kräuterseitling Klonverzweiflung auf Kartoffelagar

Es gibt 39 Antworten in diesem Thema, welches 11.416 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Tuppie.

  • Hallo Zusammen,


    Ich versuche seit geraumer Zeit, Kräuterseitlinge auf Kartoffelagar zu Klonen. Die Pilze waren bis jetzt aus einem Bioladen und aus einem Supermarkt. Das Kartoffelagar, on den Petrischalen habe ich 1 Std im Dkt sterilisiert und übernachten, abgedeckt mit einem feuchten Küchentisch, abkühlen lassen. Zwei der Schalen haben ich dann sofort beimpft mit jeweils einem Klon. Die anderen Schalen erst nach ca einer Woche. (Keine der Petris wies Kontis auf). Nun zu meinem Problem. Es wächst kein Mycel 😕 bei einer schale kommt es leicht, aber auch nicht so richtig. Ich habe das Gefühl das Klonstück geht in der Petrischalen, also in dem Agar einfach unter. Als würde es vom Agar gefressen werden. Und es sollte ja eigentlich andersherum sein 😃. Die Petrischalen stehen dunkel in einem Karton bei ca 22-23 c °. Der Schrank wird täglich gelüftet.


    Über Tipps und konstruktive Kritik wäre ich sehr dankbar


    Liebe Grüße


    Matze

  • Hallo Matze,


    ich klone den Kräuterseitling einfach auf Pappe oder direkt auf sterilisiertem Roggen. Das funktioniert tadellos. Jedenfalls hatte ich in den letzten 20 Gläsern Körnerbrut nicht eine Konti.


    Grüße

  • Halt ja stimmt, einen Klon hab ich auf abgekochtes Toilettenpapierrollenpappe gesetzt, aber das War erst vor 2 Tagen.


    Viele Dank für den Ratschlag, dass werde ich auf jeden Fall noch testen!!


  • Ich habe das Gefühl das Klonstück geht in der Petrischalen, also in dem Agar einfach unter. Als würde es vom Agar gefressen werden.


    Moin!
    Denn ist die Mischung bzw der Agar Anteil zu gering und es wird nicht fest sondern gelartig... und das Gewebe sinkt ein bzw ertrinkt im schlimmsten falle...
    benutze mal anderen Agar... Lignin, Malz oder Hundefutter Agar :whistling:


    Alex

  • Es ist von der Konsistenz her, wie Gelatine, fester Wackelpudding. Hab schon eine Schale geleert und das ging an einem Stück raus.
    Dann probiere ich auch mal ein anderes Rezept. Hab ich vielleicht zu wenig Agar ins Rezept?
    Wie fest sollte denn das Agar sein, nach dem abkühlen? (Beim beimpfen)


    Danke

  • Moin,


    soooo ich habe mir die Tipps zu Herzen genommen.
    Das KartoffelAgar habe ich entfernt, da auch die letzten "Klone" ersoffen sind.


    nun habe ich 2 neue Petris hergestellt (Schwarzbier, Traubenzucker und Agar), Sterellisiert und dann am nächsten Tag beimpft.


    7-8 Gläser mit Roggen, gekocht, sterellisiert und ebenfalls am nächsten Tag beimpft.
    Ich muss sagen DER ROGGEN GEHT AB :) hehe also bis jezt geht es ratzefatz.
    ich bin gespannt und bleibe am Ball.


    ..achja und als Substrat möchte ich Heu, Häckselspäne, Kaffeesatz und Vermiculit(Habe ich noch 2 Sack von der PF-TEK übrig) testen..


    Danke

  • Leider ist ein Glas mit Roggen kontaminiert..




    die Petrischalen scheinen gut zu wachsen





    hier die Klorolle





    der rest wächst sehr gut.





    achja... ich hatte einen Pilz im Kühlschrank vergessen, den ich für die Klone verwendet hatte...
    der hat wieder angefangen zu wachsen... nun habe ich ihn einfach in eine Plasiktüte und 3 Gläser sterilen Roggen drüber... mal sehen was passiert :)



  • update...


    eine Petrischale hat geschimmelt und ein weiteres großes Glas ist kontaminiert...die Pilze im Gefrierbeutel wachsen auch weiter, jedoch denke ich, dass es auf dauer zu feucht wird, da der Beutel geschlossen ist..
    die kleinen Gläser sind gut durchwachsen..
    ...Stroh liegt seit einer Woche ca im Wasser.. Holzschnitzel ebenfalls... Kaffeesatz habe ich eine ganze Menge bekommen und getrocknet...
    nun ist noch die große Überlegung in was ich anzüchten soll.... und steril oder unsteril... ich dachte an Gefrierbeutel, diese können auch bis 115c erhitzt werden... mal sehen..

