Lorchel oder doch nicht?

Es gibt 17 Antworten in diesem Thema, welches 3.413 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Maria.

  • Hallo Ihr Lieben,


    eigentlich ist diese Bitte um Bestimmung fast ein wenig peinlich denn in letzter Zeit wurden diese (oder ähnliche) Pilze immer wieder einmal angefragt :shy: Aber zu meiner Entschuldigung kann ich immerhin sagen, dass zumindest bei mir die Suchfunktion gerade nicht funktioniert. Im Wald selbst dachte ich zunächst, dass es ein Becherling sein könnte, nach Suche im WWW tendiere ich nun eher zu einer Scheibenlorchel.


    Gefunden habe ich diesen Pilz an einem stark vermoderten Baumstumpf in einem Mischwald mit überwiegend diversen Laubbäumen, eigentlich schon fast in Richtung Auwald gehend wenn die Buchen nicht überwiegen würden. Stark kalkhaltiger sehr nasser Boden, in der Nähe des Pilzfundes waren aber auch viele Nadelbäume. Der Pilz hatte keinen Geruch. Der Durchmesser war vielleicht 2 / 2,5 cm.





    Versehentlich bin ich beim fotografieren des Pilzes zwischendrin auf den Auslöser gekommen. Das nachfolgende etwas schräge Foto zeigt die Umgebung, wobei dort direkt auch Laubbäume standen.



    Vielen lieben Dank schon einmal für Eure Antworten.


    Liebe Grüße


    Maria


  • ja, der liegt noch in der küche. is aber a bissle geschrumpft

  • Hallo Maria,


    Wenn der Pilz auf Nadelholz wuchs, könntest Du mit Deiner Bestimmung Recht haben.
    Ich hatte vor einigen Tagen hier ebenfalls eine Anfrage gemacht, weil ich mir nicht sicher war.
    Siehe hier:https://www.pilzforum.eu/board/thema-discina-perlata.
    Für den Pilz gibt es verschiedene Namen. Wird u.a. auch Scheibenlorchel genannt.


    Wenn der Pilz an Laubholz war, würde ich Jörg (Hannes 2) zustimmen.


    VG, Josef


  • Hallo Jörg,


    bei meiner Suche im WWW bin ich auch bei der Schildförmigen Lorchel (Gyromitra Parma) gelandet oder eben auch bei der Scheibenlorcchel (Gyromitra ancilis). Dummerweise konnte man nicht mehr (also ich konnte nicht ;) ) erkennen um welchen Baum es sich einst gehandelt hat.


    Liebe Grüße


    Maria
    [hr]


    Hallo Josef,


    das Blöde es eben, dass ich einfach nicht sagen kann ob es nun ehemals ein Laubbaum oder ein Nadelbaum war - möglich wäre dort beides.


    Liebe Grüße


    Maria

    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    eine Peziza wäre hier auch noch denkbar. Ohne Mikrodaten und Jodreaktion in der Ascusspitze wird das leider ein Rätsel bleiben.


    Sorry, falls ich hier den Spielverderber spiele... :shy:


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


    PSV-Prüfungstemine 2024: hier


  • Ne tust Du nicht Stefan :) Eigentlich war mir von vorneherein fast klar, dass man diesen Pilz wohl so nicht bestimmen können wird. Also der Originalpilz wäre ja gerade noch da - falls dies weiterhelfen könnte.


    Aber was bitte ist eine Peziza ;)


    Liebe Grüße


    Maria

    • Offizieller Beitrag

    Aber was bitte ist eine Peziza ;)


    Peziza= Gattung von größeren becherförmigen operculaten Ascomyceten, deren Ascusspitze sich mit einer Jodlösung blau verfärbt.



    In diesem Thread sehr gut zu sehen.


    l.g.
    Stefan

  • Hallo Maria,


    Jahreszeit, Fundort und Habitus sprechen klar für eine Scheibenlorchel.


    Da ich auf deinem schrägen Foto jede Menge Fichten zu erkennen glaube, könnte es neben der von Jörg vermuteten Schildförmigen Scheibenlorchel (Gyromitra parla, an Laubholz) durchaus auch die Nadelholz-Scheibenlorchel (Gyromitra ancilis) sein.
    Deine Fruchtkörper sind noch sehr jung.
    Da fällt es schwer, etwas konkreteres zu sagen.


    Eine "Peziza" (eine der artenreichsten Becherlingsgattungen, wobei nur wenige Arten direkt an Holz vorkommen) würde ich nach meinen Erfahrungen ausschließen,
    auch wenn es natürlich möglich sein kann.
    Letztlich hilft tatsächlich nur das Mikroskop.


