DGfM e.V. - Machbares, Möglichkeiten und Mitarbeit

Es gibt 102 Antworten in diesem Thema, welches 18.526 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Maria.


  • Hallo Stephan,


    du solltest dir mal ernsthaft Gedanken über dich selbst machen.
    Du hast schlichtweg einen an der Waffel.
    Es war dir weder möglich, einen einfachen Sachverhalt mit wenigen Links zu erfassen, noch darauf eine kompetente Antwort,
    die nicht mal fachlichen Hintergrund bedarf, zu beantworten. Deine Antworten sind nur selbstbezogen und spiegeln dein persönliches
    Ego wieder.
    Ich bin froh, dass aus meiner Familie niemand einen Berufsschullehrer wie dich ertragen muss.
    Soziale Kompetenz muss ich dir gänzlich absprechen. Aber das hast du ja schon selbst erkannt.

  • Ein interessantes und spannendes Thema.


    Zunächst, ich finde die DGFM so wie sie sich heute präsentiert für außerordentlich wichtig und wertvoll. Pilze haben, weder bei BUND, NABU oder sonstigen Organisationen, und schon gar nicht in der Öffentlichkeit, die Lobby, die sie verdienen und brauchen.


    Ich muss zugeben, sehr lange gezögert zu haben Mitglied der DGFM zu werden. In der Vergangenheit schien mir diese Organisation mehr mit sich selbst beschäftigt und vielleicht auch durch innere Spannungen nicht sonderlich zielorientiert ausgerichtet zu sein. Das hat sich offensichtlich seit einigen Jahren geändert. Daher werde ich in kürze meinen Mitgliedsantrag ausfüllen und mich auch in puncto Mykis fortbilden. Schließlich habe ich im Laufe der Zeit einige tausend Datensätze auf meinem PC gesammelt und es wäre Schade, wenn die verloren gehen wenn meine persönliche Festplatte mal von einer höheren Macht gelöscht wird.


    Was also "kann" die DGFM ?


    Sie kann eine Basis sein. Sie kann interessierten Menschen als Anlaufstelle dienen, Weiterbildungen anbieten, eine Datenbank bereitstellen und Öffentlichkeitsarbeit betreiben. Vielleicht noch ein paar Dinge mehr. Und das tut sie auch.
    Die wichtigste Funktion scheint mir jedoch die Bündelung von Kräften und das sammeln von Informationen zu sein.
    Um das wirksam tun zu können, braucht es Mitglieder. Denn ohne diese kann eine Institution nicht viel tun. Manpower und natürlich auch monetäre Mittel sind die Grundpfeiler und die Basis für eine erfolgreiche Arbeit und davon hängt auch machbares und Möglichkeiten ab.
    So müsste die vordringliche Frage eigentlich sein: " Was können wir tun ?"


    Nun, jeder kann sich im Rahmen seiner Interessen, Kenntnisse und Möglichkeiten einbringen. Das einfachste ist sicherlich, Mitglied zu werden. Ob man dann die PSV-Prüfung ablegt, den Pilzcoach macht, bei der Kartierung hilft oder erst einmal nur "stilles Mitglied" ist, bleibt ja jedem selbst überlassen.


    Ich sehe allerdings da eine gewisse Hürde, die schwierig zu nehmen ist. Die DGFM hat, nicht zu unrecht, einen recht hohen wissenschaftlich geprägten Nimbus. Das schreckt so manchen ab, wie z.B. Maria hier eindrücklich und völlig verständlich erkennen lässt. Jedoch ist die PSV-Prüfung z.B. ja keine Pflicht und man muss auch nicht lateinischen Namen rauf und runter beten können, muss kein Mikroskop besitzen und keine Schrankwand voll Literatur sein eigen nennen.
    Aber, die DGFM bietet die Möglichkeit tiefer in die Materie einzusteigen, wenn man denn früher oder später will.


    Es ist nötig, aber auch schwierig für die DGFM, die Leute abzuholen. Vor allem diejenigen, die an der Schwelle vom Speisepilzsammler (denn das ist m.M. nach die "Quelle") zum mykologisch tiefer interessierten stehen. Ich glaube auch nicht, dass eine Institution das wirklich kann. Denn hierfür ist der persönliche Kontakt zu "einem, der sich auskennt" fast unerlässlich. Bindeglieder zwischen der DGFM und der Küche sozusagen :)


    PSV und Pilzcoach sind dafür schon richtige Instrumente, fast noch wichtiger aber scheint mir das zuarbeiten über diverse Pilzvereine und -gruppen. Denn hier steht der persönliche Kontakt und hier können Hürden und Ängste abgebaut werden.
    Auch jemand wie Maria (entschuldige wenn ich Dich hier mehrfach nenne) kann einen wichtigen Beitrag leisten. Im Rahmen von Kräuterführungen z.B. kann man auch etwas über Pilze erzählen. Und wenn es nur über ein paar Arten ist, die man genau kennt. Und wenn man an jemanden gerät, der mehr wissen will, die eigenen Kenntnisse aber (noch) nicht ausreichen, so kennt man vielleicht jemanden oder einen Verein, an den sich der fragende vermitteln lässt. Und wenn es denn nur der Hinweis ist, sich hier oder in einem anderen Pilzforum zu registrieren.


    Ich stelle mit wachsendem Entsetzen fest, wie sehr und immer heftiger unsere Wälder ausgebeutet werden. Wie sie mit monströsen Maschinen niedergemäht, der Boden vergewaltigt und der Wald durch Holzplantagen ersetzt wird. Wie sich Neobioten ausbreiten und die ursprüngliche Fauna und Flora zurückgedrängt wird. Das alles beeinflusst auch die Pilze und betrifft den Speisepilzsammler mindestens genauso, wie den Kartierer.


    Daher ist eine Institution wie die DGFM von enormer Bedeutung und schon eine bloße Mitgliedschaft ein wertvoller Beitrag zu nowendigen Anstrengungen, gegen den Raubbau an unserer Natur vorzugehen.

  • Hallo zusammen,


    Es gab im DGfM-Forum auch schon mal eine Diskussion zum Kartieren, die auch einige der hier aufgeworfenen Fragen thematisiert.


    Für den Fall, dass man lieber mit einem Tabellenkalkulationsprogramm arbeitet (wegen "exotischem" Betriebssystem z.B. oder fehlendem MS-Office-Paket) könnte eine Excel-Vorlage sinnvoll sein.


    Bilder zu spenden, v.a. von selteneren Pilzen, wurde ja auch als Beteilungsmöglichkeit genannt.


    Ich gehe davon aus, dass alles gebraucht wird, wo bei http://www.pilze-deutschland.de/ noch kein Bild zu Standort, Detailansicht, Habitus oder Mikromerkmalen vorhanden ist. Mehr Bilder als diese 4 pro Art scheinen im aktuellen System nicht vorgesehen, sind aber vielleicht ja trotzdem erwünscht (es wird nicht selten ja auch mehrere charakteristische Details einer Art geben).


