Wildpflanzen (beim Pilze suchen) im Januar, Februar, März

Es gibt 84 Antworten in diesem Thema, welches 21.159 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Maria.

    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    ich bin von Maria gebeten worden noch kur was über Pilze auf Bärlauch zu schreiben, ws insofern passt, da ich mich mit Pilzen auf Allium-Arten noch gar nicht befasst habe. :shy:


    Neben der Botrytis, die Dieter und Matthias unlängst mal vorgestellt haben, gibt es auf alle Fälle noch einige Rostpilze, die auf Bärlauch vorkommen können


    Melampsora allii-populina z.B.; einen Rostpilz, den ich letztes Jahr viel an Schwarzpappelhybriden fand
    Laut Klenke/Scholler kommen noch Melampsora allii-fragilis und Puccinia sessilis dazu
    An falschen Mehltauen ist Perenospora destructor möglich.


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


    PSV-Prüfungstemine 2024: hier


  • Hi,


    ich bin von Maria gebeten worden noch kur was über Pilze auf Bärlauch zu schreiben, .....


    und dazu hatte Jule auch mal einen sehr schönen Beitrag verfasst.....


    http://www.pilzforum.eu/board/…h?highlight=b%C3%A4rlauch


    LG, Markus

  • Ich danke Euch beiden Stefan und Markus!


    Ja, ich hatte Stefan gefragt was dies für verschiedene drei Pilze sind, die man immer wieder auf den Bärlauchblättern vorfindet. Und jeder, der Bärlauch "ohne Sense" erntet, wie Jule so treffend geschrieben hat, wird diese Pilze auch schon einmal gesehen haben!


    Super - Danke (Übrigens es lohnt sich den Bericht von Jule zu lesen!)


    Liebe Grüße


    Maria


  • Liebe Maria,
    hier ist noch kein Bärlauch und eigentlich gar nichts Frischgrünes in Sicht. Aber letztes Jahr hatten die Blätter in den Beständen in Oberfranken so helle Streifen kreuz, krumm und quer. Hast Du eine Ahnung ob das Fraßgänge waren? Hab leider kein Foto gemacht.


    Lieben Gruß


    Claudia

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


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    Pilzsachverständige findest du hier.

    Einmal editiert, zuletzt von Wutzi ()


  • Liebe Maria,
    hier ist noch kein Barlauch und eigentlich gar nichts frischgrünes in Sicht. Aber letztes Jahr hatten die Blätter in den Beständen in Oberfranken so helle Streifen kreuz, krumm und quer. Hast Du eine Ahnung ob das Fraßgänge waren? Hab leider kein Foto gemacht.


    Lieben Gruß


    Claudia


    Hallo Claudia,


    auch hier bei mir in Treuchlingen kommt der Bärlauch gerade erst durch. Nur in geschützten Stellen, Mulden z.B., gibt es bereits größere Blätter.


    Zu Deiner Frage kann ich Dir leider keine Antwort geben, schlicht gesagt , ich habe keine Ahnung was dies sein könnte ;) . Aber vielleicht weiß dies ja jemand anderes - würde mich auch interessieren!


    Liebe Grüße


    Maria


  • Hallo Claudia,


    wenn es wieder soweit ist, wirst du vermutlich wieder entsprechende Blätter finden.
    Stell sie einfach mal ein, Oberseite, Unterseite, mit Übersichtsfoto zum Habitat und vielleicht mit einem Verweis auf diesen Thread.


    Ich denke, auch bei dir ist es bald soweit. Die Natur erwacht gerade überall. :)
     
    Liebe Grüße,
    Markus

  • Hallo,
    heute war ich nach längerer Zeit auch mal wieder im Wald, der Bärlauch spriesst, hier und da noch ganz klein, in geschützten Ecken aber schon erntbar ... 100 Blätter ... sind nur 60 Gramm :) .


