Schwarze Diamanten

Es gibt 25 Antworten in diesem Thema, welches 6.309 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Malone.

  • habe ich am Wochenende gefunden. :)


    Nicht nur ich, ein lieber Pilzfreund aus dem Forum war ebenfalls dabei.


    Doch dazu später.


    Am Samstag war ich mit meiner Frau und lieben Freunden recht spontan am Weißenstädter See im Fichtelgebirge unterwegs.



    Eine Wanderung führte uns hinauf zum Großen Waldstein.



    Anemonen kündeten vom Frühling.




    Ein paar Glimmertintlinge (Coprinellus micaceus) reckten ihre Häupter aus der Erde. Und nein, ich habe nicht mikroskopiert! ;)
    Vom Überzuckerten Tintling und dem Weidentintling sind sie u.a. durch deutliche Stielbereifung (Kaulozystiden) unterschieden.



    Winter-Stielporling (Polyporus brumalis). Bald wird er seinem feinporigen Verwandten, dem Maiporling, Platz machen.



    Obwohl eine liebevoll gestaltete Tafel zum Suchen diverser Schleimpilze einlud, fanden wir an dem Tag keine. Wir suchten allerdings auch nicht wirklich.



    Leuchtend orange war dieser Zinnoberschwamm (Pycnoporus cinnabarinus), den wir hier in einem frühen Entwicklungsstadium entdeckten.



    Ihren Namen alle Ehre machten sowohl der Rotrandige Baumschwamm (Fomitopsis pinicola)



    als auch die Dreifarbige Tramete (Daedalopsis tricolor).



    Hier das typische lamellige Hymenium.



    Von schwarzen Diamanten kündete die Überschrift. Nähern wir uns ihnen mit ein paar +/- schwarzen Pilzen langsam an.
    Da wäre zum einen der Abgestutzte Drüsling (Exidia truncata).



    Oder dieser Hyphomycet, dessen Sporenlager wir an im Wasser eines Grabens liegenden Blättern fanden. Vermutlich an Rohrkolben (Typha).
    Arthrinium curvatum var. curvatum.



    Die schiffchenartigen Sporen mit einem Keimspalt sind einzigartig!
    Falls sich jemand näher mit der Gattung beschäftigen möchte, empfehle ich diesen Artikel aus der ÖZP.



    Dann gibt es einen schwarzen, imperfekten Pilz, der an Fichtenzapfen wächst und der wohl in jedem Fichtenbestand vorkommt. Phragmotrichum chailletii.




    Bestechend schön sind seine Sporen. Jeder Mikroskopierer sollte die einmal untersucht haben! Der Pilz fehlt im Ellis & Ellis (Microfungi on land plants),
    demzufolge ist er nicht leicht zu bestimmen. Hier hilft das Pilzforum und besonders der fantastische Beitrag von Matthias.



    Apropos Matthias. Der war in seiner Heimat natürlich auch mit uns auf Tour! :thumbup: Wofür wird er denn seine Kamera aufbauen?



    Natürlich für die titelgebenden Pilze. Für manch einen sind es "Phantome in der Welt der Pilze", nicht wahr, Ralf! ;) Ich nenne sie beim Namen.
    Glänzender Schwarzborstling (Pseudoplectania nigrella).
    Lange und intensiv haben wir ihn gesucht und wurden schließlich mit einer Stelle belohnt, wo weit mehr als 50 Apothecien wuchsen.



    Die kleinen Pilzchen (meist um 1cm, maximal fand ich sie bis 3cm) machen ihrem Namen alle Ehre! Und sind immer wieder ein Erlebnis. :)








    Und das wars dann auch schon.


    Ich hoffe, Ihr hattet etwas Spaß an dem kleinen Beitrag.
    Vielleicht ergänzt ja Matthias noch mit dem ein oder anderen Bild.


    Liebe Grüße vom Nobi

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    Einmal editiert, zuletzt von nobi_† ()

  • Hallo Nobi,


    oh, sind die schön - und machen deinem Titel voll die Ehre! Danke für dieses Highligt eurer sehr schönen Tour. :thumbup:


    Mensch, meine Wunschliste wird immer länger ... 8| :D


    Grüßle
    Heide

    Liebe Grüßle

    Heide



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    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Nobi!


