weiß an buche

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 2.554 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • hallo zusammen,
    heute bin ich an liegenden buchenstämmen über folgende gesellen gestolpert
    hutoberfläche filzig, leicht zoniert, von algen besiedelt
    wachstum immer gleich wie am bild 1- im oberen teil hutbildung, knapp unterhalb die wuchsweise bei der nur eine hutkante gebildet wird
    geruch dumpf
    fruchtschicht schwer vom stamm zu trennen/reißt leicht ein, kaum einen mm dick (sagen wir sehr dünn, ich habs ja nicht so mit den mm-angaben..)


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    bei den kollegen wird`s ohne mikro ja meist schwer, könnte es sich makroskopisch betrachtet um einen milchweißen eggenpilz IRPEX LACTEUS handeln?


    danke&lg joe

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Joe!


    Ja, makroskopisch sieht Irpex lacteus so aus.
    Und viele Alternativen kommen da auch nicht in Frage. Eigentlich nur Steccherinum oreophilum, wo die Unterscheidung leider tatsächlich nur mikroskopisch funktioniert: Irpex lacteus komplett ohne Schnallen, Steccherinum oreophilum mit Schnallen.
    Allerdings ist mir der mit Schnallen noch nie begegnet, bei keinem Fund mit diesem Aussehen habe ich bisher auch nur eine Schnalle gesehen.


    Zu Irpex packe ich gleich noch ein paar Bilder >ins Portrait<, das hatte ich ohnehin vor.



    LG, Pablo.

  • Hallo Joe!


    Bei mir ist ´s ja umgekehrt wie bei Pablo: ich kenne nur den Steccherinum oreophilum (Berg-Resupinatstacheling).
    Das, was du zeigst, ist er nicht bzw. will ich es mal abgeschwächter sagen: in solchen zusammenhängenden langen Reihen habe ich Steccherinum oreophilum noch nie gesehen. Der wächst m.E. nach eher kleinflächig.
    Auch ist er im Gegensatz zur obigen Beschreibung eher leicht vom Substrat zu lösen und relativ weich.


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130+4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134+7 (7.Platz im APR 2022) = 141+4 (KISD-Prozente von GnE) = 145-15 (APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (APR 2024) = 133

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Ingo!


    Wollen wir dann bei Gelegenheit mal tauschen?
    Ich schicke dir ein Stöckchen mit Irpex dran und du mir eines mit Steccherinum oreophilum?



    LG, Pablo.


  • Hallo Pablo!


    Das machen wir, wenn ich mit den kleinen Bechern durch bin. Also in ca. 575 Jahren.
    Aber die Art hatte ich relativ kurz nach Anschaffung meines Mikros als Test-Kandidat:
    http://asco-sonneberg.de/pages…hilum-091230-01xs4841.php


    VG Ingo W

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Ingo!


    Hm, dann muss ich also geduldig sein, oder den einfach mal selbst finden.
    Schöne Bilder übrigens, auch wenn sie inzwischen nochmal deutlich besser sind. Aber mit so klar und deutlich erkennbaren Schnallen bei so einem schwer zu präparierenden Pilz, das ist schon amtlich. :thumbup:


    PS.: Ich kann ja versuchen ein Stöckchen zu finden, an dem Irpex lacteus und Becherchen dran sind. :)



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo!


    Naja, Schnallen hätten auch andere zähnige Pilzbeläge, aber die Kombi mit den Steccherinum-Lampros.
    Ich hoffe mal, dass ich da richtig lag. Manchmal zweifelt man ja seine eigenen Bestimmungen an, wenn sie älter als 2 Jahre sind.


    Wie gesagt, im Unterschied zu Radulomyces radula oder anderen Zähnchenrindenpilzen ist diese gezeigte Art auf jeden Fall relativ biegsam, fast wie von Plicatura crispa so. Kann aber auch an dem fast nicht vorhandenem Kontext liegen (vor 2 Tagen hätte ich noch Trama geschrieben, hoffentlich ist der Begriff aktuell korrekt benutzt).


    VG Ingo W

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    Einmal editiert, zuletzt von Ingo W ()

    • Offizieller Beitrag

    Hi Pablo,


    du kannst gern mein Exsiccat von St. oreophilum haben. ;) Den hat mir Frank bestimmt. Zum Glück habe ich den noch nicht entsorgt. ;)


    l.g.
    Stefan

    • Offizieller Beitrag

    Hi.


    In der Tat weisen diese Lamprozystiden zusammen mit dem makroskopischen Aussehen schon klar in eine bestimmte Richtung. Auch wenn es schon noch andere odontioide Rindenpilze mit lamprozystiden gibt, aber da spielen dann Sporen, Hyphenstruktur und Konsistenz eine wichtige Rolle.
    Das ist schon wie du festgestellt hast: Die Fruchtkörper sind flexibel, aber auch recht zäh. Also nicht eben einfach zu zerreißen, trotz ihrer Biegsamkeit.
    Das liegt durchaus am Kontext (Subikulum wäre hier mE die Hyphenschicht direkt am Substrat, die aber nicht klar vom Kontext differenziert ist), der eben dimitisch ist, also viele echte Skeletthyphen enthält.
    Die Merkmalskombination hast du dann nur noch in der Gattung Steccherinum / Junghuhnia (beide unetschieden sich morphologisch nur durch die Gestalt des Hymenophors) sowie Irpex, und da spielen die Schnallen und die Sporen bei der Bestimmung wesentliche Rollen, sowie das makroskopische Aussehen der Zähnchen oder Stacheln. :thumbup:


    Dein Exsikat nehme ich gerne, um mir mal die Unterschiede live angucken zu können, Stefan. Eilt aber nicht.
    Du kannst also auch noch die eine oder andere Kruste dazu legen, wenn du mal wieder was findest und keine Zeit hast, dich da durch die Bestimmung zu arbeiten.



    LG, Pablo.