    @ Claudia: Miniergänge habe ich an Bärlauch noch nie gesehen , man findet aber etwas (nicht viel) dazu im Web:
    Bärlaucherzschwebfliege, Cheilosia fasciata, die Larven machen die Miniergänge.


    http://www.bladmineerders.nl/m…sia/fasciata/fasciata.htm


    https://zuppi.wordpress.com/tag/cheilosia-fasciata/

  • Liebe Maria!
    Ein toller Exkurs über den Bärlauch, eigentlich mein absolutes Lieblingskraut! Da steckt eine Menge Arbeit drin. <3


    Aber genau aus dem Grund, den Du im angefügten Zitat nennst, mag ich solche Seiten wie "Mundraub" nicht. Vielen Menschen fehlt mittlerweile die eigentlich selbstverständliche Vorgehensweise, die Du bei den Sammelregeln beschreibst. Darum kommt es zu solchen Verwüstungen. "Zurück zur Natur - aber lass bloss nichts für die anderen übrig...", den Kindern wird auch nicht erklärt, dass man nicht ausreißt oder zertrampelt, nur weil man es kann...



    ... Vom richtigen Sammeln
    In den letzten Jahren wurden aufgrund des Bärlauchbooms jedes Frühjahr ganze Wälder verwüstet. Riesige Flächen werden mit der Sense oder einer Sichel gemäht, Horden von Menschen stapfen kreuz und quer durch die Bestände und reißen wahllos ganze Pflanzen samt Wurzeln aus. In meinem bisherigen Bärlauchwald beobachte ich seit Jahren einen drastischen Rückgang des Bestandes. Deswegen auch deutliche Sammelregeln!
    ...
    Maria



    So, nun aber wieder zu den Kräutern. Gestern im Wald habe ich zwei passende Bilder aufgenommen. Knoblauchsrauke und Brennnessel, gaaaanz zart!




  • Danke Abeba, genauso sah das aus. Liebe Grüße Claudia

    Lieben Gruß


    Claudia


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  • Danke für das Kompliment Tuppie :)


    Seiten wie Mundraub, die ja vor allem in den sozialen Netzwerken "gehandelt werden wie warme Semmeln", stehe ich auch sehr skeptisch gegenüber, nicht nur aus den von Dir genannten Gründen. Mein früherer Bärlauchwald aus dem meine von Dir zitierte Beschreibung stammt, ist dort aufgeführt mit der Beschreibung "Bärlauch ohne Ende". Was nicht dabei steht ist, das dort überwiegend Naturschutzgebiet ist und nur einige der Bärlauchecken im Landschaftsschutzgebiet liegen ... muss ich noch weiter schreiben ;) - ne, eigentlich ist es zum Heulen!
     
    Solche Seiten braucht man nicht, es geht auch anders. Viel besser ist es z.B. nach Wanderwegen mit Beschreibungen der Wandernden zu googeln, die regionalen Pressemeldungen zu verfolgen und vor allen Dingen mit den Leuten zu reden! Binnen einer Woche hatte ich hierdurch in meiner neuen unmittelbaren Umgebung bereits 5 Bärlauchecken ausfindig gemacht, zwei davon enorm groß, und eine Nachbarin will mir die Tage eine weitere Stelle zeigen - und dies alles außerhalb der Naturschutzgebiete ;).



    Die Knoblauchsrauke mag ich persönlich, kulinarisch gesehen, übrigens wesentlich lieber als den Bärlauch. Sie ist viel feiner und eleganter im Geschmack, nicht so derb und aufdringlich wie der Bärlauch.


    Liebe Grüße


    Maria

  • Hallo,
    die Knoblauchrauke habe ich jetzt auch probiert, schmeckt prima, sehr würzig angenehm, nicht "schärflich" ... nur ich habe allerallerallergrößte Probleme, da das Knoblauchsartige zu schmecken/ zu riechen.
    Kommt da vielleicht erst, wenn die Blätter ein bisschen größer sind (sind bisher ja nur die rundlichen Grundblätter) ?
    Wie gesagt, sehr würzig, aber nichts was (für mich) in Richtung Knofel ginge ...


    Heute hatte ich mal Giersch und Scharbockskraut geernet, tatsächlich ... die ganz ganz jungen Blätter vom Giersch im Frühjahr sind schön zart (besser als die nachgewachsenen Blätter im letzten Jahr). Ich mag den Geschmack eigentlich schon (auch roh) - alles püriert in ein Joghurtdressing verarbeitet.
    Der Geschmack vom Giersch erinnert mich schon auch an die ganz zarten inneren Blättchen vom Staudensellerie (ist ja auch verwandt ... wobei der Staudensellerie nur noch wesentlich intensiver ist).

  • Hallo abeja,


    die Knoblauchsrauke hat einen ganz feinen Geruch und Geschmack nach Knoblauch. Zerreibe einmal ein frisches Blatt etwas zwischen den Fingern - dann kannst du es riechen. Sowohl Geruch als auch Geschmack ist allerdings bei Weitem nicht so aufdringlich wie eben beim Bärlauch oder dem Knoblauch sondern wesentlich dezenter und zarter.


