kurz kurz lang

Es gibt 25 Antworten in diesem Thema, welches 10.646 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von abeja.

  • Freunde von Frühling und Sonnenschein
    kurz kurz lang und kurz lang lang,
    so war und ist gar mancher Gang
    den ich schon tat in den Wald hinein,


    Manches war schön und manches auch nicht
    Neues gab es wenig, kaum Seltenes auch
    ein Bericht vom März, so kurz wie ein Hauch?
    Nicht möglich - so was gibt's bei mir nicht!


    Gesichtet und ganz frisch dann angerichtet
    Pilze von Wochen - an lebhaftem Grün
    mal essbar, mal besser nicht - trotz allem Bemüh'n
    Bilder und Worte, Frühling "verdichtet".



    Bilder sind durch Anklicken vergrößerbar



    01
    Nach dem Regen im März lachte wieder die Sonne
    Huflattich, Tussilago farfara



    02
    Bei meinem ersten Gang konnte ich ein paar pralle Judasohren finden (Auricularia auricula-judae),
    von der Sonne durchschienen - im Gegenlicht - das wollte ich fotografieren ... und es gelang mir nicht kaum.
    Die Käferlarve, die da herumturnte, sah ich erst auf dem Foto - und kann sie natürlich nicht bestimmen. Sie ist auch etwas unscharf, Glühwürmchenlarven und manche Laufkäferlarven sehen ähnlich aus, aber doch nicht so ganz passend von der Zeichnung - kennt sich vielleicht jemand von euch damit aus?



    03
    In der gleichen Ecke auf einem völlig unscheinbaren bemoosten Tannenstumpf diese - in Realität - ebenso völlig unscheinbaren Pilze, meine herzigen Harzigen Sägeblättlinge (siehe Fotowettbewerb März) - Neolentinus adhaerens - mit Seitensonne in unterschiedlichen ständig wechselnden Intensitätsstufen.



    04
    Völlig aus der Übung war ich ... da habe ich die Reihige Tramete, Antrodia serialis (auf liegendem Fichtentotholz) nicht auf Anhieb erkannt.



    05
    In meinem Balkonkasten-Biotop (diverse Ästchen aus dem Wald mit diversem Bewuchs sind da dekorativ gelagert) wuchsen an einem schon teilweise entrindeten mutmaßlichen Buchenast diese gelb-orangen Becherchen, so durchscheinend wie Gummibärchen, ca. 1-4 mm, die größeren Exemplare auch sehr unregelmäßig geformt.
    Wenn ich die einfach mal cf. Orbilia spec. nennen würde, wäre das weit hergeholt?
    Im Bildvergleich sieht Orbilia delicatula extrem passend aus, vor allem die "verbogene" Form der größeren Fruchtkörper, aber ich weiß ja, dass man die nicht makroskopisch bestimmen kann. ---> wahrscheinlich Gallertträne, Dacrymyces spec.



    06
    Auf einem sehr dünnen, sehr mit Moosen und Flechten bewachsenen Buchenästchen sitzt (nur bei Nässe erkennbar) dieser "Gallert en miniature". Den habe ich schon im Dezember gesehen, aber es gibt keinen Zuwachs. Die Flecken sind max. 1 cm im Durchmesser, die "Hirnwindungen" bzw. Einzelstrukturen (teilweise mit einem Löchlein in der Mitte) sind eher im mm-Bereich.
    Können das "Anfangsstadien" von Ascotremella faginea (Buchen-Schlauchzitterling) sein?
    Verglichen habe ich auch mit Exidia repanda ... was gäbe es noch für Möglichkeiten? ---> könnte auch eine Gallertträne, Dacrymyces spec. sein.



    07
    always the sun ...
    Auricularia mesenterica auf liegendem Buchenast, im Bärlauchwald, Mitte März, völlig trocken ...aber das sind die wohl längsten Ohrlappen der Welt ... Region ... Beweis: der Pilz passt rechts und links NICHT aufs Foto. ==18



    08-09-10
    Im gleichen Bärlauchwald, Schluchtwald mit Buchen, eine einzelne Fichte, mit leicht feucht liegende Zapfen.
    Daran direkt angewachsen: Fichtenzapfen-Helmlinge, Mycena strobicola, mit deutlichem Schwimmbad-Geruch (Chlor, "Nitrat") und hellem Stiel (Zweitfund, vor 2 Jahren an der gleichen Stelle ein verrupftes Exemplar)....
    und daneben - scheinbar auf der Erde, die direkte Verbindung zu den Zapfen war teilweise schwierig festzustellen, der Fichtenzapfenrübling, Strobilurus esculentus (hatte ich auch erst selten, an der gleichen Stelle, aber winzige Exemplare).
    Man sieht auch deutlich die Unterschiede in der Stielfarbverteilung.
    3 - in Buchstaben DREI - Rüblinge sahen frisch aus und GROSS genug waren sie auch (d.h. ca. 15 mm Hutdurchmesser) - diese DREI habe ich kross gebraten. Ein besonderer Eigengeschmack war zwar nicht feststellbar, aber sie waren überraschend wenig wässrig und blieben angenehm bissfest - also durchaus essbar.


    09 Fichtenzapfenrübling von unten, im Hintergrund der Fichtenzapfen-Helmling


    10 Fichtenzapfenhelmling von unten, im Hintergrund der Fichtenzapfen-Rübling



    11
    Überall Lungenkraut, Pulmonaria obscura (Blätter ungefleckt), da habe ich eigentlich genug Fotos von ... doch auch von schräg-hinten von der Sonne durchschienen?
    Und dabei fiel mir auf, dass hier nur Staubblätter zu sehen waren ... scheinbar eine eingeschlechtliche Blüte (ich habe aber nicht nachgeschaut), bei anderen Blüten ragte der Griffel weit heraus und die Staubblätter waren kaum zu sehen.
    Des Rätsels Lösung: die Blüten sind zwar zwittrig aber heterostyl, d.h. es gibt unterschiedliche Positionen von Staubblättern und Griffeln, sowie eventuell noch weitere morphologische Unterschiede, das begünstigt die Fremdbestäubung.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Heterostylie



    12
    Primula elatior, die Hohe Schlüsselblume, ist häufig hier...
    Macht ihr auch Heterostylie, ihr Primeln? ... Sie nicken mit dem Kopf, ja klar! ==Gnolm13
    Aber ihr nickt doch immer mit dem Kopf!!