    Allerdings gibt es dort nicht mehr als den Hinweis "Foto fehlt - werden Sie aktiv". Nur wie?? Etwas mehr Information wäre ausgesprochen hilfreich ;)


    Ein paar Bilder hätte ich nämlich tatsächlich anzubieten.


    LG, Craterelle

    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen!


    Interessantes Thema. :thumbup:
    Ralf hat's ja schon zusammengefasst. Aber nochmal: Hier soll nicht irgendein konkretes Ergebnis am Ende stehen.
    Eine Diskussion über eher technisch - mykologische Fragen war der Ausgangspunkt, aber soll jetzt nicht die Kernfrage für dieses Thema sein.
    Siehe:

    Zitat


    Dabei enstand die Frage, was kann die DGfM leisten und vor allen Dingen, wo können wir mithelfen und mitarbeiten, auch im eigenen Interesse ?


    Ihr dürft, könnt und sollt hier bitte alles reinschreiben, was euch beschäftigt, interessiert und was ihr wissen möchtet.


    Ganz interessant finde ich die recht unterschiedlichen Erwartungen und Ansprüche, die man an sich selbst und auch an die Thematik hat.
    Das ist natürlich auch ein maßgeblicher Inhalt eines Vereines, solche verschiedenen Zielsetzungen zu verbinden und unter einen Hut zu bringen. Das ist eine Sache, an der man immer arbeiten wird und wo es immer Punkte zur Verbesserung geben wird.


    Ein paar Punkte möchte ich konkret ansprechen:

    Zitat


    Was ich damit sagen will: Der übliche Weg dürfte wohl der über die Speisepilze sein. Wissenschaftliches interessiert einen da überhaupt nicht, auch nicht die wissenschaftlichen Namen. Es gilt also die Menschen bei den Erstbesuchen von Pilzveranstaltungen, welcher Art nun auch immer, so zu faszinieren, dass sie wieder kommen und nach und nach immer tiefer einsteigen. Ein ganz guter Weg dazu sind meiner Erfahrung durch meine Pflanzenarbeit nach Geschichten, Anekdoten usw. Das worüber man schmunzeln oder lachen kann, dass prägt man sich auch ein! Ich bin mir sicher, dass es nicht wenige Geschichten, Märchen, Gedichte etc. über oder mit Pilzen gibt und Anekdoten kennt sicher jeder auch. Vielleicht könnte man die einmal etwas sammeln und dann (z. B. hier) veröffentlichen. Und noch einmal meine Frage: fließt so etwas, auch Rhetorik, in die Ausbildung zum PSV oder auch Pilz-Coach mit ein?


    Klarer Fall, Maria: Du suchst nach Walter Pätzold. :thumbup:
    Leider durfte ich ihn auch nie selbst kennen lernen, aber er war wohl ziemlich genau der Lehrer, den du beschreibst. Humorvoll, markant, mit einer beeindruckenden Fähigkeit Inhalte rüberzubringen, so daß alle sie verstehen. Das aber untermauert mit einem überragenden Fachwissen und beeindruckender Pilzkenntnis.
    Diese didaktischen Fähigkeiten kann man aber nur begrenzt lernen. Wichtiger ist ein gewisses Talent dafür. Ich denke auch nicht, daß das Aufgabe der DGfM ist, rhetorisches und didaktisches Geschick zu vermitteln. Das dürfte über Rahmen und Möglichkeiten der Organisation herausgehen.
    Da gibt es aber eine Verbindung zwischen deinen Interessen und dem was "Oehrling" tut: Eine gut gemachte Pilzexkursion ist gold wert. Auch da ist aber der Exkursionsleiter gefragt und muss sein Angebot und seine Präsentation anpassen. So hätte ich zB keinen Spaß an einer reinen "Speisepilzwanderung" und du vermutlich kein Interesse an einer "Rindenpilztour". ;)


    Um Exkursionen zu veranstalten muss man nicht PSV oder Pilcoach sein. Es ist hilfreich, aber vor allem für die Teilnehmer, weil dadurch ein Basiswissen garantiert wird. Wenn du dich einer Exkursion von Ralf ("Rada") anschließt, kommst du sicher auf deine Kosten, was Präsentation, Stimmung und Fachkompetenz betrifft. Bei Stephan (Oehrling) auch, um mal jeweils ein Beispiel ohne und eines mit PSV - Schein zu nehmen.


    Und darum geht es, ob nun an einem Angebot DGfM drauf steht oder nicht.
    Insofern:

    Zitat


    Ich hatte Markus eigentlich auch so verstanden, dass es ganz generell um das Thema Pilze, DGfM, Nachwuchs, Kartierung usw. geht. Muss man für eine ehrenamtliche Mitarbeit ein Pilz-Coach oder PSV sein? Ich denke sicher nicht!


    Eben. Mitmachen können alle.
    Es geht nur darum einfach mal zu überlegen, wie und was man am liebsten mitmachen würde, im Rahmen der eigenen Interessen und Ansprüche.


    Kartierung:
    Ist auch so ein Punkt. Einen Pilz bestimmen zu können ist ja erstmal nicht abhängig vom PSV - Schein.
    Im DGfM - Forum gibt es nicht nur ein Thema dazu, sondern ein ganzes Unterforum: >Forum für Kartierung< mit einer extra Rubrik nur für Mykis. Wenn es um Ansprechpartner geht: >Ist eigentlich alles hier zu finden.< Über einen Kontakt zu den jeweiligen Landeskoordinatoren sollte sich alles regeln lassen. ;)


    Da Mykis in der Handhabung doch einen Tik komplizierter ist, ist es sehr hilfreich, mal reinschnuppern zu könnnen. Womit wir beim Thema der lokalen Vereine und Pilzgruppen wären. Es lohnt sich, einfach mal einen Verein in der Nähe >auszuspähen< und mal anzugucken. In der Regel ist man bei Fachtreffen und Exkursionen usw. auch willkommen, ohne gleich Mitglied werden zu müssen. Aber es hilft, sich ein paar Sachen anzugucken, mit Leuten in KOntakt zu kommen und auch ein paar technische Sachen (wie zB Mykis) zu verstehen.


    Oder einfach, um sich mit Leuten gleichen Interesses über Pilze zu unterhalten.


    Strukturen werden halt am stabilsten von unten nach oben gebildet. ;)


    OK, viel Gefasel von mir, wo ich im Grunde selbst viel zu wenig Vereinsarbeit leiste.


    Um nochmal ein wenig konkreter zu werden:

    Zitat


    Wie wäre es, wenn in 20 Jahren auch alle Merkmale jeder in Mitteleuropa gefundenen Pilzart abzurufen wären, idealerweise auch über einen synoptischen Schlüssel? Das wäre so ein Projekt, das nur mit Zulieferung von vielen vielen Helfern (oder mit sehr viel Geld) zu erreichen ist.


