Wildpflanzen (beim Pilze suchen) im Januar, Februar, März

Es gibt 84 Antworten in diesem Thema, welches 21.233 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Maria.


  • Hallo Maria,


    Danke für deine Tipps. Ich habe noch keine erspäht. Zumindest Kalk ist hier auch eher selten vorhanden, aber Bachläufe und Seen gibt's genug.


    Mal was anderes: Kann man Ahorn-Keimsprossen eigentlich essen?


    Ich zupfe die gerade wieder einmal in riesigen Mengen, und irgendwie sehen sie schon lecker knackig aus. Aber meine Eltern haben mir beigebracht, dass das kein ausreichender Grund ist, sich irgendwas in den Mund zu stecken.


    LG, Craterelle


  • Hallo Craterelle,


    ich bin versucht zu sagen: Keine Essensfreigabe hier im Forum ;)


    Also, ich weiß, dass die jungen Ahornblätter früher gerne und viel gegessen wurden, man hat eine Art Sauerkraut daraus gemacht oder sie zu Mus verarbeitet. Der Althochdeutsche Name (mazzaltra) deutet auch darauf hin, da dies so etwas ähnliches wie Speisebaum bedeutet. Selbst gegessen habe ich die Ahornblätter noch nie und kann Dir auch nichts über die evtl. Inhaltsstoffe sagen.
    In der Enzyklopädie der essbaren Wildpflanzen von Steffen Guido Fleischhauer konnte ich unter anderem folgendes finden:
    Die jungen Blätter von März bis April zu Sauerkraut. Die jungen Triebe von März bis April frisch zu Salaten, zu Gemüsegerichten oder getrocknet als Beigabe zu Kräuter-/Gemüsesuppen. (Diese Angaben wurden zu allen mitteleuropäischen Ahorn-Arten gemacht.)


    Liebe Grüße


    Maria


    P.S.: Ich glaube die Kornelkirsche liebt kalkhaltigen Boden, vielleicht ist dies der Grund warum sie hier gehäuft auch wild wachsend vorkommt.

  • Hallo Craterelle und Maria,


    das hat mich jetzt auch interessiert, vor allem, ob Buchenkeimlinge gegessen werden können, denn die sprießen ja jetzt zu Hunderten unter Buchen. Auf der Suche im Netz bin ich auf folgende Seite gestoßen: http://www.kaisackmann.de/info…nzenthemen/essbare-baume/


    Wenn das alles so stimmt (bin da oft misstrauisch, was man im Netz so findet), kann man den Speiseplan im Frühjahr ja sehr bereichern. Ich versuche, weitere Infos zu finden. Triebspitzen von Fichten sind auf jeden Fall lecker, die knabber ich schon seit Jahren, wenn unsere Fichten austreiben.


    Grüßle
    Heide

    Liebe Grüßle

    Heide



    ________________________________________________________
    Hier entlang gehts’ zu meinen Themen.

    Erebus-Pilzkalender 2019:


    ... 70 - 2 + 20 Mausis OsterBRrätzel - 2 Nobis Wirbelrätsel - 10 APR 2018 - 5 + 10 nochn-Pilz-Bilder-Rätsel = 81 + 2 von Unki - 2 APÄ-Spende = 81 - 10 APR 2020 = 71 - 1 Heilige Gral = 70 + 5 GnuspaGnolm = 75

    Einmal editiert, zuletzt von Texten ()


  • Hallo Heide,


    dies ist eine sehr schöne Zusammenstellung und ja, die Angaben stimmen :) Vorsichtig muss man allerdings im Netz durchaus sein und im Zusammenhang mit essbaren Baumblättern und Co. vor allem bei den sogenannten/selbst ernannten ;) Survival-Spezialisten.
    Ich schlage einmal später in meinen schlauen Büchern nach ob ich etwas über die Inhaltsstoffe herausbekomme, denn, ich meine mich zu erinnern, dass da für uns Menschen meistens nicht allzu viel Verwertbares in den Blättern enthalten ist.


    Liebe Grüße


    Maria


    P.S.: Ein paar Rezepte zu den diversen Baumblättern habe ich natürlich schon, die müsste ich bei tatsächlichem Bedarf nur heraussuchen

  • Hallo,
    mich hat es auch wieder kräftig in der Fingern gejuckt.
    Inzwischen ausprobiert: junge Wegerichblätter (sehr interessant würzig), etwas größere Knoblauchraukenblätter (werden dann deutlich knofeliger) und Efeugundermannblätter (stark, hat so was von Ziegenstall/-käse an sich)


    UND: Buchenkeimlinge (Millionen sind da zur Zeit)
    Schmecken etwas nussig, etwas adstringierend ... nur die noch zusammengefalteten Keimblätter finde ich zart genug, ausgebreitet sind sie schon sehr hart, Die ganz jungen Keimlinge habe ich einmal kleingeschnitten und leicht gesalzen über Salat gegeben - und heute einmal mit etwas Butter (Salz und dann doch etwas Wasser) angedünstet - gefiel mir besser.



