[font="Arial"]Bericht vom 08.04.2016: Ein paar Winzlinge
Hallo Pilzfreunde,
nach der Arbeit an diesem Tag machte ich einen kurzen Abstecher in einen Wald auf gut Glück.
Es gab wieder einiges zu entdecken.
Viele Pilze erkannte ich auf Anhieb, da Matthias sie mir kurz zuvor erst gelernt hatte.
Viel Spaß bei meiner Kurztozur...
Fundnummer: 2016-04-08-1527
Ein alter Bekannter - das Smaragdgrüne Baumstielpilzchen (Dendrostilbella smaragdina) in großer Anzahl:
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[font="Arial"]Das mysteriöse grünspangrüne Zeug war überall wo der Pilz war - keine Ahnung was das ist:
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[font="Arial"]Fundnummer: 2016-04-08-1543
Ebenso für mich bekannt - der Schmierige Kiefernzapfen-Scheinbecher (Dendrodochium citrinum).
Hier lernte mit Matthias erst den Unterschied zu Dendrodochium pinastri. Dieser hätte längliche Konidien.
Das konnte ich also problemlos checken.
Hier bei 4000-facher Vergrößerung die winzigen Konidien:
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[font="Arial"]Somit der der Schmierige Kiefernzapfen-Scheinbecher (Dendrodochium citrinum):
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[font="Arial"]Fundnummer: 2016-04-08-1544
Durch Zufall fand ich auf dem Holz noch diesen unbekannten Hyphomycet:
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[font="Arial"]Fundnummer: 2016-04-08-1545
Und ebenso diese winzigen becherförmigen Objekte - Cryptodiscus eventuell - vielleicht habt Ihr eine Idee:
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[font="Arial"]Fundnummer: 2016-04-08-1602
Der Zweifarbige Harz-Rindenpilz (Resinicium bicolor) war auch wieder da:
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[font="Arial"]Fundnummer: 2016-04-08-1605
Beim nächsten half mir Matthias mit der Bestimmung:
Das Gemeine Jungfern-Weißhaarbecherchen (Lachnum virgineum):
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[font="Arial"]Sporenmaße:
6.1 - 7 x 1.4 - 1.78 µm
Q = 3.6 - 5 ; N = 5
Me = 6.5 x 1.5 µm ; Qe = 4.4
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[font="Arial"]Fundnummer: 2016-04-08-1645
Bei diesem bin ich unsicher und ich hoffe auf Euren Rat:
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[font="Arial"]Fundort: ca. 550 müNN. ca. N50, O12, auf Totholz in Bachlauf
Fundzeit: 08.04.2016
Wuchsform: gesellig
Größe: Hutdurchmesser ca. 2-4 mm, Stiellänge ca. 2-5 mm, Stieldurchmesser ca. 1 mm
Unbekannter Kreisling (Cudoniella spec.):
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[font="Arial"]Sporenmaße:
Dunkle Sporen (reife):
(8.1) 8.8 - 11.4 (11.5) x (2.8) 3 - 3.4 (3.5) µm
Q = (2.4) 2.6 - 3.6 (4.1) ; N = 9
V = (45) 47 - 61 (65) µm3
Me = 10 x 3.2 µm ; Qe = 3.2 ; Ve = 52 µm3
Helle Sporen (unreife / defekte):
8.51 - 9.9 x 3.1 - 4.3 µm
Q = 2.25 - 3 ; N = 5
Me = 9 x 3.6 µm ; Qe = 2.5
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Das war's für heute....
Ich freue mich auf Eure Kommentare - vor allem zum unbekannten Kreisling.
Beste Grüße
Dieter[/font]
Bericht vom 08.04.2016: Ein paar Winzlinge
- Schwammer-Dieter
- Erledigt
Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 1.624 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Schwammer-Dieter.
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Hallo, Dieter!
Wa - haaaaaoooooowwwww, was für Makros.
Da beißt man glatt in die Tastatur, wirklich eine Augenweide. Und kaum möglich, irgendwas davon besonders hervorzuheben. OK, für mich als Krustenfan sind natürlich die Aufnahmen vom Harzzahn faszinierend. Klappt in der Form mit meiner Kamera durchs Mikro mit Auflicht nicht.Die grüne Anamorphe bei der Dendrostilbella könnte eine
IsariaTrichoderma (NFF von Hypocrea) sein.
