Liebe Pilzfreunde
Wie so oft war ich wieder mit Pilzfreund Rainer unterwegs, der über ausgezeichnete Ortskenntnis in der Eifel verfügt. Zu Beginn suchten wir einen bekannten Standort der Böhmischen Verpel auf, obwohl die Art gewöhnlich erst 14 Tage später erscheint und wurden reich belohnt. So viele Exemplare gab es noch nie. Mal 5 oder im besten Jahr auch ca. 20 Exemplare kannten wir ja aus den Vorjahren, aber mehr als 50 brachten uns zum Staunen.
Böhmische Verpel (Verpa bohemica)
Und damit kein Neid aufkommt habe ich die Vielen etwas verschleiert
Als kleine Zugabe im gleichen Bereich noch ein Roter Kelchbecherling der sich nach mikroskopischer Überprüfung zu erkennen gab.
Österreichischer Kelchbecherlin (Sarcoscypha autriaca)
Weiter ging es zu einer Kalkkuppe auf der die Küchenschellen in voller Blüte standen. Man konnte sehr schön sehen, wie mit zunehmendem Alter die Farben aufhellen
Küchen-oder Kuhschelle (Plusatilla vulgaris)
Nur ein kurzes Stück weiter gingen wir dem Hinweis eine Pflanzenfreundes nach und fanden erstmals Acker-Goldstern an einem Wildstandort, was in der Eifel wohl eine Seltenheit ist.
Acker-Goldstern (Gagea villosa)
Weiter ging es auf mit der Suche nach Spitzmorcheln, aber man kann eben nicht Alles haben. Es gibt ja zum glück noch Blütenpflanzen
Hohe Schlüsselblume (Primula elatior)
Der Seidelbast stand in voller Blüte auch wenn auch etwas versteckt hatte.
Echter Seidelbast (Daphne mezereum)
Hier noch eine Nahaufnahme von Rainer
Im Vorbeifahren fiel uns eine Birke auf, die uns zum nächsten Stopp bewegte. Die wüsten Verwachsungen werden durch einen Schlauchpilz aus der Gattung Taphrina verursacht. In dieser Gattung stehen auch die Verursacher der Kräuselkrankheit an Pfirsich (Taphrina deformans) und der Narrentaschenkrankheit an Pflaume (Taphrina pruni). Leider war die Birke zu hoch für enie nähere Aufnahmen.
Hexenbesen an Birke ausgelöst durch Taphrina betulina
Ohne diese Birke wäre uns sicher ein weiterer Fund entgangen. Vor kaum einer Stunde erstmals am einem Wildstandort gesehen standen etliche Exemplarean einem Feldrand.
Acker-Goldstern (Gagea villosa)
Wenig später führte mich Rainer zu einer Stelle mit bemoostem, morschen Fichtenholz und bescherte mir einem Erstfund. Wen interessiert da schon ein leichter Trockenschaden und minimaler Schneckenfraß.
Scheiben-Lorchel (Dicina ancilis)
Hier an einem Baumstumpf mit Licht und Schatten, da ich mich nicht entscheiden konnte.
Auf dem Weg zu einem weiteren potentiellen Spitzmorchelstandort sahen wir noch eine erste
Echte Schlüsselblume (Primula veris)
und ein nicht näher bestimmte Veilchen
Dann hielt uns nur noch ein vorkommen von Spitzmorchel gefangen wie ich es sonst höchstens von Rindenmulch kenne. Es dürften wohl so an die hundert Exemplare gewesen sein.
Hohe Morchel oder Spitzmorchel (Helvella elata)
Das mit dem Schleier kennt Ihr ja schon
LG Karl