Birkenporling verarbeiten. Trocknen und zerkleinern

Es gibt 21 Antworten in diesem Thema, welches 24.080 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Josh.

  • Servus zusammen,
    Hab mir zum ersten mal Birkenporlinge mitgenommen um sie zu trocknen, zerkleinern und Tee daraus zuzubereiten.
    Habe im Forum und anderswo schon viel über diesen Pilz gelesen und möchte diesen Thread rein auf die Verarbeitung beschränken.


    Ich habe den Pilz mit einer Brotschneidemaschine in ca 4mm dicke Scheiben geschnitten und vor dem Holzofen getrocknet. Da mir das Knacken beim Brechen noch zu zaghaft war habe ich im Backofen bei 60 Grad nachgetrocknet.


    Die Scheiben hab ich dann in kleine Stücke gebrochen und in meinem Kenwood ch58 Zerkleinerer versucht zu schroten. http://www.kenwoodworld.com/de…inerer/ch580-zerkleinerer
    Was z.B. bei Totentrompeten super geklappt hat bringt das Gerät bei diesem zähen Pilz leider an seine Grenzen.


    Hat mein Zerkleinerer zu wenig Power?
    Sind die Pilze nicht trocken genug oder vllt zu alt?
    Noch kleiner kann ich die Stücke nicht mehr brechen. Das Gerät schafft nur wenn ich 4-6 kleine Bröckchen hineingebe. Bei manchen Stückchen geht's auch mit mehr.
    Gerade trockne ich die Pilze erneut nach, weil sie mir immernoch so zäh vorkommen, auch wenn sie schon sehr schön knacken...


    Ich bitte um Tipps wie ihr das macht. Merci!

  • Daß die ein wenig ledrig sind ist normal. So ist deren Struktur eben. Die sind von Natur aus nachgiebig.
    Ich kann meine Getrockneten zwar einfach brechen aber beim Malen würden die getrockneten Teile bestimmt auch Schwierigkeiten machen.
    Muß ich aber auch nicht.
    Ich trockne den BiPo in Scheibenform, so als wären es Steinpilze, und bewahre die in dieser Form im luftdichten Glas auf.
    Bei Bedarf brech ich mir ein fingerkuppengroßes Stück ab und schmeiße es in meinen Tee. Wirkt ebenso wie anders gemacht, ist nur schwächer konzentriert dadurch. Hilft mir aber trotzdem sehr. Immer mal wieder ´nen Tee und der Verdauungstrakt wird es dir danken, auch prophylaktisch.


    Warum willst du die noch kleiner malen ?

  • Guten Morgen zusammen,



    Gaaaaaanz wichtig. Zerkleinern vor dem Trocknen. Dann gehts bedeutend besser. So wie Mausmann ja auch geschrieben hat.


    ich habe einmal Tee davon getrunken.......und seitdem ist Ruhe in meinem Bauch. Klasse. Nicht umsonst hatte Ötzi einen Birkenporling dabei als man ihn vor Jahren fand.
    Den Tee zu trinken.......im ersten Moment kostet es Überwindung. Aber wenn man um den Nutzen weiß, dann gehts schon bedeutend besser.





    Liebe Grüße




    Heidi

    Jeder Tag an dem Du nicht gelacht hast, ist ein verlorener Tag.
    Auch von mir gibt es keine Essensfreigabe.



    100 Chips, da Islandwette verloren = 95 Chips
    95-2 Chips für Jan-Arnes Rätsel = 93 Chips
    93-5 Chips für Grünis Grauen Wulstling= 88 Chips
    88-10 Chips für APR 2017 = 78
    78 + 10 (APR 2017 als erste über die Hälfte der Gesamtpunkte gekommen) = 88

    88-3 Chipse für OPR = 85

    85 - 10 Chips für APR 2018 = 75

    75 + 5 fürs APR = 80

    80 -10 Chipse für APR 2019 = 70 Chipse

    70 +5 Apr 2019 = 75


    Keine Veröffentlichung ohne mein Einverständnis!!!!!!

  • Hallo Grafei,



    Was z.B. bei Totentrompeten super geklappt hat bringt das Gerät bei diesem zähen Pilz leider an seine Grenzen.


    Hat mein Zerkleinerer zu wenig Power?
    Sind die Pilze nicht trocken genug oder vllt zu alt?


