Ein paar Pilze von gestern und heute

Es gibt 17 Antworten in diesem Thema, welches 3.581 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von HoBi.

  • Hallo liebe Forianer,



    in Sachen Pilze fängt dieses Jahr an, wie es eigentlich jedes Jahr immer wieder anfängt.
    Gestern und heute fanden wir die "üblichen Verdächtigen", die zu dieser Zeit zu erwarten sind.
    Aber es war schön, endlich mal wieder richtige Pilze zu sehen ;)


    An zwei verschiedenen Standorten gab es diese...




    S. austriaca (Falls jemand fragt, vor ca. 5 Jahren mikroskopiert :evil:)


    ...und jene hier



    P. nigrella (Hatte schon bessere Jahre, ist aber wieder da und sehr standorttreu)


    Auch gerade im Kommen...




    ...ein häufiger Vertreter seiner Art, C. amentacea


    Jetzt ein paar mit Hut und Stiel :)



    M. tintinnabulum


    Und welche mit Hut und ganz wenig Stiel...



    ...vermutlich irgendwelche Stummelfüßchen an Eschentotholz.
    Da haben wir uns nicht weiter mit befasst, uns gefiel einfach das Motiv ganz gut :D


    Liebe Grüße in die Runde von den


    HoBis

  • Wow, bei uns geht es z.T mit den gezeigten echt erst später los und bis vor 1-2 Tagen hier echt Frost. Aber wenn ich endlich meine Einkommenssteuer fertig habe und noch besser obendrein meine Erkältung mal los bin, soll es auch wieder in das entsprechende Gebiet gehen. Die S. austriaca sind doch immer zu niedlich. Deine
    P. nigrella[font="Arial"], c. amentacea [/font] o.ä. haben wir da aber noch nicht gefunden. Andere Becherlinge schon, die sind aber bis jetzt unbestimmt.

  • Die becher sind fein/haben sich mir leider noch nie gezeigt.


    Nur bezüglich der Östereicher kann ich Tipps geben. Wo wir sie finden ist es deutlich feuchter als im Standardwald- das Gebiet, wo wir sie oft finden, ist nichtmal von Wasserläufen oder so durchsetzt, nicht sumpfig oder so, aber man merkt die Feuchtigkeit sofort, schon an den Moosen. Viel Totholz. Ziemlich junger Wald. Viel Licht
    Das ist echt das! Becherlingsparadies- leider bekomme ich viele nicht bestimmt. Aber schaue mal nach solchen Wäldern!!!! In unseren Normalwäldern findet man die tatsächlich nicht. Da findet man allerhöchstens Orangebecherlinge. Und bei uns zeitiges Frühjahr. In 1-3 Wochen wird man die bei uns- sollte es nicht wieder frieren, massenweise finden

    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    ja auf alle Fälle sehr schöne Funde.


    Safran: Das Problem an den Becherchen ist, dass die meist nur mit Mikroskop und selbst teilweise dann nicht gescheit zu bestimmen sind. Was ich gerade mitbekommen habe, dass es sogar bei solchen Gattungen wie Peziza schon taxonomische Probleme gibt.


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


    PSV-Prüfungstemine 2024: hier

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Sabine und Holger!


    Farben, Formen und fantastische Bilder. :thumbup:
    Vielen Dank für diese Schönheiten im vor - Vorfrühling.


    Für Tuppie:
    Sarcoscypha austriaca = Österreichischer Kelchbecherling
    Pseudoplectania nigrella = Glänzender Schwarzborstling
    Ciboria amentacea = Erlenkätzchen - Stromabecherling
    auf dem ersten Bild auf Samtfußrübling = Flammulina spec.)
    Mycena tintinnabulum = Winter - Helmling
    Crepidotus spec. = unbekanntes Stummelfüßchen



    LG, Pablo.


  • Und das frustriert mich, deswegen lasse ich im Moment meist die Bestimmung. Taxonomische Probleme :haue: : noch mehr Horror.


    Aber auf der anderen Seite: super interessant, wo ich alles ähnlich aussehende Becherlinge finde.... Z.B. einmal häufig auf einem Acker , den ich auf große Scheidlinge (ein Pilz auf den ich geschmacklich extrem stehe) abgesucht habe. Das ist sicher nicht der gleiche Becherling, den ich in unserem Becherlingsgebiet auch oft finde.
    .

  • Hallo zusammen,
    falls es jemanden noch nicht bekannt sein sollte.
    Aus den Fruchtkörpern von Pseudoplectania nigrella = Glänzender Schwarzborstling wurde von Wissenschaftlern ein wirksames Antibiotikum namens Plectasin isoliert. Soviel mir bekannt ist (Wissensstand ca. 2010), handelt es sich um ein außerordentlich wirksames Antibiotikum, das bis zu 60 Mal stärker wirken soll, als Penicillin. Aber wie gesagt, zu der Zeit als ich dies erfuhr, war man noch im Stadium der weiteren Erforschung.
    Viele Grüße.
    Thomas

    AUCH VON MIR KEINE ESSENSFREIGABE. EINE BESTIMMUNG IST OHNE JEDE GARANTIE.

