Schwarze Kruste

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 989 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Bergwald.

  • Hallo zusammen,
    ich hatte gestern im Stadtpark an einem Baum –“ ich denke es war ein Laubbaum –“ schwarze Ablagerungen gesehen, die ich für einen Pilz halte. Leider habe ich vom Fundort keine Aufnahme gemacht. Der Pilz befand sich auf dem Hirnholz eines abgeschnittenen Astes. Der Ast muss vor längerer Zeit knapp am Stamm abgesägt worden sein, denn das Holz dort war recht spröde und sah für mich jedenfalls –žältlich–œ aus. Ich hab ein kleines Stück vom Holz mit dem Pilz darauf ab gemacht (siehe Foto). Unter der Stereolupe sieht es eher bräunlich aus und ist glatt.
    Ich habe mehrere kleine Stücke mit der Rasierklinge abgenommen und unter das Mikroskop gelegt. Leider kann ich nicht interpretieren, was ich da sehe. Ich denke zumindest Zystiden. Dabei fiel mir auf, dass kurz unter der Spitze der Zystiden eine Septe zu sein scheint. In dem Stück zwischen der Spitze und der Septe sieht es aus, als läge eine kleine Kugel darin. Vielleicht ein Öltropfen? Manchmal schimmert dieser leicht grünlich, was aber auch rein an der Lichtbrechung liegen kann. Aber wie gesagt, ich kann es nicht interpretieren. Des Weiteren sieht man auf einer Aufnahme, dass eine Spore vorhanden ist. Ich kann zwar nicht begründen warum, aber ich glaube nicht, dass diese zu dem Pilz gehört, unter anderem erscheint sie mir viel zu groß. Sollte niemand etwas damit anfangen können, war es zumindest ein Versuch wert und das Mikroskopieren hat Spaß gemacht.
    Viele Grüße.
    Thomas


    1.

    2. Unter der Stereolupe

    3. Spore?

    4. Zystide?

    5. Vergrösserung von 4. mit Septe? und Öltropfen?

    6. Undefinierbare Strukturen.

    7. Zystiden mit Struktur wie Nr.4

    8.?

    9.?

    10.?

    11. Zystiden?

    12. Zystide? Wieder unter der Spitze "grünlicher" Tropfen.

    13. Ganz unten Mitte des Bildes unter dem Mikroskop wie Zystide mit Tropfen.

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Thomas!


    Es gibt eine ganze Reihe an Pyrenomyceten und auch inoperculate Becherchen, die solche schwarzen Subikulen bilden. Also einen (mehr oder weniger dichten) Hyphenfilz, auf dem sie später ihre Fruchtkörper bilden.
    Auch die Mikrobilder würden dazu passen (nur sterile, pp septierte Hyphenenden).
    Zu welchem Pilz dieser "Teppich" aber gehört, das wird man vermutlich erst sagen können, wenn es irgendwo Fruchtkörper gibt.



    LG, Pablo.

  • Hallo Beorn,
    besten Dank für deine schnelle Antwort. Von Subikulen hatte ich noch nie etwas gehört. Was mich wundert, dass die Hyphenenden so leicht kugelig abgerundet sind. Daher war ich der Meinung, es könnte sich um Zystiden handeln. Könnte es irgend eine Erklärung für die öltropfenförmigen Gebilde in den Hyphen geben? Vielleicht sind es auch Schmutzpartikel, aber die wären dann doch ungewöhnlich regelmäßig.
    L. G.
    Thomas

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Thomas!


    Die Hyphen sehr vieler Pilzarten enthalten irgendwelche Vesikel, Öltröpfchen und dergleichen. Manchmal ist das bestimmungsrelevant (zB stark gloeofere Hyphen bei manchen Arten), aber oft auch nicht. Es sind ja lebende Zellen, die Stoffwechsel betreiben und Zellorganellen enthalten. Das schwankt auch immer ein wenigin welchen Bereichen und welchen Geweben gerade solche Zellinhalte ausgeprägt sind und wo weniger.
    Schade, daß sich hier keine Anlagen von Fruchtkörpern zeigen. Manchmal lohnt es sich aber, solche schwarzen Beläge unter der Stereolupe abzusuchen, ob nicht doch irgendwo kleine Knubbel (Perithecien) daraus entspringen.
    Oft ist aber nichts da, oder es sind die Fruchtkörper anderer Pilze, die sich auf ein fremdes Subikulum verirrt haben.



    LG; Pablo.

  • Hallo Pablo,
    nochmals besten Dank. Vielleicht komme ich dieses Jahr noch ab und zu an dem Baum vorbei und schaue dann, ob sich etwas tut.
    Da es sich um einen Hyphenfilz von Pyrenomyzeten oder Becherchen handelt, lief ich mit Zystiden leider gleich in die falsche Richtung. Da hätte ich dann lange vergeblich suchen können.
    L. G.
    Thomas

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