  • ... soooooo.... ich habe wieder eine Ladung Kaffeesatz bekommen (ca10L)
    Heute habe ich das Stroh (was übrigens ziemlich heftig stinkt :) ), Holzchips und ca 30 Liter Kaffeesatz in eine 90L Kufte gefüllt. Wie eine Lasagne immer Schicht für Schicht abwechselnd. Morgen besorge ich ein paar kunststoffringe und werde dann das Substrat in Gefrierbeutel abfüllen. Anschließend den Ring über die Öffnung, umstülpen, mit einem Gummi verschließen und etwas Watte in das Loch stecken. Dann lasse ich mir noch etwas zum Thema Sterilisation einfallen.. :) falls da wer Tips hat, immer her damit ;)


    Danke und einen schönen Abend


  • Ich habe mich nun für einen Mischmasch entschieden :)


    Zwei Varianten.. eine "steril" eine unsteril.
    Die Brut ziehe ich nun in Plastikbags mit Microfilter auf.


    Das unsterile Päckchen habe ich randvoll mit dem Substrat befüllt. Beim befüllen habe ich nach jeden ca 5 cm etwas Pilzbrut (Pilzbrut durchwachsen von einem Kräuterseitlingklon, wie oben zu sehen ) hinein gestreut. Das Ende der Tüte habe ich mit einem Tacker verschlossen. Nun liegt das Paket im dunklen Schrank bei ca 22-27 c °.


    Beim befüllen


    Der Roggen


    Das fertige Paket


    Das zweite Päckchen habe ich im Dampfkochtopf ca 1 Std "sterilisiert".
    Der Dkt hat.... Liter :D ich weiß es nicht, aber es ist ein Standard Topf. Ich glaube es passen um die 6 Liter rein.. der Topf steht Bis jetzt noch am Herd. Beimpfen werde ich entweder heute oder morgen...

  • Hallo,


    ich drücke dir die Daumen, dass das klappt. Vorstellen kann ich es mir nicht. Der Kräuterseitling ist leider nicht halb so robust wie die Austern und er wächst sehr viel langsamer ins Substrat ein. Wenn du darauf verzichtest das Substrat zu sterilisieren, dann verwende zumindest eine große Menge Brut. Ich habe auch in den sterilisierten Beuteln immer mal eine Konti, wenn das Beimpfen eben nicht steril geklappt hat. Dass das zumal mit dem hyper-schimmelanfälligen Kaffeesatz so funktionieren kann, glaube ich einfach nicht. Der KS mag zudem nicht so sehr den Kaffee. Um das Stickstoffverhältnis zu heben kann es schon sinnvoll sein, einen kleinen Teil beizumengen. Andererseits versäuert der das Substrat auch. Der KS mag das gar nicht und wächst dann noch langsamer ein. Empfehlenswert ist es deshalb, den pH-Wert durch Beimengen von Calciumcarbonat (z.B. in Gartenkalk) zu regulieren. Das hat einen ziemlich großen Einfluss auf das Tempo und würde ich deshalb auch bei deinem nicht sterilen Versuch unbedingt empfehlen.


    Grüße

  • Magst du eigentlich den Austernseitling nicht? Der lässt sich durchaus auf pasteurisierem Substrat kultivieren und ist insgesamt viel anspruchsloser. Der lässt sich sogar auf Telefonbüchern zum Fruchten bringen.

  • Moin,


    probiert habe ich ihn noch nicht. Steh aber nun auf meiner Liste.
    Ich möchte aber erst bei einer Sorte bleiben, wenn ich mit dieser zurecht komme, kann ich eine andere testen. Zeit und Platzmangel spielen hierbei auch eine Rolle.


    Bis jetzt schmeckt dem Ks meine Substrate! Steril genauso gut wie das unsterile ;) es bildet sich, bis jetzt, zügig schönes Mycel.


    Ich habe noch einen Gefrierbeutel (6L) mit dem Substrat befüllt (jedoch nicht komplett, ca 2/3, dann ein Kunststoffröhr drauf ca 2 cm Durchmesser und 2cm lang, Papier als Deckel mit Gummi rum, nach dem Abkochen kommt dort eine Kugel Watte als Filter rein) das ich noch im Dkt abkochen möchte.
    Und den Gartenkalk habe ich auch untergemischt! Ein wenig muss ich das noch rauszögern, da das Mycel (auf Roggen) noch ein wenig zum durchwachsen benötigt.


    mal sehen... :)

  • Guten Abend,


    heute habe ich den Gefrierbeutel (Stroh, Kaffeesatz, Holzschnipsel und Garten Kalk) im Dkt abgekocht. ca 1 1/2- 2 std stand er auf der Heizplatte bei vollem Druck.