Bei dem letzten Becherchen (2016-04-08-1645) denke ich an Cudoniella clavus (Wasserkreisling), auch wenn die Sporen etwas zu schmal scheinen. Vielleicht noch nicht ganz reif? Man könnte noch die Ascusreaktion prüfen und nach Haken gucken, aber bei dem Fundort, dem makroskopischen Aussehen und dem was man mikroskopisch so sieht, fällt mir nichts Besseres ein.LG; Pablo.
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Fantastische Bilder, vor allem die Aktualisierungen von der Dendrostilbella!
@Pablo, du meinst sicher Trichoderma oder? Das könnte gut passen😀.Liebe Grüße,
Florian -
Hallo, Florian!
Danke, so ist es.
Ich habe das oben verbessert, Trichoderma viride hatte ich im Kopf aber nicht in den Fingern. Ob's diese auch ist, bleibt natürlich offen.LG; pablo.
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Hallo Dieter!
Du weißt ja, dass ich ein Fan der Winzlinge bin, die Matthias und Du immer präsentieren. Aber diese türkisgrünen Schmucksteinchen auf Stengeln - die sind mal wieder der Hammer, wie auch die kleinen Weißhaarbecherchen. Ich sehe das Ganze eben immer mit einem "grafisch-künstlerischen" Auge. -
Hallo Dieter!
Tja, da fallen wieder mal die Augen raus!!
Der unbekannte Kreisling ist Hymenoscyphus vernus (Frühes Stielbecherchen). Ganz typisch die rötenden/bräunenden Apos, die etwas verdickte gräulich werdende Stielbasis und das Wachstum bei Tümpeln und Bächen auf ca. cm-starkem holzigem Substrat.
Es fehlt natürlich das Mikro mit Lugol und die Absicherung der Ascusbasis. Ascus-Porus sollte schwach blau sein und Hakenverhältnis ="Haken-".Das Lachnum sieht interessant aus.
Ich würde ja denken, dass das 2 verschiedene sind.
Was ist das Substrat? Weidenröschen und Mädesüß?
Auf jeden Fall wären mir für Lachnum virgineum die Sporen zu kurz mit 6-7 µm.Den Inhalt der Paraphysen sollte man checken, bevor abtötendes Färbemittel rankommt. Lachnum virgineum hat auf jeden Fall unauffällig hyaline Blasen drin, und die Paraphysen sind breiter als deine Gezeigten.
VG Ingo W
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Hallo.
Der unbekannte Kreisling ist Hymenoscyphus vernus (Frühes Stielbecherchen).Ja, das passt natürlich wesentlich besser. Fast schon peinlich, daß ich daran nicht gedacht habe. :shy:
LG; Pablo.
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Wa - haaaaaoooooowwwww, was für Makros.
Da beißt man glatt in die Tastatur, wirklich eine Augenweide. Und kaum möglich, irgendwas davon besonders hervorzuheben.
Fantastische Bilder, vor allem die Aktualisierungen von der Dendrostilbella!
Du weißt ja, dass ich ein Fan der Winzlinge bin, die Matthias und Du immer präsentieren. Aber diese türkisgrünen Schmucksteinchen auf Stengeln - die sind mal wieder der Hammer, wie auch die kleinen Weißhaarbecherchen. Ich sehe das Ganze eben immer mit einem "grafisch-künstlerischen" Auge.
Tja, da fallen wieder mal die Augen raus!!Danke Danke Danke...
Das sind nun schon Bilder bei denen ich ein paar Stunden Erfahrung mit Auflichmikroskopie hatte und auch schon die LED-Beleuchtung welche ich beim Pilzfotowettbeweb durch Gutscheineinlösung gewonnen hatte...
OK, für mich als Krustenfan sind natürlich die Aufnahmen vom Harzzahn faszinierend.Da kommt von mir noch einiges, da mich Rindis und Schichtis auch sehr interessieren.
Wir hatten einige Funde in 2016... folgt.
Die grüne Anamorphe bei der Dendrostilbella könnte eineIsariaTrichoderma (NFF von Hypocrea) sein.Hmmmm... ja könnte sein.
