformate auf 1200 Pixel Breite, alle Hochformate auf 800 Pixel Höhe vergrößerbar)


    Interessante Biotope gibt es auch auf dem Hörnli-Friedhof, Riehen/Basel.
    Auf den "unteren" Wiesen war in diesem Jahr nicht viel zu sehen - oder ich habe es verpasst,
    aber oben auf den Hangwiesen wächst fast immer irgend etwas Pilziges, besonders bei den Lärchen und Kiefern da und zusätzlich gibt es in der Nähe von Mauern (konstruktionsbedingt) einen sehr mageren, "flachgründigen" Untergrund (vermutlich etwas sandig).


    An einem Seiteneingang in mittlerer Höhe stehen einige Quercus ilex (Steineichen) ... und die hatten braune Flecken, das sah aus wie Rostpilz - oder auch nicht, eher wie ein filziger Belag.
    Gesucht und gesucht und nichts gefunden, obwohl es Uredo quercus gib (Kiefern-Eichen-Rost) - nur sieht das alles ganz anders aus.
    Es ist nämlich gar kein Rostpilz, sondern das Ergebnis des Befalls mit einer Gallmilbe, Aceria quercina.
    So kann's gehen!
    01-02 Kein Rostpilz, sondern Aceria quercina auf Quercus ilex (Oktober)



    Immer wieder am gleichen Ort, Suillus viscidus, Grauer Lärchenröhrling.
    So junge Exemplare hatte ich noch nicht, diesmal habe ich sie probiert ... geschmacklich ... o.k. ging so, relativ neutral.
    Verträglichkeit mangels Menge ist für mich persönlich noch nicht eindeutig feststellbar. Eine minimale einmalige "Beschleunigung" ist nicht ganz auszuschließen, aber ob das vom Pilz herrührte ist nicht klar.
    Die Huthaut ist nämlich bei diesem Suillus entgegen der Info im Gerhard NICHT abziehbar (auch nicht mit Tricks, wie Pilz halbieren). Bei ganz jungen Pilzen ist die Haut eine gallertartige dicke Schicht, nicht so einladend.
    Auffällig (und die auffälligsten Stellen habe ich vergessen zu fotografieren) ist eine vor allem bei sehr jungen Pilzen hin und wieder türkis-grün-blaue Verfärbung. Hier ist ein kleiner Rest davon sichtbar, die Farbe wird dann "olivlich"
    03-04-05 Suillus viscidus (Oktober)



    Ein Erstfund für mich, Suillus collinitus, der Ringlose Butterpilz (bei Kiefern am Wegrand).
    Nicht besonders groß waren diese Pilze, hier ist die Huthaut gut abziehbar, kleine rötlich-rosaliche Stelle (+ rötliches Basismycel) war gar nicht so leicht erkennbar. Auch im Schnitt nur minimal sichtbar, mit KOH 20 Proz. sah man eine sofortige Rosafärbung des Fleisches, das war aber nicht fotografierbar, denn es erfolgt sofort ein Farbumschlag nach Grau-Violett (nicht probiert, da madig)
    06 Suillus collinitus (Oktober)



    Ganz ganz viele Erdritterlinge, Tricholoma terreum s.l. bei Kiefern gab es in diesem Jahr, an verschiedensten Orten auch noch bis weit in den November.
    Schon im letzten Jahr fand ich die so appetitlich, hatte mich aber nicht getraut. Da es nun für Tricholoma terreum Entwarnung gibt, probierte ich ein 100 gr. Portiönchen. Mir schmecken die Pilze sehr gut, sie waren auch sehr angenehm im Biss.
    07-08 Tricholoma terreum s.l. (Oktober und November)



    Drei schon etwas ältere Saftlinge wuchsen am Wegrand (Halbtrockenrasen auf Kalk), alles gelb, alles spitz gebuckelt, die älteren Pilze (nicht fotografiert) weiter ausgebreitet (aber immer noch mit Spitzchen).
    Lamellen schmal angeheftet, alles rel. trocken (bei Trockenheit), höchstens minimal schmierig.
    Liege ich mit Hygrocybe persistens, Spitzgebuckelter Saftling (pers. Erstfund) richtig?
    09 Hygrocybe cf. persistens (Oktober) ---> im Prinzip richtig, mehrere ähnliche Arten, also Hygrocybe acutoconica Agg.



