Best of Saarland 2016

Es gibt 41 Antworten in diesem Thema, welches 9.570 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Hallo, die Aufnahmen stammen ja von 2016 quer über's Jahr verteilt. In der letzten Saison war ich an meinen Frostschnecklingsstellen noch nicht gewesen. Wir hatten auch keine beim Pilzstammtisch. Aktuell dürfte es wohl keine mehr geben, vielleicht mit etwas Glück noch ein paar Nachzügler, die der Frost konserviert hat. Aber die Wahrscheinlichkeit ist sehr gering.

    Hihi, da hab ich wohl was falsch verstanden. Ich hab gelesen, dass du sie gestern gefunden hast ... hast bestimmt die Bilder gemeint==18

    • Offizieller Beitrag

    Hi Holger,


    hübsche Funde hattest du da. Zu deinem Macrolepiot: Ich würde da auch noch mal beim Mastoidea-Komplex schauen; vielleicht findest du da was...


    l.g.

    Stefan

  • Hallo Stephan, den haben wir mittlerweile als Zitzen-Riesenschirmpilz Macrolepiota mastoidea abgehakt. Ich konnte mal andere Exemplare von selben Fundort zum Pilzstammtisch mitnehmen. Auch dort rege Diskussion, aber letztendlich haben wir uns auf den genannten geeinigt.

    Grüße aus dem Saarland, Holger smilie_ga_006.gif 

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  • Servus Holger,


    es ist sogar eine m.E. typische Macrolepiota mastoidea s.str., also im engen Sinn. Auf dem Foto, das du am 27.12.2016 gepostet hattest, sieht man sehr schön, wie die obere HDS-Schicht sehr fein körnelig zerfällt: Best of Saarland 2016 - Pilze Allgemein - Pilzforum.eu - das ist absolut typisch. Ein Bilderbuchexemplar.


    Durch die Interpretationen in Pilze der Schweiz und Pilze Baden-Württembergs gab es viel Verwirrung innerhalb der Gattung Macrolepiota. Da wurde ein bisserl was hin und her verwechselt bzw. anders interpretiert, als sich allgemein durchgesetzt hat. So ist z.B. Macrolepiota excoriata s. Breitenbach & Kränzlin eine Macrolepiota konradii (also auch aus dem mastoidea-Komplex).


    (Nur als Zusatzinfo, es ist ja alles schon geklärt)


    LG

    Christoph

  • Hallo Alex, das ist schon eine Runzelverpel, nur etwas angetrocknet. Hier ein Bild von einem frischeren Exemplar vom selben Standort knapp eine Woche früher. Trotz den Schneckenverbisses sieht man schön die Anwachsstelle von Stiel und Hut. Dann kam das Hoch "Dörrex" und verrichtete tapfer seinen Dienst.



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  • Und noch ein Nachschlag extra für den Mentor. Sagte ich gestern was von Goldgelben Frostschnecklingen? Heute gefunden...Hygrophorus hypothejus var. aureus

    Hallo

    Das sieht eher wie ein von Frost geschädigter Frostschneckling aus. Eine gelbe Varietät ist das nicht.

    Warum die Frostschnecklinge so genannt werden ist eigentlich unverständlich. Sie brauchen keinen Frost zum Wachsen und sie Vertragen keinen Frost.

  • Hallo Uwe,

    dann habe ich hier noch zwei Bilder eines Exemplares von Nov. 2015. Auf den Quadratmeter genau selber Standort inmitten von nicht frostgeschädigten Frostschnecklingen ;).



    Vielleicht war der 2016er Fund ja ein frostgeschädigter Orangegelber Frostschneckling ^^.

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    • Offizieller Beitrag

    Hi.


    Es gibt schon eine gelbe Form vom Frostschneckling (>Hygrophorus hypothejus var. aureus<), die wohl so aussehen kann.
    Die hat nur ein Problem, und das heißt Hygrophorus speciosus (orangene Form des Lärchenschnecklings, der wohl auch mal bei Kiefern vorkommen kann).
    Wenn ich das >bei Lothar Krieglsteiner< eben richtig lese, ist die Unterscheidung dieser beiden gelben bis orangegelben Pilze etwas verzwickt.



    LG, Pablo.

  • Hallo, das wird ja immer verzwickter. Danke für den Link, ich sage mal, da die Orangenen bisher immer zeitgleich mit den Frostschnecklingen auftauchten, lasse ich die mal zunächst alt solche stehen. Aber - ich habe Sporenbilder von einem Orangenen. Ich komme nur heute nicht mehr an den anderen Rechner um mir die Sporenbilder anzusehen. Die müßte ich damals eigentlich berücksichtigt haben. Ich schaue morgen mal danach. Mir ist schon das Hackfleisch angebrannt.

