Tricholoma fracticum?

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  • Hallo,


    heute gefunden in Portugal auf Wiese bei Laubbaeumen (Fund 1) im Laubwald (Fund 2 und 3)


    Hut: bis 10 cm breit, schirmfoerming mit Buckel oder gewoelbt
    Huthaut: dunkel braun oder rotbraun, leicht abziehbar 4/5
    Stiel: bis 12 cm, zylindrisch, geschwungen, leicht verjuengt zur Basis, gleiche Farbe wie Hut aber heller
    Lamellen: weisslich oder chremfarben bei jungen Exemplaren, dunkler bei aelteren
    Fleisch: weisslich, keine Verfaerbung
    GS: unangenehm, koennte mehlartig sein
    GR: koennte mehlartig sein


    Fund 1 unterscheidet sich von Fund 2 und 3 in der Form. Mir ist erst am Schreibtische aufgegangen, dass es sich um dieselbe Art handeln koennte. Bei Fund 1 ist der Stiel deutlich hohl, auch beim jungen Exemplar. Bei Fund 2 und 3 sind die Stiele z. T. fast voll.


    lg. Dieter


    Fund 1



    Fund 2 und 3


    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Dieter!


    Das sind definitiv zwei verschiedene Arten. Ob die Stiele hohl sind oder nicht, ist in dem Bereich njicht bestimmungtsrelevant. Viel wichtiger sind die Stieloberflächen: Die zweite Art ist eine mit Faserringzone, die erste Art hat dieses wichtige Merkmal nicht.
    Den Geruch müsste man bei beiden Arten mal getrennt beobachten und auch die Ökologie noch eingehender untersuchen.
    Beim ersten wäre zB interessant, ob da Birken in der Umgebung standen, das könnmte rein optisch eine Art aus der Umgebung von Tricholoma fulvum (Gelbblättriger Ritterling) sein.


    Die zweite Art sollte dagegen durchaus zur Gruppe um >Tricholoma batschii< gehören. Da müsste man mal nach den nadelbäumen in der Umgebung Ausschau halten. Andererseits scheint es ja so zu sein, daß es da im südeuropäisch - atlantischen Bereich (Portugal) einige Abweichungen gibt, die eventuell auch eigene Arten bilden, welche noch gar nicht definiert sind.



    LG, Pablo.


  • Die zweite Art sollte dagegen durchaus zur Gruppe um >Tricholoma batschii< gehören. Da müsste man mal nach den nadelbäumen in der Umgebung Ausschau halten. Andererseits scheint es ja so zu sein, daß es da im südeuropäisch - atlantischen Bereich (Portugal) einige Abweichungen gibt, die eventuell auch eigene Arten bilden, welche noch gar nicht definiert sind.


    Hallo Pablo,


    wozu nach Nadelbäumen suchen? Wenn die braunen, fastberingten Ritterlinge im Laubwald wachsen, handelt es sich um T. ustaloides. Sogar die Riefen an den Huträndern (siehe BW Pilze!) vermeine ich zu erkennen. Der deutsche Name (Bitterer Eichenritterling) ist mal wieder irreführend. Die wachsen auch bei Buchen und Hainbuchen - ev. sogar bei Picea!
    Nummer 1 halte ich auch für T. fulvum bzw. deren Forma nictitans. Die hohlen Stiele können schon bestimmungsrelevant sein. Bei T. fulvum spez. kann man die fast immer beobachten. Tolles Adventsthema übrigens. Schön, dass in Portugal gerade Pilzsaison ist.


    GR Ingo

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Ingo!


    Die Tricholoma ustaloides hatte ich mir immer ein bisschen anders vorgestellt, dunkler gefärbt und die Huthaut eher glänzig bis schmierig wie bei Tricholoma ustale eben.
    Das behalte ich mal im Hinterkopf, den etwas variabler zu vermuten. Ist eben immer schwierig mit den Arten, die sich einem noch nicht vorgestellt haben.



    LG, Pablo.


  • Hallo, Dieter!


    Das sind definitiv zwei verschiedene Arten. Ob die Stiele hohl sind oder nicht, ist in dem Bereich njicht bestimmungtsrelevant. Viel wichtiger sind die Stieloberflächen: Die zweite Art ist eine mit Faserringzone, die erste Art hat dieses wichtige Merkmal nicht.


    Hallo Pablo,


    die Faserringzone ist der weisse Ring direkt unter dem Hut?


    Ich hatte den Eindruck, bei der ersten Art auch etwas Weisses unter dem Hut zu sehen. Und weil beide eine aehnliche Geschmackspalette aufweisen, bin ich mal wieder zu einer voreiligen Schlussfolgerung gekommen. Bei genauerem Hinsehen, ist die heller Stelle bei der ersten Art nicht so scharf begrenzt, wie bei der ersten.


    lg. Dieter
    [hr]

    Hallo Pablo,


    wozu nach Nadelbäumen suchen? Wenn die braunen, fastberingten Ritterlinge im Laubwald wachsen, handelt es sich um T. ustaloides. Sogar die Riefen an den Huträndern (siehe BW Pilze!) vermeine ich zu erkennen. Der deutsche Name (Bitterer Eichenritterling) ist mal wieder irreführend. Die wachsen auch bei Buchen und Hainbuchen - ev. sogar bei Picea!
    Nummer 1 halte ich auch für T. fulvum bzw. deren Forma nictitans. Die hohlen Stiele können schon bestimmungsrelevant sein. Bei T. fulvum spez. kann man die fast immer beobachten. Tolles Adventsthema übrigens. Schön, dass in Portugal gerade Pilzsaison ist.


    GR Ingo


    Hallo Ingo,


    danke fuer die Hinweise.


    Die Riefen am Hutrand sind nur ganz schwach ausgebildet. Sie sind bei juengeren Exemplaren deutlicher zu erkennen als bei aelteren.


    November ist Hochsaison fuer Pilze in Portugal. Nachdem es fuer ueber 6 Monate zu trocken fuer Pilze war, wachsen die jetzt verstaerkt, weil sich langsam genug Feuchtigkeit im Boden ansammelt. Gestern hab ich gut 20 verschiedene Grosspilze im Umkreis von 100 Metern fotografiert - bis die Batterie in der Digitalkamera leer war. Leider hab ich es nicht geschafft, mehr davon im Forum vorzustellen.


    lg. Dieter


    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Dieter!


    Die Faserringzone ist eben dieses Velumband im oberen Stielteil. Meist auch verbunden mit einem recht scharfen Farbübergang, aber hier bei deinen Pilzen ja durchaus auch strukturell ganz ausgeprägt. Eben nicht nur ein scharfer Farbübergang, sondern ein richtig wattiger, teils etwas erhabener velumrest. Sieht man so ja auch bei vielen Schleierlinge, insbesondere oft bei Arten der Untergattung Telamonia.



    LG, Pablo.