    Für den Betrachter der Bilder hatte eure Tour aber mehr als nur ein Highlight. Glimmertintlinge, Zinnoberknubbel und FomPinis mögen häufige Trivialarten sein, sind aber großartig anzuschauen.
    Nur so zum Spaß noch ein paar gänzlich unbereifte ( ;) ) Stiele von Coprinellus saccharinus:


    Persönlich habe ich es aufgegeben, denen im Feld einen Namen zuweisen zu wollen. Und mag Schwarzborstlinge irgendwie lieber.



    LG, Pablo.

  • Hallo Nobi,


    beeindruckende Funde und Fotos. Vielen Dank.


    Habe vor zwei Tagen auch Tintlinge gefunden, nehme an
    Glimmertintlinge. Werde nochmal hingehen und die Stiele untersuchen.
    Überhaupt muss ich mich noch mal damit befassen. :)


    LG Brassella

  • Hallo Nobi,
    die Tafel am Großen Waldstein zu den Schleimpilzen finde ich ja etwas merkwürdig. Gerade auf Lepidoderma tigrinum, eine recht selten Art wird hingewiesen.
    Da frage ich mich auf welchem Mist das gewachsen ist, d.h. wer auf die Idee dazu gekommen ist!
    Leider wirst Du mir das sicher nicht beantworten können?!
    LG Ulla

  • hallo nobi,
    beeindruckende fotos eurer funde! ich hätt mir ja schon fast gedacht "bei den kleinen" hört er auf, aber nein, es müsse ja noch die schwarzborstlinge folgen! und der große waldstein- solche plätze haben schon was.
    danke für`s mitnehmen,
    lg joe

  • Hallo Nobi!
    Na, wenn das keine dolle Sache ist?! Auch wenn sie "nur" schwarz sind, sind es doch echte Schönheiten. Gut, aus RaDas Sicht ein bisschen zickig, da sie sich wohl nicht immer zeigen mögen...
    Aber auch die Sporenbilder sind wieder echt eindrucksvoll: diese kleinen Schiffchen und die kleinen Spitztüten voller Bollschen...
    Danke fürs Mitnehmen in die schöne Natur. :sun:
    [hr]
    Ach ja, und die Rotrandigen: ein echter Augenschmaus!
    [hr]
    Hallo Ulla!
    Moderne Technik ist geil, manchmal... (entschuldigt den Ausdruck). Ich habe eben mit dem Smartphone den QR-Code eingelesen. Autor desSchildes und der hinterlegten Daten ist ein Herr Heinz Spath, Marktleuthen, verantwortlich Naturpark Fichtelgebirge e. V. in Wunsiedel.

  • Hallo zusammen, hallo Nobi,


    ich hab noch einiges zu ergänzen:
    zunächst noch weitere schwarze Schönheiten:





    Auch den kleinen Stielporling hab ich mir vorgenommen:


    An einer verharzten Stammwunde fand Nobi winzige gelbe Pünktchen, die sich bei genauer Betrachtung als Pycnidiellum resinae, die Nebenfruchtform von Sarea resinae entpuppten:



    Aber mein Highlight der Tour war ganz was anderes und zwar kleine schwarze Pünktchen an Typha-Blättern. Nobi hat ja schon Arthrinium vorgestellt.
    Ich habe davon ein einziges Blatt mitgenommen, daran konnte ich folgende Arten feststellen:


    - Phaeosphaeria eustoma (massenhaft)
    - Phaeosphaeria typharum (etliche, aber oft nicht vollreife Exemplare)
    - Phaeosphaeria culmorum (ein paar Exemplare, davon mache ich noch eine Dokumentation)
    - Phaeosphaeria cf larseniana (Bestimmung unsicher, da werde ich mich nochmal erkundigen; relativ häufig)
    - Phaeosphaeria sp (Einzelexemplar, langgestreckte Sporen, aber unreif und nicht sicher bestimmbar)
    - Arthrinium curvatum var curvatum
    - Epicoccum nigrum
    - Cladosporium sp


    Nobi, falls Du noch Material von dem Typha-Blatt mit Arthrinium hast, da lohnt es sich wirklich noch die kleinen Pünktchen auf Phaeosphaeria-Arten zu prüfen, die Blätter quellen über davon.


