Hallo,
wie funktioniert das eigentlich genau mit den Austernpilzen und den Nematoden. Ich finde da nichts genaues im Netz. Sind Nematoden zwingend notwendig für Austenpilze?
Und wie nennt man Pilze die sich von lebenden Organismen ernähren ?
Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 2.452 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Robberob.
Hallo,
wie funktioniert das eigentlich genau mit den Austernpilzen und den Nematoden. Ich finde da nichts genaues im Netz. Sind Nematoden zwingend notwendig für Austenpilze?
Und wie nennt man Pilze die sich von lebenden Organismen ernähren ?
Hallo!
Meines Wissens sind Nematoden nicht zwingend notwendig für den Austernseitling, sondern eine zusätzliche Nahrungsquelle. Er vergiftet die Nematoden, danach dringen Pilzhyphen ein und verdauen sie mit Hilfe von Enzymen, die Nährstoffe werden aufgenommen. Man nennt ihn daher nematophag.
Das macht er aber eher im Myzelbereich.
Es gibt auch noch andere Pilze, die nematophag sind, wie zB die Muschelinge, aber auch der Schopftintling.
Hier ein weiterführender Link: http://www.nematophage-pilze.de/
LG
romana
Danke Euch beiden,
in den Links finde alle Informationen die ich brauche.
Vielleicht hier zu dem Thema noch ein unnachahmlich englisch-humoriges Zitat von Peter Marren... es ist aus dem extrem unterhaltsamen und wissenswerten "Mushrooms" aus der Reihe "British Wildlife Collections" entnommen:
"Think of the little struggling worms when you watch a strict vegan enjoy some oyster mushrooms."
(Übersetzt so in etwa:
"Denken Sie an die kleinen kämpfenden Würmchen, wenn Sie einen strikten Veganer dabei beobachten, wie er ein paar Austernseitlinge genießt.")
Haha. Wie gemein.
In dem Buch fand ich übrigens auch herrlich skurrile Abschnitte über recht schräge Pilzkandidaten: z.B. Anthroderma curreyi, der sich scheinbar auf verrottende Tennisbälle spezialisiert hat, oder den in Australien beheimateten Hebeloma aminophyllum, der mit Vorliebe tote Känguruhs gustiert. Auch wird ein offensichtlich recht erfolgreiches Schweizer Geschäftsmodell beschrieben, in dem der Erdaushub bei Begräbnissen mit Pilzen beimpft wird, weil sie die Verrottungszeit der Leichen nachweislich von ca. 20 auf ca. 3 Jahre verkürzen. Nicht ganz so schwarzhumorig aber um so charmanter war das Kapitel über volkstümliche englische Pilznamen:
"The Flirt" - der Flirt - für den Speisetäubling (weil er, oft zart errötend, die Röcke anhebt)
"Old man of the woods" - der alte Mann des Waldes - für den Strubbelkopfröhrling
"Lawyer ´s Wig" - Anwaltsperücke - für den Schopftintling
"Dead Man ´s Fingers" - die Finger des toten Mannes - für die geweihförmige Holzkeule
und noch ein franösischer:
"Vesse de loup" - Wolfsfurz - für den Kartoffelbovisten.
Weiter befaßt sich Marren aber auch sehr ernsthaft mit Themen der wildlife consevation, schreibt sehr interessant über Pilzhabitate, Pilzkartierung und viele weitere wissenswerte Pilzthemen, die sicher auch Euch Pilzprofis noch einiges Neues bieten.
Also, wer sich traut: auch mit durchschnittlichen Englischkenntnissen ist das Buch sehr gut lesbar (zumal die Pilznamen durchgehend auch in Latein genannt werden und das Buch sehr reich fotoillustriert ist). Alles in allem ein extrem informatives und einfach sehr sehr witziges Buch und mein absoluter Lesetip für Euch!
Entschuldigt, falls das hier etwas out of thread wurde, aber ich dachte das ist vielleicht für alle interessant...
LG, Beate.
Out of thread sicher....aber lustig und interessant ebenso