Meine Nummer Eins ist ... 18
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"Aus dem Leben gegriffen" von Wildschwaiger (2) 11%
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"SUIZID" von Wildschwaiger (4) 22%
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"Frau Silberzahn im Schneckenwahn" von keiAhnungGrüni (4) 22%
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"Herausforderung" von abeja (0) 0%
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"Der Pilzkundler" von Wildschwaiger (1) 6%
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"Vom Bohlen zum PSV" von Kozaki (1) 6%
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"Der Einzelgänger" von Kozaki (2) 11%
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"Pilzmacke" von Wutzi (1) 6%
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"Miss Mushroom" von Mausmann (1) 6%
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"Von einem der auszog, ..." von Mausmann (2) 11%
Rain in May wash your worries away
take a dose take off your clothes
feel the soft warm spray of the rain in May ...
So liedete einst Max Werner.
Hier bekamen wir auch unseren Teil vom Regen ab und die Temperaturen werden nun wohl auch in den grünen Bereich folgen.
Gut für die Pilze. Gut für uns. Und genug Gute Laune um ein Gedicht zu küren. Das nämlich ist nun deine Aufgabe.
Zeig mit deiner Abstimmung bitte ein wenig Anerkennung für die gemachte Arbeit der Kreativen. Danke!
Die Umfrage läuft 21 Tage.
Vorgabethemen waren ...
Presse - Stille - Liedermacher - Wahnsinn - Gelübde
[01] Aus dem Leben gegriffen
Wildschwiger
Mein Nachbar,einer von der Presse
Hat ein großes Interesse,
Was ich im Wald so alles treibe.
Warum ich nicht zu Hause bleibe
Ich kanns ihm aber echt nicht sagen
Sonst gehts mir selber an den Kragen
Da ich auf privatem Grund
Ein Löchlein grub,so tief und rund
Ich grub heraus dort feine
Seltsam geätzte Edelsteine
In blauer Farbe waren sie
den Anblick,den vergißt man nie
Vom Steinpilz gab es dort noch viel
Auch das war immer mal mein Ziel
So schöne Kerle ,knackig fein
gern leg ich die ins Körbchen rein
Des Nachbars Neugier ,die ist riesig
Er schleicht mir nach,als es mal diesig
In journalistischer Funktion
schreibt ers an seine Redakton
In der Zeitung stehts nun drin
Ganze Scharen strömen hin
Graben dort im Boden rum
Mancher Baum fällt dabei um
In diesen Wald ich nicht mehr geh
Der Anblick tut der Seele weh
Alles ist dort umgegraben
Die Menschen haben kein Betragen
[02] SUIZID
Wildschwaiger
Ich sitz im Wald,genieß die Stille
Und schreibe meinen letzten Wille.
Hier will ich begraben sein,
Verrotten soll hier mein Gebein!
Sterbenskrank,wie ich es bin,
Macht das Leben keinen Sinn.
Der Krebs, der an mir nagen tut,
Raubt mir allen Lebensmut.
Die Eiche - Ob sie mich wohl trägt?
Der Aststumpf, welcher abgesägt.
Wenn zum Seile ich mich strecke,
Den Kopf gleich in die Schlinge stecke.
Ein letzter Blick noch rundherum.
Meine Güte - bin ich dumm ?!
Will mein Leben hier beenden,
Muß doch nur den Willen wenden!
Ich reiß die Augen auf - Und seh!
In der Nähe steht ein Reh.
Alle Bäume die sind grün.
Das Licht der Sonne ist wie Glühn!
Schöne Farne die Erde bedecken,
Kleine Tierchen sich drin verstecken.
Soll ich wirklich hier verrecken,
Wo ich Pilze kann entdecken?
Auf dem Boden weiches Moos.
Das Seil - Ich lasse endlich los!
Wie ich mich hinunterbücke
Bau ich mir eine Lebensbrücke.
Am Fuß des Baumes steht ein Tintling.
Gleich daneben wächst ein Schwindling.
Ich nehm den Schwindling in die Hand
verknüpf daran mein Lebensband.
Ein Schmetterling der fliegt vorbei.
Aus meiner Kehle kommt ein Schrei!
Ich will es nicht, daß ich hier sterbe!
Und lös das Seil schnell aus der Kerbe.
Das Testament ich nun zerreiß!
Die Zähne fest zusammen beiß.
Die Eiche - Die ich nun umarm!
Und ums Herz wird mir ganz warm.
Dank des Waldes hab ich nun
Wieder Mut für neues Tun.
Auch wenn ich habe böse Krämpfe
Besteh ich diese und ich kämpfe!