    Wie Mausmann bereits geschrieben hat, ist es "normal".
    Ich habe eine einfache billige elektrische Kaffemühle die ich nur für Gewürze, Leinsamen, Nüsse und Pilze benutze. Birkenporlinge sind immer problematisch, da muss ich immer die Kaffemühle beim Mahlen umdrehen, schütteln, usw. Sonst bewegt sich nur das Messer, aber nicht die Pilzbrocken. Am Ende gibt es kein Pulver, sondern wattige Flocken.


    Mir wurde aber gesagt dass man die Birkenporlinge am besten in kleine Würfel vor dem Trocknen schneidet, ca 0.5 cm. Diese trockene Würfel kann man dann gleich für den Tee benutzen. Nächstes mal mache ich auch so.

  • Hallo,


    Ist es denn unbedingt notwendig, ihn zu Pulver zu vermahlen?
    Ich mache es wie Mausmann. Ich schneide ihn mit dem Küchenhobel in ganz dünne Scheiben und trockne ihn dann.
    Die Scheiben verwende ich ganz. Er muss dann nur etwas länger ziehen.
    Wegen des Geschmacks bevorzuge ich übrigens die alkoholische Variante und verarbeite ihn zu Likör, das habe hier irgendwo im Forum schon mal beschrieben.


    Viele Grüße
    Josef

  • Danke für eure Antworten.


    Scheiben habe ich ja vor dem Trocknen gemacht.
    Zerkleinern möchte ich ihn weil der Geschmack intesiver wird, bzw. weniger Pilz für die selbe Wirkung benötigt wird.
    Ich werde es jetzt aber auch so machen, dass ich die Scheiben in Gläser abpacke und sie dann bei Bedarf zerbreche. Das mahlen will ja nicht klappen ;)


    Vor dem Trocknen in Würfel schneiden hätte noch weniger geklappt, die Burschen waren so zäh dass ich froh dass es die Brotmaschine gepackt hat. Ich finde aber auch dass Scheiben dann reichen weil er sich getrocknet sehr gut zerbrechen lässt.


    Zum Geschmack: Ich mache mir einen halben Liter Tee mit 2 Teelöffel gemahlenem Birkenporling und koche ihn 20 Minuten. Zum Schluss schmeiße ich etwas Ingwer dazu und lasse das ganze nochmal ein paar Minuten ziehen. Durch ein Sieb abgefüllt und eine halbe Tasse vom Sud mit heißem Wasser aufgefüllt. Dazu etwas Honig. Schmeckt sehr lecker!

  • Hallo Grafei,


    junge Pirkenporlinge lassen sich leicht schneiden, mit einem Küchenmesser. In Würfelchen, ca. 1 cm groß und dann ab in die Dörre.


    Die sind bei mir im 5 Liter-Glas, auch der Chaga. Den BiPO würde ich bei Bedarf ziehen lassen, den schiefen habe ich gemahlen. Das war eine Herausforderung für das Mahlwerk, die waren hart wie Steine. Die Schmetterlinge verarbeitet die Mühle zu Wolle, die Ohren zu Granulat.


    Saccharomyces cerevisiae ist für mich ein Heilpilz, auf die anderen greife ich aktuell nicht zu,


    ;)


    LG
    Peter

    "Die, die Kriege von oben führen sind feige Schreibtischtäter, die nicht wissen wie schrecklich Krieg ist".

    Quelle: "Masters Of War", Bob Dylan

    Einmal editiert, zuletzt von Habicht (†) ()

  • Nach vielen Jahren im Dienst ist meine einfache elektrische Kaffeemühle heute leider kaputtgegangen. Natürlich beim Versuch die Birkenporlinge zu zermahlen! Das Messer ist einfach dabei abgebrochen. Also, lieber doch bereits vor dem Trocknen zerkleinern.

  • Hallo Grafei, hallo @all!


    Ich mach das wie unser Habicht, relativ junge Exemplare (manchmal sind die auch schon riesig) in Würfel schneiden. Diese kann man auch ohne Darre auf der Heizung bestens trocknen. Kleiner muss es nicht sein, das laugt bei normalem Auskochen genug aus.