    Was ganz Normales ... aber bis auf den größten Pilz im guten (d.h. essbaren) Zustand, einige Schopftintlinge.
    10 Coprinus comatus (Oktober)



    Und dann stand da so was auf der Wiese (am Waldrand bei Buchen auf Kalk), was sich als Hasenstäubling tarnte.
    Von Nahem war es ein noch geschlossener sehr großer Wulstling (und ein weiteres kleineres Exemplar, doch fast "aufgefressen").
    Ich habe versucht, die Basis zu sehen ... das ging nicht, viele Zentimenter dick, sehr rübenartig, sehr tief und fest im Erdboden, man hätte einen Klappspaten haben müssen.
    Einen Teil des Pilzes habe ich mitgenommen, die Hälfte ist im Liegen noch aufgeschirmt!!
    Wegen der Farben und der Fransen im Randbereich (das wurde deutlicher) und der zugespitzten Basis halte ich das für den Fransigen Wulstling, Amanita strobiliformis (pers. Erstfund, Oktober), Geruch und Geschmack angenehm (nicht gegessen).
    11-12 Amanita strobiliformis ---> ja



    Auf einer kränkelnden Schlehe, mit Flechten übermäßig bewachsen (und mit abgestorbenen Ästen) leuchtete es rosafarben ...


    ein Pilz oder doch ein rosa Kaumgummi ?? ==Gnolm14



    Physcia cf. tenella (ev. plus P. adscendens) (Zarte ev. plus Helm-Schwielenflechte, die wachsen meist durcheinander und ich sehe hier Lippensorale (= tenella) aber vielleicht sind da auch irgendwo Helmsorale (= adscendens) mit Rosa Kissenpilz, Illosporiopsis christiansenii
    http://www.lichens.lastdragon.…opsis_christiansenii.html (mit Verwechslungsartnennung und Links)
    13 Illosporiopsis christiansenii



    Ganz ganz viele ... ganz ganz kleine ... ganz ganz schmächtige ... ganz ganz lila (aber ausblassende) Rötelritterlinge mit ganz ganz geringem Geruch, d.h. Schmutzige Rötelritterlinge, Lepista sordida.
    14 Lepista sordida



    Ganz ganz viele ... ganz ganz büschelige ... ganz ganz frische ... ganz ganz schöne und essbare und zum ersten Mal probierte ... und für ganz ganz gut befundene Büschel-Raslinge, Lyophyllum decastes.
    15-16 Lyophyllum decastes



    Ganz ganz viele ... ganz ganz dickfleischige ... ganz ganz stark nach Kakao riechende Fälblinge (nicht Rettich, nicht süßlich riechend, keine Cortina, nicht tränend, nicht bereift, stark befaserter Stiel, unten dicker und stark bräunend), hier tippe ich auf den Bräunenden Fälbling, Hebeloma senescens (H. edurum) (pers. Erstfund)
    17-18 Hebeloma cf. senescens (edurum) --> makrosk. zutreffend, aber mikroskopierpflichtig



    Verwirrpilz, auf ganz magerem Grund, nur Moose und Flechten (wieder Cladonia rangiformis, die Falsche Rentierflechte da, aber kleiner als auf dem Totengrien).
    Der Pilz sieht für mich genau so aus, wie der Pilz, den Karl hier vorgestellt hatte: Galerina atkinsoniana ...
    http://www.pilzforum.eu/board/attachment.php?aid=154616 ....
    die Farben, die Größe, die Hutform und Riefung, die Lamellendichte und - farbe und -dicke, der Stiel mit dem Farbverlauf und Dickenverlauf.
    Nur ... es ist keine Galerina sondern er hat WEISSES Sporenpulver.
    Also ein Lacktrichterling, aber welcher?
    Irgendeine komische intensiv (aber nicht rot) gefärbte Magerversion des "echten" Roten Lacktrichterling, Laccaria laccata?
    Irgendwie gefallen mir die Bilder alle nicht, und der Pilz stand nicht im Wald, nicht besonders feucht, sondern wie gesagt auf einem mageren steinig-moosig-flechtigen Standort.
    Laccaria pumila (= altaica = striatula) vielleicht, wg. der starke Streifung des Hutes?
    http://www.fichasmicologicas.com/?micos=1&alf=L&art=639
    19-20 Laccaria spec. (cf. pumila) ---> mikroskopierpflichtig



