Hallo zusammen,
im nachfolgenden Artikel wird über eine Flechte (ja auch ein Pilz, wenn auch ein besonderer) unter Extremstbedingungen berichtet. Faszinierend.
http://m.esa.int/ger/ESA_in_yo…er_lange_Weg_der_Flechten
VG.
Thomas
Flechte im All.
- Bergwald
- Erledigt
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Hallo Thomas,
Flechten sind offenbar hart im Nehmen. Mich würde sowieso mal interessieren, wie Pilze, insbesondere die Fruchtkörper in Schwerelosigkeit wachsen. Es gäbe dort keinen Grund, die Lamellen an der Unterseite zu bilden, denn so was wie eine Untereite gäbe es dort ja nicht. Bestenfalls könnte man Hutunterseite noch als "zur Erde hin" beschreiben, aber haben die entsprechenden, lamellenbildenden Zellen überhaupt noch einen Bezug zur Ausrichtung des Substrats? Wohl eher nicht. Wer sagt dem Baumschwann, wo oben und unten ist. Vielleicht haben Pilze auch Kristalle in ihren Zellen, die nach unten sinken und so die Wuchsrichtung vorgeben. Würden Champignons in Schwerelosigkeit wie Boviste aussehen? Das würde mich wirklich mal interessieren. Über dahingehende Untersuchungen habe ich bis jetzt noch nichts finden können.
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Hallo Wühlmull,
Das Phänomen dass Pflanzen und Pilze entgegen der Schwerkraft wachsen nennt sich Gravitropismus.
Die Nasa führte entsprechende Experimente durch. Nachgewiesen z.B. durch das Wachstum vom Samtfußrübling im All.
Zu lesen hier:
http://articles.adsabs.harvard…e=SCREEN_VIEW&classic=YES
Schaut Euch die interessanten Bilder auf den folgenden Seiten dieses Berichtes an - die sind phänomenal!
Dass Pflanzen, Pilze, Mensch und Tier die Schwerkraftsrichtung erkennen ist also klar.
Um nun zu untersuchen wie das sein kann, müsste man wissen was die Schwerkraft ist. Und das ist Stand heute nicht bekannt.
Es gibt zwar Theorien darüber, doch keinen Nachweis.
Lesestoff darüber ist kryptisch geschrieben und schwer verständlich. Ich versuche die mir am logischsten ersheinende Theorie in einfache kurze Worte zu fassen:
Am wahrscheinlichsten ist die "Drucktheorie" die Ihren Ursprung in Nikola Teslas Äther-Theorie hat und nun fast schon 100 Jahre alt ist. Sie ist einfach erklärt so: "Alles" also auch das Vakuum ist nicht leer, sondern mit kleinsten Teilchen gefüllt die sich in alle Richtungen bewegen und alles durchströmen, auch die Materie und die Atome weil sie eben so klein sind. Sie sind der "Äther" also der Träger der Lichtwellen, Funkwellen, Strahlung, etc. und erklären, wieso sich z.B: Funkwellen und Licht durch das Vakuum bewegen können, dass ja eigentlich leer ist, also keinen materiellen Träger besitzt.
Die Teilchen durchdringen aber die Atome nicht ohne Auswirkung. Es wird vermutet dass wenige der Teilchen in der Materie "verschwinden" und dort evtl. in Engergie umgewandelt werden. Treffen diese Teilchen nun auf einen großen Materiehaufen, z.B. einen Planeten, kommen auf der anderen Seite weiniger heraus als auf der einen Seite hinein gegangen sind. Das bedeutet der "Druck" ist geringer von unten als von oben aus der Richtung eines Objektes gesehen welches sich auf der Erdoberfläche befindet. Wir werden also nicht von der Erde angezogen, sondern von diesen Teilchen gegen die Erde gedrückt, weil eben die Erde einen Teil der Teilchen "verschluckt" die von der gegenüberliegenden Seite der Erde her kommen.
Ob diese Teilchen kleiner sind als die noch bekannten kleinsten "Elementarteilchen":
https://de.wikipedia.org/wiki/Elementarteilchen
ist nicht bekannt oder theoretisiert.
Die Theorie kann aber fast alles erklären, z.B. auch den Gravitropismus –“ demnach durchströmen weniger der Teilchen die Pilz-Zellen von –žunten–œ als von –žoben–œ. Wenn die Zellen dafür entsprechend empfindlich sind, wissen sie wo oben und unten ist.
Aber das ist wie gesagt nur eine Theorie –“ ob sie stimmt werden wir vielleicht nie herausfinden
Beste Grüße
Dieter -
Hallo Dieter,
danke für die (theoretische) Erklärung. Mit dem Artikel kann ich leider nichts anfangen, weil in Englisch, noch dazu Fachenglisch >> für mich unübersetzbar. Mußte ja in der Schule unbedingt Frz. lernen, weil wir hier ja Grenzgebiet sind . Bei Pflanzen hat man ja schon Kristalle in den Zellen gefunden, die zu Boden sinken und auf diese Weise der Zelle zumindest mitteilen, wo unten ist. Was die Samtfußrüblinge angeht, hätten mich mal Bilder interessiert. Seltsame Wuchsformen mit schwerkraftunabhängigem Charakter sieht man ja auch immer wieder im Wald. Aber gut zu wissen, daß schon daran geforscht wurde.
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Hallo Wühlmull,
die Bilder findest Du dort in dem Bericht - schau Dir unbedingt die ab Seite 53 an.
http://articles.adsabs.harvard…pe=SCREEN_GIF&classic=YES
Sehr interessant, auch wenn man nicht Englisch kann. Bild "A" ist ohne schwerkraft. "B" wurde per Zentrifuge Schwerkraft erzeugt.
Beste Grüße
Dieter -
Hallo,
interessant, da hätte ich anderes erwartet. Manchmal wirft die Antwort auf eine Frage noch weitere Fragen auf. Da sieht man mal, was wir noch alles vor uns haben.
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Toll, was zu dem Thema alles beigetragen wird. Es ist schon faszinierend, wieviele Forschungsgebiete es gibt und an gewissen Punkten eins ins andere greift. Für mich auch immer wieder schön, dass es so viele daran Interessierte gibt, die hauptberuflich damit gar nicht befasst sind und dennoch so viel darüber wissen.
VG.
Thomas