    13
    Alles ist trocken, nur in dieser Fahrspur steht auch im Hochsommer Wasser (das kann nicht ausschließlich Regenwasser sein, sondern da muss zusätzlich etwas aus der Erde austreten) - ich schaute nach "Kleinstpilzigem" sah aber - wie immer - nichts Dergleichen, sondern "nur" in großen Mengen Amphibienlaich (schon Mitte März) in unterschiedlichen Entwicklungsstadien, vermutlich Krötenlaich ---> siehe unten: sehr wahrscheinlich Froschlaich vom Grasfrosch, Rana temporaria (wg.großen Ballen direkt unter Wasseroberfläche)



    14
    Noch mehr "Glibber" - an einem finalmorschen Baumstamm, sehr bemoost, viele Flecken (mehrere cm groß) von unreifen Schleimern, unbestimmbar - nehme ich an. Trotzdem kommt es mir so vor, als könnte das ein sehr frühes (und dann weißes) Plasmodium-Stadium von Tubifera ferruginea (cf.) sein (?).



    15
    Nö, die Erdbeeren blühen noch nicht, es ist das Erdbeer-Fingerkraut, Potentilla sterilis (nicht überlappende, ausgerandete Blütenkronblätter)



    16
    Auch am Hirschzungenfarn (Asplenium scolopendrium) sah ich - zum ersten Mal - Miniergänge. Nur die englischsprachige Suche (Asplenium leaf mines) ergab ein Ergebnis: ukflymines
    Die Larve einer Minierfliege, Chromatomyia scolopendri (Agromyzidae), macht das.



    17
    Bei mir gibt es ja wilden Buchsbaum, Buxus sempervirens, wenn auch die Pflanzen 2010 durch den Buchsbaumzünsler extrem geschädigt wurden. Viele Pflanzen sind abgestorben oder treiben nur ganz unten wieder aus, an einigen Stellen gibt es aber noch sehr viel Buchsbaum, auch recht hohe Pflanzen, teilweise 3-4 m hoch oder noch etwas höher.
    Jetzt stand er in Blüte, das duftet richtig gut.



    18
    Natürlich gibt es jede Menge Krankheiten am Buchs und neu-neu-neu (für mich): Buchsbaum-Rost, Puccinia buxi
    Ein paar befallene Blätter habe ich, falls Interesse besteht, da genauer reinzuschauen oder zu dokumentieren.
    bei Arbofux



    19
    Wenn auch trocken, die Struktur ist schön:
    Oberfläche von Daedaleopsis tricolor, Dreifarbige Blättertramete (Unterseite ? ... zeig ich nur auf Nachfrage!)




    20
    Überall sprießen die Buchenkeimlinge (Fagus sylvatica), die fotografiere ich auch irgendwie in jedem Jahr.
    In diesem Jahr habe ich die auch mal gekostet, in diesem Zustand sind sie noch ganz zart, aber vom Geschmack her schon ein bisschen adstringierend, zwar leicht nussig, aber auch etwas säuerlich, ein bisschen kratzig im Hals.
    Diese beiden blieben stehen, die wollten noch die Welt ansehen.



    21
    Spielerei (ist nur ein winziger Ausschnitt vom Bild, weichgezeichnet und geschärft und so ...)



    22
    Auf einer Art Trockenwiese: kleine Blümchen ganz groß, Draba (Erophila) verna s.l., Frühlings-Hungerblümchen.



    23
    Auch da: leckere frische Wegerichblätter, Plantago media (mittlerer Wegerich - in diesem Fall, den sah ich im letzten Jahr dort blühend.)



    Unschön Nr. 1:
    der einzige Seidelbaststrauch (Daphne mezereum), den ich im "fußläufigen" Wald kenne, ist verschwunden - entweder hat den jemand ausgebuddelt oder er ist von einer umgestürzten Buche erschlagen worden oder von deren Geäst (was da noch herumliegt bwz. gelagert wurde) erdrückt worden, jedenfalls kam da nichts.
    In einem Naturschutzgebiet im Nachbarort sollte es Immergrünen Seidelbast (Daphne laureola) geben, Fundmeldung gab es noch vom Vorjahr Ende März - aber auch der war nicht da, oder ganz einfach unsichtbar, zu unscheinbar, jedenfalls NICHT AUFFINDBAR.
    Statt dessen war der Zugang zum Gebiet von tiefsten Gerätespuren durchpflügt, wie Störche im Salat musste man sich durch unwegsamstes Gelände seinen Weg suchen.


    Und überall keimte es, erst mal klingelte es bei mir nicht, aber dann doch:
    24
    Unmengen an Keimlingen vom Drüsigen Springkraut, Impatiens glandulifera



    25
    Der schönste Fund im Gebiet war ein abgebrochener Buchenstamm (Dürrständer und liegender Reststamm) mit sehr vielen Zunderschwämmen, Fomes fomentarius, hier in der Lang-lang-noch länger-Version.




    26-27
    Die Unterseiten vom Fom-Fom waren frisch und irgendwelche (unsichtbaren) Tiere hatten da gewerkelt. Auch mit Messerkratzen sah man kaum Löcher, bzw. die Löcher waren ungefähr in Porengröße.
    Was mag das sein? Ich habe einen einzigen Hinweis auf Gallwespen gefunden, deren Larven in Fomes fomentarius sein könnten.
    Habt ihr so was schon mal gesehen? Oder alternative Vorschläge?
    in Bayern




    Unschön Nr. 2:
    Da wo ich im letzten Jahr (und 2012) Morcheln - die gelben, runden, aromafreien - gefunden hatte (bei einer Esche am Waldweg Mitte April) wollte ich nachschauen, ob sich - vielleicht - schon etwas tut.
    Aber wo ist die Esche? Ich fand nur Stümpfe. Und gelagerte Stämme, hundert oder so.
    Das ist ja auch ein Pilzthema, Eschentriebsterben durch Hymensocyphus fraxineus (syn. H. pseudoalbidus).
    Die Eschen scheinen in einem (un)gewissen (noch unklaren) Prozentsatz resistent/teilresistent zu sein, und bei Altbäumen kommt es durch den Befall eher zu einer chronische Krankheit und diese führt nicht unweigerlich bzw. nicht schnell zum Absterben des gesamten Baumes. Trotzdem ist das Ergebnis aus forstwirtschaftlicher Sicht ab einer bestimmten Krankheitsschädigung, die dann auch im Holz sichtbar ist, eine deutliche Wertminderung des Holzes. Deshalb wird empfohlen, Eschen mit einem Belaubungsverlust von über 70 Prozent auf jeden Fall zu fällen. Bei so geringer oder noch geringerer Belaubung geht man davon aus, dass eben der Erreger auch schon im Stammholz sein Werk getan hat.
    Gute Links dazu:
    hier
    da
    dort


