Robinie geeignet?

Es gibt 2 Antworten in diesem Thema, welches 3.811 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Pilzboy.

  • Hallo Leute!
    Ich habe aufgrund von - nennen wir es mal Grundstücksverschönerung- einen Haufen von mehreren Zentnern Robinienholz ( auch falsche- oder Scheinakazie) zu liegen. Nun die Frage an die Experten ob dieses Holz sich für die Pilzzucht eignet. Bei Wikipedia habe ich erfahren dass die Borke mehrere Giftstoffe enthält, mindestens einer davon ist thermolabil. Doch über das Robin hab ich noch nichts gefunden. Kann mir jemand weiterhelfen?


    Liebe Grüße, euer Pilzboy

  • Hallo Pilzboy


    Bei Wikipedia habe ich erfahren dass die Borke mehrere Giftstoffe enthält, mindestens einer davon ist thermolabil. Doch über das Robin hab ich noch nichts gefunden. Kann mir jemand weiterhelfen?


    Liebe Grüße, euer Pilzboy


    Robin ist ein von Bakterien erzeugtes hochgiftiges Eiweiß ( Toxalbumin ). Auch das ebenfalls in der Rinde vorkommende Phrasin gehört in diese Kategorie. Beide Toxine sind als echte Antigene anzusehen, zerstören Gewebe und die roten Blutkörperchen.


    Vergiftungserscheinungen treten nach ca. 1 Stunde auf und äußern sich durch Erbrechen, krampfhafte Zuckungen, Pupillenerweiterung ( Mydriassis ). Ständiges Einschlafen ist ebenfalls zu beobachten.


    Robin ist thermolabil, wird also durch Hitze zerstört. Dennoch halte ich Robinienholz für die Pilzzucht als nicht geeignet. Mir ist auch nicht bekannt dass jemand dieses Holz zu diesem Zwecke empfiehlt.


    Gruß
    Harry


    PS. man sollte es dringlichst unterlassen Pferdekoppeln mit Zäunen aus Robinienholz zu umgeben. Pferde nagen mal gerne am Holz und können sich tödlich vergiften.

  • Vielen Dank für die Infos. Hab hier was gefunden im Buch "Pilze anbauen" von Dagmar und Siegfried Stein vom blv- Verlag. Da ist vom Samtfußrübling die Rede "... Der Pilz ernährt sich von abgestorbenem Holz. Er gedeiht zuverlässig auf 15-40 cm dicken und 30-50 cm kurzen Stämmen von zahlreichen Laubgehölzen wie Birke, Buche, Eiche, Erle, Esche, Kastanie, Linde, Pappel, Robinie..." Das steht nicht bei "Vorkommen" sondern bei "Kultur und Ernte". Selbst wenn die Pilze diese Stoffe aufnehmen oder anreichern müssten sie doch durch die Hitzezufuhr zerfallen. Auf dünneren Ästen konnte ich übrigens oft das Judasohr beobachten.