    Hier drei der Phaeosphaerias:


    Phaeosphaeria cf larseniana


    Phaeosphaeria eustoma


    Phaeosphaeria typharum


    Auch an ein paar Dungproben von dieser Tour hat sich was getan, aber alles nicht übermäßig fotogen ausgeprägt, daher keine Bilder:
    - Lasiobolus macrotrichus
    - Lasiobolus intermedius
    - Sporormiella australis
    - Ascobolus sacchariferus
    - Thelebolus polysporus


    Viele Grüße,
    Matthias

    Je intensiver man sich mit Pilzen beschäftigt, desto komplizierter wird es, sie zu bestimmen.

  • Danke für Euer Interesse und hier schon mal ein paar Antworten.



    Nur so zum Spaß noch ein paar gänzlich unbereifte ( ;) ) Stiele von Coprinellus saccharinus:


    Hmmm! X(
    Laut "Flora Agaricina Neerlandica 6", "GPBW 5" oder "Ludwig 2" ist gerade die Stielbereifung ein gutes Trennmerkmal.
    So schreibt Ludwig: C. saccharinus, Stiel ohne Seten; C. truncorum, KauloZ. fehlend oder extrem selten. Wat denn nun? 8|
    Die Sporenunterschiede sind meiner Meinung zu marginal für eine eindeutige Arttrennung.
    Ach, hol sie doch der Teufel, diese Großpilze! :D



    PS. Keine Scheibenlorcheln ? 8|


    Leider noch nicht. Matthias und ich hätten sie schon gern gefunden. Doch wie heißt es so schön: Die Hoffnung stirbt zuletzt!



    So ein paar Schmutzbecherlinge von der Buche pulen und dann ins Moos werfen. :D
    Der Beitrag kommt drei Tage zu früh. :evil:


    :D:D:D
    Und dabei fand ich den Aprilscherz so gut gelungen! ;)



    Die Tafel am Großen Waldstein zu den Schleimpilzen finde ich ja etwas merkwürdig. Gerade auf Lepidoderma tigrinum, eine recht selten Art wird hingewiesen.
    Da frage ich mich auf welchem Mist das gewachsen ist, d.h. wer auf die Idee dazu gekommen ist!
    Leider wirst Du mir das sicher nicht beantworten können?!


    Ich kann Dir das tatsächlich nicht beantworten, aber warten wir mal auf Matthias. Er hat mir jedenfalls bereits vor Ort einen Namen genannt. Habe ich leider vergessen.
    [hr]
    Soeben sehe ich, dass Tuppie das Problem bereits gelöst hat! :thumbup:
    Wahnsinn, was inzwischen alles möglich ist.


    [hr]
    Ich sehe gerade Deinen Beitrag, Matthias!
    Dafür habe ich nur ein Wort. Genial!


    Liebe Grüße vom Nobi

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    • Offizieller Beitrag


    Hi Nobi,


    erstmal wunderschöne Bilder. :sun: Herzlichen Dank dafür. :thumbup: Die Schwarzborstlinge sind natürlich ein Traum. Die würde ich auch gerne mal live sehen wollen. Bisher hats noch nicht wirklich geklappt.


    Das Micaceus-Mysterium kann ich auflösen, da ich mich gerade etwas tiefgründiger mit Tintlingen befasse. ;) Du musst mittels Mikroskop am Stiel Kaulos finden. Rein makroskopisch geht das nicht, da


    1. C. saccharinus auch blasige Zellen am Stiel hat, die gerne mal Kaulos vortäuschen
    2. der Stiel von C. saccharinus durch Velumreste bereift wirken kann.


    Ergo: bleibt nur die Mikroskopie zur sicheren Trennung. ;)



    Hallo Matthias


    klasse Doku von den Kleinpilzen. :sun:



    l.g.
    Stefan

  • Hallo Nobi


    Wie von dir nicht anders gewöhnt wieder großartige Bilder, wobei mir die Bilder der nicht pilzlichen Motive und der gängigen Arten ebenso gut gefallen wie die der selteneren. Pseudoplectania nigrella ist ein toller Pilz, den man immer wieder fotografieren kann.