    Im Baumkundeforum hatte ich, als das Thema mal wieder aufkam, auch Fotos von den betr. Eschen im Wald eingestellt.
    So sehr laublos waren die im letzten Jahr noch nicht. Trotzdem hat man da jetzt - zumindest in einem Gebiet - soweit erkennbar, ALLE größeren Eschen gefällt.
    bei Baumkunde


    28
    Gefällte Eschen, Fraxinus excelsior



    29-30
    Im März die ersten Maiporlinge (Polyporus ciliatus/ lepideus), die Poren mit bloßem Auge so gut wie unsichtbar



    31
    Auf einer mageren, eher trockenen Wiese, ein alter Birnbaum, "mein" Schwefelporlings-Birnbaum.
    Das sind noch die Exemplare vom letzten Jahr, ganz luftgetrocknet, seltsamerweise noch gelb.
    Anfang September
    Normalerweise sieht man weiße, abgefallene, zerbröselte Reste.
    Laetiporus sulphureus, 7 Monate alter Schwefelporling.




    32
    Der Stamm ist großflächig mit Flechten überwuchert, hier Evernia prunastri (Eichenmoos, Pflaumenmoos) mit ganz vielen Soralen (diese aufgebrochenen bröseligen Strukturen) und dazwischen etwas Parmelia sulcata.
    Evernia prunastri
    Parmelia sulcata
    Soral



    33
    Das fand ich schön, die Pflanze wuchs natürlich nicht waagerecht ;) : Feld-Hainsimse, Luzula campestris



    34
    Auf 500 m Höhe waren die Schlehen noch in Knospen, Prunus spinosa.



    35
    Pilzige Überraschung, am Stiel getrocknete cf. Glimmertintlinge, Coprinellus cf. micaceus.



    36
    Lärchenblüten griffbereit auf dem Friedhof (da, wo auch mal Pilze wachsen, nur jetzt nicht)
    Larix decidua, männliche und weibliche Blüten



    37
    Im Nachbarort, in einer "Tal-Höhenlage", da ist es feuchter, da fließen Bächlein durch (Streuobst)-Wiesen, da heißen Waldgebiete "Nasser Grund".
    Doch obwohl die Natur blütenmäßig etwas "hinterherhinkte" gab es auch an den feuchteren Stellen nichts Pilziges zu sehen - trotz Stöckchendrehen und so was.
    Dafür entdeckte ich in einer geschützten Lage Walnussbäume, wo ich dieses Anfangs-Aufbrech-Stadium einer männlichen Blüte erwischte.
    Juglans regia



    38
    Moschuskraut, Adoxa moschatellina am Bach



    39
    Im Wald - wie immer - viele Buchenkeimlinge
    + Teufelskralle im Austrieb, Phyteuma spicatum (nicht immer gefleckt), gut essbar als Salat.



    40
    Hier mischen sich Bergahorn-Keimlinge dazwischen, Acer pseudoplatanus.
    Auch Ahornkeimlinge sind (theoretisch) essbar, die vom Bergahorn sollen am bittersten sein. Da die bei mir auch immer im Balkonkasten keimen, habe ich noch jüngere, zartere Exemplare roh probiert. Diese sind nicht bitter (für mich) aber sehr würzig, etwas kratzig, vor allem nach Herunterschlucken im Hals, falls man nichts dazu isst oder trinkt.
    Propagieren möchte ich Baumkeimlingsessen nicht, aber wenn man sie sowieso auszupft, dann braucht man sie auch nicht in den Müll werfen.



    41
    Nur so: Blütenknospen vom Sauerampfer (Rumex acetosa) von einer (eigentlich trockenen) Hangwiese in dem Gebiet


    42
    Von einem (zu ?) sonnigen Scharbockskraut-Standort doch noch ein Pilz (ansonsten keine Krankheiten daran gesehen),
    Uromyces ficariae.



    43
    Im Märzen Aprilen der Bauer die Rösslein einspannt ... den Traktor betankt



    44
    Nicht alles was grün ist, ist ungiftig, von dieser Pflanze sollte man nichts essen:
    Vierblättrige Einbeere , Paris quadrifolia im Austrieb



    45
    Diese ovalen Blättchen haben mich verwirrt, was ist es?









    Spannung!==Gnolm14












    Ideen? ==Gnolm3




















    46 ==Gnolm12
    die Erleuchtung steht nebenan, es ist Aronstab, Arum maculatum, mit untypisch ausgebildeten Blättern
    Giftig!



    47
    Und was treibt hier so schön "pelzig" aus?













    Na?==Gnolm7

















    Auch da sollte man vielleicht etwas vorsichtig sein, auch der Wiesenbärenklau, Heracleum sphondylium, enthält hautreizende Furocumarine, und bei Rohverzehr gibt es lt. Enzyklopädie der essbaren Wildpflanzen selten auch allergische Reaktionen, bei gegarter Verwendung angeblich nicht.
    Ähmmm... ich habe - wenig - roh probiert, er schmeckt sehr aromatisch, die Haare störten mich nicht - es ist auch nichts "passiert".
    Als Spinat sind die Blätter ziemlich gut - das im Rohzustand vorhandene intensive doldenblütertypische Aroma verliert sich aber - und trotz der sehr jungen Blätter hätte ich noch etwas länger garen sollen.



