Oligoporus ptychogaster ?

Es gibt 14 Antworten in diesem Thema, welches 5.031 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Hallo Magellan,
    So leuchtend gelb kenne ich O. ptychogaster nicht. In den letzten Tagen ist hier schon mal so ein bunter Ptychogaster gezeigt und diskutiert worden. Weiß der Geier, was das ist! Vermutlich bilden gerade etliche Porlinge und ähnliche "Notfruktifikationen". Diese Periode mit ein paar Tagen Frost und dann wieder ein paar warmen Tagen scheint das zu provozieren. Sichere Artzuordnungen können da vermutlich nur die Molekularbiologen liefern.
    Viele Grüße
    Manfred

    Ich sag immer "egal", obwohl es nicht egal ist.
    ...naja, egal...

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Genau, kontrovers diskutiert und irgendwie fragwürdig: >Dieses Thema< meint Manfred.
    Das hier schient in die gleiche Richtung zu gehen, und auch hier bin ich skeptisch, daß das ein Polsterpilz (Oligoporus ptychogaster) sein kann.
    Dazu kommt eben die Phlebia radiata, die zwar lt. Lit. in seltenen Fällen auch mal Nadelholz besiedeln kann, aber eigentlich viel lieber an Laubholz auftaucht. Plus: Vorletztes Bild, links unten, etrwas unscharf - sieht aus wie Xylaria hypoxylon (Geweihförmige Holzkeule), was auch ein klassischer Laubholzbesiedeler wäre.
    Das macht dann Oligoporus ptychogaster schon sehr unwahrscheinlich.



    LG, Pablo.


  • Hallo zusammen!


    Ich würde einfach mal die These in den Raum werfen, das Phlebia radiata auch solche Polster bilden kann. Kurz - ich denke die unterschiedlichen Strukturen gehören zusammen.

  • Hallo,
    uih ... so was habe ich auch noch nie gesehen (das zweite Vergleichsbild von Anna), hier bei der Anfrage könnte ich mir das vorstellen.
    Bei der anderen Anfrage aber eher nicht, sieht man da nicht im Inneren "alles weiß", sprich "Fleisch" irgendwie weiß (und faserig)?


    Phlebia radiata ist im Schnitt (Fleisch) doch auch eher gelblich-rötlich?

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Anna & Abeja!


    Doch, Phlebia ist weiß"fleischig", auch Phlebia radiata. Wobei "fleischig" das falsche Wort ist. Denn die hat ja gar kein Fleisch, sondern nur ein Subikulum. Das aber kann recht dick werden und ist unter fertigem Hymenium (nicht in den fransigen Randbereichen) durchaus weiß.
    Annas Idee hat was. Solche riesigen Puschel habe ich bei Phlebia radiata noch nie gesehen, aber kleinere Puschel wie in Annas Links durchaus.
    Interessant zumal, weil die "Unterlage" ja auch eine (wenn auch entfärbte) Phlebia radiata ist.


    Hast du davon Material, Magellan?
    Am besten ein Stück Holz mit dem Puschel drauf, wo auch von der Phlebia drumrum noch was mit bei ist.



    LG, Pablo.


  • Hallo,
    uih ... so was habe ich auch noch nie gesehen (das zweite Vergleichsbild von Anna), hier bei der Anfrage könnte ich mir das vorstellen.
    Bei der anderen Anfrage aber eher nicht, sieht man da nicht im Inneren "alles weiß", sprich "Fleisch" irgendwie weiß (und faserig)?


    Phlebia radiata ist im Schnitt (Fleisch) doch auch eher gelblich-rötlich?


    Ich denke auch beim anderen Fund inzwischen an Phlebia radiata.


    Im Inneren sehe ich etwas überbelichtete lilaflauschige Stellen, neben dem Orange. Ich habe mir mal erlaubt in die Bilder einzoomen und diese etwas zu bearbeiten, damit man das besser sieht was ich meine (ich hoffe odyridus/Thomas hat nichts dagegen). Ich finde besonders die orangefarbige Zuwachskannte rechts unten spricht für Phlebia radiata.



    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Magellan!


    Musst du nicht.
    Nur, wenn du willst und dir dieser Fund so unter den Nägeln brennt. :)
    Untersuchen tue ich es dann gerne.



    LG; Pablo.

  • hallo!
    war noch einmal da und habe den kugelförmigen und den flachen Fruchtkörper, so wie sie auf dem Bild zu sehen sind, herausgetrennt - wenn die jemand haben möchte? - entweder noch frisch noch vor den Feiertagen, oder getrocknet danach -
    mfg magellan

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Besser getrocknet als frisch, denn selbst wenn er frisch in gutem Zustand ankäme: Ich müsste ihn dann selbst trocknen, weil ich vor den Festtagen kaum noch zum Untersuchen kommen werde.



    LG; Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen!


    Magellan hat mir "den Puschel" und noch etwas von den Belägen drum rum zugeschickt.
    Beide Proben bei mir sind Phlebia radiata (Orangefarbener Kammpilz).


    Wie üblich sind die Pseudozystiden im Hymenium oder Subhymenium eingebettet und schwer zu sehen, vor allem weil auch in manchen Bereichen eher spärlich vertreten. Aber sie sind da, Sporen passen auch, ebenso der Aufbau vom Subikulum bis zum Hymenium.
    In dem dicken Puschel selbst sind kaum Basidien zu sehen, somit auch fast keine Sporen, aber im zellulären Aufbau ist das so ähnlich, daß nichts anderes in Frage kommt. Und an der Oberfläche besteht der Puschel eben fast nur aus Pseudozystiden. Womit man die auch endlich mal in masse betrachten kann.



    LG, Pablo.

  • hallo Pablo,
    auch von mir ein schönes Neues Jahr und ein dickes Lob für Deinen unermüdlichen Einsatz - somit ist dann auch diese Frage beantwortet und gesehen wird so ein Auswuchs des Pilzes wohl auch nur sehr selten -
    mfg magellan

    • Offizieller Beitrag

    Hi.


    Ein kleiner Nachtrag:
    An der Unterseite des Puschels sitzt übrigens normales Hymenium.
    Das Ding wirkt gerade wie eine Blase, deren Oberseite nur aus Hyphen und Pseudozystiden gebildet ist und aus dem normalerweise am Substrat anliegenden Hymenium hervorbricht. Interessantes Ding auf jeden fall...



    LG; pablo.