Staunend schaue ich die Bilder, die der Winter für mich malt
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Nun, da es gefroren hat,
zieht es mich hinaus.
In den Wald und in die Wiesen,
Ruhe finden möcht' ich dort.
Staunend schaue ich die Bilder,
die der Winter für mich malt.
"Endlich, Winter" denke ich
"bist Du auch bei mir,
zauberst in das Grau der Welt
Winterruheheimlichkeit."
Mit zart-weißen Fingerchen,
wie geschickte Feen,
pflanzt er allem Nadeln auf,
aus Eis, so zart wie Schnee.
Und der Nebel - unablässig,
zieht durch Busch und Gras.
Sonne wollte so gern scheinen,
doch sie ist zu schwach.
Kaum ein Vogel ist zu hören,
kein Geschöpf sich zeigt.
Wie im Schlaf ruht nun die Erde.
Alles ist so friedlich leise.
Wenn ich mich dann niedersetze,
einmal still an gar nichts denke,
kann es sein, dass mir gelingt,
der Erde Atem zu erfühlen.
Wie von Fern dringt in mich ein
ein Duft, süße Erinnerung.
Ruhe greift jetzt sachte um sich,
hüllt mich wohlig ein.
Staunend schaue ich die Bilder,
die der Winter für mich malt.
SLG, 30.12.2016
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