    Ich sehe schon, auch über die Knoblauchsrauke werde ich noch etwas schreiben. Aber erst kommt nun endlich einmal der Giersch dran.


    Liebe Grüße


    Maria

  • Heute hatte ich mal Giersch und Scharbockskraut geernet, tatsächlich ... die ganz ganz jungen Blätter vom Giersch im Frühjahr sind schön zart (besser als die nachgewachsenen Blätter im letzten Jahr). Ich mag den Geschmack eigentlich schon (auch roh) - alles püriert in ein Joghurtdressing verarbeitet.
    Der Geschmack vom Giersch erinnert mich schon auch an die ganz zarten inneren Blättchen vom Staudensellerie (ist ja auch verwandt ... wobei der Staudensellerie nur noch wesentlich intensiver ist).


    Hallo Abeja,


    Mich hat Giersch immer an Möhre mit Petersilie erinnert.


    Giersch und auch einige andere Kräuter (Gundermann z.B. oder Minze) finde ich wirklich nur im Frühjahr so richtig lecker. Später frisch nachgewachsene Blätter mögen zwar von der Konsistenz her zart sein, aber sie haben dann so eine dominante weitere Geruchskomponente drin, die das "Frühlings-Aroma" fast vollständig überlagert.


    LG, Craterelle

  • Giersch (Aegopodium podagraria)
    Geißfuß, Gichtkraut, Zipperleinskraut, Podagrakraut, Baumtropfen, Bodenholunder


    Beim Giersch scheiden sich die Geister. Die einen nennen ihn begeistert eine Delikatesse, die anderen mögen ihn geschmacklich nicht so gerne, die einen bezeichnen ihn als unentwegt nachwachsendes Dauergemüse und lieben ihn, die andern betiteln ihn als das schlimmste Unkraut im Garten und hassen ihn. Unzweifelhaft (eigentlich) sind dagegen seine medizinischen Seiten und darauf deuten bereits viele seiner Namen hin.


    Der Name Podagraria (aus dem Griechischen) heißt "das Podagra heilend" und Podagra ist die Gicht. Zipperlein bedeutete früher Fuß-Gicht, speziell die Gicht am großen Zeh. Bereits im Mittelalter haben die Mönche den Giersch in ihren Klostergärten eben wegen dieser Heilkräfte angepflanzt. Er war dem Heiligen Gerhard geweiht, der bei Gicht um Hilfe angerufen wird. In England heißt der Giersch deshalb heute noch "bisops wort". (Natürlich gibt es noch viele weitere Erklärungen zu den vielen Namen des Giersch, aber hier belasse ich es erst einmal darauf.)
    Der Giersch ist eines der ältesten und bekanntesten Wildgemüse. Von der ärmeren Bevölkerung wurde er als gesundes Nahrungsmittel zum Nulltarif verwendet lange bevor der Spinat im 16. Jahrhundert aus Asien eingeführt wurde. Die römischen Legionäre, die den Giersch reichlich gegessen haben sollen, werden für seine Verbreitung in ganz Europa verantwortlich gemacht. Schließlich geriet der Giersch in Vergessenheit bis ihn der Kräuterpfarrer Künzle wiederentdeckte.


     
    Giersch wächst selten alleine. In jeder Wachstumsphase haben die Blätter eine andere Grüntönung (je älter desto dunkler).


    Eine herrliche Medizin,
    so äußerte sich Kräuterpfarrer Künzle über den Giersch. Giersch ist stark harntreibend, reinigend, entzündungshemmend, appetitanregend, schwach blutreinigend und verdauungsfördernd. Insbesondere bei Gicht, Rheuma und Ischias ist er, speziell zusammen mit Brennnessel, kaum zu toppen!
    Auch wenn nach einigen Untersuchungen und Studien der letzten Jahre nun gesagt wird, dass eine Wirkung des Giersch nicht nachzuweisen ist, vor allem wohl da man sich nicht erklären kann wodurch diese Wirkung zustande kommt, kann man dem Wissen und den Erfahrungswerten unserer Vorfahren durchaus Glauben schenken. Immer wieder konnte ich persönlich bis heute feststellen, wie hervorragend der Giersch gerade bei Gicht hilft (mein Vater hat Gicht).
    Die möglichen weiteren Verwendungsmöglichkeiten bitte ich z. B. hier zu entnehmen.


