Hallo liebe Inocyben-Freaks,
wie schon mehrfach angekündigt, habe ich noch 2-3 unbestimmte, spannende Inocyben-Kollektionen bei mir zu Hause. In dem Thread möchte ich gerne 2 Kollektionen anfragen, die ich an einem Tag gemacht habe. Eine stammt aus dem inzwischen bekannten Märchnwald; die andere auf dem Wag dahin.
1. Es ist eine Kollektion, die ich am Standort entnahm, als ich 2 Wochen später schon einen Sensationsfund hatte. Bei den Risspilzen könnte das ähnlich sein. Die Makrofotos stammen von Toffel, weil zu dem Zeitpunkt meine Kamera defekt war.
Fundort: Wegrand eines geschotterten Waldweges, feuchter Erdboden in einem Wassergraben. Zudem war noch ein kleiner Kanal in ca. 10m Entfernung.
mögliche Baumpartner: Hier kommt einiges in Frage: Picea, Pinus, Quercus, Alnus, Corylus und Betula
Für mich makroskopisch auffällig war der extrem lange Stiel. 3-4 mal so lang wie der Hutdurchmesser. Stiel rosastielig; total bereift; Geruch schwach spermatisch bis unbedeutend. Ich hatte 2 Wochen später nochmal eine Kollektion von dem Standort entnommen, welche ich für exakt die gleiche Art halte. Dort war der Stiel zumindest bis zur Hälfte breift.
Mikrodaten: Was mich hier besonders beeindruckte war die sehr markante Sporenform, die ich bei Inocyben so noch gar nicht kannte.
Sporen: 10-12 x 5-6 µm
Zystiden: bis 70 x 17-21 µm; auffällig war auch die extreme Wanddicke; am Hals bis 4 µm und am Bauch bis 2 µm; schwache KOH-Reaktion
Bilder:
2. Kollektion: Diesmal am Rand des Märchenwaldes. Dort konnten wir schon einige seltene Arten finden. Bei den Risspilzen war das bisher Inocybe appendiculata und Inocybe krieglsteineri. Letztere wurde von Ditte bestimmt.
Fondort: Am "Rand" des Märchenwaldes bei Pinus und Robinia pseudoacacia. Es kann sein, dass sich da am Fundort noch junge Quercus, Betula oder Populus tremula vor mir versteckten. Ich gehe aber erstmal von Pinus als Baumpartner aus. Es handelt sich um eine ehem. Kiesgrube mit extrem kargem Sandboden.
Hier war der Stiel wesentlich kürzer und die Fruchtkörper der folgenden Kollektion wirkten insgesamt kompakter. Der Stiel war wieder rosalich und vollkommen bereift. Der Geruch war wiederum schwach spermatisch bis unaufällig.
Mikrodaten:
Sporen: 8-10 x 5-6 µm
Zystiden: bis 48 x 15 µm; einige wirkten auch "aufgeblasen"; Wanddicke 2-3 µm
Die Mikrobilder erfolgten alle von den Exsiccaten in 3%iger KOH. Die Exsiccate können sehr gerne bei Interesse versandt werden. Über sachdienliche Hinweise wäre ich sehr dankbar. Falls noch Angaben benötigt werden, kann ich diese gerne nachliefern.
l.g.
Stefan
Nachtrag: Die Bilder der Fruchtkörper sind am Folgetag entstanden. Es kam der berechtigte Einwand, dass die Stiele der Fruchtkörper keine Rosatöne zeigen. Auf den Fotos sehen die ockerlich aus, aber am Tag der Entnahme waren sie in meiner Empfindung rosa...