    Ganz gleich, wie der Pilz heißt - ein schöner Fund ist es allemal! :thumbup:


    Liebe Grüße vom Nobi

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    Einmal editiert, zuletzt von nobi_† ()

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Ich schließe mich Nobi an: Eine holzbewohnende Peziza mit so einem auffälligen, gefalteten Stiel kenne ich jedenfalls nicht.
    Wenn das Substrat tatsächlich Laubholz sein sollte, müsste man mikroskopieren. Scheibenlorchel (Gyromitra ancilis = Discina perlata) und Schildlorchel (Gyromitra parma) sind morphologisch nur durch die Sporenanhängsel zu unterscheiden. Aber ausgehend von der Ökologie: Selbst wenn es Laubholz wäre, könnte es auch ein "Übersteiger" von Gyromitra ancilis sein. Gyromitra parma ist eiine (sehr seltene) Art der Auwälder oder Schluchtwälder. Wäre also hier ein ganz ungewöhnliches Habitat.



    LG, Pablo.

  • Hallo Nobi, hallo Pablo,


    wenn es wirklich eventuell ein eher seltener Fund sein könnte, wäre es dann sinnvoll zu mikroskopieren? Noch ist der Pilz bei meiner Bekannten.


    Liebe Grüße


    Maria

  • Hallo Maria.



    Das Mikroskopieren wird auch nur feststellen, dass es G. ancilis ist.
    Klar kann man sich vom Bild täuschen lassen, aber mich soll der Blitz treffen, wenn es G. parma sein sollte. Die kleinen Stocker, Nadeln und Baumstumpf deuten auf Nadelholz. Auch wenn man makroskopisch nie sicher sein kann, sieht die Parma auch etwas anders aus und heller, wenn sie wie auf dem Bild jung und frisch sind.


  • Hallo Maria.



    Das Mikroskopieren wird auch nur feststellen, dass es G. ancilis ist.
    Klar kann man sich vom Bild täuschen lassen, aber mich soll der Blitz treffen, wenn es G. parma sein sollte. Die kleinen Stocker, Nadeln und Baumstumpf deuten auf Nadelholz. Auch wenn man makroskopisch nie sicher sein kann, sieht die Parma auch etwas anders aus und heller, wenn sie wie auf dem Bild jung und frisch sind.


    Danke Christian


    Ich habe die Fotos heute Vormittag auch noch einmal studiert und darauf hin auf meiner fb-Seite geschrieben "vermutlich Scheibenlorchel" ;)


    Aber ganz egal was für eine Lorchel es nun wirklich ist - ich habe mich riesig gefreut so etwas überhaupt einmal gefunden zu haben.


    Liebe Grüße


    Maria


  • wenn es wirklich eventuell ein eher seltener Fund sein könnte, wäre es dann sinnvoll zu mikroskopieren?


    Dann wüssten wir es genau!
    Vorschläge gibt es ja einige. Ich schicke Dir mal meine Adresse. ;)



    Das Mikroskopieren wird auch nur feststellen, dass es G. ancilis ist.


    Sehe ich ebenso, aber man kann es zur Sicherheit dennoch überprüfen.



    Aber ganz egal was für eine Lorchel es nun wirklich ist - ich habe mich riesig gefreut so etwas überhaupt einmal gefunden zu haben.


    Die Freude kann ich nachvollziehen, bin ich den Scheibenlorcheln doch schon seit Jahren vergeblich auf der Spur!


    Liebe Grüße vom Nobi

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    Chips: 72

  • Hallo Nobi,


    danke für Dein Angebot bzw. Deine PN.


    Ich muss erst einmal Anja fragen ob sie die Lorchel überhaupt noch hat. Falls nicht, dann komme ich sowieso immer wieder in diesen Wald da er sowohl was Pflanzen angeht als auch was Pilze angeht äußerst vielversprechend aussieht bzw. bereits ist. Und ich weiß ganz genau wo ich diesen Pilz gefunden habe. Vielleicht finde ich ja auf Anhieb weitere ;)


    Liebe Grüße


    Maria

  • Hallo Ihr,


    mir ist gerade noch etwas eingefallen - vielleicht hilft dies ja weiter, wahrscheinlich aber eher nicht :)


    Gefunden haben wir die Lorchel ganz in der Nähe der Steinernen Rinne bei Wolfsbronn mit einer ganz speziellen Flora. Alle paar Meter fließen kleine Bäche den Berghang herunter. Neben dem Fundort war ein breiterer Bachverlauf, sehr sumpfig und nicht begehbar, mit gemischten Laubbäumen und Sträuchern - Richtung Auwald gehend. Diese Vegetation ging über in einen schmalen Streifen mit überwiegend Nadelbäume, könnte Fichte gewesen sein, wechselte dann über zu mehr Laubbäumen (gemischt) direkt am Weg auf den man stieß. Dieser Weg war ebenfalls fast wie ein kleiner Bach und sehr nass. Und direkt am Weg war eben dieser alte vermoderte Baumstumpf.


    Hier mal der Link zum Wikipedia-Eintrag zur Steinernen Rinne.


    Aber wie schon gesagt, keine Ahnung ob dies jetzt weiter hilft. Und, nur vorsichtshalber, wir bewegten uns genau an der Grenze des sehr kleinen Naturschutzgebietes ;)


    Liebe Grüße


    Maria