kein Stielporling, da Lamellen
- ZiUser
- Erledigt
Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 1.672 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Pilzliesl.
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Hallo Rainer!
Einen ähnlich aussehenden Pilz hab ich heute mikroskopiert - meiner war auch schon trocken, aber die gelben Lamellen waren sehr auffällig. Rausgekommen ist Pleurotus dryinus, der berindete Seitling. Mein Fund stammte von einer Buche, aber anscheinend wächst der auch gerne an Fichte. Doch wie gesagt - nur eine Ähnlichkeit.
LG
romana -
Hallo!
Mich irritieren die dunklen Schuppen für Pleurotus dryinus.
Lentinus lepideus wird auch gelb in den Lamellen. Da würde das Substrat vielleicht auch schön passen.
Aber 100%-ig überzeugt bin ich nicht.VG Ingo W
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Guten Morgen Ihr Lieben,
wieso fällt mir dazu der getigerte Sägeblättling ein?
Da paßt die Erscheinungszeit aber überhaupt nicht, oder irre ich da? ich bin gespannt was die Spezialisten dazu sagen.
Liebe Grüße
Heidi
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Hallo Rainer, Dein Fund ist m.M. ganz sicher Pleurotus dryinus, der Berindete Seitling.
Die grauschuppig filzig aufbrechende Huthaut ist ganz typisch. Auch das Vorkommen an Fichte ist nicht ungewöhnlich.
Der Getigerte Sägeblättling hat immer gesägte Lamellenschneiden, die hat Dein Fund, trotz des trockenen Zustandes gut zu erkennen, nicht.
Auch hat der Getigerte Sägeblättling eine viel dunkler schuppige Huthaut. Er wächst eigentlich auch eher im Frühsommer.
LG und einen schönen 4. Advent
Ulla -
Moin!
Was noch dazu kommt: Der Lamellenansatz (beim Schuppigen Sägeblättling meist ausgebuchtet oder zumindest nicht so deutlich herablaufend) und die Stieloberfläche (auch im Alter meist deutlich grob geschuppt beim Sägeblättling).
Und ja, Berindete Seitlinge habe ich auch schon ab und an an Fichten gefunden.Erscheinungszeiten sind natürlich bei Pilzen nicht bestimmungsrelevant. Höchstens so als nachrangiges Merkmal, taugen aber niemals um eine Art festzulegen oder auszuschließen.
Der Getigerte Sägeblättling dagegen meidet Nadelholz, solche Funde dürften absolut seltene Ausnahmen sein. Dort sind auch die Schuppen des Hutes ganz anders, viel feiner und irgendwie haarartig.
LG, Pablo.
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Hallo ihr drei,
danke für eure Hinweise, alle eure Vorschläge sind für mich erstmal nicht sofort von der Hand zu weisen. Nach genauerem Studium in den GPBW und auf 123pilze möchte ich aber ziemlich sicher die beiden Lentinus-Arten verwerfen und mich für Pleurotus dryinus entscheiden.Vor allem die Lamellenschneiden haben mich dazu bewogen:
Die müssten bei den Lentrinusarten stark sägezahnartig (lepideus) oder zumindest "etwas gesägt" (tigrinus) sein, diese hier sind völlig glatt. Bei Pleurotus dryinus sollen diese "dünn, leich gewellt" sein. Mein Bino macht leider keine Fotos, aber zur Not geht auch das "echte" mit 40x, wenn man ihm vom Bino etwas Auflicht spendiert:Daneben noch folgende Punkte, die das absichern:
- Erscheinungszeitpunkt - die Lentinus-Arten werden beide als sommerannuell beschrieben im Gegensatz zu Pleurotus - ist natürlich nur ein Hinweis, Ausreißer gibt es immer
- Ökologie - Lentinus tigrinus als echter Auwaldbewohner mit klarer Präferenz für Alnus, Salix und Populus scheidet für mich schon deshlab so gut wie völlig aus
- Lentinus lepideus ohne schuppigen Stiel habe ich nirgends gefunden, auch die Hutschuppung ist meist viel stärker
- einige der Abbildungen auf 123pilze zeigen auch sehr schöne hellgraue Hutschuppung wie bei mir im Bild 2 zu sehen
Und Dank auch an Ulla, die das während ich es hier mühsam (und mit viel Lerneffekt) aufbereite, bestätigt hat!
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Und ja, Berindete Seitlinge habe ich auch schon ab und an an Fichten gefunden.Ich ausschließlich, falls die Zusatzinfo weiterhilft. Die Art ist bei uns nicht zu finden, aber an der Ostsee und im Sauerland sah ich die Art nur an Fichte.
LG, Jan-Arne
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Hallo, Jan-Arne!
Bisher hatt ich ihn an Rotbuche, Birke und Fichte, jeweils mehrmals. Aber ich denke, daß die Art nicht beosnders wählerisch ist was das Substrat betrifft.
LG; Pablo.
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Hallo!
Ok., habt mich überzeugt.
Wobei mir die dunklen Felder auf dem Hut (a la Grüngefelderter Täubling) schon so noch nicht untergekommen sind, aber ist ja für die Art auch momentan nicht gerade die beste Zeit.Noch 2 hübsche Bilder aus dem Netz:
Lentinus lepideus, wo man sieht, dass die Lamellenschneide durchaus nicht "stark gesägt" sein muss und "schartig" auch geht.
https://de.wikipedia.org/wiki/…pideus_145631_cropped.jpg.....und Pleurotus dryinus mit Schuppen am Stiel, die zwar für Lentinus lepideus vermisst wurden, aber für den Pleurotus nicht:
https://de.wikipedia.org/wiki/…leurotus_dryinus_JPG1.jpgMich hat letztendlich die Aussage von Pablo überzeugt mit dem Lamellenanwuchs am Stiel.
Ich kenne Pl. dryinus übrigens hauptsächlich von Eiche.VG Ingo W
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Hallo Ihr Lieben,
ja.....mein Bauch sagt mir soooooo unendlich viel. Nicht immer ist das das Richtige.
Und ja........... auch dieses Mal habe ich wieder soooo viel gelernt. Ich danke Euch dafür. Wenn frau jetzt alle Merkmale zusammenträgt, dann kann das nicht der getigerte Sägeblättling sein.Gut, dass Du ´s schreibst, Pablo.............die Erscheinungszeit muß nicht immer bestimmungsrelevant sein.
Ingo......Deine Bilder aus dem Netz.......wieder klasse. Ich freu mich, von dir zu lesen. Und vermißt habe ich Dich auch schon.
ZiUser........supertoll die Lamellenschneide gezeigt. Besser gehts gar nicht. Die "Haare" ........cooool. Ich danke Dir fürs zeigen.
Liebe Grüße
Heidi