    Nächster Verwirrpilz:
    so braun, die Lamellen so gräulich ... ich dachte an Tephrocybe (Graublatt), fand aber nichts, was passt.
    Aber Sporenpulver ziemlich intensiv rot und dann passt alles (besonders auch die Hutoberflächenstruktur) zum Dunklen Rasenrötling, Entoloma sericeum - oder ?
    21-22-23 Entoloma sericeum --> zutreffend, da starker Mehlgeruch vorhanden



    Nächster pers. Erstfund (obwohl ja eher Allerweltspilz, zumindest die Gattung)
    Scheinbar in der Streu bei Kiefern, aber ob überall auf Holz (Wurzeln) sitzend ... weiß ich nicht ... Geschmack leider nicht überprüft
    Ob es nun der Gesellige Glöckchenschüppling ist, oder eine andere Art der Gattung (der Bittere Glöckchenschüppling z.B.) ... mmmh...
    24 Xeromphalina spec. (cf. campanella) ---> eher nicht X. campanella sondern andere Art der Gattung (mikroskopierpflichtig) s.u.



    Noch ein Verwirrpilz, hier bin ich sehr unsicher ... das ist doch auch ein Saftling (oder doch ein Lacktrichterling ????, aber der Stiel ist ziemlich glatt ohne Überfaserung und die Lamellen so zart orange-gelb-APRicot-blass)
    Leider gab es nur ein einzelnes blasses (möglicherweise ausgeblichenes) Exemplar, Hut breit und flach, leicht streifig und gekerbt, Lamellen dick, breit, wachsig erscheinend, nur wenige Lamellen, gerade angewachsen,
    Halbtrockenrasen auf Kalk (Sporenpulver weiß, Geschmack mild)
    Meine nächste Annäherung ist der Kerbrandige Saftling, Hygrocybe marchii (coccinea ssp. marchii) aus der Sektion Pseudohygrocybe. (das wäre dann auch wieder ein pers. Erstfund)
    25 Hygrocybe spec. (cf. marchii) ---> KEIN SAFTLING (vermutlich doch ein Lacktrichterling, mikroskopierpflichtig)



    Ein kleine Pause mit Bildern vom Altrhein, herbstlich, d.h. Standortwechsel.
    26-27 Altrhein bei Grenzach-Wyhlen



    Da gibt (gab) es viele Pappeln, einige wurden gefällt, die Stämme bleiben in Ufernähe liegen .
    NSG am Ufer und damit die Biber was zu knabbern haben, nehme ich an.
    Pappelschüpplinge (Pholiota populnea) hatte ich noch nie gefunden, aber jetzt habe ich da mehrfach nachgeschaut ... da müssten doch mal welche ...und endlich .... JA !!!!
    Viele ... nur Beipielbilder von der Entwicklung eines einzigen Pilzes ... über 3 Wochen lang ... und vermutlich wächst der noch weiter ... und so langsam! Und so widerstandsfähig, es war auch mal Frost zwischendurch!
    Es gab Exemplare mit über 20 cm langem Stiel über 20 cm Hut, die wuchsen in "komischen" unfotogenen Ecken.
    28-29-30 Pholiota populnea



    Auf der Wiese kleine Helmlinge, das müssten Olivschneidige Helmlinge sein, Mycena olivaceomarginata.
    Siehe Portrait http://www.pilzforum.eu/board/…-olivschneidiger-helmling
    Allerdings waren die Schneiden kaum sichtbar dunkler, auch später nicht (wird auch im Portrait so beschrieben, dass das sein kann).
    Die Lamellen wurden bei alten Pilzen (später noch mal gesehen) insgesamt etwas oliv-farben. (pers. Erstfund)
    31-32 Mycena olivaceomarginata



    In ziemlichen Mengen gab es so kleine weiße Pilze mit leicht dunklerer Hutmitte, mit stark herablaufenden Lamellen, das sollte der Wiesen-Scheinhelmling sein, Hemimycena mairei. (pers. Erstfund)
    33 Hemimycena mairei