    48
    Ein Salätchen, mit nicht mehr identifizierbaren Wildkräutern und Radicchio (nur mit Essig-Öl-Dressing und etwas Frischkäse):
    es war viel Teufelskralle, etwas zarter Löwenzahn, etwas Scharbockskraut von nichtblühenden Pflanzen, reichlich Knoblauchrauke, etwas Wegerich, etwas Giersch und ein bisschen Gundermann (den ich plötzlich auch pur knabbern mag)



    49
    Und doch noch Pilzchen, unverhofft, leicht trockenrissige Stockschwämmchen, Kuehneromyces mutabilis, 130 essbare Gramm ... also am 1. April hatte ich die noch nie (kein April-Scherz) ==Pilz27



    :sun::sun::sun:Danke fürs "Mitwalden" - ob lang oder kurz :sun::sun::sun:
    :rain::rain::rain:dafür müsste man tanzen - vielleicht mal im Schurz :rain::rain::rain:

  • Abeja, Deine Foto sind der Wahnsinn! Ich bin von einem Begeisterungsausbruch in den nächsten gefallen. Deine Makroaufnahmen machen sichtbar, was ich nicht mal mit geputzter Brille sehen kann. Diese Huflattichblüte, der Wegerich, spitzenmäßig. Einfach phantastisch. 1000 Dank für die schönen Bilder. ==Pilz23




    LG Claudia

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

    Pilzsachverständige findest du hier.

    Einmal editiert, zuletzt von Wutzi ()

    • Offizieller Beitrag

    Hallo abeja,


    hier sieht man wieder den tollen Blick fürs Detail, den ich bei deinen Bildern immer aufs Neue erkennen und bewundern kann. :)


    Die Antrodia bei 4 wäre auf jeden Fall schon komisch gewachsen. Hast du da ein Bild der reinen Unterseite?
    Die 5 halte ich für eine Gallertträne. So "aufgepumpt" sind Orbilias i. d. R. nicht.
    Bist du dir bei der Buche als Nummer 6 sicher? So jung ist's natürlich schwierig zu sagen. Intuitiv würde ich hier eher an Tremella foliacea denken.


    Danke für den schönen Beitrag! :)


    LG, Jan-Arne

  • Hallo Abeja!
    Ach, das war vielleicht ein toller Frühlingsrundgang! So schöne Fotos und so wunderbare Detailaufnahmen. Da hast Du Dir wieder richtig viel Mühe gemacht, auch mit den Beschreibungen.
    Tja, ich zitiere, nein, leihe und modifiziere wieder einmal aus Deinem Gedicht: "Du summsollst schöne Berichte machen..." Das hat geklappt!
    Die Blättchen des Aronstabes finde ich regelmäßig ohne die typischen "Pfeilzipfel" und oftmals etwas länglicher. Und dann wachsen sie genau mitten in den Bärlauchblättern...

  • Hallo Abeja,


    eigentlich wollte ich dir in Gedichtsform auf deinen Beitrag antworten, mir fällt allerdings nix ein, weil mir das OEPR-Nr.10 immer noch "schwer im Magen liegt".... ;)
    Dein Beitrag und die damit verbundene Arbeit ist jedenfalls klasse! :thumbup:
    Ich hab' nicht zum letzten Mal reingeklickt... ;)


    VG
    Wolfgang

    ----------------------------------------------------
    Ich bin ein fortgeschrittener Anfänger. Meine Einschätzungen zu Bestimmungsanfragen sind mit Vorsicht zu "genießen" !
    Und: Nicht jeder meiner Funde muss unbedingt bestimmt werden, ich freue mich einfach über jedes "Kerlchen"... :gzwinkern:

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Abeja!


    Wow, gigantisch. Ein wunderbares Frühlings - Gemälde. Auch wenn's Fotos sind.
    Wenn es nur etwas feuchter wäre... das dürfte bei dir ja kaum besser sein als hier.


    Bei Nummer 5 denke ich das gleihce wie Jan - Arne: Wenn irgendwo Orbilias mit solchen dicken Formen abgebildet sind, sind sie möglicherweise einfach fehlbestimmt.
    Das sollten schon Gallerttränen sein.
    Aber jetzt kommt der Witz: Nummer 6 ist sehr wahrscheinlich ebenfalls eine Gallertträne. Da gibt es eine ganze Reihe Arten, die auch noch jeweils sehr variabel sind. Ist makroskopisch nicht mehr zuzuordnen, ich hatte sogar schon ähnliche (in Form und Farbe) Fruchtkörper, die sich einfach als Dacrymyces stillatus (oder eine nahestehende, bislang nicht davon trennbare Art) entpuppt haben.


    Zu dem Eschen - Desaster sollte ich eigentlich gar nichts schreiben. Aber ich tue es trotzdem:
    Was da momentan passiert, ist nichts weiter als Dummheit, blinder Unverstand, sinnlose Zerstörung. Oder - wenn man es gut meint und den Verantwortlichen doch immerhin ein paar kümmerliche Überreste von Denkfähigkeit attestieren will: Geldgier.


    Fakt ist: Der Pilz schädigt zwar die Eschen, aber die eigentliche Gefahr geht von den Menschen aus. Damit meine ich jetzt nicht die Klimaveränderung. Obwohl: Eigentlich auch. Denn die Stressfaktoren durch Überdüngung der Eschen - Habitate, Kanalisierung von Fließgewässern und zunehmende Austrocknung der Böden durch den Klimawandel sind ja auch anthropogene Probleme und es sind diese Stressfaktoren, die Hymenoscyphus fraxineus erst gefährlich machen.
    Der größte und dümmste Fehler passiert aber danach: Das flächendeckende, massenhafte Fällen von Eschen. Mal abgesehen davon, daß das neben den Eschen die Ökosysteme völlig zerstört, also auch alle anderen Pflanzen, Pilze und Tiere, die in diesen Wäldern wohnen: Was soll das? Mit einer Schutzmaßnahme ist das nicht begründbar. Wer sowas behauptet, kann ja 2 und 2 nicht zusammenzählen.
    Die Eschen können sich nur gegen den Pilz wehren, wenn sie Resistenzen entwickeln. Das ist immer möglich, aber eben nur, solange der Genpool einer Species groß genug ist. Was passiert, wenn man massenhaft Individuen einer Species ausrottet? Richtig, man verringert den Genpool und damit die Chancen, daß die Species einen Abwehrmechanismus entwickeln kann. Ergo: Die größte Gefahr für die Eschen geht momentan vom Eingriff des im Unverstand handelnden Menschen aus.
    Würde man den Eschen helfen wollen, müsste man jedes einzelne Individuum erst recht schützen, es dürften gar keine Eschen mehr gefällt werden. Auch keine, die bereits von dem Pilz befallen sind. Dann hat die Natur eine Chance, sich zu wehren.


