Appell der DGfM im Wahljahr 2017: Gemeinsam gegen Gülle!

Es gibt 49 Antworten in diesem Thema, welches 17.432 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Mausmann.

  • Hallo in die Runde,


    die Deutsche Gesellschaft für Mykologie (DGfM) bezieht Position:



    Grafik: Dr. Rita Lüder


    Massentierhaltung wirkt sich negativ auf unsere Gesundheit, die Tiere selbst und unsere Umwelt inklusive den Pilzen aus. Problematisch sind vor allem die Ausscheidungen der Tiere, die als Dünger auf Wiesen und Felder gelangen. Während das in der Gülle enthaltene Nitrat unser Trinkwasser belastet, schädigt der andauernde Nährstoffeintrag die Lebensräume vieler Pflanzen, Pilze und Tiere.


    Naturnahe und artenreiche Pilzbiotope weisen in der Regel weniger als 10 kg Gesamtstickstoff pro Hektar auf. An Güllestandorten sind es bis zu 200 kg/ha. Viele Ammoniumverbindungen werden zudem über die Luft verbreitet, die auch vor Schutzgebieten keinen Halt machen. Die permanente Nährstoffüberfrachtung unserer Landschaft ist die Hauptursache für den Rückgang vieler Lebewesen. In dem Artikel –žBedroht Gülledüngung unsere heimischen Pilze?–œ von Peter Karasch findet ihr weiterführende Informationen. An dieser Stelle nochmals ein Danke an Rainer Wald, der mit einem Foto des Satansröhrlings ausgeholfen hat.


    Die DGfM rät:


    • Prüft und ändert bei Bedarf euer Verbraucherverhalten, denn der Konsum von billigen Gütern fördert die Produktion derselben.
    • Macht bei Ausstellungen, Exkursionen und anderen Veranstaltungen medienwirksam auf das Problem aufmerksam, diskutiert und überzeugt.
    • 2017 ist zudem ein Wahljahr, da entscheiden wir gemeinsam über unsere Zukunft: Gebt eure Stimmen den Parteien, die sich für Alternativen zur Massentierhaltung einsetzen.
    • Zu guter Letzt sucht die Campact-Kampagne –žKeine Gülle ins Trinkwasser!–œ von –žAktion Agrar–œ noch Unterstützer: Macht mit!


    Danke im Voraus für eure Unterstützung!


    Gruß, Andreas

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  • Hallo Mausmann,


    finde auch, dass das eine gute Sache ist!


    Nur zur Info: Die erstklassige, teils handgemalte Grafik stammt in der Tat von Dr. Rita Lüder, den Text hat Peter Karasch geschrieben und meine Wenigkeit hat noch etwas redigiert und die Bilder bearbeitet. Sozusagen Teamarbeit in Vollendung. :)


    Gruß, Andreas

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Ausgezeichnete Teamarbeit, und das mit einem sehr wichtigen Hintergrund. :thumbup:
    Vielleicht sollte man den Einsatz von Kunstdünger auch noch mit rein nehmen, aber im Grunde ist das eh schon klar, wenn es um die generellen ökologischen Schäden durch Nitratverunreinigung geht.



    LG; pablo.

  • Hallo Pablo,





    Vielleicht sollte man den Einsatz von Kunstdünger auch noch mit rein nehmen [...]


    danke für Dein Interesse und Deinen Hinweis. Im Backgrounder wurde der Punkt im Abschnitt "Manipulation des Stickstoffkreislaufs" erwähnt:


    Zitat


    Von Menschen ausgebrachte Kunstdünger, Gülle und organische Abfälle aus Kläranlagen bringen dieses natürliche System (Anm.: den natürlichen Stickstoffkreislauf) massiv aus dem Gleichgewicht.


    Gruß, Andreas

  • Hallo Rita, Andreas und Peter !
    In der Sache bin ich voll bei Euch. Beim Bild hätte ich mir evtl. eher was "Saftlinges" o.ä. vorgestellt. Vom Habitus landen die gezeigten Schwammerl bei mir eher bei den "Düngeholden".
    Aber grundsätzlich o.K.
    L.G.
    Rainer

  • Hallo Rainer,




    Beim Bild hätte ich mir evtl. eher was "Saftlinges" o.ä. vorgestellt. Vom Habitus landen die gezeigten Schwammerl bei mir eher bei den "Düngeholden".


    danke für Dein Interesse und Deine Anmerkung.