    Absolut hervorragend, Wolfgang. :thumbup:
    Das wäre nun zB eine Zielsetzung, die meine individuellen Ansprüche und Interessen sehr gut trifft. Ziemlich nerdig, in der Tat, aber eben der persönliche Inhalt, der mich am meisten mit der Pilzkunde (um mal das Reizwort "Mykologie" zu vermeiden) verbindet.
    Ganz im Sinne der Fragestellung am Anfang: Eigene Erwartungen, Ideen und Interessen. Um an dem Punkt anzukommen, wo man eigentlich die Diskussion verlassen muss, um was anderes zu tun. Die sonne scheint, der Boden ist nass, ich will raus und Pilze beobachten. :P Mir fehlen noch mehr Dokus von Antrodia albida für ein Portrait, so als Beispiel.
    Den Portraitkruscht von hier im Forum könnte man sicher auch mittelfristig mal in der DGfM - Datenbank irgendwie integrieren.



    LG, Pablo.

  • Liebe Leut (naja Bayer),
    dieses Forum ist super Klasse. Auch ein Grund: Der immer sachliche, freundliche, konstruktive, hilfsbereite Umgang miteinander.
    Hier besteht nun die Gefahr, etwas subjektiv zu werden. Vielleicht liegt es auch am Thema. Wäre einfach sehr schade, nun auch "Persönliches" mit dem Thema zu vermischen.
    Was haltet ihr davon: Schwamm drüber und keine Wertungen von eventuellen!! Absichten. Ich persönlich und ich kann selbstverständlich nur für mich sprechen, meine, es muss nicht alles im persönlichen Bereich kommentiert werden. Vielleicht kann man das eine oder andere einfach mal stehen lassen. Wirkt oft Wunder.
    LG.
    Thomas
    P.S. Beorn hat es schon vorgemacht.

    AUCH VON MIR KEINE ESSENSFREIGABE. EINE BESTIMMUNG IST OHNE JEDE GARANTIE.

    Einmal editiert, zuletzt von Bergwald ()

  • Hallo Ihr,


    nachdem ich ja nun so oft zitiert und genannt worden bin, melde ich mich noch einmal bevor auch ich in die Natur verschwinde.


    Vielleicht sind meine momentanen Erfahrungen für diese Diskussion zur Unterstützung und Weiterentwicklung der DGfM doch ganz hilfreich denn ich könnte mir gut vorstellen, dass es noch ein paar Neueinsteiger wie mich gibt und auch in Zukunft geben wird.


    Zunächst einmal finde ich persönlich es ganz wichtig, dass es tatsächlich einen Dachverband für Deutschland gibt. Auch ist eine wissenschaftliche Arbeit unabdingbar. Und natürlich ist eine deutschlandweit standardisiert Ausbildung generell gesehen sinnvoll. Genauso wichtig, wenn nicht manchmal gerade für die Gewinnung von Nachwuchs noch wichtiger, ist eine sehr breit angelegte Basisarbeit seitens des Verbandes. Viele Dachverbände haben daher Landes-Geschäftsstellen (so etwas ähnliches hat die DGfM ja auch) und diesen sind dann wieder regionale kleinere Vereine oder ähnliches (oder hier vielleicht PSV etc.) unterstellt. Genau diese Strukturen habe ich bei der DGfM gesehen! Ganz wichtig für die Neugewinnung von "Nachwuchs" sind dabei aber auch niedrigschwellige Angebote in vielerlei Hinsicht und da habe ich jetzt nicht ganz so viel entdeckt.


    So, ich habe nun die Idee irgend etwas in Sachen Pilze zu tun (natürlich ist mir voll bewusst, dass gerade ich keine Pilzführungen, Vorträge etc. machen kann - dazu reichen meine Kenntnisse bei Weitem überhaupt nicht aus). Und wenn Ihr wissen wollte warum ich diese Idee hatte, dann schaut Euch einmal die von Pablo verlinkte Karte der Vereine an - ich wohne ziemlich genau in der Mitte zwischen Nürnberg, München, Regensburg und Stuttgart! Super oder? Immerhin gibt es ganz in der Nähe von mir gleich zwei PSV und mit dem einen stehe ich auch in Kontakt.


    Also habe ich mich via Internet auf die Suche gemacht, was es denn in Sachen Pilzen in meiner Region noch so alles gibt. Es gibt anscheinend so gut wie nichts! Also habe ich mich einmal auf die Suche gemacht, wo man denn vielleicht Unterstützung bekommen könnte, welche Möglichkeiten es überhaupt geben könnte. Und bei solch einer Suche stößt man dann zwangsläufig deutschlandweit auf viele Vereine, Gruppen, Einzelpersonen oder was weis ich. Ganz ehrlich - ich blicke da erst einmal nicht durch! Da scheint mir auf den ersten Blick erst einmal keine erkennbare Linie, keine Struktur drinn zu sein. Also habe ich mich zunehmend erst einmal der Web-Seite der DGfM zugewandt und genau in diesem Moment erschien dieser Thread :D


    Zusammengefasst noch einmal: Ein Dachverband ist auf jeden Fall notwendig. Klare, auch von außen erkennbare Strukturen sind notwendig. Wissenschaftliche Arbeit ist unabdingbar. All dies sehe ich hier. Eine breit angelegte Basisarbeit eines Verbandes mit auch eher niedrigschwelligen Angeboten für die Basis ist meiner Erfahrung nach unabdingbar und genau dieses sehe ich noch nicht so ganz.


    So und jetzt gehe auch ich hinaus und versuche meine ganz persönliche Basis was Pilze betrifft zugegebenermaßen sehr niedrigschwellig zu erweitern ;)


    Liebe Grüße


    Maria

  • Ich hätte dann auch gleich einen Verbesserungsvorschlag zu machen :)


    Ich wollte eben meine Drohung wahrmachen und einen Mitgliedsantrag ausfüllen. Ja, man findet ihn auf der HP der DGFM, wenn auch nicht plakativ untergebracht. Weniger gut finde ich, dass man diesen Antrag nicht online ausfüllen und abschicken kann. Oder ich bin zu dumm dazu, dann ist schlecht dass man auf der HP keine Anleitung für Dumme findet. :D


    Man muss also den .pdf-Antrag ausdrucken, manuell ausfüllen und per Post auf den Weg bringen. Natürlich auch kein Hexenwerk, aber es ginge auch einfacher.


  • Hallo Craterelle,


    Danke für die konstruktiven Hinweise - sowohl die Excel-Vorlage für Fundmeldungen als auch die Erläuterung zur Bilder-Spende habe ich bei den Verantwortlichen angefragt, um sie auf der Webseite einzubinden.


    Man kann übrigens auch mehr als 4 Bilder bei pilze-deutschland hinterlegen, hinter jeder der 4 Rubriken liegt eine Diaschau. Allerdings sollten zusätzliche Bilder möglichst auch einen neuen Aspekt bringen - z.B. zur Variabilität der Art oder zur Verdeutlichung von Artmerkmalen.