    Die andere Option wäre natürlich, daß der Pilz jetzt eine hochwillkommene Ausrede ist, um mit dem nicht ganz uninteressanten Eschenholz, an das man normalerweise nicht so rankommt, den Reibach zu machen. Das wäre natürlich umso zynischer, weil es bewusstes Handeln voraussetzt, also die Gefährdung einer Species billigend in kauf nimmt, um die Gier zu befriedigen, und das ganze mit einer völlig unlogischen Mörderpistole vom Kampf gegen den bösen Eschenpilz absegnet.


    Sorry für die deutlichen Worte, aber das musste mal raus.um



    LG, Pablo.

  • Hallo,
    danke für die netten Kommetare!


    @ Claudia: freut mich, wenn dir die Fotos so gut gefallen. Sie sind aber nur mit einer ganz normalen Kompaktkamera entstanden (auch nicht auf dem neuesten Stand was Megapixel und Sensorgröße angeht - nur das Objektiv mit hoher Lichtstärke ist das Besondere daran - und dass man alles einstellen kann) . Die detailverliebten Fotos, die die Klitzekleinigkeiten zeigen, sind meist ein Ausschnitt aus einem größeren Bild - und das bedeutet im Prinzip Qualitätsverlust, also technisch wäre da mit anderem Equipment noch jede Menge "Luft nach oben" - allerdings will ich den Aufwand nicht treiben, sondern ... zur Zeit ... nur mit einer "Immer-Dabei-Kamera" das Optimum herausholen.


    @ Tuppie: komisch, mir waren die rundlichen Blätter noch nie aufgefallen, auch nicht bei neuaustreibenden Pflanzen ganz früh im Jahr. Aber heute im Wald, da gab es in einer Region Unmengen davon ... da aber nur die kleinsten untersten Blätter, dann an der gleichen Pflanze alle Übergänge bis zum pfeilförmigen Blatt (und das war bei den dortigen Pflanzen nie extrem pfeilförmig).


    @ Lupus-Wolfgang: ja, Gedichte lassen sich nicht so "herausschütteln" - bei mir jedenfalls geht das eigentlich auch nicht so "wie ich will", ich kriege nur manchmal so einen Rappel. Für den PPC hat der Rappel aber noch nie gereicht, obwohl ich schon mal mit Block und Stift auf einer Bank im Wald saß und etwas probiert hatte ... aber es wollte nicht "fließen". :D


    @ Jan-Arne und Pablo
    danke für eure hilfreichen Kommentare.
    Ich hänge noch mal das Unterseitenfoto von der mutmaßlichen Antrodia an.
    Ja, Gallertträne kann sein, da gibt es ja auch mehrere Arten. Die ich bisher im Wald gesehen hatte, erschienen mir nur etwas "anders", ohne das ich das "anders" genau benennen könnte.
    Noch ein Bild von dem größten Fruchtkörper, zur Zeit sind da - eingetrocknet - nur stecknadelkopf-große orange-braune Pünktchen zu sehen.
    Der zweite Gallert ist spannend - auch Gallertträne ...- das hätte ich nie gedacht, aber die anderen Möglichkeiten erschienen mir auch relativ unwahrscheinlich.
    Buchenholz halte ich für sicher, teilweise sehe ich am Ästchen noch typische rötlich schimmernde Rinde.


    Ja, die Eschen - ein Trauerspiel.
    Dabei ist das hier wahrscheinlich gar nicht mal so extrem. Das ist in den Gegenden mit vielen (bestandsbildenden) Eschen (die dann abgeholzt werden) bestimmt noch dramatischer.
    In den angehängten Links (diagonal gelesen) - auch wenn es da u.a. oder auch überwiegend um forstwirtschaftliche Aspekte geht - wird betont, dass die Naturverjüngung der Eschen (und dafür müssen ja ausreichende Mengen an fruchtenden Eschen stehen bleiben) der EINZIGE Weg ist, um langfristig einen Genpool mit möglichst resistenten Eschen zu haben.



    Ergänzung zu Nr. 4 cf. Antrodia serialis



    Ergänzung zu Nr. 5 cf. Dacrymyces spec.

    • Offizieller Beitrag

    Hi.


    Wenn man dann wenigstens so ehrlich ist und das auch so kommuniziert: "Eschen gleich fällen, weil bald ist das Holz nichts mehr wert", dann kann ich damit noch eher was anfangen. Aber das Märchen, daß das im Sinne des Umweltschutzes sei, das ärgert mich einfach.
    Aber du hast schon recht: Es ist auch in meiner Gegend eher punktuell, vor allem an die größeren Bestände in Naturschutzgebieten kommt man wohl nicht so einfach ran. Wäre auch fatal, da durch das Herausnehmen der Altbäume sich ein Ökosystem extrem verändert (und es vor allem massiv geschädigt wird).
    Hat aus meiner Sicht übrigens nichts mit den Morcheln zu tun, die kommen schon klar. Auch ohne Eschen.
    Aber lassen wir das mal. Wie schon oben erwähnt: Eigentlich sollte ich dazu besser nichts schreiben.


    "Antrodia serialis an Brennesselstengel" finde ich knuffig. :D
    Hast du den Fruchtkörper so vom Substrat gelöst, oder ist das ein bearbeitetes Bild?


    Die Gallerttränen sind nicht leicht zuzuordnen. Theoretisch kann es das omnipräsente Chamäleon Dacrymyces stillatus sein, aber zumindest bei deiner 5er Kollektion glaube ich eher an eine Art aus dem einigermaßen diffusen Dacrymyces-lacrymalis-Komplex.



    LG, Pablo.

  • Hallo Feinschmecker,
    danke für den Tipp - mit Amphibien habe ich mich noch nicht näher beschäftigt (sehe auch so wenig davon) - und mich dann von den hier immer im Frühjahr aufgestellten Schildern (Achtung Krötenwanderung!) dazu verleiten lassen, was von Kröten zu schreiben.
    In der Nähe ist nämlich an einem Schulgelände ein Teichbiotop (man "soll" aber nicht näher ran und das Umfeld nicht betreten ... das mache ich dann natüüürlich auch nicht - man hört es nur quaken :) und manchmal sitzen die Reiher im Ansitz auf einem Dach davor.)
    Im Wald - und die Laichballen waren ja im Wald - könnte es auch Laich vom Springfrosch, Rana dalmatina gewesen sein (?) so kleine Frösche habe ich schon mehrfach gesehen und auch einmal ganz aus der Nähe fotografiert.
    Natürlich habe ich keinen "Fersenlängentest" gemacht.
    Ich weiß gar nicht, ob das mit Sicherheit ein Springfrosch war (Schnauzenlänge, Abstand vom Trommelfell zum Auge, Färbung und Zeichnung) - irgendwie hatte ich den mal Rana dalmatina tituliert (auch wegen des Habitats).
    Wenn du dich damit besser auskennst, was meinst du zu dem Frosch aus diesem langen Beitrag aus Juni 2015, dieses Bild ?


