Der Rauchblättrige in Braun?

Es gibt 15 Antworten in diesem Thema, welches 3.186 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Calabaza.

  • Hallo Forum,


    wir hatten bereits gehört, dass der rauchblättrige Schwefelkopf (HYPHOLOMA CAPNOIDES) auch im Frühjahr vorkommen kann.
    Dann fanden wir heute in der Nähe und an einem sehr grossen Stumpf (Durchmesser >1m - kann das noch Fichte sein?) diese Kerle hier.
    Habitus und Geruch haben uns sofort an Schwefelköpfe denken lassen - aber die Hutfarbe passt so gar nicht! Zwar schon hygrophan und die älteren Exemplare hell ausgeblasst, aber die jüngeren Schokoladenbraun.
    büschelig wachsend
    Hutdurchmesser 2 bis 6 cm
    Stiele glatt, hohl, ohne Ring, feinfaserig
    Lamellen rauchgrau, angeheftet
    Geruch: angenehm pilzig


    Für sachdienliche Hinweise zur Bestimmung wären wir Euch wieder einmal sehr dankbar.

    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    das ist eine Psathyrella; also ein Faserling. Geht in Richtung P. multipedata oder P. piluliformis... Auf eine genaue Art möchte ich mich da nicht festelegen. Aber ein Schwefelkopf ist das nicht; dafür ist schon allein der Stiel zu weiß...


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


    PSV-Prüfungstemine 2024: hier

  • [font="Arial"]Hallo Hukos,[/font]
    [font="Arial"]ich bin bei Stefan, Schwefelköpfe kann man ausschließen,[/font]
    [font="Arial"]als Arbeitsname würde ich auch das Weißstielige Stockschwämmchen vormerken, PSATHYRELLA piluliformis.[/font]
    [font="Arial"]Ich bin allerdings nur makroskopisch unterwegs. Die so oft geforderte mikroskopische Untersuchung sehe ich im Moment noch recht gelassen.[/font]
    [font="Arial"]LG, Markus[/font]

  • Hallo Stephan und Markus,


    vielen Dank für die schnelle und hilfreiche Rückmeldung.
    Nach Literaturstudium würden wir multipedata ausschliessen, piluliformis kommt hin.
    Einzige Merkwürdigkeiten:
    Erscheinungszeit --> Gerhardt sagt: August bis November
    Lamellenfarbe ist weder beige noch schokoladenbraun, wie die Literatur sagt, sondern eindeutig rauchgrau.


    :whistling: PS: wie ist denn der Speisewert des weißstieligen Stockschwämmchens? :saint: wenn es eins wäre?

    liebe Grüße


    Marion und Marcus


    Pilze sind für uns wie Hunde: Sie treiben uns bei jedem Wetter raus in die Natur und bescheren uns das ein- oder andere Ungeziefer :worm: im Haus. Nur dass wir sie nicht füttern - sondern futtern!
    100 Pilz-Chips (die vom Anfang) warten auf's Setzen


  • Hält sich ziemlich in Grenzen, auch aufgrund individueller Verträglichkeit.
    Die Bestimmung wäre für mich persönlich aber noch nicht ausreichend abgesichert.
    Stockschwämmchen würde ich empfehlen. Wenn auch kein Anfängerpilz, sind sie doch recht einfach zu bestimmen.
    Und kulinarisch Klasse. Es gibt im Forum dazu reichliche Beiträge.



    Liebe Grüße und zahlreiche Funde,
    Markus


  • Die lieben wir und haben noch welche im Gefrierschrank - deshalb ja auch die Frage wegen der weißstieligen.... ;)

    liebe Grüße


    Marion und Marcus


    Pilze sind für uns wie Hunde: Sie treiben uns bei jedem Wetter raus in die Natur und bescheren uns das ein- oder andere Ungeziefer :worm: im Haus. Nur dass wir sie nicht füttern - sondern futtern!
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  • Hallo ihr Hukos,
    das Weißstielige Stockschwämmchen ist mit dem Gemeinen Stockschwämmchen nur sehr entfernt verwandt.
    Dem entsprechend hat der Speisewert auch nichts miteinander zu tun. Zitat wiki: "Er gilt als bedingt essbar oder ungenießbar und ist fade und nicht für jeden verträglich. Er soll blutzuckersenkend wirken.". Da Psathyrellen insg. makroskopisch nicht sicher zu bestimmen sind, würde ich einfach "Finger weg" sagen. Sicher ist sicher.
    LG
    Wolfgang

    Meine Bestimmungen sind zwar nach bestem Wissen und Gewissen, aber sie können sich bei näherer Prüfung trotzdem als völlig falsch herausstellen.