    Im Backgrounder hat Peter bei den Pilzarten, die infolge der Überdüngung zu den Verlierern zählen, auch an die Saftlinge gedacht, beispielhaft den Größten Saftling herausgegriffen und mit einem Foto vorgestellt.


    Dass Frau Dr. Lüder auf ihrer Grafik Champignons als Akteure darstellt, liegt vermutlich an deren Bekanntheitsgrad als Wiesenpilze. Ich finde das Beispiel gut gewählt, denn ich kannte etliche Wiesen rings um meinem Heimatort Mertingen, auf denen üppige Populationen des Wiesenchampignons vorkamen. Das war jedoch vielen Landwirten ein Dorn im Auge, sodass sie auf ihren Wiesen 1-2x massiv Gülle ausbrachten. Da spielte es übrigens auch keine Rolle, dass sich eine Fläche nahe des angrenzenden Schutzgebiets "Mertinger Hölle" (ein ehemaliges Torfstechgebiet) befand. Auf solchen Flächen findet man leider erfahrungsgemäß jahrelang keinen einzigen Champignon mehr.


    Gruß, Andreas
    [hr]
    Hallo Manfred,




    Gibt es das Bild auch als Aufkleber für die Heckscheibe?


    danke für Dein Interesse und Deine Bereitschaft, mit einem Aufkleber auf Deiner Heckscheibe für den Appell zu werben.


    Soweit ich von Peter weiß, werden innerhalb des Präsidiums Aufkleber diskutiert, aber die Meinungen darüber gehen auseinander. Je mehr Interessenten es gibt, desto wahrscheinlicher ist es, dass die DGfM welche anfertigen lässt. Was meinst Du: Soll ich eine Umfrage eröffnen?


    Gruß, Andreas

    Einmal editiert, zuletzt von Gelöschter Nutzer ()

    • Offizieller Beitrag

    Hallo nochmal!


    Ich finde die Champis eigentlich ganz gut gewählt. Sicher gibt es da auch Arten, die ganz gerne an stark nitratbelasteten Standorten wohnen. Aber Rita Lüder zeichnet richtig gut und da kann man sogar Agaricus campestris erkennen. ;)
    Das passt ja schon von der Richtung, auch wenn vermutlich ein paar andere Arten aus der Gattung noch stärker an nährstoffarme Standorte gebunden sind; Agaricus litoralis und Agaricus cupreobrunneus tauchen in meiner Ecke tatsächlich nur auf mageren Sandtrockenwiesen auf.
    Ist aber für die Kampagne kaum von Bedeutung, da geht es weniger um einzelne spezifische Arten sondern ja um die Artenvielfalt insgesamt, und das ist schon sehr schlüssig dargestellt.



    LG, Pablo.

  • Das ist eine ganz großartige und absolut notwendige Initiative, Andreas!
    Der hierzu verlinkte Beitrag verdeutlicht auf eine sehr ansehnliche Weise die Problematik.
    Einfach klasse! :thumbup:



    Soweit ich von Peter weiß, werden innerhalb des Präsidiums Aufkleber diskutiert, aber die Meinungen darüber gehen auseinander. Je mehr Interessenten es gibt, desto wahrscheinlicher ist es, dass die DGfM welche anfertigen lässt. Was meinst Du: Soll ich eine Umfrage eröffnen?


    Also, auch ich würde sofort mit einem Aufkleber Werbung machen.
    Und ich wüsste eine Reihe Pilzfreunde, die das ebenfalls gern tun würden.
    Eine Umfrage dazu wäre begrüßenswert.


    LG Nobi

    Hier geht es zu meinen Themen.

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    Chips: 72

  • Hallo nobi,




    Also, auch ich würde sofort mit einem Aufkleber Werbung machen.
    Und ich wüsste eine Reihe Pilzfreunde, die das ebenfalls gern tun würden.
    Eine Umfrage dazu wäre begrüßenswert.


    habe gerade eine Umfrage erstellt und bin auf euer Feedback gespannt.:)


    Gruß, Andreas

    • Offizieller Beitrag

    Ahoi!


    Naja, da ich kein eigenes Auto habe... ;)


    Ich habe mir mal erlaubt, >bei 123 Pilze< auch auf die Kampagne und auf dieses Thema hinzuweisen.
    Falls du selbst noch vorgehabt hättest, da etwas zu schreiben, sag bescheid Andreas. Dann lösche ich das wieder.



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo,




    Ich habe mir mal erlaubt, >bei 123 Pilze< auch auf die Kampagne und auf dieses Thema hinzuweisen.