    Die Pappelritterlinge (bei Pappeln und nur dort) haben sich in diesem Jahr sehr viel Zeit gelassen (sind erst spät im November gekommen).
    34 Tricholoma populinum


    Auf (nicht identifizierten) Wurzeln (Totholz) wuchsen Erlen-Schüpplinge, Pholiota alnicola (pers. Erstfund)
    35-36-37 Pholiota alnicola ---> eher nicht (Oberfläche?) Pholiota cf. conissans (Feuchtstellen-Schüppling)



    Und jede Menge Weichritterlinge (Melanoleuca spec.) ==Gnolm2
    Diese hier hatten einen kleinen dunklen Hut mit Papille, sehr weiße Lamellen, einen langen dunklen Stiel, ich bezeichne die mal als Gemeine Weichritterlinge/ Schwarz-weiße Weichritterlinge, Melanoleuca cf. polioleuca (sensu Gröger)
    38 Melanoleuca cf. polioleuca
    --> makr. zutreffend, wenn Stielbasis im Fleisch schwarz (war so ... vermutlich....)



    Neben denen mit der auffälligen Farbverteilung fanden sich weitere Weichritterlinge, die aber einen ganz blassen grau-weißen Hut hatten (mit Buckel) und die Hutoberfläche war nicht glänzend oder speckig sondern leicht bereift. Von den Größenverhältnissen aber sehr ähnlich der anderen Art.
    Als Idee: Melanoleuca cf. exscissa (sensu Gröger), Bereifter (Blassgrauer) Weichritterling
    39-40 Melanocleuca cf. exscissa
    ---> könnte auch der gleiche Pilz wie oben sein, ausgeblichen



    Nicht weit davon ist ein weiteres Biotop (ehemaliger Kiesabbau + Abraumhalden mit Bewuchs + Wasserstellen mit unterschiedlichem Wasserspiegel).
    Auf dem künstlichen "Hügel" wachsen vor allem junge Weiden gebüschartig (Salix spec. mit schmalen Blättern, nicht näher angeschaut) und Birken und ähnliche Pioniergehölze.
    41 Ausblick vom Hügel



    Bei Weidengebüsch eine sehr kleinhütige, sehr langstielige Fälblingsart. (pers. Erstfund)
    Kein Velum, keine tränenden Lamellen, Hüte hell bleibend, ausgesprochen süßer Geruch.
    Also eine Hebeloma aus dem Sacchariolens-Aggregat, da gibt es einige, die nur mikroskopisch sicher zu bestimmen sind.
    Rein makroskopisch und vom Standort her finde ich aber die Beschreibung von Hebeloma fusisporum ganz passend.
    http://www.dgfm-ev.de/sites/de…files/ZM472195Groeger.pdf (das PDF wird z.Zt. gerade nicht gefunden, bemerke ich)
    Hebeloma-Arten mit sacchariolens-Geruch F. GRÖGER - der DGfM eV
    42 Hebeloma sacchariolens Agg. ---> mikroskopierpflichtig



    Oben auf dem Hügelchen bei Birken einige Milchlinge, sehr schön zottig (pers. Erstfund)
    Wegen der Hutfärbung, Geschmack etc. (scharf !!! auch die Locken finde ich scharf !!!) komme ich da auf Lactarius pubescens, Flaumiger Birken-Milchling.
    43 Lactarius pubescens



    Als Beispiel für die für mich nicht bestimmbaren Häublinge im Gras bzw. Moos - das ist doch eine Galerina?
    ... mit dem Ringrest und Stiel überfasert, nicht rillig und nicht bereift (im Gegensatz zu Conocybe)?
    Ist Galerina laevis eine Option (rein makrosk.)? Im Bon komme ich von der "Außenansicht" her ich eher in Richtung Galerina praticola (Klebriger Grashäubling) - aber Vergleichsfotos finde ich nicht.
    44-45 Galerina spec
    . ---> mikroskopierpflichtig



    Zum Abschluss etwas von einem Friedhof
    erst dachte ich ... ist das langweilig hier ....
    und dann lag da (lose!) ... so eine komische "Nuss" ... mit aufgeplatzer "Schale" (unter Buche, Berberitze und Mittelmeerschneeball)
    Das war ein Exemplar (gar nicht richtig "aufgegangen"??) und mit etwas Suche fand ich noch einen:
    Bewimperte Erdsterne (meine ersten!), Geastrum fimbriatum
    Es gibt ja noch G. rufescens, aber der soll seltener sein, und röten - auch im jungen Zustand, was hier natürlich nicht mehr feststellbar war.
    46 Geastrum fimbriatum --> ok.