    Eine unserer nützlichsten Speisepflanzen
    Der Giersch ist nicht nur aufgrund der chemisch analysierbaren Vitamine und Spurenelemente eine unserer wichtigsten Speisepflanzen, sondern er schenkt uns auch etwas von seiner unverwüstlichen Lebenskraft. Diese Kraft macht sich bei uns durch ein allgemein gesteigertes Lebensgefühl bemerkbar.
    Vitamin C (Tagesbedarf 75 mg): 100 g Giersch - 201 mg / Gemüse mit höchstem Anteil: Broccoli, Rosenkohl: 114 mg
    Reineiweiß: 100 g Giersch - 6,7 mg / Gemüse mit höchstem Anteil: Grünkohl: 3,0 mg
    Provit.-A(Carotin) (Tagesbedarf 1,0 mg): 100 g Giersch - 0,684 mg / Gemüse mit höchstem Anteil: Spinat 0,7, Karotten 2,0 mg
    Eisen (Tagesbedarf 10 mg): 100 g Giersch - 16,6 mg
    Kupfer (Giersch 2,13 mg), Titan (Giersch 1,68 mg), Bor (Giersch 3,9 mg), .....


    Ein unentwegt nachwachsendes Dauergemüse - Giersch kulinarisch
    Im Internet und in den Büchern findet man relativ viel über die kulinarischen Verwendungsmöglichkeiten des Giersch. Wichtig und entscheidend ist dabei das Wachstumsstadium der Blätter!
    Die Blätter sind sehr aromatisch und erinnern laut den vielen Beschreibungen an Petersilie. Ich persönlich sage, sie erinnern an Suppengrün. Also einfach einmal vorstellen: etwas Petersilie, Sellerie und Karotte zusammen im Mund kauen ... so ungefähr ... Und nun kann sich sicher jeder ein genaueres Bild davon machen, ob ihm persönlich bei dieser Geschmackskombination z.B. ein reines Gemüse oder ein reiner Salat aus Giersch schmecken könnte oder eher nicht. Giersch kann man beinahe das ganze Jahr über sammeln, auch die nachgewachsenen jungen Blättchen. Der Geschmack verändert sich kaum.
    Ich persönlich verwende die jungen, zarten Gierschblätter sehr gerne als Würzkraut zusammen mit anderen Kräutern, also z.B. in Salaten, Quark, Kräuterfüllungen, Kräuterbutter, im gemischten Wildkräuterpesto, im gemischten Wildkräuter-Essig usw. usw.


    Entscheidend ist wie schon gesagt das Wachstumsstadium:
    Kleine, hellgrüne, "gelackte", zarte Blättchen: Brotbelag, Salat, .....
    Größere, mittelgrüne, noch zarte Blätter: Gemüse, evtl. noch Salat, Getränke, Gelee, Sauergiersch, Würzkraut, zum Trocknen als Würzkraut, ...
    Große, grüne, nicht mehr ganz so zarte Blätter: Getränke, Gelee, evtl. gerade noch Sauergiersch
    Stiele: Stielmus
    Blüten: im Ausbackteig
    Samen: Gewürz


     
    Hier sind die hellgrünen, gelackten bzw. glänzenden jungen zarten Blättchen gut erkennbar.


    Meine ganz persönlichen Lieblingsrezepte:
    Gierschbrote
    Baguette-Scheiben buttern, mit ganz jungen zarten Gierschblättchen belegen, eine Scheibe gekochtes Ei darauf legen, einen Klecks Mayonnaise darauf und dieses mit einem winzigen Gierschblättchen dekorieren. Die sieht nicht nur wunderschön aus sondern schmeckt fantastisch.


    Gierschlimonade
    Reichlich Gierschblätter, wenig Gundermann, etwas Pfefferminze, Apfelsaft, evtl. Zitrone
    Die gewaschenen Gierschblätter, die Gundermannblätter und die Pfefferminzblätter etwas andrücken und in Apfelsaft einlegen. Mein Mengenverhältnis für eine würzige Kräuterlimonade ist in etwa die Hälfte der Menge insgesamt sollten/können Kräuter sein. Gundermann ist eher herb-bitter, daher nicht so viel verwenden und Pfefferminze ebenfalls eher sparsamer verwenden aber vom Anteil her mehr als der Gundermann. Das Ganze kühl stellen und am Besten über Nacht ziehen lassen. Über einem Sieb abgießen, dabei die Kräuter gut ausdrücken, und mit Wasser aufgießen. Wer will kann noch Zitronensaft zugeben. Eine wunderbare erfrischende Kräuterlimonade! (Aus dieser Mischung kann man dann wiederum ein erstaunlich lecker schmeckendes Gelee herstellen.)