    Gruß,
    Wolfgang



    [hr]


    Ich hätte dann auch gleich einen Verbesserungsvorschlag zu machen :)


    Ich wollte eben meine Drohung wahrmachen und einen Mitgliedsantrag ausfüllen. Ja, man findet ihn auf der HP der DGFM, wenn auch nicht plakativ untergebracht. Weniger gut finde ich, dass man diesen Antrag nicht online ausfüllen und abschicken kann. Oder ich bin zu dumm dazu, dann ist schlecht dass man auf der HP keine Anleitung für Dumme findet. :D


    Man muss also den .pdf-Antrag ausdrucken, manuell ausfüllen und per Post auf den Weg bringen. Natürlich auch kein Hexenwerk, aber es ginge auch einfacher.


    Hi Rada,


    ein pdf-Formular ist tatsächlich gerade in Arbeit. Allerdings wünschen wir uns von Neu-Mitgliedern am liebsten einen SEPA-Lastschrifteinzug für den Jahresbeitrag, und dafür besteht der Gesetzgeber leider auf der Papierform. Und wenn man den Lastschrifteinzug ohnehin ausdrucken und zuschicken muss, kann man auch gleich den Mitgliedsantrag mit beilegen...


    Gruß,


    Wolfgang


    P.S.: stimmt es, dass Du eine neue Pilzgruppe aufgemacht hast? Schick' mir doch mal die Daten für die Karte der Pilzvereine...

    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    ich melde mich auch mal zu Wort; nach zweitägiger Abwesenheit hier so viele Beiträge. Wahnsinn. :thumbup: :thumbup:


    Das mit den wissenschaftlichen Namen (nur um deinen Einwand nochmal aufzugreifen Maria): Ich kenne das Problem sehr genau Maria; leider habe ich sehr große Probleme mir die deutschen Namen zu merken, weil ich sie ,außer bei öffentlichen Pilzexkursionen, nicht mehr brauche. Meist habe ich auch die Erfahrung gemacht, dass Speisepilzsucher eher abgeschreckt reagieren, wenn ich bei privaten Kartierungsexkursionen meinen Pilzfreunden botanische Namen zurufe. Dadurch haben wir die benötigte Ruhe. :D Wenn dann doch mal jemand fragt, dann sind das wirklich interessierte Menschen und meist entstehen dann auch sehr spannende Diskussionen.


    Aber um darauf zurückzukommen; ich bemühe mich verstärkt deutsche Namen zu verwenden. Meist aber habe ich auch nur, nebenbei bemerkt, mit Pilzen zu tun, die nur noch botanische Namen haben. ;)


    Ansonsten kann ich den anderen nur zustimmen. Es mag früher in der DGfM viele Querelen gegeben haben, aber die Zeit ist vorbei. Nachdem ich nun wirklich alle Vorstandsmitglieder persönlich kennenlernen durfte, habe ich festegestellt, dass das alle wunderbare Menschen sind, denen wirklich was am Naturschutz und an der Funga sehr am Herzen liegt.


    Wer kann mitmachen: Jeder Interessierte, der Pilze liebt. Warum nicht mal hier oder bei der DGfM nachfragen, was getan werden kann. Zuem besteht auch noch die Möglichkeit sind regionalen Verbänden oder in den lokalen Vereinen zu engagieren. Wenn es keinen Pilzverein in der Nähe gibt, dann kann man immer noch einen gründen. Bei Frank und den Pilzfreunden.ev klappt das doch auch super, bzw. würde sich der Verein freuen, wenn es weiterhin regionale Untersektionen gäbe.


    PSV werden ist auch kein Hexenwerk. Ich habe es mehr oder minder im Selbststudium geschafft. Die Anforderungen mögen da sehr hoch klingen, aber ich halte es für möglich, dass man innerhalb von 3-4 Jahren das schaffen kann; mit Unterstützung eines Vereins oder Mentors versteht sich. Letztendlich hat sich die Prüfung als relativ einfach herausgestellt; trotz eklatanter Wissenslücken meinerseits.


    Zur Kartierung: Dem stehe ich kritisch gegenüber, dass da jeder mitmachen kann. Bei den einfachen Arten (Fliegenpilz, Marone, Stinkmorchel) ist das kein Problem aber bei den meisten Arten ist das schon kritisch. Rötliche Lacktrichterlinge z.B. müssen in jedem Fall mikroskopiert werden um die Art herauszubekommen; bei den einigen Hydnum-Arten ist das ähnlich. Selbst bei den Steinpilzen gibt es mehrere Arten.
    Ich habe auch erlebt, wie einige PSV kartieren, bzw. Pilze bestimmen und ehrlich gesagt kommt mir da das kalte Grausen. Für die Beurteilung des Speisewertes hat die Artbestimmung eines Filzröhrlings keine Auswirkung; für die Kartierung kommt ggf. da nur Murx bei raus. Ich habe z.B. mit einem gestandenen PSV bei einer Tagung gestritten, dass er keine Ziegenlippe, sondern den Xerocomus ferrugineus handelt. Weiteres Beispiel: Wie schnell werden Tintliinge makroskopisch bestimmt, ohne zu mikroskopieren! Das führt dann dazu, dass solche häufigen Arten, wie Coprinellus saccharinus völlig unterkartiert sind, obwohl diese sehr häufig sind. Deswegen sollten das auch Leute machen, die ein bisschen Erfahrung und eine gewisse Artenkenntnis haben.


    l.g.
    Stefan


  • Hallo Wolfgang,


    Lastschriftverfahren muss sein, das ist klar. Wenn dafür eine Unterschrift nötig ist, dann geht es halt nicht anders.


    Thema Pilzgruppe:


    Nicht ich habe die aufgemacht, sondern Jörg Liesendahl (s. Impressum) : http://mykologie-bl.de/


    Die Adresse ist schon in der Karte vorhanden, allerdings nicht mit unserer neuen Homepage. Wäre vielleicht sinnvoll, die mit einzubinden.


    Ich habe letzte Woche eine Ortsgruppe dieses Arbeitskreises aufgemacht, weil wir ein sehr großes Gebiet abdecken und die Wege zur Hauptgruppe sehr weit sind. Der Kontakt zu dieser Ortsgruppe kann über mich erfolgen. Falls das auch interessant ist, schreib ich Dir meine Adresse per PN.




    Zur Kartierung: Dem stehe ich kritisch gegenüber, dass da jeder mitmachen kann. Bei den einfachen Arten (Fliegenpilz, Marone, Stinkmorchel) ist das kein Problem aber bei den meisten Arten ist das schon kritisch.


    Hallo Stefan,


    natürlich kann und soll da jeder mitmachen. Im Feld.
    Was Bestimmung und vor allem Eintrag in die Datenbank angeht müssen das ausgewählte Personen sein, die kritisch sind und wissen was sie tun. Ich denke das ist auch so.
    Ich habe mehrfach die Erfahrung gemacht, dass grade Einsteiger draußen ganz anders schauen und Funde machen, die den "Konditionierten" entgehen.