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  • So, hier ist das Sporenbild. Vergleichsbilder von den Sporen des Lärchenschnecklings habe ich selbst keine gemacht und muß auf die Schweizer und Internetbilder zurückgreifen. Zumindest sind diese hier ohne das "Gewühl" im Sporeninneren.



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    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Holger!


    Der Sporeninhalt ist stark abhängig von Reife der Sporen und vom Zustand (lebend oder tot) und natürlich vom Medium.

    Schon ob in Wasser oder in KOH betrachtet, kann da einen Unterschied ausmachen. Ist in dem Fall aber nicht relevant, weil sie sind ja nun ganz klar und deutlich verlängert, also deutlich elliptisch, die eine ganz oben und die unten in der MItte könnte man sogar schon fast zylindrisch nennen.

    Das sieht dann schon so aus, wie das was Lothar Krieglsteiner von H. speciosus zeigt. Wobei dann bei deinem Fund noch die Frage ist, ob das an Orange in der Hutmitte reicht und ob es dann nicht eher eine "klassische" Hygrophorus lucorum (Lärchenschneckling) ist.


    Übrigens: Man könnte eventuell auch - genug schnecklingserfahrung vorausgesetzt - makroskopisch trennen: Die Lamellen vom Frostschneckling kenne ich eigentlich mehr als breit angewachsen oder nur mit kurzem Zähnchen herablaufend. Die vom Lärchenschneckling laufen schöner und deutlicher bogig an der Stielspitze runter. Könnte zumindest tendenziell eine makroskopische Bestimmungshilfe sein.



    LG; Pablo.

  • Hallo Pablo,


    was den Lamellenansatz angeht, haben die Lamellen des Frostschnecklings in der Tat nicht diese schöne Bogenform, sondern sind eher gerade, bevor sie mit einem Zahn herablaufen. Aber Du weißt schon, daß das irgendwie schräg klingt: Orangegelber Lärchenschneckling wächst nach erstem Frost zusammen mit Frostschnecklingen unter Kiefer! ^^ . Als wüßte die Natur, daß wir hier sitzen und rätseln. Ich weiß, daß ich von den (normalen) Frostschnecklingen Mikrobilder gemacht habe, finde sie aber nicht mehr. Ich habe da aber eine Idee, dazu komme ich aber erst wieder morgen früh. Also die Sache ist noch nicht gegessen. Fortsetzung folgt.....

    Grüße aus dem Saarland, Holger smilie_ga_006.gif 

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  • So, ich habe die Sporenbilder von Hygrophorus hypothejus tatsächlich auf einer Sicherung meines alten Notebooks gefunden und und einige Sporen zusammengeschustert. Tja, auch hier deutlich längliche Sporen. Zwar nicht ganz so scharf, aber die Form ist gut erkennbar. So viel zu "breit ellipsoidisch", was ich jetzt erwartet hätte. Aber nä, is' nicht! Alle Sporen wurden in Wasser betrachtet. Ich wäre natürlich auch froh darüber, den Hygrophorus speciosus gefunden zu haben, aber nach den Sporenbildern gibt es einfach nichts, was mich überzeugt. Fundort war übrigens am Fuß einer Bergehalde. Hier stehen hauptsächlich Kiefern mit eingestreuten Fichten, ansonsten nur Laubbäume, u. a. Espe und Birke.


    Sporen vom Frostschneckling (Hygrophorus hypothejus)

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Holger!


    Nachdem ich gestern noch mal bei PdS und in der Bon - Monografie (Hygrophoraceae) reingeschaut habe, bin ich erstmal selbst verwirrt. PdS könnte nicht zuverlässig sein, bei H. lucorum sieht das nach der Zeichnung nicht ideals aus, als wäre da Herbarmaterial untersucht worden (kann bei solchen Pilzen dann in Form und Größe recht stark abweichen.

    Bon zeichnet bei H. lucorum länglich - elliptische Sporen, bei H. hypothejus ziemlich zylindrische, die deinen Sporen sehr viel ähnlicher sehen. Von den notierten Messwerten wird man da kaum was unterscheiden können, die dürften mit den üblichen zufälligen Schwankungen ziemlich deckungsgleich sein. Entscheidend ist wohl die Form.
    Jedenfalls stelle ich fest: Ich habe Schnecklinge bisher mikroskopisch verschmäht, und vermutlich sind die Unterschiede nicht wirklich einfach zu beobachten und das setzt etwas Erfahrung voraus.
    So wie ja auch bei Saftlingen oder Nabelingen, da muss man schon eine Reihe Kollektionen beobachtet zu haben, um bestimmte Unterschiede direkt erkennen zu können.



    LG; Pablo.