    Das 123Pilzforum kenne ich leider nicht, insofern vielen Dank für Dein Engagement! :)


    Je weiter der Appell verbreitet wird, desto besser. Auch wenn die Grafik nicht von allen Bestnoten bekommt, so ist sie doch dafür geeignet, auf die Bedrohung von Pilzgesellschaften durch Gülle aufmerksam zu machen. Keine Pilzfreundin und kein Pilzfreund wollen ihre Schwammerln in der Gülle schwimmen sehen. Das weckt Emotionen. Und mobilisiert hoffentlich die Betrachter, aktiv gegen die Missstände vorzugehen.


    Gruß, Andreas


  • Ich brauche keinen Aufkleber und keine Kampagne. Mein Appel an alle Verbraucher: esst weniger Fleisch, dann erledigt sich das Problem von selbst. Weniger aber anständig produziertes Fleisch ist mein Motto. Und das ist sogar billiger als jeden Tag Billig-Fleisch.
    Gruß Doris


  • Ich brauche keinen Aufkleber und keine Kampagne.


    Du sicherlich nicht, die meisten allerdings schon.



    Mein Appell an alle Verbraucher: esst weniger Fleisch, dann erledigt sich das Problem von selbst.


    Richtiger Ansatzpunkt, allerdings mit den Menschen, die wir nun mal um uns herum haben, nicht ohne weiteres realisierbar. :(



    Weniger aber anständig produziertes Fleisch ist mein Motto. Und das ist sogar billiger als jeden Tag Billig-Fleisch.


    Hundertprozentige Übereinstimmung! :thumbup:


    Nun müssen wir nur noch unsere lieben Mitbürger überzeugen! :haue:


    LG Nobi

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    Chips: 72

  • In den Nachrichten stieß ich gerade darüber daß im Zuge dieser Problematik nun wohl das Trinkwasser sehr deutlich verteuert werden müßte.
    Ein weiteres Argument um etwas gegen den Nitrateintrag durch Gülle bzw. gegen die derzeitige Form der Massentierhaltung zu unternehmen.


    Dazu eine Info vom Vorjahr und ein link zur eigentlichen Nachricht vom Preis unseres Wassers.




    16.09.2016
    Tagesschau

    Zitat von <woltlab-metacode-marker data-name=

    Claudia Plaß (NDR/Tagesschau)" data-link="">

    Immer mehr Grundwasser-Messstellen weisen eine Nitratbelastung über den gültigen Grenzwerten auf. Betroffen ist laut Bundesumweltministerium ein Viertel der Grundwasservorkommen in Deutschland. Hier werden Werte über 50 Milligramm Nitrat pro Liter nachgewiesen. Zum Vergleich: 2011 war die Belastung des Wassers noch geringer, damals war jedes sechste Vorkommen betroffen.


    Das Nitrat-verunreinigte Grundwasser dehnt sich zudem aus. Mittlerweile ist das Wasser in einem Drittel der Fläche Deutschlands in einem schlechten ökologischen Zustand. Die Belastung sei, so das Bundesumweltministerium, in mehreren Regionen deutlich zu hoch. Sie führe "zu deutlichen Auswirkungen bei der Trinkwassergewinnung und verursacht vermehrte Anstrengungen zum Schutz der Trinkwasserressourcen."




    10.06.2017
    Tagesspiegel
    Umweltbundesamt: Preise steigen wegen hoher Nitratbelastung

    Zitat

    ... Verbraucher müssten sich darauf einstellen, dass der Wasserpreis um bis zu 45 Prozent steigen werde, ...


    Diese Kosten werden sich natürlich auch auf andere Dinge wie beispielsweise gewisse Lebensmittelpreise auswirken und weitergegeben. Eijeijei ...

    • Offizieller Beitrag

    Moin!


    Ja, da musste ich auch eben mal zynisch lachen, als ich das las.
    Klar, die Stickstoffbelastung der Umwelt... Aber solange davon nur tausende unwichtige Arten betroffen sind, die halt aussterben, ist das ja nicht der Rede wert.
    Aber jetzt: Kaum daß es um Geld geht, wird es auch für die breite Öffentlichkeit zum Problem!
    Weil Geld ist doch so viel wichtiger als einzelne Lebewesen, die man doch erstmal gar nicht sieht, weil sie zu klein sind. Daß das Ganze eine Kette (beim Artensterben) ist, die sich fortsetzt, ist ja auch erstmal nicht wichtig. Solange es nicht irgendwann Arten betrifft, die wirtschaftlich relevant sind.
    Was natürlich zwangsläufig früher oder später passiert, aber man guckt eben erst dann hin, wenn es um Geld geht.


