Hallo Pilzfreunde,
es folgt irrelevantes Vorgeplänkel! Bitte ignorieren!
Ich habe gerade Urlaub (Danke Chefin!) und werde von meiner Frau nur soweit zu Frondiensten in Haus und Hof herangezogen, dass ich nebenbei auch noch den einen oder anderen Pilz finden kann (Danke Schatz!).
Frondienst 1: Rasen mähen. Bei der Gelegenheit habe ich heute erst mal eine Gruppe unschuldiger Maipilze (Calocybe gambosa) zerstückelt! Dicke Stiel- und Hutreste lassen keine Zweifel aufkommen und die weißen Reste rochen deutlich nach Mehl. Herr Richter, ich schwöre, es war ein Unfall! Aber darüber will ich gar nicht berichten.
Frondienst 2: Grundstückentrümpeln! Mittwoch ist Sperrmüll.
Jetzt wird es spannend!
In einer vrgessenen Ecke fand ich heute eine alte Feuerschale mit verkohlten Holzresten.
Dabei fielen mir schöne beigebraune Becherlinge mit 1-3 cm Durchmesser und leicht gezähneltem Rand auf.
Insgesamt konnte ich eine hübsche kleine Kollektion sammeln.
Alles Klar, das ist Geopyxis carbonaria. Die Abbildung in Pilze der Schweiz (1) passt wie die Faust aufs Auge und ein beruhigernder Satz ("G. carbonaria ist einer der häufigsten Brandstellenbewohner und durch Standort, sowie Habitus leicht zu erkennen.") zerstreut alle Zweifel...
Nur zur Kontrolle habe ich dann noch ein Mikropräparat angefertigt und aus Spass einen Tropfen JKJ durchgesaugt.
Und plötzlich ist das Ding in den Askusspitzen schön J+!!!
Mit den Schlüsseln von Dennis (Brit. Ascom.) und mit Nordic Macromycetes Bd.1 komme ich problemlos zu Peziza.
Die Sporen sind ellipsoid, glatt und ohne Öltropfen,. 16x10 µm. Paraphysen sind einfach gerade und ohne allen Schnickschnack.
Mit dem Schlüssel von H. Hohmeyer (Z.Mycol. 52(1)1986:161ff.) komme ich glatt zu Peziza repanda.
Bitte korrigiert mich, wenn ich falsch liege!
Viele Grüße aus dem schönen Mecklenburg
Manfred