  • Hallo Wolfgang,


    Danke für die Antwort. Ich warte dann mal ab, wie ich meine Bilder loswerden kann.


    Und mit der Überarbeitung des PDF-Formular tut ihr euch ganz bestimmt einen Gefallen. Es kann die Lesbarkeit im Einzelfall enorm erhöhen, wenn es vor dem Ausdrucken am Rechner ausgefüllt wurde, selbst wenn es dann per Post geschickt werden muss.


    Noch etwas aus dem anderen Thema, in dem die Diskussion anfing:


    damit das Ganze wirklich langfristig nachhaltig wird, müssten die Belege [...] in einem öffentlichen Herbar (z.B. Senckenberg, Karlsruhe, München, ...) hinterlegt werden. Das ist übrigens auch etwas, das jeder Einzelne tun kann: Gut dokumentierte Funde seltener Arten so der Forschung zugänglich machen.


    Das ist etwas, was ich eher selten bedacht hatte. Allzu häufig begegnen einem echten Raritäten ja ohnehin nicht (sonst wären es keine), und die größeren bekannteren Sammlungen dürften vermutlich schon ziemlich vollständig sein.


    Nur mal so als grob geschätzte Hausnummer: wann ist ein Pilz so selten, dass er vielleicht noch nicht vorhanden ist? Nur Erstfunde in Deutschland? Unter 20 Funde in der Pilzkartierung? 20-100 dann schon eher nicht mehr?


    Ich habe einmal einen etwas selteneren Pilz (um die 400x kartiert) getrocknet und zusammen mit dem Sporenabdruck aufbewahrt, wusste dann aber nicht wohin damit.


    Vielleicht gibt es auch kleinere regionale Sammlungen, aber wie informiere ich mich darüber? Kann da der Landeskoordinator der DGfM weiterhelfen oder eher ein lokaler Pilzverein?


    LG, Craterelle

    • Offizieller Beitrag


    Hi,


    das kann gut möglich sein und wenn es dir so gegangen ist, dann ist es um so besser. Trotzdem bin ich der Meinung, dass bei der Kartierung aus bekannten Gründen immer jemand erfahreres mitkommen sollte.
    Wenn mir jemand rel. Unbekanntes Fundlisten geben sollte, weiß ich jetzt schon, dass vielleicht davon nur 10% der Daten auch wirklich verwendbar sind. Wenn ich dessen Pilzwissen nicht einschätzen kann, dann muss ich sogar die Boletus edulis- und Amanita pantherina-Funde hinterfragen. Ohne Mikroskopie und Erfahrung sind die meisten Pilzarten nicht zu bestimmen. Wenn jemand unerfahrenes kartiert sollte er/sie auch Fotos und gut dokumentierte Belege (Frischpilzbeschreibung) machen können und das traue ich von den Anfängern nur wenigen zu. Ich habe in meinem Bekanntenkreis auch einige Interessenten für die Kartierung, die ich aber derzeit nur mitnehmen würde. Alleine kartieren, traue ich denen nicht zu; zumal ja auch für jeden Mykis mehr oder minder frei zugänglich ist.
    Zum Glück sind die Leute in der AGsM gerade aufgewacht und geben auch endlich mal ein paar Fundanregungen, bzw. sagen auch endlich mal allen Mitgliedern, dass die Rötlichen Lacktrichterlinge zu mikroskopieren sind. Wir haben sehr viele Funde, die als L. laccata s. st. aus Unwissenheit fehlbestimmt sind. Toffel und ich haben zum letzten Dresdner Fachgruppentreffen haben zusätzlich zum Vortag von unserem Landeskoordinator noch ein paar unterkartierte Arten vorgestellt.


    Solche Aktionen hätte es aus Sicht der sächsischen Mykologen schon viel eher geben müssen.


    l.g.
    Stefan

    • Offizieller Beitrag

    Morgen!


    Wegen der Sache mit den Belegen / Exsikaten usw.:


    Es gibt auch einige Fachleute, die eigene (private) Herbarien führen. Sicherlich kommt man auch da über den lokalen Verein und über Landeskoordinatoren weiter.
    Es ist ja auch so: Pilzkunde ist jetzt nicht gerade ein Hobby der großen Menschnenmassen. Also verglichen zB mit der Menge der Vogelbeobachter in Deutschland ist die Anzahl der Pilzebeobachter geradezu lächerlich gering. Und das obwohl es so unglaublich viel mehr Pilz- als Vogelarten gibt. Jedenfalls: Wenn man so ein wenig eintaucht und sich umschaut, wer wo was macht in Sachen Pilze, stellt man fest daß sich über ein paar Ecken eigentlich alle Beteiligten mehr oder weniger kennen.
    Heißt also, wenn man mal die ersten Schritte gemacht hat und auf einer Vereinsexkursion zB ein paar Leute getroffen, kommt der Rest fast von alleine.
    Auch ohne eine Fremdsprache zu lernen. ;)


    Was den Sinn des Belegesammelns betrifft:
    Klar sind Belege von selten dokumentierten Arten toll. Aber sammeln sollte man alles, auch Belege von ganz "trivialen" Arten. "Vollständige" Herbarien gibt es daher nicht. Erstens ist es selbst in einem recht kleinen gebiet so gut wie unmöglich, tatsächlich alle Pilzarten einzusammeln und zu archivieren, die da vorkommen, zweitens hat man ja immer mal wieder Fruchtkörper, die sich zwar einer Art ungefähr zuordnen lassen, aber dann in einem oder mehreren Punkten eben doch abweichen. Wenn man sich mal einen Fliegenpilz vorstellt, der in allen Belangen aussieht wie ein Fliegenpilz, nur halt mit blass pinken Velumflocken auf dem Hut. Und das macht das Mycel an der Stelle immer, also fertigt man davon natürlich einen Beleg an, auch wenn im Herbar schon drei Exemplare von "Amanita muscaria = Fliegenpilz" aus dem Gebiet vorhanden sind.
    Wichtig ist nur, zu einem Herbarbeleg auch immer eine Dokumentation des Frischfundes zu haben. Man sollte einen herbarisierten Fund idealerweise in zwei Richtungen zurückverfolgen können: Bei veröffentlichten Dokumentationen in Zeitschriften oder in einer Kartierungsdatenbank sollte angegeben sein, ob und wo ein Fund herbarisiert ist. Ein Herbarbeleg selbst sollte so beschriftet sein, daß man nachvollziehen kann, wo das Exsikat herkommt und wo man eventuell eine Dokumentation zum Frischmaterial findet.



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo,


    Hm, klar könnte man jeden Fund, den man überhaupt macht, sowohl kartieren (sofern sicher bestimmt natürlich nur) als auch aufbewahren, ob nun Allerweltspilz oder Rarität.