    Und noch eine Wiese auf noch einem Friedhof (Rheinfelden, Baden) - leider schon bei fortgeschrittener Dämmerung.
    Da hatte ich plötzlich einen Pilz in der Hand (ähh, wie geht das, irgendwie eine Reflexhandlung vermutlich .... jedenfalls sah der von oben nicht nach dem aus, was er dann war, jedenfalls habe ich das nicht als Besonderheit erkannt)...
    grüner Stiel (!!!!!), also doch mal gründlich in Grün gesucht ...
    und dann waren da doch noch drei Papageigrüne Saftlinge, Hygrocybe psittacina (pers. Erstfund) :sun::sun::sun:
    47-48 Hygrocybe psittacina

    Und das war der krönende Abschluss der "Nicht-Wald-Fungis" ... zumindest bisher in diesem November ==Gnolm13

  • Hallo Abeja,


    Danke, Danke, Danke für's mitnehmen! So ein toller Bericht mit so schönen Fotos.


    Da fahre ich doch fast 900 Km um meine ersten Saftlinge zu sehen und dabei hätte ich nur ca. 10 Km weit nach Rheinfelden fahren müssen und den "Papagei" zu entdecken...... 8| 8| 8| 8|
    Was bin ich kreuz- und quer über die Tüllingerwiesen gelaufen......


    Auf den Hörnli Friedhof wäre ich auch nie gekommen.......Ich bin baff.....


    Du musst ja in diesem Fall auch hier gaaaaaanz in meiner Nähe wohnen? Ein gemeinsamer Ausflug wäre doch einmal schön - es sei denn du bist gerne ein "Einzelgänger" :cool: - das würde ich natürlich auchverstehen.....


    Viele Dank dafür, dass ich mitgehen durfte.


    LG
    Dodo

    Die Welt ist schön, weil sie bunt ist==Gnolm16

    "Mit dem Leben ist es wie mit einem Theaterstück. Es kommt nicht darauf an, wie lang es ist, sondern wie bunt"

    (Lucius Annaeus Seneca)

    Einmal editiert, zuletzt von Dodo ()

  • Hi Abeja,


    auch von mir ein Kompliment für den schönen Bericht und die Fotos. Vor allem aber für die PPC-würdige Einleitung :thumbup: :D


    Viele schöne Funde dabei, einige davon hab ich auch noch nie gefunden. Aber einen Friedhob hab ich auch in meiner Nähe...

    Grüße aus dem Moseltal

    Marco
    ----------------------------------------------------------------------------
    Wenn das Leben Dir einen Korb gibt... geh Pilze sammeln. ==18

    Einmal editiert, zuletzt von Kozaki ()

  • Hallo Abeja,


    Wow, so viel Input! Das muss ich erstmal verdauen (im positiven Sinne!). Klasse, wie schön du die Pilze alle wieder vorstellst. Das muss ich gleich nochmal in Ruhe durchlesen.

    Gnüße von Gelbhex-Gnarifa und Fani ausm Süüüüdn! Sonn' is! Gnihihihii! :sun: :sun: :sun:

    Meine Bilder dürfen unter Namensnennung frei verwendet werden (CC-BY Lizenz).

  • Hallo Abeja,


    ich bin noch ganz geschafft von Deinem tollen Beitrag ==Gnolm8
    Besonders das Mitnehmen durch Deine Überlegungen und Bestimmungen macht richtig Spaß (die schönen Fotos natürlich auch).


    Es ist einfach soviel (Lehr-) Material, dass ich mir den Beitrag noch ein paar mal ansehen muss.


    Aber zu einem Pilz will ich hier schon mal Applaus spenden: ich kenne zwar den Pappelschüppling, aber nicht so gut portraitiert in seinen Enwicklungsstadien - wunderbar!