    Nobi und Matthias


    Was für tolle Eindrücke in die Welt der Winzlinge mit wunderbaren Mikrofotos. Die einzige mir bekannte Art ist Phragmotrichum chailletii. Lange übersehen hat sie am 14.11.2015, also mehr als 15 Jahre nach Beginn der Kartierung im Depot (NSG Brachter Wald) den Einzug in die Fundliste geschafft :D .



    LG Karl


    PS. Matthias, deine Pseudoplectania sind natürlich auch toll ;)

  • Hallo Nobi und Matthias,
    Danke für die Schönheiten. Schwarzborstling, wieder was für die Liste "Möchte ich gerne auch finden".
    Im Moment empfinde ich es noch als Glück, nicht alles genau bestimmen zu können, zu müssen, und keine Ahnung vom Mikroskopieren zu haben. Auch wenn mich das manchmal wurmt. So bleibt aber mehr Zeit, für Suche, zum Beispiel nach Schwarzborstlingen und Scheibenlorcheln. Nach denen muss ich mal dringend schauen, wir haben tagsüber schon öfters mal über 20 Grad gehabt, auch wenn es nachts noch kalt ist, wenn auch ohne Bodenfrost, aber knapp dran.
    Danke für die tollen Fotos und den Bericht,
    liebe Grüße,
    Markus

    • Offizieller Beitrag

    Ahoi!


    Stefan hat's ja schon erwähnt: Wenn bei C. saccharinus diese globosen und keuligen Stielzellen stark ausgebildet sind, erscheint das makroskopisch schon wie eine Bereifung. Bestimmungstechnisch hatte ich mich da an Andreas orientiert, der >diese Stielbekleidung bei C. saccharinus< auch berichtet.
    Naja, und danach dachte ich mir übrigens auch:

    Ach, hol sie doch der Teufel, diese Großpilze! :D


    :)
    Mal ausgenommen diejenigen, die ordentliche, flächige Beläge an Totholz Bilden. Oder Löcher auf der Unterseite aufweisen.


    Matthias, Wahnsinnsaufnahmen. :thumbup:
    Kleine Pilze ganz groß, auch wenn's weder Krusten noch Löcheroilze sind, die gefallen mir. :)



    LG; Pablo.

  • Hallo Nobi und Matthias,
    die Fotos von den Winzlingen haben mich schwer beeindruckt. Wahrscheinlich habt Ihr wunde Knie, wenn Ihr aus dem Wald kommt vom "Großpilze" fotografieren. Ich würde Pilze dieser Gewichtsklasse nur entdecken, wenn mich eine Wurzel zu Boden strecken oder ich auf allen Vieren den Hang hinaufkriechen würde. Aber toll sehen sie aus. Die machen richtig Spaß.
    Bitte bald mehr davon...


    Liebe Grüße Claudia

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

    Pilzsachverständige findest du hier.

  • Schön, dass es immer noch Interesse an dem Beitrag gibt! :)
    Auf einige Eurer Wortmeldungen möchte ich im folgenden gern noch antworten.



    Die Schwarzborstlinge sind natürlich ein Traum. Die würde ich auch gerne mal live sehen wollen. Bisher hats noch nicht wirklich geklappt.


    Wie wärs mit nächstes Jahr im März in meinem Hauswald? Ich hatte sie erst am Montag wieder. Man könnte ja auch Ralf einladen! ;)
    Und danke für die Tipps zum Coprinellus.



    Wie von dir nicht anders gewöhnt wieder großartige Bilder, wobei mir die Bilder der nicht pilzlichen Motive und der gängigen Arten ebenso gut gefallen wie die der selteneren.


    Danke, Karl.
    Als ich die Rotrandigen entdeckte, sagte ich zu Matthias, dass ich sie schon so oft gesehen habe, aber selten so charakteristisch.
    Logisch, dass wir ein paar Fotos schießen mussten.



    Danke für die Schönheiten. Schwarzborstling, wieder was für die Liste "Möchte ich gerne auch finden".


    Ich drück' Dir ganz fest die Daumen, Markus! Du musst ihn im März an moosigen Wegböschungen in Fichtenwäldern suchen.
    Der geht übrigens auch ohne Mikroskop. ;)



    Wahrscheinlich habt Ihr wunde Knie, wenn Ihr aus dem Wald kommt vom "Großpilze" fotografieren.


    :D Ganz so schlimm ist es nicht. Aber die Jeans müssen hinterher schon in die Wäsche!