  • Interessant


    Danke für den Tipp.
    Bevor ich an einem muliresistenten Keim verrecke,werde ich mich vertrauensvoll an das Pilzforum wenden und alle zur Suche aufrufen ;) . Wobei es macht da nicht die Potenz, sondern, was überhaupt noch wirkt. Ob ich z.B. meine Borelliose los bin- keine Ahnung- Besserung des Gesundheitszustandes durch Antibiose leider nicht Und der direkte Erregernachweis ist halt sehr problematisch. Mit etwas mehr Erforschung würde ich heute vieles probieren. Aber für sehr gewagte Experimente bin ich noch nicht krank genug (zum Glück)


    Aber es ist schon sehr Interessant, was man in Pilzen so findet . Und ich finde, daß Forschungsgelder da gut angelegt sind.

  • Hallo Safran,


    Aber es ist schon sehr Interessant, was man in Pilzen so findet . Und ich finde, daß Forschungsgelder da gut angelegt sind.


    Die sind extrem gut angelegt. Abgesehen davon, dass es hochinteressant ist, außerdem vielen Menschen -wie im vorliegenden Fall- zugute kommt und darauf auch spätere Forschungen aufbauen können, kommen die Forschungsgelder um ein Vielfaches zurück. Wir hatten das Glück, hier in München zweimal Vorträge von Prof. Spitäler, der auf diesem Forschungsgebiet tätig ist, anhören zu können. Es konnten schon viele Erfolge verbucht werden, die dann auch wirtschaftlich verwertet wurden und dadurch die Einnahmen die Forschungskosten bei weitem überstiegen.
    Bei Beschäftigung mit der Geschichte, bin ich rein persönlich diesbezüglich zu der Meinung gekommen, dass die Gesellschaften, die in die Forschung, Naturwissenschaften investierten meist sehr erfolgreich waren.
    Bin nun etwas v. den Pilzen abgeschweift, aber die waren der Anlass und hoffe, dass es nicht zu sehr neben dem Forumszweck liegt.
    Viele Grüsse.
    Thomas

    AUCH VON MIR KEINE ESSENSFREIGABE. EINE BESTIMMUNG IST OHNE JEDE GARANTIE.

  • Liebe Hobis,


    mein Hauswald ist immer noch teilweise verschneit, so dass ich von den gezeigten Arten momentan nur träumen kann.


    Die Fotos der "Österreicher" und des Schwarzborstlings sind wieder mal ein einziger Augenschmaus! :thumbup:
    Aber auch die anderen Bilder sind trefflich gelungen.
    Winterhelmlinge habe ich seit einiger Zeit hier nicht mehr gesehen. Sie scheinen in unserer Gegend nicht häufig zu sein.


    Vielen Dank für diesen stimmungsvollen und farbigen Beitrag.



    Aus den Fruchtkörpern von Pseudoplectania nigrella = Glänzender Schwarzborstling wurde von Wissenschaftlern ein wirksames Antibiotikum namens Plectasin isoliert. Soviel mir bekannt ist (Wissensstand ca. 2010), handelt es sich um ein außerordentlich wirksames Antibiotikum, das bis zu 60 Mal stärker wirken soll, als Penicillin.


    Ein äußerst interessanter Hinweis, Thomas! :thumbup:
    Ich habe mich soeben mal ein wenig belesen.
    Man sieht an diesem Beispiel sehr schön, welch wunderbare und größtenteils unbekannte Kräfte in Teilen unserer Natur schlummern!
    Ein Grund mehr, sie zu schützen und nachfolgenden Generationen zu bewahren.
    Und sie sinnvoll zu nutzen.


    LG Nobi

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  • Hallo zusammen,
    auch hier hat es gebechert!
    Letzte Woche schaute ich schon einmal an der Stelle, wo ich im letzten Jahr auch Sarcoscypha fand, aber da war noch nichts! :(


    Heute ging ich an der Stelle wieder vorbei und dachte, schau nochmal ob jetzt welche zu sehen sind und Tatsache waren welche da! :thumbup:


    Aber Sie sind noch recht klein, noch unter einem Zentimeter im Durchmesser. Im letzten Jahr fand ich Sie nur sieben Tage später und da hatten Sie schon einen Durchmesser von ca. 2,5cm.


    Zum Größenvergleich habe ich mal meinen Autoschlüssel daneben gelegt.



    Welcher Sarcoscypha dass ist, keine Ahnung.


    Hier noch ein Bild wie unsere Waldwege zum Teil jetzt noch aussehen.


    Fast vergessen, gefunden habe ich Sie unterhalb des gezeigten Weges mit Eschen in unmittelbarer Nähe.


    VG,Ulli

  • Da hätten wir doch fast die Antwort vergessen. Schande über uns :shy: ...


    Vielen lieben Dank für die zahlreichen, sehr netten Kommentare :) ...


    Liebe Tuppie, das nächste Mal denken wir wieder an die ausführlichen Namen. Lieber Pablo, vielen Dank für Deine Ergänzung.


    Die Sache mit dem Antibiotikum in Pseudoplectania ist ja wirklich spannend. Haben wir vorher noch nie gehört. Wieder was gelernt.


    Die "Österreicher" kommen bei uns regelmäßig schon im Dezember, sind dann allerdings noch sehr lütt ;) .


    Hoffentlich bleibt es schön feucht im Wald und wird bald wärmer, damit die Pilze wieder wachsen. Schön wären tatsächlich ein paar mehr, als 2016 - da ging bei uns fast gar nichts ;( ...


    Wir wünschen Euch allen möglichst viele schöne Funde - egal ob für die Kamera oder die Pfanne.


    Liebe Grüße


    Holger und Sabine