    ---> Sarkasmusmodus aus.


    Immerhin: Vielleicht bewirkt das nun doch endlich ein stärkeres Umdenken in einigen Bereichen.



    LG, Pablo.

  • Ja. leider!
    Wer die Kohle hat hat immer auch irgendwie das Sagen. :(


    Der Rohstoff Geld ist immer noch DER Jokerrohstoff.
    Alle anderen Rohstoffe und Folgeprodukte sind von ihm ersetzbar ... denkt man.
    Aber manchmal werden einem die Ressourcen doch knapp ... und gehen mitunter ganz aus. 8|


    Jedenfalls darf man nun etwas mehr hoffen daß dieser monetäre Aspekt zu unseren Gunsten wirken wird.
    Die Probleme der Massentierhaltung werden derzeit auch ganz gut kommuniziert, glaube ich. Das ist ja auch wichtig um der breiten Masse die Situation begreiflich zu machen. Man braucht halt Lobby. :rolleyes: Die größte Lobby steht sicherlich hinter dem Geld. Niemand will darauf verzichten.

  • Die Schweinebarone aus den Niederlanden haben Stillegungsprämien kassiert und.... sind nach Brandenburg weitergezogen. Und was passiert hier? Nix, die machen einfach so weiter wie bisher, obwohl die Nitratbelastung seit vielen Jahren bekannt ist. Armes Deutschland.


    Angesäuert


    Claudia

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

    Pilzsachverständige findest du hier.

  • ... und die Wälder und Wiesen Hohenlohes, das wegen der Produktion der Schwäbisch-Hällischen Mohrenkopfschweine und des Boeuf-d'Hohenlohe als wohl Deutschlands absolute Hochburg der angeblich "hochwertigen", "nachhaltigen" und "ressourcenschonenden" Fleischerzeugung gilt, ersticken jedes Jahr unter immer mehr Gülleeintrag, so dass du mittlerweile durch fast keinen Wald mehr durchkommst wegen der meterhohen Krautschicht, und stinken tut es auch fast überall. Also bringt diese angeblich so umweltverträgliche Fleischerzeugung den Wiesen und Wäldern auch nicht wirklich was, zumindest nicht in der Region, in der sie stattfindet.
    Was dagegen mehr bringen würde: wenn jeder Deutsche sich maximal 1 bis 2 mal pro Woche Fleisch/Wurscht reinpfeifen würde, so wie ganz früher. Aber dazu bräuchte es Fleisch-/Wurschtpreise von mindestens 25 Euro das Kilo, dann würde das Vollladen der Einkaufswägen mit Fleisch-/Wurschtbergen schnell aufhören. Aber das geht leider nicht ohne die Mithilfe der Lebensmittelgroßfilialisten, und die werden einen Teufel tun, auf ihre Lockangebote zu verzichten.
    Ich will jetzt natürlich nichts gegen diese begrüßenswerte Aktion sagen, aber die Sache mit der angeblich "hochwertigen" Fleischproduktion reicht mMn bei weitem nicht aus, das ist nur ein Kompromiss zwischen Naturschützern und Geldmachern. Zurückfahren der Fleischproduktion, oder Abgabepreiskalkulation der vollen Kosten, einschließlich der externen, das wäre es schon eher. Funktioniert freilich bei der gegebenen Erzeuger-/Anbieterstruktur (zusammengeschlossene Großbetriebe) nicht so gut.
    Das Aufkleberbild ist mal richtig geil gezeichnet. Natürlich setzt es voraus, dass die maßgeblichen Entscheidungsträger das Auswandern der Pilze als Verlust und nicht etwa als Gewinn ansehen, sonst würde die Message ja ins Leere laufen. Schließlich lernt man ja schon auf der Bauernschule, pardon, auf dem agrarwissenschaftlichen Gymnasium: nimm eine Extraportion Gülle, dann brauchst du jahrelang keine Fungizide mehr...
    FG
    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

    Einmal editiert, zuletzt von Oehrling ()

  • mmmmh :)


    Ich finde es wichtig und richtig diese Aktion mit vollem Einsatz zu unterstützen! Ich persönlich tue dies schon sehr lange. Allerdings finde ich, dass dieses Thema komplex ist und nicht isoliert betrachtet werden sollte.