    Ein wenig Botanik muss hier sein
    Der Giersch kann von ungeübten Kräutersammlern durchaus mit ungenießbaren oder sogar giftigen Pflanzen verwechselt werden. Ich bitte daher darum, sich vor einem evtl. Sammeln genauestens zu informieren! Der dreikantige Stengel der an der breitesten Seite der dreikantigen Stengel immer eine Art Rille hat, ist, neben den anderen Merkmalen, ein gutes Bestimmungs-Merkmal. Und dann sollte man eine Geruchsprobe machen - also einfach ein Blatt zwischen den Fingern reiben und schon strömt der Giersch-typische Geruch aus.


    Ein Unkraut im Garten - ohne jeden Zweifel!
    Wer Giersch im Garten hat, der hat ein Problem, denn beim Giersch handelt es sich ohne jeden Zweifel um ein kaum auszurottendes Unkraut. Giersch verbreitet sich ungemein und erobert mittels unterirdischer Ausläufer mühelos bis zu 3 qm Boden pro Jahr. Die Würzelchen brechen sehr leicht und jedes Wurzelstückchen treibt neu aus. Durch hacken, ausreißen etc. belebt man die Wuchskraft daher eher noch. Es gibt Pflanzen die der Giersch nicht mag, Buschbohnen z.B.. Allerdings ist die Wirkung der Buschbohnen nur eher begrenzt, denn der Giersch wächst dann halt einfach neben dem Buschbohnenbeet fröhlich weiter. Was aus eigener Erfahrung hilft ist den Giersch (bereits die jungen Pflanzen) ständig abzuschneiden, vor allem an den Ausläufern. Auf diese Weise verarmen die Ausläufer an Nährstoffen und verlieren ihre vehemente Wuchskraft. Mit dieser Methode, die "etwas" Geduld erfordert, geht der Giersch immer mehr zurück und verschwindet dann irgendwann ganz.



    Und jetzt könnt Ihr natürlich gerne Fragen stellen, Eure Erfahrungen, Rezepte etc. teilen ... ich freue mich darauf.


    Liebe Grüße


    Maria



    Es versteht sich von selbst, dass man Pflanzen, genau wie Pilze auch, nur dann sammelt und verwendet, wenn man sich mit der Bestimmung dieser Pflanzen zu hundert Prozent sicher ist.

  • Liebe Maria, ich mag den Giersch nicht besonders, aber nach Deiner Nachhilfestunde bekomme ich wieder Lust, ihn auf andere Weise zu probieren.


    Liebe Grüße Claudia

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


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  • Liebe Maria, ich mag den Giersch nicht besonders, aber nach Deiner Nachhilfestunde bekomme ich wieder Lust, ihn auf andere Weise zu probieren.


    Liebe Grüße Claudia


    Ja probiere einmal Claudia und berichte dann bitte darüber :thumbup:


    Und wenn er Dir dann immer noch nicht besonders schmeckt, dann gibst Du ihn einfach zu den Blumen-Gestecken - da macht er sich ebenfalls wirklich gut und ist sehr dekorativ.


    Liebe Grüße


    Maria

  • Also.... Hier sprießen die allerersten Blättchen. Die sind noch ganz klein und saftig. Ich habe sie einfach so gegessen und sie haben ganz gut geschmeckt. In diesem Stadium, sind sie tatsächlich verwendbar. Morgen probiere ich die Ei-Variante auf frisch gebackenem Brot. Das kann ich mir gut vorstellen. :yumyum:

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


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  • Tolles Profil Maria :) Danke :) Hier in meinem Dunstkreis nennt man es auch Dreiblatt...keine Ahnung warum aber das war der erste Name den ich für das Kraut gelernt habe...Giersch kam vielll später ;)


    LG Torsten


    Hallo Torsten,


    ja der Giersch hat unheimlich viele volkstümliche Namen und neben Geißfuß dürfte Dreiblatt der wohl geläufigste sein. Dreiblatt bezieht sich übrigens auf die Dreiteilung der Blätter.