  • Hallo abeja,


    super dass Du dies ausprobiert hast :)


    Ich habe gestern auch noch ein wenig in meinen schlauen Büchern recherchiert und nicht wirklich viel über die kulinarischen Seiten oder gar über Inhaltsstoffe gefunden. Interessanterweise auch nicht in den Büchern die ansonsten die ungewöhnlichsten Pflanzen als Nahrungsmittel beschreiben. Die Ausnahme schienen allerdings die Linden-Schösslinge zu sein. Ansonsten scheint es eher so zu sein, das man die Baumschösslinge eher in Notzeiten gesammelt hatte. Die jungen Blätter (auch der Buchen) hat man wohl auch getrocknet und damit dann das Mehl gestreckt ...


    Das Einzige was mir eigentlich so interessant erschien, dass man es vielleicht einmal ausprobieren könnte, ist ein Buchenblätterlikör.


    Ansonsten aber, so meine Meinung, schenkt uns die Natur gerade in der Zeit in der die Baumschösslinge durchbrechen doch eigentlich ein derart reichliches Angebot an wirklich wohlschmeckenden Pflanzen mit reichlich Inhaltsstoffen, dass man in unseren Wohlstandszeiten sicherlich die vielen Baumschösslinge getrost den Rehen etc. (oder dem Kompost) überlassen kann ;)



    [hr]


    Der Gundermann bzw. die Gundelrebe ist ein äußerst interessantes Würzkraut mit einem breiten Anwendungsspektrum. Aber man sollte das Kraut wohl dosiert verwenden. Ich verwende es sehr gerne. Aber ein Blatt einfach so roh verkostet schmeckt mir persönlich jetzt nicht so besonders gut ;)


    Und ja, aus den Blättern und später dann auch aus den Kölbchen der verschiedenen Wegericharten kann man wahre Delikatessen zaubern.


    Liebe Grüße


    Maria

  • Hallo Maria und Abeja!
    Meine Schwiegermutter erzählt, dass sie, mit allen Kindern des Ortes "in der deuer Zeit" im Wald Bucheckern sammelte, um daraus Öl pressen zu lassen. Nicht besonders schmackhaft, erinnert sie sich, "aber wir hatten Öl". Auch an die nussige Komponente konnte sie sich erinnern. Da verwundert es nicht, wenn die Keimblätter auch etwas nussiges an sich haben.
    Ich glaube, ich muss die unbedingt mal probieren!


  • Hallo Maria und Abeja!
    Meine Schwiegermutter erzählt, dass sie, mit allen Kindern des Ortes "in der deuer Zeit" im Wald Bucheckern sammelte, um daraus Öl pressen zu lassen. Nicht besonders schmackhaft, erinnert sie sich, "aber wir hatten Öl". Auch an die nussige Komponente konnte sie sich erinnern. Da verwundert es nicht, wenn die Keimblätter auch etwas nussiges an sich haben.
    Ich glaube, ich muss die unbedingt mal probieren!


    Hallo Tuppie,


    ja probiere die jungen Blätter bzw. Schösslinge und berichte dann darüber.


    Mit den Bucheckern und auch den Eicheln habe ich so einiges ausprobiert - das wiederum ist zum Teil richtig lecker.


    Liebe Grüße


    Maria


  • nobi_†
    Dein Bericht vom letzten Jahr ist einfach Klasse! Hoffentlich kommt dieses Jahr wieder einer.


    Hier ist er! :)
    Habe dieses mal aber "nur" unser Menü illustriert.
    Viel Spaß beim Nachkochen!


    Liebe Grüße vom Nobi


  • Wow!


    Lieber Nobi, dies ist ja einfach nur fantastisch was Ihr da jedes Jahr zaubert.


    Bei den Kaspressknödel musste ich jetzt erst einmal googeln was das ist, aber diese Kombination schmeckt bestimmt hervorragend.
    Für ein süßes Bärlauch-Dessert hätte ich jetzt auch keine Idee :D Aber falls Ihr nach solchen Menüs ein Verdauungsschnäpschen braucht, den könnte man auch aus Bärlauch herstellen - schmeckt aber nicht wirklich ;) .


    Danke für diese Illustration!


    Liebe Grüße


    Maria