    Ob der Beutel die Hitze überstanden hat, sag ich euch morgen :)
    Morgen öffne ich den Dkt und stecke einen Watteball (ich habe Watte im R**l gekauft, für Kosmetik, drum kommt sie auch nicht mit in den Kochtopf, wird schon reichen zum Filtern :) ) in das Loch und dann kommt wieder das Papier oben drauf. Ich werde auch den Roggen checken, ob er nun durchwachsen ist. Falls ja, beimpfe ich den Sack gleich durch das Loch und verschliesse es mit der Watte und lasse das Papier weg. Dann ab in den warmen Schrank....


    Bilder von den anderen Bags folgen... hoffe sie wachsen fleissig ohne Kontis...


    ...was mir noch einfällt.. sollte das mit dem Gefrierbeutel so funktionieren, werde ich dazu auch noch ein paar Bilder mit Anleitung posten... Substrat habe ich ja noch ein wenig übrig :cool::D


    Hey Suillus B., meinst du einen bestimmten Austern? Kannst du da was empfehlen? Habe das Thema "Austernseitlinge" gaaaaaaaaanz minimal mal angekuckt und klingt schon interessant ;)

  • ..ich habe nun den Kochtopf geöffnet und alles ist in Ordnung. Ein bisschen enger ist der Gefrierbeutel geworden durch die Hitze :D
    Das Roggenglas War auch durchwachsen. Ich habe es geschüttelt und ca zwei kleine Kaffeelöffel Roggen in den Beutel gegeben. Anschließend mit einem Wattekugel verschlossen. Nun steht das Gemisch im warmen Schrank.

  • das Mycel im Microfilterbeutel (steril) wächst fleißig weiter...



    Im großen Microfilterbeutel (unsteril) sieht es teilweise nach Kontamination aus. Auf der anderen Seite wächst Mycel... ich lasse ihn noch ein paar Tage überlegen bevor er in die Tonne wandert :)




    Der letzte Beutel (steriler Gefrierbeutel, mit Gartenkalk) zeigt auch schon ein leichtes Mycelwachstum. Ich werde in den nächsten Tagen noch mehr dieser Gefrierbeutelkuchen herstellen, es sieht ja bis jetzt ganz gut aus. Der Roggen ist auch schon zu 95% besiegelt.




    ps.: ich habe mir vor 2 Tagen beim Bioladen eine Traube Austernpilze gekauft. Sie waren sehr lecker und somit habe ich beschlossen diesen auch (versuchen) zu Züchten.
    Das ich nicht durcheinander komme und ihr des besser verfolgen könnt, werde ich dazu einen neuen Thread eröffnen. Unter dem Namen "Austernpilz Klonverzweiflung auf Kartoffelagar". Also wer interesse hat und aus einer Menge fehlern lernen möchte, darf auch dort gerne vorbei schauen :D hahaha bis denne

  • wie schon befürchtet, schimmelt der große unsterile Sack. Ich habe ihn entsorgt :(


    Der Gefrierbeutel hingegen wächst schön fleißig weiter. Ein Bild habe ich gerade nicht gemacht, man sieht durch den blauen Beutel recht schlecht. (merke: immer transparente Beutel kaufen wenn man was sehen will :D )


    Ich habe mir nun auch einen Nebler zugelegt (5 L, aus der Terraristik, ca 45 euro) und einen Luftfeuchtekontroller (um die 40 euro).
    Für das Klonen (Petris und Roggen) habe ich auch 2 Kunststoffbehälter (ich glaube es waren 45 Liter), einen Deckel und eine Aquarienheizung besorgt (ca 35 euro). Eine Kiste + Deckel davon habe ich dunkel Braun lackiert (hatte kein Schwarz, aber das steht dann im dunklen Keller also sollte das schon klappen).
    Ob ich dann noch eine automatische belüftung einbaue, werde ich testen.