Ich habe das zeug noch. Kann ich das mikroskopisch knacken?
Trichoderma ist nur eine kleine Gattung.
Grüner Schimmelpilz (Trichoderma viride) hab ich mal so im Darüberfliegen gesehen - das käme hin.
Der unbekannte Kreisling ist Hymenoscyphus vernus (Frühes Stielbecherchen). Ganz typisch die rötenden/bräunenden Apos, die etwas verdickte gräulich werdende Stielbasis und das Wachstum bei Tümpeln und Bächen auf ca. cm-starkem holzigem Substrat.Ahhh... SUPER - DANKE!!! ;-)))))
Es fehlt natürlich das Mikro mit Lugol und die Absicherung der Ascusbasis. Ascus-Porus sollte schwach blau sein und Hakenverhältnis ="Haken-".Ja, zu der Zeit wusste ich noch nicht wie man das macht - inzwischen habe ich aber Lugol und schon ein paar solche Reaktionen machen können.
Das ist eine lustige Sache.
Das Lachnum sieht interessant aus.
Ich würde ja denken, dass das 2 verschiedene sind.
Was ist das Substrat? Weidenröschen und Mädesüß?Also es Waren Stängel und Halme aller Art und auch liegendes Laubholz unf Nadelholz. Sie wuchsen in unglaublichen Mengen und überall.
Leider habe ich aber das genaue Substrat nicht deuten können.
Ich habe die aber noch aufgehoben - wir könnten noch weiter forschen...
Weidenröschen gibt es bei uns überall - das könnte durchaus sein.
Auf jeden Fall wären mir für Lachnum virgineum die Sporen zu kurz mit 6-7 µm.Ja, das hatte ich auch schon gedacht - aber wegen der wenigen Sporen (nur 9 Stück) die ich da nur zum vermessen fand (eher aus Zeitgründen) hakte ich das mal ab.
Gäbe es denn eine optische Alternative?
und die Paraphysen sind breiter als deine Gezeigten.Ich habe 3 Paraphysen fotografiert - die habe ich mal schnell gemessen:
Paraphysen:
64.5 - 70.7 x (3.1) 3.11 - 3.5 µm
Q = 18.4 - 22.76 (22.8) ; N = 3
Me = 66.7 x 3.4 µm ; Qe = 19.9dann noch schnell:
Haare:
(52) 53 - 88.1 (88.8) x (3.2) 3.3 - 4.3 (4.5) µm
Q = (15.7) 16.4 - 21.2 (25.1) ; N = 9
Me = 73 x 3.8 µm ; Qe = 19
Asci:
(44.7) 44.71 - 50.5 x 3.9 - 4.65 (4.7) µm
Q = (9.8) 9.82 - 12.59 (12.6) ; N = 4
Me = 47.9 x 4.3 µm ; Qe = 11.1
Beste Grüße
Dieter -
Hallo Dieter!
Bei Lachnum kannst du von mindestens 50 Arten in Mitteleuropa ausgehen, eher noch mehr, da brauchts Zeit zum Bestimmen und vor allem Vitalmikroskopie und alles an Angaben, was möglich ist.
Arten von verschiedenen Substraten vermischen, ist keine gute Idee.
Und auch nicht nach der Devise bestimmen: wenn es A und B nicht ist, muss es C sein, weil keine Alternativen mehr im Buch stehen.Da gibt es noch einiges, wofür ich noch keine Namen gefunden habe.
Ich würde auch empfehlen, mehr Aufmerksamkeit auf das Substrat zu legen.
Normalerweise würden mich die Kollektionen interessieren, aber getrocknet fehlen Merkmale, die man für die Bestimmung braucht, das macht keinen Sinn mehr.
VG Ingo W
P.S.: Haare von L. virgineum gehen bis 120, deshalb denke ich, dass die von dir angegebene Messung der Haarlänge von einer mittellanghaarigen Art ist.
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OK, danke Ingo.
Dann hake ich diese Kollektion mal ab - aber die Stelle kann ich dieses Jahr wieder besuchen und dann werd ich mal das Substrat bestimmen und nochmal ein Aufsammlung machen.
Beste Grüße
Dieter