Für den Tod ist es noch Zeit!
Vieleicht auch eine Ewigkeit?
Frohgemut schreit ich jetzt aus.
Gehe singend nun nach Haus!
[03] Frau Silberzahn im Schneckenwahn
keiAhnungGrüni
[04] Herausforderung
abeja
Herausforderung
Gedichte machen ist doch schwer
als erstes, 'ne Idee muss her
will ich damit auch noch was sagen
sollte es Bedeutung tragen?
Wenn Liedermacher ich doch wär',
der ist geübt in solcher Mär,
zur Melodie schnell was geschrieben
Lieder, die auch hängen blieben!
Da ging ich in des Waldes Stille,
wollt's erzwingen mit Macht und Wille.
Doch was dort schoss durch meinen Kopf
war nicht Fluss an Worten - nur "tropf-tropf"
Dem Wahnsinn nah blickt' ich umher
fand Blüten, Pilze und viel mehr,
das tat dann Kopf und Geist recht wohl
nicht mehr Gefühl wie weh - wie hohl.
Was wie ein Gelübde - für mich still
nichts zu pressen, was nicht kann - nicht will
dem bin ich nicht mal abgeneigt
es wär' auch manchmal angezeigt.
[05] Der Pilzkundler
Wildschwaiger
Der Pilzfreak ist ein Spezialist
Manchmal nicht bei Sinnen ist.
Er legt sich selbst Gelübde ab
Hält seine Freunde auch auf Trab.
Er will den Pilz der Pilze finden
Mit seinem Namen ihn umwinden.
Er macht es nach den Tieren
kriecht durch den Wald auf allen vieren.
Nicht mal groß der Pilz muß sein
aber möglichst artenrein.
Er nimmt von allen Pilzen Proben
kann sich am Microskop austoben.
Unbekanntes noch nicht fand
Nicht auf Holz, Laub oder Sand.
Aber gibt den Mut nicht auf
Läßt der Zukunft ihren Lauf.
Den neuen Pilz, den muß es geben
Stets entsteht doch neues Leben.
Mutationen sind nicht selten
zwischen ihnen liegen Welten.
Wird den Fund bestimmt noch machen.
Wenns geschieht dann läßt ers krachen
Alle andern auszulachen
Mit seinem Namen ihn bestücken
der Wissenschaft dann zum Entzücken.
[06] Vom Bohlen zum PSV
Kozaki
Es gab mal einen Liedermacher,
der schuf so manche Partykracher.
Mal gibt es Lob, mal auf die Fresse,
über Promis liest man–™s in der Presse.
Ein Stalker trieb in den Wahnsinn,
da warf er alles hin.
Es zog ihn zu Natur und Stille,
endlich schlafen ohne Pille.
Das Schweigen, das er nun auch übte,
wurde zum Gelübde.
Doch statt Kloster geht's nun in den Wald,
Pilze geben Psychos Halt.
[07] Der Einzelgänger
Kozaki
Es war ein Pilz, der wuchs im Hexenring,
doch das war nicht echt sein Ding.
Die anderen mobbten ihn ganz unterschwellig,
drum mochte er es nicht gesellig.
Er versuchte es im Büschel,
doch auch dort gab–™s nur Getuschel.
Das Erscheinen halt in Gruppenweise
war nicht seine Lebensweise.
Er war nicht anspruchsvoll,
fand nur Andrang nicht so toll,
es war sein großer Wille,
zu wachsen in der Stille.
Drum machte er sich auf die Suche,
doch egal ob Fichte oder Buche,
ob Wiese oder Wald,
ob Wärme oder kalt,
immer sah er eine große Menge,
folglich gab es dort Gedränge.
Fand er mal ein schönes Plätzchen,
wo keiner machte Mätzchen,
Machte dies wohl schnell die Runde,
schon kamen sie im Bunde.
Doch am Ende fand er doch sein Glück,
ganz einsam auf –˜nem Wiesenstück.
Der Trick, die andren merkten–˜s nich`,
er maskierte sich als Tintenfisch.
[08] Pilzmacke
Wutzi
Was tun? fragt sich die Dichterin,
mein Genius, der ist dahin.
Wo soll ich mir denn nur bis morgen,
ein gutes Pilzgedicht besorgen?
Es treibt mich in den Wahnsinn schier,
denn reimen soll sich nichts auf Tier.
Der Pilz, er soll im Fokus steh–™n,
ich glaub ich muss zum Doktor gehn.
Der Schweiß steht jetzt auf meiner Stirn,
zermartert längst ist mein Gehirn.