    Ich bin auch gerade dran, einen alten Kartoffelkeller "anzumieten". Er ist seit Jahren unbenutzt aber in sehr guten zustand. Die Besitzerin hat keine verwendung mehr dafür, drum denke, dass sie nicht allzuviel dafür haben möchte.
    er ist ca 3 m breit, 10 m lang und 2 m hoch (in der Mitte, da es ein Bogen ist, an den Seiten etwas weniger).
    Ich müsste ihn rauskehren, Regale aufstellen, checken ob das Licht reicht (Lichtschächte in der Decke 3x). evtl eine Solarplatte oben drauf, falls die Luftfeuchte nicht ausreichend sein sollte. Das kommt aber erst wenn es soweit ist... so weit die spinnerei ;)

  • wie schon erwähnt zeige ich noch wie ich das mit den Gefrierbeuteln gemacht habe.


    - Gefrierbeutel 6L
    - Kabelkanal 2cm
    - Papier 10 cm x 10 cm
    - Gummi


    Das Substrat in die Beutel füllen.
    Den Kabelkanal über die öffnung stülpen
    Papier drauf und mit dem Gummi befestigen
    Es sollte noch darauf geachtet werden, dass der Beutel nur so hoch ist, das er noch in den Kochtopf passt. (ohne das Sicherheitsventil zu verschliessen)


    nach dem sterilisieren lasse ich die Beutel abkühlen, beimpfe sie mit meinem Roggen und dann tausche ich das Papier gegen einen Watteball.
    Anschliessend kommt es auch wieder in den dunklen warmen Schrank.


    Da mein Substrat im Garten steht und ich es nicht anständig abgedeckt habe, hat es hineingeregnet. Da ich nicht länger warten wollte, habe ich einfach Vermiculit untergemischt. Somit hatte ich die perfekte Feuchtigkeit :)


    nun ist mein Substrat aufgebraucht und ich habe 6 1/2 Beutel abfüllen können. 2 sind bereits abgekocht und werden morgen beimpft.

  • Moin.
    Heute habe ich 4 der Beutel beimpft. Einer kocht gerade noch im dkt.
    Die beimpft Beutel liegen jetzt in der Kiste in Kiste mit Aquariumheizung bei ca 25c (muss ich noch öfter kontrollieren )


  • ...der sterile Beutel vom 8.4.17 ist nun auch komplett durchwachsen. Er wiegt 1,6 kg und steht nun, bei geöffnetem Beutel, im Lichschacht in einer Kunststofffolie. Die Temperatur steht im Moment bei 15c °. Luftfeuchtigkeit ohne Deckel wären 55%. Ich habe aber den Deckel drauf und es ist tongranulat und Wasser im inneren. Also deutlich höhere Luftfeuchte.


    Alle anderen Kulturbeutel wachsen prima weiter ohne kontis
    (Jede 1-2 Tage Kontrolle)
    [hr]
    Ich habe auch die letzten Tage 3x 2,5kg Roggen abgekocht, abtropfen lassen, sterilisiert und mit je 30g durchwachsenem Roggen beimpft. (1x mit keinem Gips, 1x mit 2% Gips, 1x mit 3% Gips )


    Am Samstag habe ich auf dem Flohmarkt ein Induktionskochfeld und einen Megariesentopf ergattern können für 15 Euro. Mit der Induktion kocht der dkt schneller auf und mit dem grossen Topf kann ich eine grosse menge Roggen auf einmal kochen. So spare ich mir einiges an Aufwand.
    -Bild folgt-
    [hr]
    Kann mir jemand sagen wie oft ich den Roggen auf Roggen beimpft kann/sollte/darf? Ich komm da nicht ganz weiter mit dem geschlossenen Kreislauf/Produktion? ! Wie machen grosse Farmen das?

  • hier noch der Topf neben einer 10Liter Gießkanne zum Vergleich :)


    Da ich vorhabe mein Substrat zu sterilisieren habe ich jetzt 2x 10Liter Fässer besorgt. (Onlineauktionshaus für 35 Euro) ins Innere kommt ein Podest aus Holz. Anschließend Fülle ich Wasser hinein und befüllen den Rest der Tonne mit Substratbeuteln. "Befeuern" möchte ich das ganze dann mit einer Herdplatte ( ob das Induktionskochfeld in Frage komme muss ich noch herausfinden ).
    Offene Fragen...
    -wieviel Druck kann so eine Tonne abhaben (will nicht das mir eine um die Ohren fliegt)?
    -lege ich evtl nur einen Stein auf den Deckel das der Druck alleine entweichen kann?
    -Wielange soll das dann kochen? (Ich dachte an ca 3 std)

  • Hallo LeChef!
    Unglaublich, wieviel Arbeit Du Dir da machst, das ist ja schon ein Austesten für Großproduktionen. Kann man sich bei Dir als "Kundin der ersten Stunde" bewerben? Ich wünsche Dir, dass die Pilze nur so sprießen... das ist so spannend!