Hallo Pilzfreunde,
da gibt es im Hochwald so ein Fichtenforst mit einer Artenvielfalt wie sie mir noch nicht untergekommen ist. Alleine aus diesem Waldstück könnte man eine ganze Pilzausstellung organisieren. Der Boden ist übersät mit Fruchtkörpern, meist Helmlinge, Horngraue Rüblinge, Geflecktblättrige Flämmlinge oder Seidige Rißpilze, also zumindest auf den ersten Blick nix zu futtern, aber optisch ein Traum. Sammeln ist hier aber auch kein Problem, denn vor allem Rauchblättrige Schwefelköpfe gab es zumindest in diesem Jahr hier zuhauf. Hier verirren sich auch Sammler hin, die aber offensichtlich nur Maronenröhrlinge suchen, denn ich bin mit meiner Begleitung ein Stück hinter einer Gruppe Sammler hergelaufen und habe mit meinem Geschnippel deutlich fragende Blicke provoziert (Was sammelt der da bloß?). Maronen habe ich übrigens keine einzige gefunden. Ein Top-Secret-Platz ist der Wald also nicht mehr, bei der Artenvielfalt macht das aber nix.
Hier also eine bescheidene Auswahl
1. Getropfter Schleimschirmling (Limacella guttata), wächst hier in Scharen. Ein guter Mischpilz, alleine wäre mir der Geschmack zu rettichhaft.
2. Tonweißer Schüppling (Pholiota lenta)
3. Schafchampignon (Agaricus arvensis), hielt sich in diesem Jahr etwas zurück
4. Schwarzpunktierter Schneckling (Hygrophorus pustulatus), zum Sammeln zu viel bücken für zu wenig Geschmack. Er wächst hier zwischen den Seidigen Rißpilzen und kann den unvorsichtigen Sammler schon mal auf's Glattein führen.
5. Rauchblättrige Schwefelköpfe (Hypholoma capnoides), 2016 hier ein Massenpilz. Im Vordergrund Fichtenzapfenrüblinge (Strobilurus esculentus)
6. Kleiner Waldegerling (Agaricus silvaticus)
7. Ein Samthäubchen
8. Starkriechender Körnchenschirmling (Cystoderma carcharias), na ja, soooo stark riecht er nun auch wieder nicht, aber immer noch besser als der ....
9. ....Amianth-Körnchenschirmling (Cystoderma amianthinum)
10. Zinnoberbrauner Körnchenschirmling (Cystoderma terrei), unvergleichlich in der Farbgebung
11. Zwei Parasole, mit Bewohner
12. Eine Krause Glucke (Sparassis crispa), hier an Fichte, eine Pilzlerkollegin hat auch schon eine an einer Douglasie gefunden, die sind also nicht völlig auf Kiefer fixiert. Die hier roch auch nicht so streng wie ihre Kiefernkolleginnen.
13. Eine Psathyrella, dazu sage ich mal nichts.
14. Eine Gruppe vergangener Tintlinge
15. Helmkreislinge (Cudonia circinans), die habe ich glaube ich schon mal gepostet.
16. Eine Koralle, sie wächst hier in Hexenringen, die aber in diesem Jahr nicht so gut ausgeprägt sind.
17. Noch eine Koralle
18. Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis), im Fichtenwald selten, aber durchaus hin und wieder anzutreffen.
19. Natternstieliger Schwefelkopf (Hypholoma marginatum)
Dieses Jahr werde ich wohl nicht mehr hin fahren, obwohl es mich schon interessieren würde, was da aktuell noch so herumsteht. Ist aber schon eine ziemliche Strecke.