Unstet der Blick ins Leere flackert,
ich fühle mich wie angetackert.
Der Doktor stellt die Diagnose:
Sie leiden unter Pilzpsychose.
Ich kann gern mit Hypnose dienen,
denn die wird sicher helfen ihnen.
Mit ein paar Ommmms und Mummenschanz
versetzt er mich in tiefen Trance.
Der Wahnsinn kommt zum Ausbruch jetzt,
ich offenbare mich zuletzt.
Das ist ein Feuersalamander.
Doch nein! Jetzt fließt er auseinander!
Pilzjoker! tönt mein irrer Schrei,
doch damit ist es nicht vorbei.
Es ist der Schecken-Schnörkeling,
ein ganz verwegen selten Ding.
Von Climbingfreak die These ist,
jedoch die Basis fehlt, So–™n Mist!
Beorn stellt unvermittelt klar.
Der ist es nicht, soviel ist wahr.
S–™ ist der Giraffen-Knatterstiel
Ein Pilz an den ich denke viel.
Der Arzt mich aus dem Koma weckt.
Ich habe ihn zutiefst erschreckt.
Er hebt den Finger sorgenvoll:
Treib–™s mit den Pilzen nicht zu toll!
Du musst mal an was andres denken,
nicht alle Zeit den Pilzen schenken.
Du kannst doch rätseln oder laufen,
zur Not kannst du dich auch besaufen.
Ich sag zu ihm: Ach, guter Mann,
das tu ich ja, so gut ich kann!
Und dann mein Atem kommt zur Ruh,
ich tu–™s mit Pilzforum EU.
[09] Miss Mushroom
Mausmann
Es war einmal ein krummes Frollein,
das war sehr ungelenk und knorrig
und hektisch war es, unstet blickend
im tiefen Wald, lebt ´ ganz allein.
Es heißt, ihr Haar sei ausgefallen
von einem Augenblick zum and ´ren
die Glieder wurden dürr und knochig
aus ihren Nägeln wurden Krallen.
Wohin die knöchern Füß sie trugen
da neigte sich das Licht zur Seite
hervor kam ´n Asseln, Spinnen, Käfer
die Dunkelheit bevorzugen.
Zuweilen hörte man sie wispern
und kichern, keckern, zischen
an wen gerichtet weiß man nicht
denn Tier und Mensch die waren fern.
Erblickt wurde das Frollein selten
verschmilzt sie doch mit der Natur
als wär ´n sie eins, als herrschte sie
Gebieterin der dunklen Welten.
Wovon sie lebt und was sie isst
gewiss ist man sich nicht
Pilz, Frucht, Pflanze, Fleisch ?
Doch sicher ist sie Spezialist!
Zwar selten hat man sie gesichtet
als sie den Pilzen zugewandt
im Hexenring gestikulierend
Zwiesprache hielt, so wurd berichtet.
Man weiß bis heut nicht ihren Namen
doch ziemlich alt müßte sie sein
es kannten sie schon Urgroßmütter
die mahnten uns mit schaurig Dramen.
Denn wisse nun und sei bereit
des Waldes Pilze Sie bewacht
manch Suchender verschwand auf ewig
oder auch nur für lange Zeit
Und kam er wieder, sag dies allen,
so bracht ´ er großes Leid
denn er war nicht er selbst geblieben
dem Wahnsinn ward er voll verfallen.
Drum fühle dich nicht zu getrieben
gierig dem Pilzruf nachzugehen
denn manchmal kann es besser sein
wäre man bloß daheim geblieben.
So beherze die Warnung! Sei ja nicht dumm!
Siehst du im Pilzwald das Frollein
Denk erst gar nicht nach!
Kehr um alles in der Welt sofort um!
[10] Von einem der auszog,
Pilze zu finden und sich an ihnen zu ergötzen und der Natur an sich
und tatsächlich auch welche fand, wieder und wieder und wieder.
Er liebte es!
Mausmann
Kurz vor Aufgang der Sonne.
Gleich wird der Wecker ertönen.
Unruhig geschlafen, doch voller Wonne.
Heut wird der Wald mich verwöhnen.
In die Pilze! Stummer Jubel!
Herrlicher Morgennebel.
Keine Menschenseele. Völlig ohne Trubel!
Und dann die Stille, so edel.
Sonnenstrahlen! Reine Magie!
Dann, im Licht, Boletus!
Er ist perfekt. Welch Harmonie!
Von Mutter Natur ein Kuss!
So ein Moment, lebenswert.
Stillleben für die Ewigkeit.
Zu stören verwehrt!
Oh, pilzfreudige Herbstzeit!