    An einer verharzten Stammwunde fand Nobi winzige gelbe Pünktchen, die sich bei genauer Betrachtung als Pycnidiellum resinae, die Nebenfruchtform von Sarea resinae entpuppten:


    Da hat es sich also doch gelohnt, etwas Harz abzukratzen. Super Bild auch von den winzigen Kügelchen!



    Nobi, falls Du noch Material von dem Typha-Blatt mit Arthrinium hast, da lohnt es sich wirklich noch die kleinen Pünktchen auf Phaeosphaeria-Arten zu prüfen, die Blätter quellen über davon.


    Leider hatte ich nur ein winziges Blattfragment mitgenommen und da gibt es tatsächlich "nur" Arthrinium curvatum var. curvatum.
    Aber jetzt weiß ich, worauf ich zukünftig achten muss!


    Die Dungpilze hatte ich im Wesentlichen auch, und einen spektakulären obendrein!
    Auch wenn meine Mikros z.Z. mit meinem Equipment nicht umwerfend sind, zeige ich ein paar Bilder.
    Zumal wir die Art noch nicht in diesem Forum hatten!
    Und die wichtigsten Merkmale sind gut erkennbar.


    Winzige schwarze Pünktchen an Rehkötteln im Frühjahr hören gern auf den Namen Sporormiella vexans.
    Die Sporen dieser Art sind 7-zellig, und nichts anderes erwartete ich, als ich einen ca. 0,3mm kleinen Fruchtkörper unters Mikro legte.



    Große Überraschung! Wir haben hier eine 8-zellige Art!




    Es handelt sich um Sporormiella bipartis, eine Art, die ich letztmalig vor 15 Jahren fand!
    Zwei meiner wenigen Funde stammen übrigens ebenfalls aus dem Fichtelgebirge (Vordorfermühle und Zeitelmoos, 2001).
    Nachzulesen in Mycologia Bavarica 10, 2008.
    Nun also ein weiterer Fundort in dieser Region. :thumbup:
    Typisch und namensgebend sind die Sporen, welche bei Reife in zwei gleichgroße Teile zerfallen.



    Falls Du die Art nicht hast, Matthias, schaue ich mal, ob ich etwas Material trocknen und Dir anschließend zuschicken kann.


    Liebe Grüße vom Nobi

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    Chips: 72

  • Toll!!! 8| 8| 8|

    Vielen Dank, Nobi und Matthias!

    Schönen Gruß,
    Hans aus Bremen
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    "Es gibt Gottsucher, Ichsucher und Schwammerlsucher" (G. Polt)



  • Hallo zusammen,
    bezüglich des Schildes fiel mir noch was ein. Sicherlich ist es nicht optimal, andererseits kann man froh sein, dass überhaupt ein Schild aufgestellt wurde, mit dem Hinweis auf Schleimpilze. Außerdem werden viele gar nicht über einzelne Arten Bescheid wissen.
    Stefan:
    Kann man den Unterschied auf den Stielen bei den genannten Tintlingen eventuell auch mit einer guten Lupe erkennen?
    Viele Grüße.
    Thomas

    AUCH VON MIR KEINE ESSENSFREIGABE. EINE BESTIMMUNG IST OHNE JEDE GARANTIE.

  • Hallo Nobi,
    Danke für den Tipp ! Ich bleibe dran und werde ggf. berichten. Auch wenn morgen schon der 30. ist.
    Hoffentlich regnet es bald mal ordentlich.
    Liebe Grüße,
    Markus

  • Hallo Nobi,


    Zitat von Nobi

    Falls Du die Art nicht hast, Matthias, schaue ich mal, ob ich etwas Material trocknen und Dir anschließend zuschicken kann.


    Die Art hatte ich nicht und vorher sowieso noch nie. Du kannst ja schon mal was trocknen, aber bevor Du was schickst, schaue ich noch, ob ich die Art nicht auch an meinen Proben dran habe. Alles habe ich noch nicht kontrolliert.


    Coole Sache, 8-Zeller suche ich schon lange, bisher ist mir noch keiner begegnet.


    Viele Grüße,
    Matthias

    Je intensiver man sich mit Pilzen beschäftigt, desto komplizierter wird es, sie zu bestimmen.