  • Hallo Hukos,


    wir haben die "Weißstieligen Stockschwämmchen" damals Ende der 70er zu unserer Pilzpionierzeit als Stockschwämmchenersatz zubereitet und es nach dem ersten Versuch gleich für die Zukunft sein gelassen. Die sind von echten Stockis noch weiter entfernt als die "Japanischen Stockschwämmchen (eine Schüpplingsart)" im Glas. Einen Versuch ist das nicht wert, die können niemandem wirklich schmecken - außer Schnecken.

    Grüße aus dem Saarland, Holger smilie_ga_006.gif 

    "I'm only happy when it rains
    I'm only happy when it's complicated
    And though I know you can't appreciate it
    I'm only happy when it rains"
    (Garbage)

  • Danke, Ihr beiden. Schade, denn Geruch und Aussehen sind ja durchaus appetitlich...
    Zur Zeit kämen wir aber eh nicht in Versuchung, da wir hier von einer regelrechten Morchelschwemme "heimgesucht" werden. Obwohl wir immer genügend stehen lassen, sind es heuer schon über 4 kg...

    liebe Grüße


    Marion und Marcus


    Pilze sind für uns wie Hunde: Sie treiben uns bei jedem Wetter raus in die Natur und bescheren uns das ein- oder andere Ungeziefer :worm: im Haus. Nur dass wir sie nicht füttern - sondern futtern!
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  • Das ist ja schrecklich... so eine Morchelschwemme... schlimm, schlimm... *grummel* ;) :D
    LG
    Wolfgang

    Meine Bestimmungen sind zwar nach bestem Wissen und Gewissen, aber sie können sich bei näherer Prüfung trotzdem als völlig falsch herausstellen.

  • Stimmt Wolfgang! Die armen Hukos. Leider sind sie so weit entfernt, dass wir sie von der Plage nicht befreien können. Wie schade.


    Liebe Grüße Claudia

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

    Pilzsachverständige findest du hier.

  • Natürlich ;) ! Habe ich auch diese getestet. Sie bleiben jetzt stehen- fade trifft es auch meiner Meinung nach am besten
    Aber- sichere Bestimmung vorrausgesetzt- rate ich eigentlich jedem, alles zu probieren: Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden.


    Und mancher Pilz, der von dem einen sogar als kaum genießbar angesehen wird, ist für den anderen eine Köstlichkeit.
    Aber eine Morchelschwemme 8| , ich werde grün vor Neid, bei fast allen Morcheln warten wir immer noch sehnsüchtig auf einen Erstfund, incl. der RIMUMO ´s, selbst die Morchelbecherlinge zeigen sich dieses Jahr bisher nicht: Käppchenmorcheln- einmal gefunden- schmeckten UNS nicht- zum Zweitversuch kam es gar nicht mehr- an dem Ort finden wir keine mehr.


    Aber mal ein Hinweis, wenn wir schon bei Stockschwämmchen sind- es ist durchaus schon Zeit, an entsprechenden Standorten wieder welche zu finden. Und der schuppige Porling ist u.E. ein Leckerbissen (für den kann! man sogar Stockschwämmchen stehen lassen ( aber sehr unterschiedliche kulinarische Bewertung, u.U. liegt auch viel am Standort- wobei wir bisher auch an unterschiedlichen Standorten NUR leckere fanden- aber halt nur jung gut verwertbar))

  • Hallo Hukos,


    zu den vermeintlichen Schwefelköpfen ist ja bereits alles gesagt!