    Und das Wort Giersch kommt von Giers, ein uraltes Wort, ich glaube Althochdeutsch. Giers wiederum war einfach Kraut bzw. Unkraut und soweit ich mich erinnere müsste dieses Wort Giers bereits um 1000 geläufig gewesen sein - aber ehrlich gesagt müsste ich jetzt selbst nachlesen um genaueres sagen zu können.


    Hier noch einmal ein Foto auf dem man die Dreiteilung der Blätter vielleicht ein wenig erkennen kann.


    Liebe Grüße


    Maria

  • Hallo Maria,


    lieben Dank für den tollen Artikel zu Giersch. Ich mag es, wie du die Beiträge hier aufbaust - Geschichte, Gesundheit, Küche und Botanik - immer eine interessante Mischung. :thumbup:


    Giersch wuchert bei mir auch im Garten; bis vor etwa drei Jahren hab ich unerbittlich (und fast aussichtslos) gegen ihn gekämpft, aber dann habe ich ihn für die Küche entdeckt und seitdem hat er ein "Reservat", in dem er ungestört wachsen darf. :giggle: In den Beeten jage ich ihn immer noch, aber nicht mehr so verbissen, und die jungen Blättchen landen dann überwiegend im Salat etc.


    Grüßle
    Heide

    Liebe Grüßle

    Heide



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    Hier entlang gehts’ zu meinen Themen.

    Erebus-Pilzkalender 2019:


    ... 70 - 2 + 20 Mausis OsterBRrätzel - 2 Nobis Wirbelrätsel - 10 APR 2018 - 5 + 10 nochn-Pilz-Bilder-Rätsel = 81 + 2 von Unki - 2 APÄ-Spende = 81 - 10 APR 2020 = 71 - 1 Heilige Gral = 70 + 5 GnuspaGnolm = 75

  • Danke Heide,


    das freut mich sehr :) Pflanzen und übrigens auch Pilze (warum heißt z.B. der Pilz Judasohr ausgerechnet Judasohr ;) ) sind nicht nur einfach und ausschließlich zu reduzieren auf "Lebensmittel" oder "Medizin" oder ähnliches, sie haben uns so viel mehr zu erzählen - von unserer Kultur, unserer Geschichte, unserer Sprache zum Beispiel. Schwierig für mich ist es nur bei solchen Kurztexten wie hier im Forum die wichtigsten "Highlights" irgendwie kurz und knackig und dennoch allgemein verständlich unterzubringen. Ich finde Deine Rückmeldung deswegen umso schöner :) .


    ... und wenn Du kontinuierlich die jungen Blättchen in den Beeten erntest, dann geht dort der Giersch mehr und mehr zurück. Bei mir und bei meiner Mama war dies zumindest so. Ich habe ihn ganz weg bekommen. Allerdings hatte ich auch nicht so viel. Meine Mama, deren ganzer Garten voll mit Giersch war, sagte irgendwann zu mir, "Du ich glaube jetzt muss ich einmal mit dem Giersch Pause machen, sonst ist er ganz weg und für deinen Papa (der hat ja die Gicht) brauche ich denn ja täglich.


    Also, genau so viel Erfolg wie wir ihn hatten beim Giersch ernten und liebe Grüße


    Maria


  • Zwar noch nicht zum Sammeln, aber zum Vormerken für später könnte jetzt auch die Zeit der Kornelkirsche gekommen sein oder bald kommen. Die soll angeblich im zeitigen Frühjahr während der Blüte besonders leicht zu erkennen sein. Ich habe leider immer noch keine gefunden, obwohl ich schon im letzten Jahr danach Ausschau gehalten habe.


    Hallo Craterelle,


    vielleicht bist Du ja selbst bereits fündig geworden, aber hier in meiner Gegend blüht zur Zeit überall die Kornelkirsche. Und ich muss ehrlich sagen, zumindest hier rund um Treuchtlingen, findet man erstaunlich viele wildwachsende und große Kornelkirschen - habe ich bisher in anderen Gegenden so noch nie in dieser Häufigkeit gesehen. Es liegt wahrscheinlich/vielleicht, und dies könnte für Dich beim Suchen hilfreich sein, daran: kalkhaltige Böden, Auwälder, Flußufer ...


    Viel Glück und liebe Grüße


    Maria