    Ganz herzlichen Dank für diesen Beitrag und die viele Mühe, die darin steckt
    Gerd

  • Ahoi, abeja,


    Danke für den schönen Beitrag
    und Glühstrumpf zum Papageien-Erstfund!


    LG
    Malone

    Link zu Pilzlehrwanderungen: Pilzschule Rhein-Main

    Link: Verzehrfreigaben gibt es online nicht

    Galerie: Pilzfotos "zum Anfassen"/Stereobilder

    Der frühe Vogel fängt den Wurm. Soll er doch im Dunkeln tappen...ich fange lieber Pilze. Fossas sind auch nur aktiv, wenn es sich lohnt.

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    • Offizieller Beitrag

    Hi abeja,


    schöne Funde und wunderschöne Bilder Es war eine Freude dich virtuell zu begleiten. Ich hab allerdings noch 1-2 Anmerkungen zu deinen Bestimmungen.


    Deine L. decastes: Die sehen ziemlich untypisch aus; mit so gerippten Hutrand kenne ich die nicht.
    Deine Laccarias: Bist du dir mit der Gattung sicher? Die sehen mir dann doch eher nach einer Galerina oder Tubaria aus.
    Deine P. alnicolas sehen auch etwas untypisch aus.
    Deine Melanoleucas können auch gut Dermolomas sein. Nimm mir bitte die vermeintlichen Kottekuren nicht übel.


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • Liebe Abeja, ein toller Beitrag mit schönen Funden. :sun:


    Der Fransige Wulstling passt aus meiner Sicht, genau so sahen die jungen Fruchtkörper, die wir am Bodensee gefunden haben, aus.


    Deine 25 würd ich für einen Lacktrichterling halten, frag mich aber nicht welcher...


    Bist du dir mit dem Erlenschüppling sicher? Ich sag nicht, dass er es nicht ist, aber anhand der Bilder bin ich mir erstmal unsicher...

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Abeja!


    Wow, viel.
    Viel, aber prachtvoll. :)
    Man würde gerne zu jedem Fund was schreiben, und wenn es nur ein wenig Schwelgerei zum Pilz und / oder den Abbildungen wäre.
    Aber ich reiße mich mal zusammen und picke mir ein paar raus.


    09: Das "cf" kannst du aus meiner Sicht streichen. Was Anderes als persistens / acutoconica wird da nicht rauskommen.
    19-20: Wie sicher ist die Sporenpulverfarbe? Hat das für einen Abwurf gereicht und hast du davon ein Bild? Denn eine Laccaria kann ich da eigentlich nicht erkennen. Galerina wäre meine erste Idee gewesen, eventuell auch irgendwo knapp an de Gattung vorbei zB im Bereich Stagnicola...
    21-23: Wie roch dieser Pilz denn?
    24: Sicherlich nicht Xeromphalina campanella, sondern eine der anderen Arten in der Gattung.
    25: Da habe ich mit dem Gesamteindruck des Pilzchens Schwierigkeiten, den als Saftling zu erkennen. Definitiv aber keine Art aus dem coccinea - Umfeld.
    35-37: Pholiota sollte stimmen, aber Pholiota alnicola ist das nicht. Du könntest mal in der Ecke Pholiota conissans weiter suchen, aber auch in der gattung sind einige Mikromerkmale schon ganz schlimm interessant.
    Beim Erdstern kannst du das cf auch wegmachen, bei den meisten anderen Pilzchen bist du allerdings gegen diese verfluchte "Mikroskop - Barriere" gerannt. Melanoleuca, Hebeloma, Galerina: lauter solche Gattungen wo man neben ein paar gängigen Arten ohne die entscheidenden Mikrodetails bestimmungstechnisch nicht weiter kommt. :(



    LG, Pablo.

  • Hallo Abeja, was für prächtige Funde und tolle Bilder :thumbup:


    Bei 09 Hygrocybe cf. persistens liegst Du wohl richtig. Feucht sind Hut und Stiel schmierig aber bei Trockenheit muss man die Pilze schon anfeuchten um das festzustellen. Es gibt einige sehr ähnliche Arten, die sich hauptsächlich durch die Sporen unterscheiden. Der aktuelle Name ist H. acutoconica und Du solltest agg. für Aggregat an den Namen hängen.