  • Hallo,


    das Problem mit zuwenig Power von Haushaltsgeräten ist mir bekannt. Pürierstab ... ne dusselige Kartoffel ... Überlastsicherung im Stab durch ... Stundenlanges Sahneschlagen oder der Frust von Klumpen in Soßen sind bei mir Geschichte. DAS ist mein einziges motorisiertes Küchengerät, das ich noch habe ...



    ich habe für große Mengen auch noch einen größeren Schneebesenaufsatz (Schneebesen kaufen, Griff absägen ... fertig ...) und einen Teigquirl (Maschinenaufsatz kaufen, Adapter absägen ... ferig), die sind aber beide gerade in der Reinigung und ich HATTE auch mal einen Pürieraufsatz (Herstellung siehe oben), der auch rohe Kartoffeln gefressen hat ... seit dem Versuch mit tiefgefrorenen Erdbeeren ist der aber leider nurnoch Klingensalat ... ich brauche was stabileres.


    Ich weiß ja nicht, wie klein das werden muß, aber wenn du wie ich damals jemanden kennst, der nen kaputten Pürierstab hat ... da kann man was improvisieren. Meine Erfahrungen zeigen, daß man den Plastikkrempel um die Klinge herum behalten und fixieren sollte, damit er nicht mitdreht. bei meinem (letzten) Modell war das einfach, die Modelle vorher waren ... nennen wir es ... gescheiterte Versuche. Kleinere und härtere Dinge wie Nüsse habe ich in einem Miilchtopf klein gemacht, die sind relativ schlank und dabei verhältnismäßig hoch und kosten auch nicht die Welt, da fliegt kaum was raus.
    Wenn du aber Pulver brauchst ... dafür ist mein Moped nicht geeignet ...

    Viele Grüße,
    Hessekopp


    Ich bin blutiger Pilz-Anfänger. Wer auf meine Bestimmung hin etwas isst oder auch nur in den Mund ninnt, begeht möglicherweise einen schweren Fehler.

  • Hallo,


    heute will ich euch auch meine Erfahrungen mit der Zerkleinerung vom Birkenporling mitteilen.
    Ich hatte den Pilz in ca. 3-5 mm dicken Scheiben geschnitten und getrocknet. Nun hätte ich gerne kleine Stücke/Schrot für Tee.
    (Zukünftig werde ich sie wie oben empfohlen frisch in Würfel schneiden und dann trocknen.)


    Die getrockneten Scheiben habe ich grob zerbrochen.



    Den Versuch mit einem elektrischen Zerkleinerer habe ich auch nochmal unternommen, ist aber ebenfalls kläglich gescheitert. Die Stückchen haben sich zwischen Messer und Gefäß verklemmt und alles blockiert.
    Dann habe ich es mit dem Fleischwolf probiert. Dabei die Stücke mit Gefühl nur in kleinen Portionen zugeben, sonst dreht es sich zu schwer. Manchmal muss man auch den "Rückwärtsgang" einlegen. Ging aber recht gut.


    Angefangen habe ich mit einer 8 mm Scheibe und folgendem Ergebnis.


    Dann das ganze nochmals durch den Wolf mit der 4 mm Scheibe, sieht dann so aus.


    Viel Erfolg, wenn es jemand nachmachen will.


    Grüße
    Günter

    Glaube denen, die die Wahrheit suchen, und zweifle an denen, die sie gefunden haben. (A. Gide)

  • Habe die Porlinge lange Zeit nun einfach in Stücke gebrochen. Man braucht halt dann etwas mehr davon, aber da er nicht so selten ist, sollte das kein Problem sein.


    Übrigens zerkleinert der Thermomix dien Birkenporling als wären sie getrocknete Trompetenpfifferlinge ;)

  • Hallo liebe Pilzfreunde,

    da ich grade eine kleine Versuchsreihe hinter mir habe, wie ich den getrockneten Birkenporling am Besten schroten bzw. zu Pulver verarbeiten kann, möchte ich kurz mein gesammeltes Wissen an Euch weitergeben. Ich hoffe, ich erspare Euch den Verlust an Nervenenergie und an Geräten, denn der Pilz ist wirklich speziell...


    Erfolgreich war ich nun mit einer elektrischen Grundig Kaffeemühle/180 Watt/GMS2070. Sie soll zwar nicht für andere Lebensmittel genutzt werden, aber so what. Kostenpunkt 30 Euro. Bestimmt geht auch jede andere Kaffee Mühle aus Metall, sofern sie scharfe Messer hat.

    Den Pilz vorher etwas per Hand zerbrechen und nur maximal 3-4 Durchgänge schroten, dann muss der Motor laut Betriebsanleitung 10 Minuten auskühlen.