    Im DGfM-Forum hatte Wolfgang dazu sinngemäß geschrieben, man könne auch ausschließlich Fliegenpilze kartieren und möglicherweise werden diese Daten auch irgendwann mal für irgendetwas genutzt, aber garantiert wäre das eben nicht. Und ich konnte mir vorstellen, dass Fliegenpilzkartierungen in größerem Umfang bei einigen auch Unmut hervorrufen könnten.


    Aber zurück zu den Belegen:


    Ich fertige gern im Rahmen meiner Möglichkeiten Exsikat und Dokumentation dazu an, aber nur, wenn ich das dann auch in andere Hände übergeben kann. Zum Anlegen einer eigenen Sammlung habe ich keinerlei Motivation (das hast du auch nicht direkt vorgeschlagen, es ergibt sich nur fast zwangsläufig, wenn man alle Funde aufbewahrt).


    LG, Craterelle

  • Hallo Ihr,


    zum Thema Kartierung stellt sich mir, wenn ich die Texte lese, die Frage, für wen oder was ist die Kartierung eigentlich alles gedacht? Für eher wissenschaftliche Erfassung mit verschiedenen Schwerpunkten ist klar, aber ich dachte eigentlich auch als Informationsmöglichkeit für die breite Masse der "normalen" Pilzsucher.


    Meine weiteren Gedanken sind, dass es auf der Kartierungskarte relativ viele, zum Teil recht große, weiße Flecken gibt. Da wurden bisher kaum oder so gut wie keine Pilze kartiert. Gebt einmal spaßeshalber ein paar der "Allerweltpilze" bei der Kartierungskarte für Bayern ein - egal um welchen Pilz es sich handelt, selbst bei dem allgegenwärtigem Maronenröhrling, werdet Ihr in den immer gleichen Regionen keine Einträge finden!


    Ich sehe es übrigens auch so, dass es nicht ganz ungefährlich ist, wenn "Laien" Pilze kartieren. Wichtig wäre dazu wirklich ein konkreter Erfassungsbogen (nicht zu kompliziert aber dennoch aussagekräftig und für den eher laienhaften Erfasser verständlich). Niedrigschwellig und ohne großen Zeitaufwand zu händeln wäre auch hier angesagt. Auch sollten meiner Meinung nach immer aussagekräftige Fotos beigefügt werden (vielleicht ist dies ja jetzt schon so). Und dann könnten sich sicher die Kartierungskarten mit einigen Pilzarten etwas mehr füllen, auch wenn es vielleicht überwiegend nur die "Allerweltspilze" wie Fliegenpilz, Maronen oder Stinkmorchel sein werden ;).


    Aber auch Pilze die man nicht so häufig findet können Laien durchaus erfassen. Ich erinnere nur einmal an den Parasitischen Röhrling (den ich letztes Jahr massenhaft gefunden hatte) oder an den Elfenbein-Röhrling den ich ja ebenfalls gefunden hatte.


    Für alle weiteren nur schwer oder nicht ganz so einfach zu bestimmenden Pilze, oder wenn man sich unsicher ist, glaube ich, dass diejenigen die sich die Mühe machen Pilze zu kartieren bzw. für die Kartierung zu melden in der Regel sehr genau wissen wo ihre persönlichen Kenntnis-Grenzen sind und dann diese Pilze eben nicht melden oder einem Experten die Pilze zur sicheren Bestimmung zeigen. Auch hier kann ich persönliche Beispiele nennen - mein Lorchelfund vom letzten Jahr. Oder die Tage fand ich eine ganze Ecke voll mit Nesterdsternen (wurden ja dankenswerter Weise ebenfalls hier im Forum bestimmt allerdings warte ich noch einmal ab bis Neue kommen, denn mir ist noch nicht wirklich klar um welchen Nesterdstern genau es sich handelt).


    Ich hoffe, ich konnte ein paar konstruktive Gedanken und vielleicht sogar Anregungen beisteuern.


    Liebe Grüße


    Maria

    • Offizieller Beitrag


    Hallo Ihr,


    zum Thema Kartierung stellt sich mir, wenn ich die Texte lese, die Frage, für wen oder was ist die Kartierung eigentlich alles gedacht? Für eher wissenschaftliche Erfassung mit verschiedenen Schwerpunkten ist klar, aber ich dachte eigentlich auch als Informationsmöglichkeit für die breite Masse der "normalen" Pilzsucher.


    Meine weiteren Gedanken sind, dass es auf der Kartierungskarte relativ viele, zum Teil recht große, weiße Flecken gibt. Da wurden bisher kaum oder so gut wie keine Pilze kartiert. Gebt einmal spaßeshalber ein paar der "Allerweltpilze" bei der Kartierungskarte für Bayern ein - egal um welchen Pilz es sich handelt, selbst bei dem allgegenwärtigem Maronenröhrling, werdet Ihr in den immer gleichen Regionen keine Einträge finden!


    Hi,


    das sind tolle Ideen. :thumbup: Wir in Sachsen hatten da früher auch das Problem. Die versierten Kartierer haben teilweise Fliegenpilze. und andere einfache Arten teilweise vergessen. Das führte dazu, dass es beizeiten Aufrufe gab auch Fliegenpilze zu kartieren. Seitdem klappt das.


    Zweck der Kartierung: Das wird garantiert nicht für die Speisepilzsammler gemacht. :D Die finden genug essbare Pilze. Es geht hier eher um den Biotopschutz bzw. herauszufinden welche Arten sich in welchen Biotopen wohl fühlen und damit auch um Artenschutz. Wenn in einem Gebiet viele seltene Pilze wachsen, dass ist es auch für die Botaniker und Zoologen spannend und es sind darin dann auch mit großer Sicherheit seltene Pflanzen- und Tierarten darin zu finden. Zudem ist es wichtig zu wissen welche Pilzarten gerade in einem bestimmten Gebiet/Bundesland vorkommen und diese zu dokumentieren. In Zeiten des Kliamwandels kann dann in 30 Jahren nochmal mit den heutigen Funden abgeglichen werden...


    l.g.
    Stefan


  • Hallo Stefan,


    eine Kleinigkeit am Rande :) Mit "normalen" Pilzsammlern meinte ich nicht unbedingt die reinen Sonntags-Speise-Pilz-Sammler die neben Maronen und Pfifferlingen nicht viel mehr kennen. Ich meinte diejenigen, die ja auch die Mehrheit der sich hier aktiv im Forum bewegenden User darstellen dürfte, die sich darüber hinaus für Pilze interessieren. Mit sehr unterschiedlichem Kenntnisstand über Pilze, sich aber eben interessieren und immer dazu lernen. Und genau solche Personen gibt es ja auch außerhalb dieses Forums. Und dabei ist es meiner Meinung nach völlig unerheblich, ob man primär an Speisepilzen interessiert ist, denn diese sollten ja ebenfalls kartiert werden und außerdem findet man zwangsläufig auch andere Pilze. Sorry Stefan, aber das wollte ich jetzt einfach noch einmal klarer formuliert haben. :)


    Und, wenn ich jetzt einmal von mir ausgehe, diese eben beschriebene Personengruppe der "normalen" Pilzsammler benutzt die Kartierungskarte sehr wohl, bzw. in meinem Falle ich würde sie halt gerne benutzen wenn da Funde stehen würden ;)


    Und daher noch einmal - der an erster Stelle stehende wissenschaftliche Aspekt ist klar - logisch. Aber mein Hinweis ist eben auch an eine weitere Nutzung bzw. Zielgruppe (an die Basis!) zu denken. Und ich glaube, letztendlich wird dies dann auch wieder ein Baustein sein mehr Menschen für Pilze zu interessieren, wird mehr Menschen zur DGfM bringen, ist förderlich für mehr Nachwuchs.


