Hallo alle,
letztes Jahr hatte ich, leider erst nach einer Frostnacht, einige Fotos eines Pilzes aus unserem Garten gepostet, mit ersten Bestimmungsversuchen. Da die Fruchtkörper durch den Frost schon schlabberig und irgendwie zusammengefallen waren, konnte man sie nicht so recht zuordnen.
(siehe mein Thema von November 2016 Bestimmungshilfeeeee erbeten!)
Also hab ich mich heute morgen echt gefreut, als ich die Stelle nochmal untersuchte und der Pilz an derselben Stelle wieder Fruchtkörper gebildet hat! Sie sehen schön und frisch aus, und ich habe einen gepflückt, fotografiert, auseinandergeschnitten und wieder fotografiert.
Auch habe ich die Hälfte des Hutes zum ersten Mal zum Aussporen hingelegt: Bin gespannt, was sich da noch tut.
Die Beschreibung des Pilzes und seiner Umgebung steht auch schon im alten Beitrag, aber ich stelle es hier auch nochmal, ausführlicher, ein:
UMGEBUNG, SUBSTRAT: Die Fruchtkörper kommen direkt aus einem vor vielen Jahren gefällten Felsenbirne-Stumpf, der im Garten meiner Eltern steht. Boden lehmig. Er wächst übrigens in Gemeinschaft (also auf dem gleichen Baumstumpf) mit so was wie einer Schmetterlingstramete.
Die STIELE ca. 1,5 - 2cm dick, unten dicker und rundlich, mit etwas Mycel daran. Dort war der faserige, ca. 8cm lange Stiel auch etwas bräunlich und rauh, der obere Teil des Stiels war glatt und cremeweiß bis beige-weißlich mit leichter länglich-netzartiger Musterung. Der Stiel ließ sich leicht u. glatt vom Hut "abknacken".
Der HUT: Die Form je nach Alter konisch bis schirmartig-flach, ältere Exemplare am Rand des Hutes etwas gespalten/gerissen und hochgewölbt. Mitte leicht gebuckelt, ca. 6 - 12cm im Durchmesser, Oberseite glatt, leicht glänzend, feucht etwas dunkler. Mitte dunkelbraun, nach außen hin immer heller werdend, ebenfalls mit leichter faserig-netzartiger Radialzeichnung.
FRUCHTSCHICHT: Lamellen frei, stark nach unten gewölbt, mit kürzeren "Zwischenlamellen" und recht fein. Cremeweißlich-hautfarben. Bei alten Exemplaren Lamellen rötlich.
Der cremeweißliche, oben in Hutnähe leicht glasige ANSCHNITT hat sich innerhalb einer Stunde so gut wie nicht verfärbt. (Bilder 7 und 11)
SPORENPULVER: rötlich-hellbraun
GERUCH: Pilzig-erdig. Vielleicht ein bißchen alte Kartoffeln. Aber ich rieche immer noch nicht besser!
Damals hatte ich (und auch einige, die mir geantwortet hatten) unter anderem auf einen Dachpilz getippt.
Ich habe heute nochmal ein bißchen recherchiert, und bin wieder bei Dachpilzen (Früher Dachpilz, Pluteus primus oder Runzeliger D., Pluteus phlebophoris) angekommen.
Einige andere Möglichkeiten wären noch ein Büscheliger Faserling, Psathyrella multipedata, hiergegen sprechen allerdings die Stiele und die fehlende Büschelwuchsform, oder der Horngraue Rübling, Rhodocollybia butyracea, gegen den aber m.E. die Lamellen-Anwuchsform spricht.
Also hier wie immer der Aufruf: bitte, helft mir bei der Bestimmung!
so, jetzt kommen noch ne Menge Fotos, und in ein paar Tagen hoffentlich noch das Ergebnis des Sporenabwurfs! Die Fotos mußte ich verkleinern (Qualität), da unser Internet langsam ist und das Hochladen ewig dauert...
zu Bild 7 und 11: Nr.7 direkt nach dem Anschnitt, Nr.11 ca. 1std. später gemacht.
Bild 8: Lamellen-Sonnenaufgang!
P.S.: Leider kann ich technisch keine Nummern oder Kommentare zwischen die Bilder einfügen!
Sooooo, hier ist ein Foto vom Sporenabwurf! Das ging ja schnell! Ich legte den (halben) Hut heute morgen auf die Heizung, und heute abend hatte er schon ausgesport!! Wie man sieht, ist das Sporenpulver rötlich-hellbraun. Die Lamellen haben sich gleich mitverfärbt.