Leute, zieht euch warm an!
Nach Marcos Beitrag zum Winter in Salzburg will ich euch auch ein paar Fotos aus dem Süden zeigen - weil sie Seltenheitswert haben...
Seit Samstag haben wir einen ungewöhnlichen Wintereinbruch in Griechenland, mit Temperaturen im Norden von unter -20 °C, und Schneehöhen von 2-3m auf einigen Ägäisinseln. Sogar Kreta war komplett verschneit, bis ans Meer hinunter.
Während auf den Bergen hier ja jeden Winter kräftig Schnee liegt, ist starker Schneefall nah am Meer und in den Ebenen eher selten - auf Kreta gab's das zuletzt 2004, hier in Patras sogar zuletzt 1990. Dementsprechend bricht dann auch schnell das Chaos aus: Wasserleitungen frieren zu, Strom fällt aus, viele Unfälle, Gasleitungen der Heizungen und Heizkraftwerke machen schlapp, und den Streuwagen gefriert das Salz zu Blöcken. Im Norden in Thessaloniki wird oft Meerwasser zum Salzen der Straßen benutzt, aber leider ist dort das Meer zugefroren! Dörfer sind komplett abgeschnitten, Schulen bleiben geschlossen (kein Geld zum Heizen).
Die Medien freut's (Katastrophenalarm!!), die Kinder auch (Schneeballschlachten! Schulausfall!), und auch ich fand so ein wirkliches Winterwochenende mal ganz spannend! Bei uns im Westen auf Meereshöhe ist es normalerweise zu warm (warme Luftmassen vom Ionischen Meer, die die Temperaturen nur selten unter Null fallen lassen) für Schnee, aber am Samstag schneite es dann doch kräftig, und für ein paar Stunden blieb der Schnee sogar liegen.
Morgendlicher Blick aus dem Fenster - Schneefall und Sonnenschein:
Lorbeerbaum im Garten, eine Stunde später
Zitronenbaum - dem steht die weiße Haube gut!
Bei dem Wetter mussten wir natürlich raus - wann hat man schonmal die Chance, im Dorf im Schnee spazieren zu gehen!
Weg ins Dorf:
Am Meer kein Schnee - obwohl nur 500m von unserem Haus entfernt. Aber das Meer gibt zu viel Wärme ab. Und ein toller Anblick - das Meer dampfte! Durch den Wärmeunterschied - 16 Grad Wassertemperatur, 0 Grad Lufttemperatur - stiegen wabernde Nebelschwaden vom Wasser auf! Die große Brücke von Rio nach Antirrio verschwand fast völlig im Dampf!
Leider taute alles noch am selben Tag weg, zumindest bei uns im Dorf. Aber am nächsten Tag schien die Sonne, und so machten wir uns spontan zu Fuß auf den Weg Richtung Berg. Kaum einen Kilometer weiter war alles noch weiß, und je weiter vom Meer wir uns entfernten, desto mehr Schnee lag noch.
Schneemann mit Olivenkranzkopfschmuck auf dem Uni-Gelände:
Weiter bergauf - Panoramablick auf den Panachaiko-Berg und die vorgelagerten Hügel:
Olivenbäume und Gräser sind verschneit:
Irgendwann wurde die Straße dann aber so glatt und vereist, dass wir wieder umdrehen mussten. Noch ein paar Ausblicke über den Golf von Korinth und die gegenüberliegenden Berge:
Heute regnet es leider wieder in Strömen. Aber auch dem kann ich Gutes abgewinnen: wenn's dann bald wieder wärmer wird, wachsen auch die Pilze wieder !