Liebe Forianer,
am vergangenen Sonntag, 27.11.2016, war ich mit Karl W in seinem Stammrevier NSG Brachter Wald (sog. "Depot" - seinerzeit einer der größten Munitionsdepots in Westeuropas). Obwohl so spät im Jahr, es gab noch genügend Pilzarten zu bestaunen, worüber ich hier kurz berichten möchte.
Noch bevor wir in das NSG Gebiet rein kamen - direkt am Parkplatz - begegneten wir einige Pilzarten:
Gemeine Trompetenschnitzlinge (Tubaria furfuracea, syn. Tubaria hiemalis) - so viele auf einmal habe ich noch nie gesehen!
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Beringte oder Gegürtelte Erd-Ritterlinge (Tricholoma cingulatum) wuchsen dort auch in Massen.
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Weissflockiger Schüppling (Poliota lubrica)
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Leider waren die weissen Flöckchen nicht mehr zu sehen.
Röhrige Keule (Macrotyphula fistulosa)
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Blasser Adermoosling (Arrhenia retiruga)
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Nachdem wir uns außerhalb des Naturschutzgebietes Brachter Wald umgesehen haben, gingen wir durch einen Drehtor in das Gebiet ein.
Die Übersichtskarte NSG Brachter Wald
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Es war noch etwas nebelig als wir antrafen. Als Erstes, haben wir uns auf dieser Magerwiese umgeschaut.
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Im Depot gab es einiges - für mich fast alles die Erstfunde!
Seidiger Glöckling, Dunkler Rasenrötling (Entoloma sericeum)
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Dunkelscheibiger Fälbling (Hebeloma mesophaeum)
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Diese Pilzart war an dem Tag im Gebiet wahrscheinlich die häufigste.
Zwischen dem Moos leuchtete überall Punktiertsporige Mosschälchen (Neottiella vivida)
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Karl hat bestimmt noch bessere Bilder davon. Gemacht hat er auf jeden Fall welche.
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Zwischen den jungen Kiefertrieben guckte Kleinsporiger Sandborstling (Geopora arenicola) raus.
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Düngerlinge gabe es dort auch hin und wieder (leider Namen vergessen). E: Es ist Langstieliger Düngerling (Panaeolus acuminatus), danke Karl & Nobi!
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Dann wechselten wir die Location und gingen etwas tiefer in das Gebiet.
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Direkt am Waldrand stand ein schöner junger Parasol (Macrolepiota procera).
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Direkt am Wegesrand fanden wir diese wunderschöne Orangefarbene Puppenkernkeule (Cordyceps militaris).
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Wir gingen dann noch weiter. Überall waren frühere 6-8 m hohe Splitterschutzwälle zu sehen.
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Etwas weiter weg gab es auch noch einige typische Wiesenpilze.
Papageigrüner Saftling (Gliophorus psittacinus)
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Ganz in der Nähe wuchsen Jungfern-Ellerlinge (Cuphophyllus virgineus)
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Kegeliger oder Schwärzender Saftling (Hygrocybe conica)
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Auf einer Schotterfläche, die wie ein Parkplatz aussah (oder was auch immer da früher war - vermutlich standen dort früher Gebäude oder war asphaltiert) fanden wir zwei Arten von Nabellingen.
Rotbrauner Nabeling (Omphalina pyxidata)
mal heller
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mal dunkler gefärbt
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Geröll-Nabeling (Arrhenia rickenii) - eine ganz seltene, vom Aussterben bedrohte Pilzart.
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Hier noch beide Arten im Vergleich: links - Geröl-Nabeling, rechts - Rotbrauner Nabeling
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Auf der Fläche zwischen dem Moos fanden wir die 2. Art von Mosschälchen - Netzigsporiges Moosschälchen (Neottiella rutilans)
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An einem der Spliterschutzwälle geschützt von der Sonneneinstrahlung fanden wir weitere Besonderheiten.
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Heidekeule (Clavaria argillacea)
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Etwas weiter weg fanden wir auch die Blaugraue Keule (Clavaria grelletii)
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In unmittelbarer Nähe wuchsen auch die schwarzen Keulen. Wir fanden sogar 3 Arten nebeneinander!
Schleimige Erdzunge (Glutinoglossum glutinosum)
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Schuppige Erdzunge (Geoglossum fallax)
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und die Schwarze Erdzunge (Geoglossum umbratile)
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Impression aus dem NSG Brachter Wald.
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An einer weiteren offeneren Stelle fanden wir auch eine ziemlich seltene Risspilzart Inocybe jacobii.
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Während Karl die kleinen Pilzchen in Szene setzte, entdeckte ich unter den Kiefernbäumchen die Gelbbräunlichen Wurzeltrüffel (Rhizopogon luteolus).
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Wir fanden natürlich auch noch viel mehr. In der Fortsetzung werde ich über weitere Funde und Erlebnisse berichten.
Für mich war die Exkursion in das NSG Brachter Wald ein ganz besonderes Erlebnis ind ich möchte mich deshalb auch noch Mal auf diesem Wege beim Karl herzlichst bedanken.