    Zur Morchelschwemme.
    Wir haben wohl das Jahrhundert-Morcheljahr.
    Selbst im kalkarmen Saches sprießen dieses Jahr die Speisemorcheln wie noch nie.
    Doch Vorsicht beim Essen. Da gibt es neben dem Morchella-Syndrom auch noch individuelle Unverträglichkeiten.
    Meine Frau z.B. hatte einen Tag lang akute Magenschmerzen, nachdem sie Morcheln in einer Sahnesoße gegessen hatte.
    Sie schiebt es auf die Morcheln, ich auf die Sahnesoße! ;)
    Allen anderen Mitessern ging es übrigens blendend nach der Mahlzeit.



    Und der schuppige Porling ist u.E. ein Leckerbissen.


    Wie bereitest Du den zu? 8|
    In alten Pilzbüchern findet man meist nur die Information, dass man ihn zu einer Brühe auskochen kann.


    Liebe Grüße vom Nobi

    Hier geht es zu meinen Themen.

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    Chips: 72

  • [quote pid='359473' dateline='1493039866']


    Wie bereitest Du den zu? 8|
    In alten Pilzbüchern findet man meist nur die Information, dass man ihn zu einer Brühe auskochen kann.


    Liebe Grüße vom Nobi
    [/quote]


    Ganz einfach in Butter schmoren , der braucht keine Sahnesoße.


    Meine Faustregel (habe ich schon irgendwo mal geschrieben): Alles, wo ein stumpfes Messer ohne Mühe durchgeht ist TOP!!!! :yumyum: - Nix zäh. Das kann auch heißen, daß ich nur den äußeren Rand nehme. (oder den kompletten Pilzt verwerfe)
    Wo ein scharfes Messer nur mit Anstrengung durchgeht- allenfalls Brühe, wobei mein Töchterchen (Zimtsternchen) die einfach, obwohl zäh, gerne auskaut- sie liebt sie fast noch mehr wie ich.


    Und natürlich gibt es zig Zwischenstufen: Was man dann letzendlich wofür verwendet, muß jeder für sich selber rausfinden.


    Bei uns ist er gebietsweise ein Massenpilz, deswegen auch mehr Erfahrung. Wir gehen die ganz gezielt im Frühjahr sammeln und freuen uns auf das kulinarische Highlight. Daß wir noch mehr Morcheln hinterherjagen liegt sicher auch daran, daß wir sie einfach nicht finden. Würden wir Morcheln im Überfluß finden- WER weiß, welchen wir höher schätzen würden. Ganz ehrlich- ich bin mir da nicht sicher!

    • Offizieller Beitrag


    Die lieben wir und haben noch welche im Gefrierschrank - deshalb ja auch die Frage wegen der weißstieligen.... ;)


    Hi,


    nur noch ein Nachtrag von meiner Seite. Das ist ein Hauptgrund, warum ich deutsche Pilznamen ab einem gewissen Punkt nicht mehr für sinnvoll erachte, da sie in vielen Fällen nicht hilfreich sind (irreführend, nicht zu dem Pilz passen usw.).


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


    PSV-Prüfungstemine 2024: hier

  • Aber mal ein Hinweis, wenn wir schon bei Stockschwämmchen sind- es ist durchaus schon Zeit, an entsprechenden Standorten wieder welche zu finden. Und der schuppige Porling ist u.E. ein Leckerbissen (für den kann! man sogar Stockschwämmchen stehen lassen ( aber sehr unterschiedliche kulinarische Bewertung, u.U. liegt auch viel am Standort- wobei wir bisher auch an unterschiedlichen Standorten NUR leckere fanden- aber halt nur jung gut verwertbar))


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    Stimmt, die ersten in meinem Garten auf dem Haselnussstubben sind mir auch dieses Jahr wieder rausgegangen.
    Den Schuppigen Porling habe ich heute gefunden, allerdings habe ich ihn noch nicht probiert.
                       
    @ ihr mit euren Morcheln.... :nana: Auf meiner Morchelpiste liegen 20 cm Neuschnee und für heute Nacht ist dort
    wieder Schnee angesagt.... :cursing:
                 
    Liebe Grüße,
    Markus