    Liebe Grüße


    Maria

  • Hallo Maria,


    Ich hatte bei der Formulierung "normaler Pilzsucher" auch eher Speisepilzsammler assoziiert als den Durchschnitt der Forumsmitglieder. Es ist dann ja nur gut, dass du noch einmal erklärt hast, wie es gemeint war.


    Das Problem ungleichmäßiger Datendichte wird beim Crowdsourcing immer bestehen, es ist allein mit freiwilliger Mitarbeit m.E. unlösbar. Es gibt wohl auch Kartierer, die gezielt "unterkartierte" Gebiete anfahren, aber das kann und will sicher nicht jeder.


    Und wenn jemand kartiert, aber nicht mikroskopiert, werden bestimmte Gattungen eben fehlen (müssen), ohne dass das bedeutet, sie wären dort nicht vorhanden.


    Noch deutlicher als in der räumlichen Dimension tritt das Problem aus meiner Sicht in der zeitlichen hervor: Wenn eine Art über mehrere Jahre an einem Ort beobachtet wurde, dann aber nicht mehr, kann entweder das Vorkommen erloschen sein, oder es hat eben dort niemand mehr die Art kartiert. Beides ist möglich. Es sind eben nicht so wahnsinnig viele, die kartieren, und jeder der hinzukommt ist sogesehen ein Gewinn.


    LG, Craterelle

  • .. und jeder der hinzukommt ist sogesehen ein Gewinn.


    Genau Craterelle :)


    Am Rande hatte ich das ganze Thema um Lobby-Arbeit, Verband, Kartierung, Nachwuchssorgen usw. ja schon die ganze Zeit etwas verfolgt. Dies ist für mich nicht wirklich etwas Neues - genau so etwas kenne ich auch aus anderen Gebieten nur halt mit anderen thematischen Inhalten.


    Manchmal ist es sinnvoll einen Schritt zurückzugehen und damit einen enormen Schritt nach vorne zu tun! Überlegt einmal, denkt einfach einmal quer. Angenommen es gäbe einen wirklich einfach und schnell zu händelnden Erfassungsbogen. Ich bin mir sicher, dass mindestens 20 Leute alleine hier aus dem Forum den auch nutzen würden. Natürlich sind dann nicht alle Pilze erfasst - na und? Es wäre ein Anfang! Und diese 20 Leute finden dann ja auch andere Pilze die sie eben nicht bestimmen können. Wenn man dies dann aber auf diesem Erfassungsbogen ebenfalls angeben könnte, also einfach lapidar "evtl. xyz", dann können die Experten auch leichter ganz gezielt die Gebiete anfahren. Und dies wiederum könnte ich mir vorstellen macht dann auch mehr Spaß und ist zielgerichteter.


    Auch was den zeitlichen Aspekt angeht - es wäre einfach ein Anfang. Ich finde immer noch besser als gar nichts :)


    Liebe Grüße


    Maria


    P.S.: Falls ich hier zu viel schreibe, allzu große Beteiligung der vielen weiteren User kann ich hier ja jetzt gerade nicht feststellen ;), dann teilt mir dies doch bitte, bitte mit :)

  • Hallo in die Runde,


    gestern erfuhr ich von dieser überaus interessanten Diskussion und verfolge sie seither regelmäßig - eine tolle Initiative von Markus und Wolfgang! Genauso freut es mich zu lesen, dass es einige Pilzfreundinnen und Pilzfreunde gibt, die sich ein Engagement für die Pilze - in welcher Art und Weise auch immer - vorstellen können.


    Selbst, um mal ein Beispiel zu geben, unterstütze ich die DGfM seit mehreren Monaten bei der konzeptionellen Weiterentwicklung, Fehlersuche und den Inhalten der Website. Seit kurzem bin ich als externer Berater des Fachausschusses Öffentlichkeitsarbeit aktiv - als ehemaliger Redakteur bot sich das an. Aus eigener Erfahrung kann ich bestätigen, dass in dem Verein jede/jeder willkommen ist. Auch Nichtmitglieder, wie beispielsweise ich, werden toleriert und finden ihren Platz. Die Aufgabenbereiche sind vielfältig und eigene Ideen finden durchaus Resonanz.


    Kurzum: Ich fühle mich wohl. Ob und inwieweit mein Schaffen die Pilze in der öffentlichen Meinung voranbringt, kann ich nicht abschätzen. Aber ich werde es weiterhin versuchen. In diesem Sinne viel Erfolg auf eurem Weg, bei eurer Orientierungsphase und vor allem weiter viel Spaß mit den Pilzen!


    Schönen Gruß aus Donauwörth


    Andreas

    Einmal editiert, zuletzt von Gelöschter Nutzer ()

    • Offizieller Beitrag

    Salut!


    Auch was den Nutzen der Kartierungsarbeit betrifft, kann man ja ganz verschiedene Interessen haben. Am besten fragt man sich auch selbst: "Was erwarte ich vom Abrufen einer Kartierungsdatenbank?" Je nach dem, wie die Antwort ausfällt, in die Richtung wird wohl erstmal auch eine Beteiligung an Kartierungsarbeiten gehen. :)


    Man kann beim WIE der Kartierungsarbeit vieles hinterfragen. Die "Unterkartierung" vieler Arten ist eine Sache. Mit Sicherheit reichlich enthaltene Fehlbestimmungen eine andere. Natürlich wurde ein im Jahre 1960 eingetragener Risspilz nicht nach der in ungewisser Zukunft erscheinenden Monografie von Bandini & Oertel bestimmt. Und ein 1980 eingetragener Filzröhling hat auch eine recht hohe Wahrscheinlichkeit, nicht die Art zu sein als die er kartiert wurde. Damals gab's noch nicht mal den Ladurner / Simonini. Das setzt sich durch nahezu alle Gattungen fort. Aber schmeißt man deswegen alle Kartierungsdaten fort, blos weil sie älter sind? Das wäre ja auch Unfug.


