Das berühmte Bockshorn..

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 1.602 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Rada.

  • in das man gejagt wird, ist ja sattsam bekannt.


    Hier eine kleine Story, wie man rein und auch wieder raus kommt.


    Neulich unterm Bino. Kaninchenkuddel, reich bewachsen, meist mit Schizothecium tertasporum. Kuck ich mir trotzdem genau an, denn sehr kleine tetrasporum können nanum sein.


    Uuuppsss, was ´n das 8|


    Kleine gelbe Apothecien am Hals der tetrasporum sitzend.



    Uiuiuiui......kenn ich nicht.



    Hatter Haare?


    Nee, hatter nich.



    Sporen messen, 18,3-19,1 x 12,7-13,5 µm



    Paraphysen ? Fädig, septiert.



    Coprotus ???? In gelb ????????? Parasitär ?????????


    Ah, Coprotus kann ja stark dextrinoid. Mal kucken was mit Melzer passiert.


    Ein Blick in freudiger Erwartung orangebrauner Asci.


    Hä ????????? Fast nix ????????? Wie jetzt ?????



    Nur die unreifen Sachen färben sich gaaaaanz schwach.



    Was soll ´n das jetzt wieder. 8|


    Grübel, Grübel...


    Bisschen am Kreuztisch gedreht, das Apothecium erscheint.
    Ja was zum Teufel.... sowas von dextrinoid......



    und die Hyphen auch.........



    Wenn der doch Haare hätte, wäre die Sache ja klar.


    Eeeeek! Er hat ja doch Haare. Genau zwei Stück. Und die sind dextrinoid.



    Blöder Trichobolus dextrinoideofastohnesetosus. :D



    Theorie !


    Trichobolus dextrinoideosetosus erscheint früh, früher jedenfalls als die tetrasporum. Sein Hyphengeflecht überzieht den Kuddel. Jetzt kommen die tetrasporum von unten, bleiben mit dem Kopf an den Hyphen hängen und ziehen die beim wachsen mit nach oben. Am Perithecienhals gefällt es den Hyphen so gut, dass sie glatt Apothecien ausbilden. Die wiederum finden es doof, und vor lauter Frust fallen ihnen (fast) alle Haare aus.


    Und für Hans: Jetzt weißt Du, warum matschen mit Jod manchmal hilfreich ist. ;)

  • Was für eine Geschichte... und ich überlege immer noch lieber Ralf... LG Wolfgang

    Meine Bestimmungen sind zwar nach bestem Wissen und Gewissen, aber sie können sich bei näherer Prüfung trotzdem als völlig falsch herausstellen.

  • Und für Hans: Jetzt weißt Du, warum matschen mit Jod manchmal hilfreich ist. ;)


    Hallo Ralf


    Hätte ich dir kein t angeboten, wüsstest du wahrscheinlich jetzt noch nicht das Jod alleine keine Bestimmung ausmacht.
    Da sich Lasiobolusarten und Trichobolus dextrinoideosetosus optisch recht ähnlich sind auch mit den in Jod färbenden Haaren und nur durch Septen getrennt werden, war ich doch etwas verwirrt.
    In Wahrheit ist es doch so, dass dextrinoideosetosus deshalb kein Lasiobolus ist, weil die Grundvoraussetzungen schon andere sind. Die Asci von Lasiobolus liegen offen und die Asci von Trichobolus sind in einem geschlossenem Frk. also im Grunde genommen matschst du nur so rum :D


    LG. Hans

    • Offizieller Beitrag


    Hi,


    recht hast du. Jod wird prinzipiell überwertet. :thumbup: Ist ja nur wichtig für die pos. Jodreaktion der in der Ascusspitze von Apothecien. Dextrinoide Haare und Apos; nee das ist mir dann doch etwas zu abgedreht. :evil:


    Hi Ralf,


    verdammt gute Geschichte. :thumbup: War seeehr lustig. :D Interessanter Fototrick mit den dextinoiden Haaren und Apos. Sieht fast echt aus. :evil: Hätte ich dir auch fast abgenommen. :saint: :evil: :giggle:


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


    PSV-Prüfungstemine 2024: hier


  • Was für eine Geschichte... und ich überlege immer noch lieber Ralf... LG Wolfgang


     
    Hallo Wolfgang. Ich habe gar nicht mitbekommen, dass Du auch hier bist. Sehr schön. :thumbup:
    Mein Angebot steht übrigens immer noch. ;)



    Hallo Ralf,


    sehr nett beschrieben und interessant obendrein.


    LG Karl


    Danke Karl.



    Lieber Hans,


    Lasiobolus und Trichobolus unterscheiden sich vor allem durch das fehlende "T" bei Lasiobolus. :D



    Interessanter Fototrick mit den dextinoiden Haaren und Apos. Sieht fast echt aus. :evil: Hätte ich dir auch fast abgenommen. :saint: :evil: :giggle:


    Verdammt. Zwei Stunden arbeit mit dem Fotoshop umsonst. :nana:

  • Hallo Ralf,


    schön beschrieben und dokumentiert die Geschichte vom scheinbar parasitären Trichobolus dextrinoideodingsbums! :thumbup:
    Und plausibel erklärt!
    Ja, so hätte es tatsächlich sein können.


    Ich konnte ähnliches auch schon beobachten, habe es allerdings versäumt, das zu dokumentieren.


    Dokumentiert hat Till das Wachstum von Lasiobolus ciliatus (papillatus) an einem Apothecium von Ascobolus immersus.
    Kannst Du in der Z. Mykol. 61.1, 1995 nachlesen und nachschauen. (S. 103, Abb. 6)


    Spannende Sache allemal.


    Liebe Grüße vom Nobi

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    Chips: 72

  • Hallo Nobi,


    danke für die Literatur. :thumbup:


    Ich muss gestehen, das auch schon öfter beobachtet zu haben. Ich glaube, ich hatte das sogar hier im Forum schon einmal geschrieben. Die Geschichte hier sollte das nur nochmals auf lockere Art aufzeigen. Möglicherweise steckt da aber mehr dahinter als ein zufälliges Wachstumsphänomen. Ich bleib da mal dran.