    17-18 Hebeloma cf. senescens (edurum) kann sehr gut sein aber ohne Mikroskopie bleibt es bei cf.


    19-20 Laccaria spec. (cf. pumila) hätte ich fast als G. atkinsoniana übersprungen bis mir doch noch Laccaria ins Auge viel :D . Weißes Sporenpulver? Auch da wird ohne Mikroskop kaum eine Benennung möglich sein.


    21-22-23 Entoloma cf. sericeum wenn der Pilz stark mehlig roch kannst Du das cf. weglassen.


    25 Hygrocybe spec. (cf. marchii) sicher kein Saftling eher Lacktrichterling.


    38 Melanoleuca cf. polioleuca Wenn das Stielfleisch im Schnitt in der Basis fast schwarz war, solltest Du richtig liegen. Die Art ist stark ausblassend und die nächsten können (Farbe im Stielfleisch vorausgesetzt) das Gleiche sein.


    LG Karl



  • Hallo,
    danke, danke für die tollen Kommentare, und natürlich auch für die kritischen und hilfreichen Kommentare.
    So was lese ich gern, denn nur so kommt man ja auch "voran".


    Eben wollte ich schon was schreiben, aber der Input muss ja auch erst mal verarbeitet werden. :)



    @ Dodo: ich schreibe mal eine PN ==3


    @ Marco/Kozaki: ja Friedhöfe sollte man nicht außer Acht lassen, aber je größer und je natürlicher im Umfeld, desto besser.


    @ Sarah: schön, dass ich auch Pilze zeigen kann, die bei dir nicht wachsen.


    @ Gerd/Mykovino: der Pappelschüppling hatte es mir auch angetan.
    Ansonsten, die Bilder ... hier eigentlich nur "Doku-Style", was aber auch oft am Umfeld und an den Pilzarten liegt, da kann man nicht oft nicht so viel Fotowettbewerbs-Fotos herauskitzeln.


    @ Peter/Malone: klar, über den Grünen habe ich mich besonders gefreut.
    Und geärgert, dass ich versehentlich einen abgerupft hatte.
    Den habe ich aber schön vor Ort liegen lassen ....


    @ Stefan/Cllimbingfreak: danke auch für deine hinterfragenden Anmerkungen.
    Bei Lyophyllum bin ich sicher ... was sollte es auch sonst sein? So gebüschelt?
    Ich hänge noch 2 Fotos an, einmal Oberflächen von einem Nachbargrüppchen und einmal die "Gestreiften". Alle Hüte waren (abgetrocknet) leicht radialfaserig. Im letzten Jahr hatte ich den Erstfund (vielleicht aber auch Panzerraslinge, viel knorperliger), da waren die Hüte stärker gewölbt und die Pilze wuchsen einzelner (nur 2-er Büschel).



    bei 19-20 bin ich wg. der Sporenpulverfarbe (weiß) sicher, dass es keine Galerina oder Tubaria ist.
    Mich hatte eben auch die starke Ähnlichkeit mit Galerina atkinsoniana verwundert ... aber die Pilze lagen noch da (auf meinem Aussporglas) , ich habe noch mal ganz ganz genau hingeschaut (Jetzt habe ich die aber nicht mehr)


    35-37 die Schüpplinge, da zweifeln ja noch mehr erfahrenererere Pilzler :) an Erlen-Schüpplingen.
    Ihr werdet wohl da richtig liegen. Ich hatte nur in den Bon geschaut, und gar nicht mehr im Gröger (es gibt ja noch viel mehr Arten). Die Erlen-Schüpplinge sollten eine fettige Oberfläche haben, nicht so eingewachsen faserig wie hier.
    Oder woran macht ihr das fest?
    Den von Pablo vorgeschlagenen Schüppling, Pholiota conissans finde ich sehr passend, auch das Habitat stimmt (Rheinuferbereich). Den muss ich mir noch mal genauer anschauen.


    Bei den Weichritterlingen bin ich ziemlich von Weichritterling überzeugt, den Samtritterlinge sind ja noch viel seltener (und die Pilze wie vorgestellt sah ich oft), die Oberfläche war nicht samtig oder behaart und der Geruch war neutral pilzig, nicht mehlig.
    Leider habe ich nicht mehr genau in Erinnerung, ob das Fleisch in der Stielbasis schwärzlich war (dunkler, ja, ich glaube schon....)