    Was man natürlich machen kann: Pilze tauschen!
    Das ist ein ganz famoser Vorteil der vernetzten Welt, daß man mit Spezialisten in Kontakt treten kann, die ihre Gattungen einfach viel besser beherrschen als man selbst. So kann man pilzchen sammeln in Gebieten, in die niemals ein solcher Spezialist seinen Fuß setzen würde. Man sammelt ein paar Risspilze, Erdsterne, Faserlinge, kleine Becherchen, Kernpilze, macht schöne Fotos, notiert Fundort, Substrat (und vielleicht auch Hangneigung, Windrichtung und das Chi der umstehenden Bäume, wenn man das für sinnvoll hält), bestimmen muss man die Funde nicht, sondern nur wissen, wer sich wofür interessiert. Ohne das zu übertreiben, versteht sich: Daß Ditte nicht drei Dutzend Kollektionen Inocybe geophylla (Erdblättriger Risspilz) aus dem selben Messtischblatt braucht, dürfte logisch sein. ;)


    Aber zurück zu den Belegen:


    Oh, ja, völlig richtig, Craterelle.
    Da stapelt sich bei mir auch ein haufen Kruscht, der muss dringend mal mit standardisierten Zetteln versehen und abgegeben werden. Karlsruhe wäre für mich das naheliegendste...
    Bis auf die Sachen, wo ich davon ausgehe daß ich sie noch brauche. Zum Vergleichen zum beispiel ist es manchmal ganz hilfreich.



    LG, Pablo.


  • Wenn man dies dann aber auf diesem Erfassungsbogen ebenfalls angeben könnte, also einfach lapidar "evtl. xyz", dann können die Experten auch leichter ganz gezielt die Gebiete anfahren. Und dies wiederum könnte ich mir vorstellen macht dann auch mehr Spaß und ist zielgerichteter.


    Auch was den zeitlichen Aspekt angeht - es wäre einfach ein Anfang. Ich finde immer noch besser als gar nichts :)


    Hallo Maria,


    jetzt muss ich Dich enttäuschen: ein Kartierungspunkt "evtl. xyz" hilft niemandem, es sei denn, zu der Aufsammlung gibt es einen Beleg, ein Foto, und Notizen zu Geruch und ggf. Geschmack.


    Pilze fruktifizieren manchmal jahrelang nicht. Selbst wenn man meint, das Wetter wäre günstig. Und dann müsste man den Fundort schon auf ein paar Meter genau kennen, um überhaupt eine Chance zu haben, einen bestimmten Pilz wiederzufinden. Dafür ein paar 100 km fahren? Wohl kaum.


    Wenn Du glaubst, etwas Besonderes gefunden zu haben, trocknest Du den Pilz besser und stellst das Foto in dieses Forum, und wenn ein Experte ihn nachbestimmen möchte, ist danach der richtige Zeitpunkt, ihn zu kartieren. Oder Du führst den Experten persönlich zum Standort, nachdem Du Dich überzeugt hat, dass der Pilz wieder (bzw. immer noch) da ist.


    Natürlich gibt es Ausnahmen von dieser Regel: Einige Pilzarten, z.B. Saftlinge, Klumpfüße oder rotporige Dickröhrlinge, treten oft in so genannten "hot spots" auf wenigen Quadratmetern in vielen Arten miteinander vergesellschaftet auf. Stand heute gibt es keine Möglichkeit, hot spots an sich zu kartieren. Da wäre ein "evtl. xyz", zusammen mit einem ausführlichen Kommentar, vielleicht schon ein Anreiz, den Fundort zu besuchen.




    Gruß,


    Wolfgang

  • Hallo Wolfgang,


    anscheinend habe ich leider wieder nicht ganz klar ausgedrückt, was ich meinte.



    jetzt muss ich Dich enttäuschen: ein Kartierungspunkt "evtl. xyz" hilft niemandem, es sei denn, zu der Aufsammlung gibt es einen Beleg, ein Foto, und Notizen zu Geruch und ggf. Geschmack.


    Ich meinte, dass auf einem evtl. Erfassungsbogen, auf dem dann eben alle erforderlichen Merkmale erfasst sind, dem Fotos beigefügt sind, es auch eine Möglichkeit geben könnte, wohlgemerkt "könnte", nicht nur einen eindeutig und sicher bestimmten Pilz anzugeben. Es könnte daneben auch ein Feld mit "evtl. xxx" geben, in dem Pilze angegeben werden, von denen die Gattung zweifelsfrei bestimmt worden ist, bei denen aber die Unterart nicht genau bestimmt werden kann. Wie oft habe ich es hier im Forum erlebt dass man eben die genaue Unterart z.B. nur mikroskopisch bestimmen kann.



    Pilze fruktifizieren manchmal jahrelang nicht. Selbst wenn man meint, das Wetter wäre günstig. Und dann müsste man den Fundort schon auf ein paar Meter genau kennen, um überhaupt eine Chance zu haben, einen bestimmten Pilz wiederzufinden. Dafür ein paar 100 km fahren? Wohl kaum.


    Nachdem der Finder ja durch den Erfassungsbogen bekannt ist, dürfte das Wiederfinden eines bestimmten Pilzes durch und zusammen mit dem Finder sehr zielgerichtet, sicher und schnell möglich sein. Und gerade bei den Pilzen die nur alle paar Jahre fruktifizieren erscheint es mir wichtig mit der "Basis" zusammen zu arbeiten, denn der Pilzsucher vor Ort wird wohl in der Regel derjenige sein, der diese Pilze dann auch findet.



    Wenn Du glaubst, etwas Besonderes gefunden zu haben, trocknest Du den Pilz besser und stellst das Foto in dieses Forum, und wenn ein Experte ihn nachbestimmen möchte, ist danach der richtige Zeitpunkt, ihn zu kartieren. Oder Du führst den Experten persönlich zum Standort, nachdem Du Dich überzeugt hat, dass der Pilz wieder (bzw. immer noch) da ist.


    Das versteht sich ja, so dachte ich zumindest, von selbst, dass nur und ausschließlich Pilze gemeldet werden die sicher bestimmt sind und dies natürlich vor der Erfassung bzw. Meldung. Im Falle eines Zusatzfeldes ("evtl. xyz") könnte man dann auch die Pilze melden, bei denen man sich in der Bestimmung der Gattung ebenfalls sicher ist, und auch hier natürlich vor einer Meldung, bei denen aber die genaue Unterart z.B. nur mikroskopisch bestimmt werden kann. Inwieweit man die Meldungen über ein evtl. vorhandenes Zusatzfeld einschränken könnte oder vielleicht sogar sollte ist eine andere Frage - mir geht es hier erst einmal um grundsätzliche Überlegungen wie man die Kartierung an sich etwas voranbringen könnte und wie man die eigentlichen Kartierer unterstützen könnte.



    Mit meinen Gedanken, meinem "Quer-Denken", möchte ich einfach nur Möglichkeiten aufzeigen - ob diese Ideen gut sind und/oder realistisch umsetzbar sind, ist eine andere Frage.


    Liebe Grüße


    Maria