Hallo!
Gestern fanden wir im Prater kleine rötlichbraune Becherchen mit weißen Randhaaren auf zwei nebeneinanderstehenden Stümpfen (einmal Ulme, einmal Pappel). Makroskopisch würde Orbilia carpoboloides gut passen, auch die Mikromerkmale stimmen überein, mit Ausnahme der Sporen, die so ganz anders aussehen. Leider kann ich keine guten Mikrofotos machen - nur mit dem Handy. So habe ich eine ungefähre Zeichnung angefertigt.
Die abgebildeten Sporen befanden sich auch in den Asci. Die Paraphysen waren schlangenförmig, wie sie auch sein sollen.
Ich würde mich sehr über Tipps zur Bestimmung freuen, vielleicht erkennt ja auch jemand diese Pilzchen...
Becherchen - möglicherweise Orbilia o.ä.?
- romana
- Erledigt
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Hallo, Romana!
Eine Orbilia kann es nicht sein, die haben niemals Randhaare.
Makroskopisch würde ich jetzt ganz grob zu Olla tendieren, also so was >in diese Richtung<. Mikroskopisch braucht man noch ein paar mehr Details (siehe auch Dokus von Ingo im Link), aber Paraphysenform und Sporenform würden auch dazu einigermaßen passen.LG, Pablo.
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Hallo Pablo!
Vielen Dank für deine Hilfe! Wir haben jetzt beschlossen, unseren Fund an Hans Otto Baral zu schicken, mit dem wir vorher schon korrespondiert haben - er hat uns den Tipp mit Orbilia carpoboloides gegeben, doch als wir ihm die Form der Sporen zeigten, konnte er uns auch nicht weiterhelfen.
Wäre Cistella möglicherweise eine Option?LG
romana -
Hallo, Romana!
Wenn die Becherchen in einigermaßen gutem Zustand bei Zotto ankommen bin ich sicher, daß ihr da einen namen für bekommt.
Das von mir war nur so eine spontane Idee, in dem Bereich kenne ich mich wirklich kaum aus.
Vielleicht meldet sich Ingo W(agner) noch zu diesem Thema, aber wenn ihr da schon eine Sendung zusammengebastelt habt, kann man auch einfach auf das Ergebnis warten.LG, Pablo.
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hallo Pablo!
Zotto hat die Becherchen bestimmt - er hört auf den Namen Trichopeziza perrotioides.
Immer wieder schön, wenn Rätsel gelöst werden. Diese Pilzchen sehen schon sehr speziell aus - nur schade, dass ich meine foto-Ausrüstung nicht dabei hatte, sonst hätt ich bessere Fotos machen können...
LG,
romana -
Hallo, Romana!
Danke für die Auflösung - natürlich auch an Zotto!
Trichopeziza perrotioides also, das dürfte auch kein besonders häufiger Fund sein.LG; Pablo.
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Hallo Pablo!
Ich werd's weiterleiten. Er hat auch noch eine Cistella granulosella bestimmt, bei einem weißen Becherchen ist's noch unklar, weil trocken der Inhalt der Paraphysen nicht mehr sichtbar ist.
Ich hab möglicherweise diese Trichopeziza auch noch an 3 weiteren Stümpfen gefunden, makroskopisch sieht's jedenfalls so aus. Muss noch verifiziert werden...
Sie sind halt schon recht klein und unscheinbar. Bei unserem ersten Durchgang haben wir sie an einem Stumpf übersehen... Beim zweiten Mal hab ich genau geschaut, aber die muss man schon suchen.
LG
romana -
Hallo, Romana!
Da hast du recht, das ist auf jeden Fall abhängig vom Suchen.
Allerdings: Auch wenn solche Becherchen nicht unbedingt in mein Metier fallen: Sie fallen mir recht regelmäßig auf, nahezu jeder Rindenpilz ist mit irgendwelchen becherchen vergesellschaftet. Sofern es nicht gerade zu trocken ist. Besonders auffällige Kollektionen schaue ich mir dann schon mal an, es ist Jahre her, daß ich mal einen hatte, der immerhin >so ähnlich aussah<. Ist aber leider nicht wieder aufgetaucht, war damals mit meiner Mikroausrüstung nicht bestimmbar, weitere, makroskopisch ähnliche Funde haben sich immer als was Anderes entpuppt.LG, Pablo.
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Hallo Pablo!
Die schauen meinen Bechern schon sehr ähnlich - sie wuchsen auch auf der Schnittfläche, so weit ich sehe. Hast du genau auf diesem Stamm nochmals geschaut und sie sind nicht wieder gekommen? Ich sollte da jetzt noch weitere Belege finden, denn sie sollen sequenziert werden, aber derzeit ist die Trockenheit zu groß. Hoffe, es regnet bald.
LG
romana -
Hallo, Romana!
Ja, genau am selben Stamm, zur gleichen Jahreszeit (Winter, also eigentlich Spätherbst = Oberrheinischer Dezember / Januar). Der Ort ist aber reichlich abgelegen, vermutlich war ich einfach nicht oft genug dort.
Die Dürre ist hier auch extrem. Was halt eher ungünstig ist, denn auch in den vergangenen drei Jahren hat es insgesamt sehr wenig geregnet. Das Gebiet zwischen Freiburg und Frankfurt müsste eigentlich "Sahara - Rhein" heißen. Wenn man hier momentan nach Grundwasser sucht, stößt man erst auf Neuseeland, dann auf Feuchtigkeit.LG, Pablo.