    Das Thema "Massentierhaltung" ist ja in der Gesellschaft angekommen und kommt, vielleicht auch unterbewusst als Modetrend ;) immer mehr an. Dieses Thema mit der Gülle, dem Nitrat und den daraus resultierenden Folgen für die breite Öffentlichkeit zu verknüpfen ist sehr wichtig, denn dies ist meiner Meinung nach noch nicht so ganz angekommen. Das es nun um den "Geldbeutel" beim Trinkwasser geht (und nicht nur um das Wohl der Tiere usw.) ist daher diesbezüglich als eher förderlich zu betrachten ;)


    Das Ess- / Konsum-Verhalten verändert sich zunehmend hin zum (mehr) pflanzlichen. Daraus resultieren nun weitere Probleme (natürlich nicht erst seit heute, aber die kommen nun wohl eher zunehmend zum Vorschein/ins Bewusstsein). Glyphosat zum Beispiel! Aber auch noch so einige weitere "nachdenkenswerte" Aspekte.


    Vielleicht sollte jeder (oder beinahe jeder ;) ) einmal ganz ehrlich zu sich selber sein und sein eigenes Konsumverhalten überdenken :) Irgendwie, so glaube ich zumindest, nützt es nicht so viel, wenn wir auf der einen Seite Petitionen und dergleichen unterschreiben und uns dann umdrehen und im Diskounter oder Supermarkt das Billigfleisch kaufen und / oder die ach so günstigen Sonderangebote an Gemüse, vegetarischer oder veganer Nahrung.


    Wie heißt es so schön "Angebot und Nachfrage" - es funktioniert aber auch umgekehrt "Die Nachfrage bestimmt das Angebot!" ;) Übrigens musste auch ich einen längeren Zeitraum jeden Cent drei Mal umdrehen. Die Billigangebote sind, insgesamt betrachtet, mitnichten tatsächlich billiger!


    Innerhalb dieses ganzen Themenbereiches scheint es mir wichtig zu sein zu hinterfragen woher dies alles kommt, wer dahintersteckt, was da eine Rolle spielt! An erster Stelle steht hier meiner Meinung nach das Geld. Das Geld der Industrie mit einer enorm großen Lobby die sich in die Wissenschaft und die Politik erstreckt!


    Mein Appell an alle (beinahe alle ;) ) ist daher sich ein wenig zu informieren!


    Liebe Grüße


    Maria

  • Hallo Maria,
    alles richtig, aber das Gylyphosat spielt nur scheinbar bei der Tierhaltung keine Rolle. Das Zeugs wird überall in der Landwirtschaft eingesetzt und natürlich in der Futtermittelproduktion, insbesondere beim Soja. Da für das Tier für jedes Kilo Fleisch ca. 7 Kilo pflanzliche Nahrung aufnehmen muss, werden auch die Inhaltsstoffe dieser 7 Kilo im Tier akkumuliert. Da sind dann gleich ein paar mal mehr von dem Gift drin - neben den Antibiotika und multiresistenten Keimen. Dass Leber besser nicht gegessen werden sollte, ist ja auch bei Fleischessern kein Geheimnis mehr. Fleisch aus der Massentierhaltung ist ein Gesundheitsrisiko. Das steht sogar auf der Verpackung. Also, lasst uns Pilze essen und vor allem nichts von dem, was die Agrarindustrie uns schmackhaft machen will.
    Aber so lange Fleisch so billig ist, wird sich wohl nichts ändern. Ich wäre eine große Freundin davon, die Kosten, die die Fleischproduktion verursacht, auf die Verbraucher umzulegen, z.B. mit einer Fleisch-Steuer. Dann wäre Bio-Fleisch mit Sicherheit das billigere Produkt. Aber mit einem Gülle-VErbot hätte der Spuk ebenso ein Ende.


    LG Claudia


    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


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    Einmal editiert, zuletzt von Wutzi ()

  • Hallo Andreas,


    Du schrobst in Deinem Titel etwas von "Wahljahr";-) Lass uns doch mal hier ruhig politisch werden. Was soll man denn wählen, von dem man hofft, dass die Missstände beseitigt werden? Schließlich ist das Kreuzchen auf dem Wahlzettel ein unumstößliches Merkmal des "persönlichen Handelns". Reden und schreiben kann man viel, auch in Foren philosophisch werden. Wenn der schwache Moment kommt, greift man eben doch zum guten alten omnipräsenten Discounter-Grillsteak für 1,99. Und wenn der andere schwache Moment kommt, macht man sein Kreuzchen bei "Mutti" ... weil ob der vielen schrecklichen Veränderungen der letzten Zeit, wünscht man sich Stabilität, Halt, Ordnung ... also etwas Reaktionsträges, das uns alle noch hinhalten kann;-)


    Grüßle
    Jürgen