    Hallo Pablo,
    die Antrodia war so "riegelig" gewachsen (und vermutlich so schnell gewachsen - und hatte dabei einiges überwachsen), dass genau so ein "Riegel" ab ging, als ich daran rupfte und zupfte -kein Fake :)

  • Hallo Abeja,


    ich halte den Frosch auf Deinem Bild für einen Grasfrosch. Wie im Link geschrieben, ist die sichere Bestimmung nur durch die Bestimmung der Fersenlänge möglich.
    Die von Dir gezeigten Laichballen sind mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit vom Grasfrosch, da oberflächlich treibend. Springfrösche heften ihre Laichballen in geringer Tiefe an die Stengel von Wasserpflanzen (steht auch im Link, unter Springfrosch). Meiner Erfahrung nach sind die Laichballen vom Springfrosch kleiner als die des Grasfroschs, was jetzt auf dem Bild nicht weiterhilft, aber für den Fall, daß du unterschiedliche siehst, schon.
    Wenn Du das Quaken gehört hast, kannst Du mal eine Hörprobe zum Vergleich im Link machen, da sind die Stimmen bei der jeweiligen Beschreibung abrufbar.


    Schöne Grüße



    Feinschmecker

  • Was für ein wunderbarer Beitrag, Abeja! :thumbup:


    Einfach nur ein Genuss für Auge und Gemüt.


    Die Frühlings-Hungerblümchen muss man erst mal als Blumen wahrnehmen, bevor man sie so schön ablichten kann.
    Übrigens auch eines meiner Lieblingsmotive in der Jahreszeit.


    Und Walnussblüten habe ich noch nie bewusst wahrgenommen.
    Das muss ich mir die nächsten Tage noch vornehmen, falls es dazu noch nicht zu spät ist.


    @Pablo:
    Danke für Dein Statement zum Eschen-Desaster!
    Ich empfinde das genauso, hätte es aber nicht halbwegs so schön ausdrücken können!
    Das, was da zur Zeit passiert, macht mich einfach nur traurig.


    Liebe Grüße vom Nobi

    Hier geht es zu meinen Themen.

    -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

    Chips: 72

  • Hallo abeja.


    ganz, ganz tolle Bilder :thumbup: Und ich bin sehr versucht Dich zu fragen ob ich einige der Pflanzenbilder verwenden dürfte :)


    Zum Bild 47: Der Wiesenbärenklau löst, zumindest soweit ich weiß, keine allergischen Reaktionen aus. Er wird nur gerne verwechselt mit dem Riesen-Bärenklau und der löst sehr wohl sehr heftige Reaktionen aus, ist ziemlich gefährlich. Und hier kommt dann noch die "juristische Seite" dazu, die viele Sachbuchautoren dazu zwingt sich nach allen Seiten abzusichern. Und diese Autoren wiederum werden dann zitiert von weiteren Autoren ....
    Das glaube ich Dir gerne, dass Du den Wiesenbärenklau als schmackhaft empfunden hast, denn er ist auch für mich, richtig zubereitet, außerordentlich schmackhaft - ich mag ihn (die jungen Blätter und die Knospen) sehr gerne.


    Und zur Gundelrebe (Bild 48) schreibe ich irgendwann einmal noch etwas - die ist etwas heikel, aber gezielt angewendet wirklich eine Abrundung vieler Gerichte - meiner Meinung nach zumindest und Deiner Meinung nach nun wohl auch :)


    Zu den diversen Baumblättern fällt mir persönlich eigentlich immer nur ein Spruch ein den ich in meiner Familie beim Experimentieren mit dem Ackerschachtelhalm eingeführt hatte: "Gut zu wissen für schlechte Zeiten" ;) und auch da scheinen wir wohl in Bezug der genannten Baumblätter einer Meinung zu sein. :)


    Liebe Grüße


    Maria

  • Hallo Abeja!
    Nun, Deine und Marias Beiträge verleiten ja gérne zum Selbstversuch oder zum Experimentieren, Weiterschauen etc...


    Hier nun meine "Ergebnisse":
    1. Die frisch aus dem Boden ploppenden Buchenkeimlinge habe ich probiert, ich fand sie etwas adstringierend, aber vielleicht als Salatergänzung nicht so schlecht.


    2. Gestern war ich auf meinem Waldgrundstück, für Morcheln zu trocken, alles raschelt nur. Selbst der Bärlauch wächst dieses Jahr nicht so üppig wie sonst. Aber ich habe bewusst nach den untypischen Aronstabblättern gesucht, und möchte hier beispielhaft zwei Bilder posten, ich hoffe, das ist Dir Recht.


    A. Typisch gewachsene und gefleckte Aronstabblätter, wie sie im Buche stehen.


    B. Untypisch geformte und ungetupfte Blätter (bei mir wächst der Aronstab an manchen Stellen in gemischten Horsten mit Bärlauch, für ungeübte Sammler brandgefährlich...)


  • Untypisch geformte und ungetupfte Blätter (bei mir wächst der Aronstab an manchen Stellen in gemischten Horsten mit Bärlauch, für ungeübte Sammler brandgefährlich...)


    Ja - durchaus brandgefährlich! Ihr ahnt gar nicht in wie vielen Körben, Plastiktüten, Handtaschen, Rucksäcken und Co. ich genau solche Blätter schon entdeckt habe!!!


    Bärlauch scheint bei einigen Menschen wirklich auch die Sinne zu vernebeln ;)


    Liebe Grüße


    Maria

  • Hallo ..


    ... gerade hing meine Internetverbindung, es ging gar nichts mehr, dabei wollte ich hier doch noch was schreiben ...


    @ alle: danke fürs Anschauen!


