Austernpilz Klonverzweiflung auf Kartoffelagar

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 4.173 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von LeChef.

  • Hallo zusammen,


    ich habe bereits einen anderen Thread (Kräuterseitling Klonverzweiflung auf Kartoffelagar) über meine Kräuterseitlingzucht, nun möchte ich auch beginnen mit dem Austernpilz.


    Vor 2 Tagen habe ich eine frische Traube Austernpilz um Bioladen gekauft. Dieser hat mir sehr gut geschmeckt (Austernpilz mit Zucchini, Zwiebeln, Olivenöl auf Nudeln, Salz Pfeffer). Nun versuche ich auch diesen zu Klonen. Da ich noch ein Glas mit Schwarzbier und Traubenzucker und eine Petrischale mit SchwarzBier, Traubenzucker und Agar im Kühlschrank hatte, konnte ich sofort starten.



    Heute habe ich nachgesehen wie es den den beiden Klonen geht. Bei der Petrischale sieht es wieder so aus, also wäre das Pilzstück regelrecht ersoffen.
    Im Bier-Traubenzuckergemisch ist das Stück nicht mehr zu sehen gewesen :) der start verläuft schon mal prickelnd :D
    Sollte sich in den nächsten Tagen nichts mehr tun, werde ich Roggen abkochen, sterelisieren und mit einem neuen Klon beimpfen.


    Mein Plan:


    entweder Flüßigmycel oder Mycel auf Bieragar (wie schon gesagt, wenn das scheitert, dann ein Klon direkt auf sterilen Roggen) auf Roggen besiedeln und dann auf ein gemisch von Heu (ca 2 Wochen gewässert,gegärt), Holzschnipsen, Kaffeesatz und Gartenkalk beimpfen. Ob ich das Substrat sterilisiere oder wieder beides teste, entscheide ich wenn es soweit ist.


    Schönen Montag noch ;)


    ...wird schon... ;)

  • Hallo Chef,


    ich hoffe die Austern sind dir so wie auf dem Bild nicht als frisch verkauft worden. Die würde ich nämlich eher nicht nehr essen. Wenns Klonen scheitert, könnte das auch an deren Zustand liegen.


    Die Austern klone ich auch direkt auf sterilisierten Roggen. Das ist mit ~10% Konti der einfachste Weg m.E.. Wenn du Schraubgläser verwendest, die zu höchstens 2/3 gefüllt sind und sie nach dem Impfen fest verschraubst, genügt den Austern die vorhandene Luft und es können keine Keime mehr eindringen. Die Austern wachsen außerdem derart aggressiv, dass, eine ausreichende Menge Brut vorausgesetzt, ein Sterilisieren oder Vergären des Substrats überflüssig ist. Kaffeesatz ist aber trotzdem ein Risikofaktor. Bin dazu übergegangen, den erst nach und nach dazu zu geben, stets so viel, dass er innerhalb von 2-3 Tagen komplett besiedelt ist und sich kein Schimmel mehr ausbreiten kann. M.E. mag der Austernseitling bloß keine Staunässe. Dann kann kaum etwas schief gehen mit diesem perfekten Anfängerpilz, der den Erfolg fast garantiert.


    Viel Erfolg!

  • Mahlzeit,


    :) die Pilze sahen beim kauf deutlich besser aus, ich hatte sie in der Tüte und ... ja.. etwas zu lange nehme ich an :)
    sollte das jetzt nichts werde, nehme ich zum Transport ein andere Behältnis. Klonen werde ich dann, wie du schon schreibst, direkt auf sterilen Roggen.
    Meinen Kaffeesatz hatte ich zuvor getrocknet, da ich nicht genau wusste wann ich starte. Er war in einer durchsichtigen Kunststoffbox auf der Terasse in der Sonne. ich habe die Kiste täglich gelüftet und immer fleißig umgerührt. Falls Schimmel vorhanden war, habe ich ihn nicht gesehen. (es war nichts auffällig, auch bis jetzt nicht).
    Kaffeesatz wäre halt schon sehr interessant, da ich ihn Säckeweise bekommen kann. Mal sehen wie es läuft.
    Danke für die Tipps

  • Der kleine Klon in der Petrischale hat es wohl doch gepackt und wächst schön vor sich hin.



    zu dem Glas (mit dem Bier, Traubenzucker und Klon) kann ich aktuell noch nichts sagen.