    Nicht erfolgreich waren ein Smoothiemaker, ein Alleszerkleinerer (auch für Nüsse etc), ein Vollmetall-Alexanderfleischwolf manuell aus den 30er Jahren, eine Handkaffeemühle aus der gleichen Zeit, eine Handreibe (geht schon, aber sehr mühselig), ein elektrischer Eiscrasher (war allerdings ein billiges, neu gekauftes Exemplar; die Plastikummantelung des Getriebes ist direkt gebrochen).

    Ich habe bei den Geräten beobachtet, dass alle Messer, die zwei Messerwinkel nach oben gebogen haben, für den Pilz passend sind. Alle Messer, die kreuzförmig sind und von denen zwei Messer nach unten gebogen sind funktionieren nicht gut, da sich der Pilz darunter verklemmt und der Motor dadurch blockiert.


    Viel Erfolg beim Schroten und bleibt gesund!

    Lyla

  • Ich habe auch ein Gläschen mit Porlingspulver im Küchenregal stehen. Ist jetzt nicht staubfein, aber doch ziemlich klein. Ich habe die Porlinge in Scheiben geschnitten (ca. 3mm) und auf einer Schnur aufgefädelt. Mehrere Tage trocknen lassen. Dann noch ein paar Minuten bei 50°C in den Backofen, dadurch werden sie wirklich nochmal trockener. Dann habe ich sie gleich in Stücke gebrochen und im Mörser zerkleinert. Man darf sie nicht liegen lassen, wenn sie aus dem Backofen kommen, ich hatte das Gefühl, sie ziehen schnell wieder Feuchtigkeit und dann geht es nicht. Raus und gleich mörsern. Hat super geklappt.

  • ich habe meine bipos in dünne scheiben geschnitten 1-2mm scheiben,


    ab in Ofen damit bei 50grad ca. 10 stunden, und am nächsten tag nochmal 1-2 stunden, dann sind sie raschel trocken, und ab damit in den hochleistungsmixxer mit über 30tausend umdrehungen, und ich erhalte kein astreines pulver aber ein sehr feines schrot.


    Durch längeres mahlen entsteht bestimmt feineres Pulver aber das brauche ich nicht (Immerhin entsteht dabei ja auch nochmal Hitze)

    Dieses Pulver fülle ich in Gläser mit jeweils ca 5 von diesen Silica Tüten (Zum feuchtigkeit entziehen)

  • Mal eine Frage, woran erkennt man ob man die BP noch verwenden kann bzw. bis zu welchem Alter geht das? Wir haben heute welche gesammelt, die waren unten dunkelgrau und innen auch nicht mehr weiß. Ist das Jahreszeiten abhängig?

  • Hallo,


    Die waren sicher schon zu alt. Unten müssen sie weich sein und man kann mit den Fingernagel rein drücken. Ich schneide sie auch gleich in kleine Würfel und trockne sie dann an der Luft.


    Gruß aus Brandenburg Bärbel

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    Pilzchips nach Gewichtsschätzung : 123 :D (minus 10 Einsatz für Gesamtfundliste des Nordtreffens)
     
    Neuer Stand: 113 -2 Chipse für FPPR 2021 Neuer Stand 111 -2 fürs Blumenrätsel von Wolfgang ,neuer Stand 109 Chipse, +1 Trostchip im Blumenrätsel =110 Chipse

  • Hallo Michael, sie sollten weiß sein und sich ohne körperliche Gewalt mit einem scharfen Messer in dünne Scheiben schneiden lassen.

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

    Pilzsachverständige findest du hier.

  • Ich habe eine Frage zur Giftigkeit des Birkenporlings:

    wenn ich ihn z.B. bei 45 Grad im Dörrautomat trockne, dann sind doch etwaige Giftstoffe nach wie vor vorhanden oder? Ändert 60-80 im Backofen daran so viel?

    Oder liegt es an der eher geringen Menge in der er zumeist konsumiert wird (ca 1 Teelöffel), dass er unproblematisch ist?

  • Hallo Josh

    So viel ich weiss (ohne Gewähr) und lese, ist der Birkenporling jung sogar roh essbar. Also gibt es da wohl keine Gifte abzubauen. Andererseits ist es wohl eher empfehlenswert die getrockneten Stückchen 20 min. lange auszukochen, um die vitalisierenden Stoffe zu lösen.

    LG Andreas