Sistotrema brinkmannii (Bres.) J. Erikss.
Brinkmanns Schütterzahn, Brinkmanns Vielsporrindenpilz
Synonyme:
- Odontia brinkmannii Bres.
- Grandinia brinkmannii (Bres.) Bourdot & Galzin
- Trechispora brinkmannii (Bres.) D.P. Rogers & H.S. Jacks.
Familie: Hydnaceae
Ordnung: Cantharellales
Klasse: Agaricomycetes
makroskopische Eigenschaften: Fruchtkörper resupinat, dünn, frisch weich und locker zusammenhängend, getrocknet hart und brüchig; Oberfläche deutlich warzig (unreif und an den Rändern auch fast glatt); weißlich, getrocknet ockerlich; vom Substrat nicht (oder nur schwer) ablösbar, ohne erkennbares Subikulum, Ränder unauffällig, nicht differenziert.
mikroskopische Eigenschaften: Hyphenstruktur monomitisch, Hyphen meist dünnwandig & eher locker verknüpft, im Subikulum auch etwas dickwandig, viele Hyphen mit Öltröpfchen, Septen mit Schnallen; gelegentlich mit Anschwellungen an den Septen (selten beobachtet); oft mit vielen groben Kristallen im Subhymenium und Subikulum; keine Zystiden; Basidien (reif) urnenförmig, mit 2 bis 8 Sterigmen; Sporen glatt, dünnwandig, inamyloid, suballantoid; 3,8-5,5 x 2-2,7 µm (eigene Messungen)
Vorkommen: Vermutlich eine sehr häufige Art, aber lange Zeit als Artenkomplex verstanden und nicht detailliert aufgeschlüsselt. Auch wenn die Art so wie sie hier vorgestellt wird, aktuell (bei PilzeDeutschland) nur mit >fünf Datensätzen aufgeführt ist<, dürfte sie wesentlich häufiger sein und etliche der >unter S. brinkmannii agg.< geführten Funde gehören wahrscheinlich dazu.
Besiedelt morsches, liegendes Laub- und Nadelholz in recht unterschiedlichen Habitaten. Die hier gezeigten Funde stammen beide aus dem planaren Bereich der nördlichen Oberrheinebene, einmal an einem liegenden Laubholzstamm (vermutlich Weide) in einem degradierten auwald, zum anderen an einem liegenden Rotbuchenstamm in einem Buchenwaldstück auf sandigem Boden mit hohem Grundwasserstand.
Bilder (zum vergrößern Anklicken):
Verwechslungen: Makroskopische Verwechslungsmöglichkeiten aufzuzählen ergibt hier keinen Sinn, denn es gibt viel zu viele Pilze mit diesem oder sehr ähnlichem Aussehen in sehr verschiedenen Gattungen. Die Gattung Sistotrema definiert sich über die urnenförmigen Basidien, meist (wie bei dieser Art) mit bis zu 8 Sterigmen + monomitisches Hyphensystem + dünnwandige, inamyloide und glatte Sporen.
Sistotrema brinkmannii wird hier im strengen Sinne als eine Art mit mehrheitlich gekrümmten Sporen (durchschnittlich 4-5 x 2 µm) + 8-sporigen Basidien + fehlenden Zystiden + Septen mit Schnallen + häufigen kristallinen Einlagerungen + makroskopisch deutlich warziger Oberfläche + undifferenzierten Fruchtkörperrändern verstanden. Kollektionen mit einem oder mehreren abweichenden Merkmalen müsste man vermutlich anders ausschlüsseln.