    Anna: danke für die fransige Bestätigung.
    Ok. Nr. 25 da war ich auch sehr unsicher ... also eher Laccaria (aber eine "komische" und auch ein ungewöhnlicher Standort, oder?)


    @ Pablo:
    zu 19-20 : Sporenpulverfarbe "Knall-Weiß", zweimal überprüft, aber kein Bild gemacht ...
    zu 21-23: vergessen zu schreiben :shy: :shy: : mehlig, eindeutig


    zu 24: interessant, dann eben Xeromphalina spec. (zu dem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, dass es da so viele verschiedene gibt...)


    zu 25: dann wahrscheinlich doch eher Laccaria


    zu 35-37: ja ihr habt recht, die Oberfläche stimmt nicht, oder? Der "andere" sieht besser aus - fällt in den normalen Büchern irgendwie untendurch, dabei soll der doch häufig sein ...


    Die M.-pflichtigen Pilze hatte ich ja "nur mal so" gezeigt, eigentlich reicht mir da ja auch die Gattung.


    @ Karl: vielen Dank auch für deine hilfreichen Antworten, werde das weiter oben mal überarbeiten.
    Bei den Weichritterlingen war ich ursprünglich auch davon ausgegangen, dass es eine Art sein könnte (beim den hellen habe ich def. keinen Schnitt gemacht, vergessen ...) aber die Oberfläche war da anders, nicht so "fettig, glatt" sondern schon etwas bereift, sehr matt.
    Na ja, Melanoleuca spec. ==Gnolm2

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Abeja!


    "Mehlgeruch" passt zusammen mit dem Aussehen jedenfalls sehr gut zu Entoloma sericeum.
    Bei dem Weißsporer mit galerina - Aussehen muss ich passen. Laccaria wäre dann schon naheliegend, aber in der Gtatung geht auch wenig ohne Mikromerkmale. X/
    "Persönlich kennen" tue ich nur den Geselligen Glöckchennabeling (Xeromphalina campanella), den ich aber bisher nur direkt an Holz gefunden habe (optimal- bis finalmorsches Nadelholz). Diese Wuchsweise soll wohl auch ziemlich konstant sein für die Art. Ludwig führt dazu noch drei weitere Arten, die (nur oder auch?) bodenbewohnend wären:
    Xeromphalina cauticinalis, Xeromphalina cornui und Xeromphalina fellea. und halt Xeromphalina picta, der aber teils auch als Mycena eingeordnet wird und ganz anders aussieht.



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo,
    danke nochmal :) ,
    die Schüpplinge habe ich mir noch mal angeschaut, die sind ja "tricky".
    Die Bilder im Web zu den beiden Arten (alnicola und conissans) sehen für mich erst mal ziemlich verwirrend aus (makroskopisch).
    Die Farbvariabilität (wie gelb wie "ungelb") auf Hut und Stiel (und auch im Fleisch?) scheint ja relativ variabel zu sein - wenn denn alle Bilder richtig zugeordnet sind.
    Das beste Merkmal erscheint mir wirklich die Hutoberflächenstruktur zu sein.


    Pholiota conissans ist als Pholiota graminis (Gras-Schüppling) im Bon, da hätte ich den überhaupt nicht für möglich gehalten, bzw. ich habe den völlig übersehen, so wenig gelb ist der da.
    Der Standort wird mit "feucht" angegeben, aber einerseits mit "im Gras" (also Boden, im Bon NUR so), andererseits aber auch mit "auf Holz" (z.B. Weide) (im Gröger beide Standorte) - na, wenn das mal wirklich nur eine Art ist ???
    Jedenfalls wuchsen meine P. auf Holz, zwar im Uferbereich, dort ist aber alles "künstlich" (am Wasserkraftwerk auf Schweizer Seite), Holzwurzeln eher in steinigem Boden, eher trocken eingebettet. Gleichmäßiger Wasserspiegel, niemals direkter Wasserkontakt, nur vermutlich erhöhte Luftfeuchtigkeit.