Prolog.
Vorsaison auf der kleinen südgriechischen Insel Symi.
Die Touristenstöme haben sich noch nicht über die Insel ergossen.
Das heißt, Natur und Atmosphäre pur.
Schöner und entspannter kann ein Urlaub nicht sein.
Davon möchte ich euch gern erzählen.
Wer mag, darf mich gern begleiten und sich von der Schönheit der Insel verzaubern lassen!
Ca. 100 Bilder möchte ich euch zeigen, also solltet ihr euch etwas Zeit nehmen.
Den Beitrag habe ich aufgrund der vielen Bilder in zwei Teile gegliedert.
Die zwei Pilze, die ich fand, habe ich in Teil 2 gepackt.
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Eigentlich fliege ich ja nicht.
Jedenfalls nicht gern.
Es braucht schon einen gewichtigen Grund, dass ich den festen Boden gegen die dünne Luft eintausche.
Nun, dieser Grund wiegt mit gut 100 kg in Form meines besten und langjährigsten Freundes schon recht schwer.
Aus Anlass eines runden Geburtstages lud mich und meine liebe Frau besagter Freund ein, dieses Jubiläum gemeinsam auf seiner Lieblingsinsel zu feiern.
Na dann!
Also ging es mit dem Linienbus nach Dresden, von da weiter mit dem Flixbus nach Berlin und schließlich in einem vollbesetzten Airbus A 320 nach Rhodos.
Mit einem Taxi waren wir dann in einer halben Stunde in unserem Hotel.
Mitten in der idyllischen Altstadt und dennoch ruhig gelegen.
Hotel? Werdet ihr euch fragen.
Genau.
Und zwar eines zum Wohlfühlen. Kein seelenloser Betonklotz mit hunderten Zimmern, sondern nur eines mit acht!
Wobei jedes Zimmer nach einem Dichter benannt und individuell eingerichtet ist. Mit je einem Zitat an der Wand.
Da gab es zB Sallinger, Rushdi, Maupassant oder eben Böll.
Danke, Julia und Francesco für diese Wohlfühloase und für eure nette und liebe Art. Wir haben die Tage bei euch genossen!
Bevor es zu unserem eigentlichen Ziel, der Insel Symi, ging, hatten wir noch fast einen Tag Zeit, um die Stadt Rhodos zu erkunden.
Wenn man die tagsüber von Touristen überflutete und quirlige Stadt in Ruhe genießen wollte, musste man am frühen Morgen durch die idyllischen Gassen spazieren.
Unser Freund, bekennender Frühaufsteher, hat sich tatsächlich schon gegen 7:00 ins "Nichtgetümmel" gestürzt.
Und dabei diesen hübschen Schmetterling "eingefangen". Schwarzer Bär (Epicallia villica).
Die drei vorangegangenen und einige wenige weitere Bilder habe ich mir von ihm für diesen Beitrag "geliehen". Danke an dieser Stelle, mon ami.
Historisches Hafenviertel.
Die drei Mühlen auf der Mole des Mandraki-Hafens, vermutlich aus dem 15. Jh. und ein Wahrzeichen der Stadt und der Insel.
Erste Begegnung mit dem Hardun (Stellagama stellio), der einzigen europäischen Agame. Erwachsene Echsen können übrigens fast 40 cm groß werden.
Die Art ist recht scheu und aufgrund der relativ großen Fluchtdistanz nicht einfach zu fotografieren.
Griechische Landschildkröten hatten wir erwartet - und nicht eine gesehen!
Mit Wasserschildkröten hatten wir nicht gerechnet.
Umso größer war unsere Freude, als wir im Rodinipark nahe der Stadt einige Ostmediterrane Bachschildkröten (Mauremis rivulata) erspähten!
In den Ritzen eines Natursteinpflasters konnte ich schließlich noch die Kleine Rhodische Glockenblume (Campanula rhodensis) entdecken.
Eine endemische, in dem Fall auf Rhodos beschränkte Pflanze, und für mich ein echtes Highlight.
Das Schöne an der Vorsaison ist, neben den spärlichen Touris, dass noch vieles blüht.
Wie dieser Mohn und die eingestreuten Kronenwucherblumen (Glebionis coronaria var. discolor).
