Sistotremastrum guttuliferum Melo, M. Dueñas, Tellería & M.P. Martín 2013
Tröpfchenhyphen - Scheinschütterzahn
Familie: Hydnodontaceae
Ordnung: Trechisporales
Klasse: Agaricomycetes
makroskopische Eigenschaften: Fruchtkörper resupinat, oft großflächig ausgebreitet, schlecht vom Substrat ablösbar; cremeweißlich bis ockergelblich; frisch wachsartig, trocken und alt häutig und brüchig, dann rissig aufplatzend; Oberfläche meist deutlich knubbelig / warzig; Subikulum nicht von den Hymenialstrukturen zu trennen; Ränder unauffällig, nicht differenziert (selten auch mit Rhizomorphen während aktiver Wuchsphasen; siehe unten).
mikroskopische Eigenschaften: Hyphenstruktur monomitisch; generative Hyphen meist dünnwandig, im Subikulum auch etwas dickwandig, nicht gelifiziert, oft mit Öltröpfchen gefüllt, Septen mit Schnallen, gelegentlich auch etwas angeschwollen an den Septen; Hyphen locker verknüpft und verzweigt, im Subhymenium eher aufsteigend, im Subikulum tendenziell eher parallel zum Substrat, aber mit fließenden Übergängen; Basidien groß, unregelmäßig zylindrisch bis schlank keulig, unreife Basidien auch breit keulig, mit Basalschnalle; mit 2 bis 6 Sterigmen; keine Zystiden; Sporen mehrheitlich zylindrisch, teils schwach gekrümmt bzw. mit einer abgeflachten Seite; nach eigenen Messungen (aus drei Funden): 5,5 – 8 x 3 – 4 µm
Vorkommen: An liegendem Laubholz, bevorzugt optimalmorsch; meist an dickerem Substrat wie liegenden Stämmen oder schweren Ästen; anscheinend ohne besondere Vorlieben für bestimmte Boden- oder Waldtypen, auch die Höhenlage scheint keine entscheidende Rolle zu spielen. Hier vorgestellt werden Funde aus der Oberrheinebene und angrenzenden Hügelländern sowie ein Fund aus Norditalien, Alpensüdrand (Valle Cannobina). Über die tatsächliche Verbreitung der Art ist sehr wenig bekannt, da bislang vermutlich meist mit Sistotremastrum niveocremeum oder Sistotremastrum suecicum vermengt.
Bilder (Anklicken für volle Auflösung)
An liegendem Rotbuchenstamm (Fagus):
Anliegendem Birkenstamm (Betula):
An liegendem Kirschenstamm (Prunus):
Verwechslungen: Sistotremastrum niveocremeum und Sistotremastrum suecicum sind offenbar nicht allzu leicht zu unterscheiden. In der Originalbeschreibung werden die guttuliferen Hyphen (Hyphen mit Öltröpfchen) als Merkmal genannt, sowie Länge und Dicke der Subikulumhyphen, was aber wahrscheinlich eher variabel sein dürfte. Morphologisch am sinnvollsten erscheint mir derzeit eine Trennung nach Sporengrößen:
Sistotremastrum niveocremeum mit Sporen bis zu 10 x 4,5 µm
Sistotremastrum guttuliferum nicht über 7 (8) in der Länge
Sistotremastrum suecicum noch kleiner, vor allem nur bis 2 (2,5?) µm breit.
Sistotremastrum suecicum wäre zudem eine bevorzugt an Nadelholz auftretende Art, Sistotremastrum guttuliferum vorwiegend an Laubholz.
Typisch für Sistotremastrum guttuliferum sind zudem die knubbelig - warzigen, ziemlcih dicken und frisch deutlich wachsartigen Fruchtkörper.