    @ Feinschmecker:
    prima, deine Erläuterungen, das werde ich dann oben verbessern bzw. im anderen Thread ergänzen.
    Die Laichballen fand ich außergewöhnlich groß (ohne einen Vergleich zu haben) und sie trieben knapp unterhalb der Oberfläche, wobei es in dem "Wasserloch" kaum Tiefe gibt, es ist ja nur eine dauernasse Fahrspur, vielleicht 20 cm tief.


    @ Nobi:
    bei Walnussblüten wirst du bestimmt noch fündig werden. Hier hatte ich mich über den frühen Austrieb gewundert (sehr geschützte windarme Ecke, obwohl hochgelegen), bei mir unten im Tal freistehend waren die noch nicht so weit. Ich habe zwar oft schon Walnussblüten fotografiert, aber diesen allerersten Beginn des Aufbrechens noch nicht.
    Und wie ich gerade bemerke, sind alle Fotos schon älter und mit der alten Kamera gemacht, der Austrieb war bei mir sonst Mitte April (Blätter und männliche Blüten), weibliche Blüten nochmal 1-2 Wochen später.


    @ Maria:
    wenn du irgendein Bild verwenden möchtest oder ein Bild zu einer bestimmten Art suchst, dann melde dich doch einfach bei Bedarf.
    Vieles fotografiere ich jetzt, d.h. seit August 2014, mit der neuen Kamera noch mal - aber längst nicht alles und nicht alles "bestimmungsrelevant", sondern manchmal auch "nur so", d.h. eher auf "luftig, duftig" getrimmt.
    Im Vergleich fällt mir schon sehr auf, dass die alte Knipse ein bisschen "schrottig" war - weiß gar nicht, wie ich das solange ausgehalten habe.


    Mir macht das Kräuterausprobieren im Moment viel Spaß, da werde ich sicher hin und wieder noch was zu meinen (Geschmacks-)erfahrungen schreiben.
    Zum Wiesenbärenklau zitiere ich mal das, was in der Enzyklopädie steht:
    "Wichtiger Hinweis vor dem Ernten! Messungen haben ergeben, dass die Pflanze einen ähnlich hohen Gehalt an Furocumarinen wie der Riesen-Bärenklau enthält. Diese photosensibilisierenden Sustanzen setzen bei der Berührung mit der Haut den natürlichen UV-Schutz der Haut außer Kraft. Somit kann es an der Kontaktstellen zu punktuellen Sonnenbränden kommen. Die Gefahr ist beim Riesenbärenklau natürlich wg. der Wuchsmächtigkeit wesentlich größer (...finde ich nicht so logisch, es sei denn man wirft sich halbangezogen hinein...) Bei starker Sonneneinstrahlung sollte man den Kontakt mit empfindlicher Haut vermeiden. In den Samen ist der Furocumaringehalt am höchsten.
    Einzelne Personen haben leichte allergische Reaktionen beim Verzehr roher Blattstängel, die bei geschälten oder gekochten Stängeln unterbleibt. Mit diesen Vorsichtsmaßnahmen ist das Verarbeiten oder der Verzehr ansonsten kein Problem."


    Bei den Baumblättern gibt es je nach Art wahrscheinlich auch große Unterschiede.
    Wie gesagt, die Buchenkeimlinge (die noch nicht ausgebreitete Keimblätter) finde leicht angedünstet schon ganz gut.
    Von den Bäumen soll die Linde am mildesten und süßesten sein, ich habe eine gerade austreibende Knospe mit ganz kleinen Blätten probiert, die war zwar nicht wirklich süß aber auch nicht herb, sondern so ein bisschen "gurkig-frisch".
    Von meiner kleinen Birke im Balkonkasten habe ich auch Blätter genascht, die waren auch sehr neutral-würzig-säuerlich, aber nicht herb-adstringierend.


    Zum Wiesenschaumkraut schreibe ich noch was in den Wildkräuter-Thread. :cool:


    Tuppie, natürlich darfst du in dem Thread deine Bilder posten, warum denn nicht.
    Ich habe nochmal mit älteren Bildern vom Aronstab verglichen. Bei mir sind die gefleckten Exemplare extrem selten - erst in diesem Jahr habe ich die einmal fotografiert und dann gab es in Höhenlage (und das ist Schweiz, ach so...) fast nur gefleckte P.
    Ich habe sogar ein Austriebsbild von Februar 2008 und Januar 2012, da sind die ersten Blätter deutlich pfeilspitzig und so fast so groß wie "normale" Blätter- aber vom März 2015 hatte ich doch schon ein Bild wo eines der Blättchen klein und rundlich ist.
    Komisch, dass einem solche Unterschied jetzt erst auffallen!

  • Hallo abeja,


    ich war jetzt doch neugierig was den Wiesenbärenklau angeht und habe einmal nachgeschlagen - da steht ja wirklich mitlerweile überall dieser oder ein ähnlicher Text - so ganz pauschal werden da, anscheinend vorsichtshalber, alle Wiesenbärenklau-Arten in einen Topf geworfen - ich fasse es nicht!


    Beim Wiesenbärenklau (Heracleum sphondylium) gibt es mehrere Unterarten. Alle Wiesenbärenklauarten sind leicht giftig und zwar hauptsächlich in den unreifen Früchten und in den Wurzeln. Die meisten der Unterarten, aber um die geht es hier ja gar nicht, haben eine Phototoxische Wirkung auch durch die weiteren Pflanzenteile. Bei Berührung der Pflanzenteile und gleichzeitiger Sonneneinstrahlung auf diese Hautteile kann es eher selten und bei empfindlichen Menschen zu Hautreizungen kommen, in der Regel sind dies eher leichte Rötungen und Schwellung der Haut.
    Eine Ausnahme bilden hier die Blätter des Gewöhnlichen Wiesenbärenklaues (Heracleum sphondylium L. subsp. sphondylium) und das ist der, der in der Wildkräuterküche verwendet wird. Seine Blätter, insbesondere die jungen Blätter die man in der Küche verwendet, zeigen keine Phototoxizität.
    (Quelle: Giftpflanzen - Pflanzengifte, Roth, Daunderer, Kormann, Nikol Verlag)


    Ganz ehrlich, manchmal bin ich wirklich erstaunt. Wenn man sich die traditionelle und Jahrtausende lange Verwendung des Gemeinen Wiesenbärenklaues ansieht, dann wird man keine Rezepte zu Wurzeln oder gar unreifen Samen finden (also zumindest ich habe da noch nie etwas darüber gelesen). Für die Stiele wird man Rezepte wie "Kompott", "blanchiert und überbacken" usw. finden, ich kann mich aber nicht daran erinnern jemals ein Rezept mit rohen Stielen gelesen zu haben. Was soll das Ganze also? Verstehe ich wirklich nicht!