Oder das hübsche Stechende Sternauge (Pallenis spinosa).
Schnell sind die Stunden auf Rhodos vergangen.
Bald legte eine gigantische Fähre an, um uns nach Symi, unserem eigentlichen Urlaubsziel zu bringen.
Vorläufiger Abschied von Rhodos.
Und nach 1,5 Stunden entspannter Fahrt Ankunft auf Symi.
Am Hafen erwartete und begrüßte uns bereits Stafros, unser Vermieter, und dessen albanischer Freund, der uns in unser Ferienhaus fuhr. Rot markiert.
Am Ende der Mole, ruhig und schön gelegen, war es unser Domizil für einige unvergessene Tage.
Hinter der weißen Mauer (links) ist eine wunderschöne Veranda, wo wir frühstückten und auch tagsüber mit einem Ouzo und einem guten Buch abhängen konnten.
Blick von unserem Balkon.
Einen großartigen Blick auf die Stadt hat man von den angrenzenden Bergen.
Neben vielen anderen Pflanzen blühten und fruchteten dort auch zahlreiche Feigenkakteen.
Wem das Hafenviertel zu geschäftig ist, dem sei ein Aufstieg in die ruhigere Oberstadt Chorio empfohlen. Allerdings sollte man dafür schon etwas fit sein,
denn immerhin sind einige hundert Stufen zu bewältigen. Dafür wird man mit hübschen Gassen, Häusern und schönen Ausblicken belohnt.
Dieser kleine Stromer hatte sich in den Schatten einer Torausfahrt verzogen. Ist der nicht knuddelig?
Es folgen noch ein paar Impressionen aus der "Stadt am Berg", wie Chorio auch gern bezeichnet wird.
Oberhalb der Stadt zeugen einige baufällige und z.T. eingefallene Häuser von den Zeiten als Symi um die 30 000 Einwohner hatte. Aktuell sind es etwa 2 500.
Zwischen den Mauerresten entdeckten wir vielfältiges Leben, wie diese wunderschöne Gemeine Drachenwurz (Dracunculus vulgaris).
Zu unserer großen Freude stießen wir wieder auf den bereits auf Rhodos beobachteten Hardun, der hier auf einer Treppenstufe für die Fotosession possiert.
Nachdem wir Chorio erkundet hatten, wanderten wir über einen romantischen und gut zu gehenden Weg in die benachbarte Marathunda-Bucht.
Farbenfroh blühten die Sträucher am Wegesrand.
Auf den besonnten Steinen konnten wir während unserer Wanderung zwei hübsche Eidechsen entdecken.
Eine davon war möglicherweise die Südwestanatolische Eidechse (Anatololacerta pelasgiana). Allerdings mit einem großen CF.
Bei der nächsten kann ich wohl das cf. weglassen. Europäisches Schlangenauge (Ophisops elegans).
In der macchiaähnlichen Vegetation fielen mir besonders einige gelbgrüne Sträucher auf, die ich etwas genauer anschaute.
Zu meiner Überraschung stellte sich der Strauch als Wolfmilch heraus, und zwar als Dornbusch-Wolfsmilch (Euphorbia acanthotamnos).
Dass es gelbblühenden Salbei gibt, war wie vieles auf der Reise neu für mich! Gelber oder Klebriger Salbei (Salvia glutinosa).Da war wohl der Wunsch Vater des Gedankens! Dank abeja weiß ich nun, dass es sich um ein Brandkraut handelt, entweder das Strauchige oder das Kreta-Brandkraut.
(Phlomis fruticosa / cretica).
Ein Highlight der Tour war mein einziger Orchideenfund des Urlaubes. Heiliges Knabenkraut (Orchis sancta).
Solche Inschriften machen dem ausgetrockneten und hungrigen Wanderer natürlich Mut und mobilisieren letzte Kräfte!
In der Bucht angekommen, empfing uns ein kleiner Badestrand und natürlich die angekündigte Taverne.
Neben gekühlten Getränken gab es zur Stärkung diesen kleinen appetitlichen Happen.
Soweit der erste Teil meiner Reisenotizen. Der zweite Teil folgt sofort.
Und natürlich dürfen mich alle, die noch Lust auf die Ägäis haben, gern wieder begleiten.
Liebe Grüße vom Nobi