Konidien

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 3.243 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Climbingfreak.

  • Hallo zusammen,
    ich gehe davon aus, dass ich heute bei einem Spaziergang mit unserem Hund im Pasinger Stadtpark (bei München), Kretzschmaria deusta den Brandkohlekrustenpilz gefunden habe. Es dauerte etwas, bis ich diesen erkannte, da keinerlei von den schwarzen–œ Knubbeln–œ vorhanden waren, also sämtliche Fruchtkörper von den Konidien grau bestäubt waren (siehe Foto). Leider hatte ich keinen Fotoapparat dabei, so dass ich nur einen Fruchtkörper mitnehmen konnte, um diesen daheim zu fotografieren. Ich hatte dann noch vom Fruchtkörper die obere Schicht (wohl alles Konidien?) abgeschabt und mit dem Mikroskop angeschaut (siehe Fotos).
    Ich hätte aus diesem Anlass hierzu zwei Fragen. Ich hatte im Internet nach Konidien des Brandkrustenpilzes gegoogelt, in der Hoffnung hier Näheres zu erfahren, bzw. auch Bilder der Konidien zu finden. Außer, dass der Pilz Konidien bildet, kam so gut wie nichts. Fündig wurde ich dann auf der Website von:–œ Die Ehinger Pilzflora–œ. Dort werden die Konidienmaße angegeben, sowie eine Abbildung der Konidien gezeigt. Weiß jemand, ob es noch andere Fundstellen mit solchen Angaben gibt? Des Weiteren, ob die Konidien für eine Bestimmung genauso relevant bzw. aussagekräftig sind, wie Sporen?
    Viele Grüße.
    Thomas






    AUCH VON MIR KEINE ESSENSFREIGABE. EINE BESTIMMUNG IST OHNE JEDE GARANTIE.

    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    also erstmal: Konidien sind auch Sporen; asexuell gebildete. Dann zu deiner Frage: Was willst du genau wissen? Willst du das anhand deines Fundes erläutert haben oder allgemein? Anhand deines Fundes kann ich dazu nix sagen, da ich K. deusta noch nie mikroskopiert habe. Der ist so schön makroskopisch zu bestimmen. ;)


    Dann verallgemeinert: Konidien sind wichtig bei der Bestimmung anamorpher Pilze; klar. Aber wichtiger sind auch die Konidienträger, die Konidiogenese (deuch welche Mechanismen werden die Konidien gebildet), wie sind die angeordnet usw.) Dann ist wichtig, ob sich Fruchtkörperähnliche Strukturen ausbilden, wie Pycnidien oder Acervuli usw. Das ganze ist nicht trivial und wesentlich komplizierter als bei echten Fruchtkörpern...


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


    PSV-Prüfungstemine 2024: hier

    Einmal editiert, zuletzt von Climbingfreak ()

  • Stefan servus,
    erstmal besten Dank, für deine ausführliche Antwort. Wissen wollte ich es allgemein. Du hast ganz klar recht, dass der Brandkrustenpilz im Prinzip leicht zu erkennen ist, wobei ich diesmal wie geschrieben, sehr irritiert war, keine schwarzen –œKnubbel" vorzufinden. Beim nächsten Mal erkenne ich ihn dann wohl auch gleich. Aber wie ist es bei schwieriger zu erkennenden Pilzen. Was bekomme ich dann anhand der Konidien (wie du richtig sagst Sporen) raus und wo finde ich entsprechende Beschreibungen und Abbildungen? Dann auch die von dir angesprochene Konidiogenese, Pycnidien oder Acervuli usw. (von alldem habe ich noch nie etwas gehört), wo findet man da etwas?
    L. G.
    Thomas
    P. S.: Ich habe mich gerade eben auch für die BMG Tagung angemeldet. Da werde ich dich dann ordentlich löchern! Denk dir ein Lach Smiley dazu (kann man bei der direkten Antwort nicht einfügen).

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    • Offizieller Beitrag


    P. S.: Ich habe mich gerade eben auch für die BMG Tagung angemeldet. Da werde ich dich dann ordentlich löchern! Denk dir ein Lach Smiley dazu (kann man bei der direkten Antwort nicht einfügen).


    Hi,


    Smileys kannst du einfaügen indem du einfach die dazugehörige Tastenkombination eintippst. Das müsste auch bei der Direktantwort gehen.
    Freut mich, dass du dich auch zur BMG-Tagung angemeldet hast. :thumbup: Was mich allerdings nicht so freut ist, dass du mir Löcher in den Bacuh fragen willst. Eigentlich wollte ich dahin fahren um anderen Löcher in den Bauch zu fragen. :D


    Literatur zu dem Thema ist schwer zu bekommen, bzw. teuer. Es gibt ein Buch, was 3,5 kg wiegt: "The Genera of Hyphomycetes", wo auch Walter Gams mitgearbetet hat.


    Dann gibts den Sutton: "The Coelomycetes" (das sind die Pilze, welche Acervuli und Pycnidien ausbilden). Das Buch ist älter und ich weiß nicht, wie teuer das antiquarisch zu bekommen ist.


    Für die Phytoparasitischen Kleinpilze gibts dann noch den "Brandenburger". Damit kommst du auch schon weit; zumindest bis zur Gattungsdiagnose...


    l.g.
    Stefan

  • Stefan servus,
    besten Dank für die Literaturhinweise. Ich glaube ich muss mich erst mal grundsätzlich mit dem Thema beschäftigen, ich weiß da einfach zu wenig. Jedenfalls höchst interessant.
    Wegen Löcher in den Bauch fragen: Na gut, dann laß ich dich da mal in Ruhe, dafür machen wir dies bei den anderen Teilnehmern :D;):thumbup: . So jetzt klappt's auch mit den Smileys.
    Wo übernachtest du eigentlich bei der Tagung? Direkt im dortigen Hotel?
    LG.
    Thomas

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    • Offizieller Beitrag


    :D


    Ja ich hab noch ein preiswertes Zimmer aus dem BMG-Kontingent bekommen können. :)

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


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