Liebe Pilzfreunde,
Bei den mitgeschickten Bildern handelt es sich um einen Fund vom Dezember an Fagus aus dem Sachsenwald
(östlich von Hamburg). Alle mir aus der Lit. bekannten Merkmale passen auf Ischnoderma resinosum:
teerartige Flecken auf der Oberseite, radiale Riefen/Streifen, dünne Kruste (im Schnitt zu sehen), hellbraunes
ungeschichtetes Trama, kurze gelbliche Röhren, sehr gleichmäßige runde Poren 5/mm, weiß, langsam gelblich-
bräunlich verfärbend, Sporen 8 x 2-3 µ, hyalin, zylindrisch bis allantoid.
Jetzt irritieren mich allerdings 2 Dinge:
1. die Art soll sehr selten sein (Jahn: Pilze die an Holz wachsen; Schlechte: Holzbewohnende Pilze: einer der seltensten
Porlinge Europas). Ich habe diesen Pilz aber schon mehrmals in dem Gebiet gefunden.
2. der Pilz verbreitet einen sehr starken, süßlichen Geruch, der schon 2 Meter vom Fundort zu riechen ist.
Diese Eigenschaft habe ich nirgends erwähnt gefunden.
Wer kann mich da bestätigen oder korrigieren?
Ischnoderma resinosum
- Helmut Krisch
- Erledigt
Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 1.936 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Helmut Krisch.
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Hallo Helmut,
meiner Meinung nach liegst du damit goldrichtig, zumal das Substrat ein gutes Trennungsmerkmal von der in der Regel dünneren Nadelholz-Art Ischnoderma benzoinum ist.
Die Angabe zur Seltenheit ist m. E. überholt. Bei uns ist Ischnoderma benzoinum zwar die häufigere Art, aber ich habe auch schon von Pilzfreunden gehört, bei denen der Laubholz-Harzporling stellenweise bzw. waldweise der häufigste "Großporling" überhaupt ist. Hier mal eine Verbreitungskarte von Pilze-Deutschland.
Die Angabe zum Geruch ist in der Tat interessant, weil sie mir aus der Literatur auch nicht unbedingt bekannt war, ich aber diesen anisartigen Geruch -übrigens auch bei beiden Arten - auch schon öfter wahrgenommen habe, was mich anfangs durchaus etwas irritiert hat.
LG, Jan-Arne
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Hi,
die Bestimmung passt. Der Geruch kommt erst, wenn der Porling eine feste Kruste bekommt und nicht mehr diese Saftporlingskonsistenz hat.
l.g.
Stefan -
Zum Geruch und zur Trennung der Ischnoderma-Arten gab es vor Jahren schon rege Diskussionen in den einschlägigen Foren. Ob die Verschiedenheit von benzoinum und resinosum durch DNA-Sequenzierung belegt ist, weiß ich nicht.
Was ich durch etliche eigene Funde weiß, ist, dass der Anis-Geruch bei beiden Arten manchmal sehr intensiv sein kann, so dass man den Pilz schon riecht, bevor man ihn sieht. Auf der anderen Seite gibts Funde, die überhaupt nicht riechen. In der Literatur wird das meist nicht erwähnt.Beste Grüße
Harald -
Moin!
Da jetzt eben zwei Diskussionen zu dieser Art (oder diesen beiden Arten) parallel laufen, setze ich einfach mal einen Link >zum anderen Thema<, daß man da auch ein wenig vergleichen kann.
LG, Pablo.
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Moin!Da jetzt eben zwei Diskussionen zu dieser Art (oder diesen beiden Arten) parallel laufen, setze ich einfach mal einen Link >zum anderen Thema<, daß man da auch ein wenig vergleichen kann.
LG, Pablo.
An alle, die mir geantwortet haben: allerbesten Dank!
Es freut mich natürlich, dass ich trotz Zweifel richtig gelegen habe.
habe auch den Link verfolgt.
Diese Forum ist eine ausgezeichnete Sache!
Grüße aus Hamburg,
Helmut