  • Ahoi,
    als blutiger Anfänger kann ich den Aufwand auf sterilem Roggen zu klonen gar nicht richtig nachvollziehen? Bzw. sich eh den Aufwand mit einer Petrischale etc. zu machen (insbes. bei Austernsaitlingen)
    Habe meine Austernsaitlinge auch aus dem Supermarkt, die Enden abgeschnitten und diese in eine nasse Klopapierrollen gehüllt. Dann ab damit in ein sauberes Marmeladenglas (hat schwämmchen als Lüftung im Deckel) und dann gewartet.
    Bisher super Mycellbildung



    Nach 7 Tagen


    Warum also so aufwendig?

  • Für ein oder zwei Beutel wird das schon gehen. Aber wenn sie größer und mehr werden wird es vermutlich etwas schwieriger. Mit dem Roggen kann ich ja mehr beimpfen und der verteilt sich deutlich besser im Substrat als eine klopapierrolle :) und steril... damit dem Schimmel und Bakterien und sonstawas das leben schwer gemacht wird.
    Das mit den petrischalen und stammselektieren haben ich aber selbst noch nicht ganz rausgefunden :)

  • Guten Tag zusammen,


    Nun geht es endlich weiter. Ich habe mir 2 Strohballen (a 11kg) besorgt. Für einen Test habe ich nur ein wenig Stroh verwendet und 24 Gewässer, 12std abtropfen lassen und mit dem mycel aus der Petrischale (oben beschrieben) beimpft. In Tüten mit Micrpfiltern. Insgesamt sind es 1,9 kg auf 2 Beutel verteilt. Nach 2 Tagen sieht man schon die ersten Mycelfäden. Ich möchte, soweit wie möglich, unsteril arbeiten. Also ohne Autoklav etc. Noch bin ich mir über die Substrat Zusammensetzung noch nicht ganz sicher. Getreidebrut zum beimpfen steht schon fest. Aber dann. ... gehäckseltes Stroh? Strohpellets? Kaffeesatz? Was denkt ihr??????


  • Ich habe vor 2 Tagen Roggenbrut angesetzt und ein paar versuche gestartet:
    - Mycel auf Roggen geimpft, dieser War 24 Std im Wasserbad
    -Mycel auf Kaffeesatz, ich habe ihn nochmal mit heißen Wasser übergossen
    -Mycel zwischen zwei Kaffeepads


    Aktuell tut sich ordentlich was auf dem Kaffeesatz. Auf den Pads ist noch nichts zu sehen. Es wird wohl etwas dauern bis es dazwischen herauswächst. Und beim Roggen ist das Mycel auch mittig in der Flasche.
    Etwas Mycel habe ich auch in die Flüssiglösung (wie oben beschrieben)


    Die andere Roggenbrut (es waren um die 10kg ich hab es gerade nicht im Kopf) habe ich abgekocht, abtropfen lassen, Gips untergemischt 2% und dann mit dem Mycel beimpft.

  • Der Kaffeesatz in der Petrischale ist leider futsch. Ebenso ein Beutel und die Flasche blühte strahlend grün.
    Ich werde nächste Woche Flüssigmycel ansetzen. Dieses soll anschließend in mein Substrat geimpft werden.
    Geplant sind Strohpellets. Evtl auch ein Versuch mit Kaffeesatz. Vielleicht auch eine Kombination aus beidem.


    Hat jemand Erfahrung hierzu?
    Flümmy auf Strohpellets? Mengenangaben etc?


    Gerne auch pn


    Bitte/Danke ;)