    Liebe Grüße


    Maria


    Apropos Foto: Hast Du vielleicht zufällig ein Foto des blühenden Waldmeisters? :) Ich habe mir nämlich überlegt, den vielleicht die Tage im Wildkräuter-Thread zu bringen.


  • Hallo Maria!
    Ich fühle mich da auch mal angesprochen... ich schaue mal nach ob ich was finde. Ansonsten in ein paar Tagen blüht der in meinem Garten bestimmt, es sei denn, es wird zu kalt. ;)


    Super Tuppie,


    Alle anderen Fotos habe ich, nur keine von der Blüte. Die Blüte steht übrigens an geschützten Stellen kurz bevor, in dieser Woche noch denke ich. Eine Vorstellung des Waldmeisters wäre allerdings vor der Blüte gut ;)


    Liebe Grüße


    Maria

  • Hallo Kräutermädels,


    ich gebe rasch noch meinen Kräuter-Senf dazu:


    1. Buchenkeime erinnern geschmacklich an die adstringierenden Bucheckern. Für mich zu kräftig. Ahorn-Keimlinge sind milder, auch nicht meins. Ich muss ja nicht alles essen. Ich mag es nicht, wenn sich im Mund alles zusammenzieht, das betäubt meine Geschmacksnerven. Bei den Bäumen warte ich auf die Lindenblätter. Die sind richtig gut, besser als die meisten Blattsalate und vermutlich auch gesünder. Ich wundere mich, dass Lindenblätter nicht viel mehr verspeist werden. An bittere Kräuter hat sich meine Geschmack im Laufe der Jahre ganz gut gewöhnt. Thymian, Löwenzahn etc. esse ich gern und mit Appetit.


    2. Im Moment ist Scharbockskraut mein Favorit. Es blüht hier noch nicht und ich finde es sogar besser als Feldsalat. Scharbockskraut, etwas Brunnenkresse, Wiesenschaumkraut (bitteres hatte ich noch nicht) , Löwenzahn, Sauerampfer und neuerdings ein wenig Giersch (Danke Maria, wegen Deiner Empfehlung nehme ich nur die ganz jungen lackglänzenden Blätter, die sind wirklich lecker.), Dressing dazu, das gibt einen guten Salat


    Brauchbare Sauerampferfotos habe ich leider nicht.


    3. Photoaktive Substanzen: Nach eigener schmerzhafter Erfahrung kann ich nur empfehlen, bei Sonnenschein einen Bogen um den Riesen-Bärenklau zu machen und unbedingt den Hautkontakt zu vermeiden. Das kann zu Rötungen bis hin zu Blasen und suppenden Wunden führen - also den klassischen Verbrennungssymptome von Verbrennungen zweiten Grades. Ähnliche, wenn auch nicht so extreme Erfahrungen habe ich mit Alant gemacht. Gibt es eigentlich eine Liste der "gefährlichen Pflanzen" an Sonnentagen? Da gibts ja noch einige populäre Gewächse, wie mein allerliebstes Johannis(Hexen)kraut. Ich denke, dass Allergiker und empfindliche Menschen auf der sicheren Seite sind, wenn sie solche Pflanzen nicht verkosten.


    4. Aronstab im Bärlauch: Danke für die Warnung. Auf die Idee wäre ich gar nicht gekommen. Ich kenne Aronstab nur marmoriert. Ich war heute in Oberfranken auf Bärlauchpirsch. Auch da war alles trocken, glücklicherweise gab auch keinen Aronstab in der Nähe, Morcheln natürlich auch nicht.


    5. Da wir gerade in der Kräuterdebatte sind, eine ganz andere Frage: Habt Ihr Erfahrungen mit der Anwendung von Flechten (Irisches Moos)? Ich habe sie bislang immer nur zum Basteln verwendet (Krippenlandschaften, toll für Kinder an langen Winterabenden). Eigentlich stecken da doch wertvolle Inhaltsstoffe drin, die danach rufen, medizinisch verwendet zu werden.



    Liebe Grüße Claudia

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

    Pilzsachverständige findest du hier.

  • Hallo Maria,
    Bilder vom Waldmeister (Blüte) habe ich von 2015, bei mir fängt er jetzt auch an zu blühen, habe aber keine aktuellen Fotos gemacht.
    Möchtest du die Fotos per e-mail?


    Hallo Claudia,
    Von der kulinarischen Verwendung von Flechten auch noch keine Ahnung (würde mich jetzt aber auch nicht so reizen ... ;) )


  • Danke abeja,


    ich schicke Dir eine PN.


    [hr]


    Hallo Claudia,


    einige Flechten, vor allem das Isländisch Moos, werden traditionell und mit Erfolg medizinisch eingesetzt.


    Es gibt so weit ich weiß im Internet Listen mit phototoxischen Pflanzen. Allerdings gibt es verschiedene Ursachen und hier sollte man unterscheiden (gute Veröffentlichungen machen dies auch). Es gibt Pflanzen die durch einen Hautkontakt zu Reaktionen führen können die aber bei Genuss dieser Pflanze keine Reaktionen zeigen - ich glaube bei der Weinraute ist dies so. Es gibt aber auch Pflanzen, die erst beim und nach dem Genuss der Pflanze in Verbindung mit Sonneneinstrahlung allergische Reaktionen hervorbringen können und hierzu zählt z.B. das Johanniskraut.


    Und ja, vor einem Hautkontakt mit dem Riesenbärenklau kann man wirklich nur warnen!!! Mit dem ist nicht zu Spaßen und wenn man ihn entfernen will, dann wirklich nur mit sehr wirksamer Schutzbekleidung!!!


    Liebe Grüße


    Maria

  • Hallo abeja,


    dieser Beitrag wär mir fast unten durch gefallen... ein sehr schöner und liebevoll gestalteter Frühlingsbericht mit abwechslungsreichen Bildern. :thumbup:


    Vielen Dank fürs Mitnehmen.==Pilz23

    Grüße aus dem Moseltal

    Marco
    ----------------------------------------------------------------------------
    Wenn das Leben Dir einen Korb gibt... geh Pilze sammeln. ==18