Baumpilz? Aliens?

Es gibt 19 Antworten in diesem Thema, welches 12.328 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Baumkriecher.

  • Hallo, liebe Pilzfreunde!
    Vielleicht könnt Ihr mir helfen.
    Auf meinem Lebensbaum, Thuja irgendwas (konnte ich bisher noch nicht genau bestimmen) wächst etwas, das aussieht, als käme es von einem anderen Stern. Der ganze Baum ist davon übersät. Ist das wohl ein Pilz?

  • Hallo,


    herzlich Willkommen im Forum fifilenium!


    Du bist mit diesem "Alien" nicht alleine auf dieser Welt, denn ich wollte diesen Pilz auch gerade in Forum stellen!!


    Ich habe ihn am Sonntag auch auf (vermutlich) Thuja gefunden und auch bei mir war der ganze Baum voll. Es gab kaum einen Ast der ihn nicht oben hatte. Interessant war, dass es an dem Tag geregnet hat und die Fruchtkörper, die feucht genug waren, gallertig-wabbelig waren und die trockenen Fruchtkörper waren mit gelbem Pulver bestäubt (vermutlich Sporenpulver). Die alten Pilze konnte man vom Ast herunterschütteln.
    Ich habe es leider verpasst die Fruchtkörper zu mikroskopieren...


    Aber so ein Massenvorkommen habe ich auch noch nicht erlebt. Es hatte schon was ekeliges an sich <X.


    Hoffentlich kennt wer diesen Pilz, ich wüsste nur zu gerne, was das für einer ist.




    Schöne Grüsse
    Gernot

  • Buäh, vielleicht ist es ja auch gar kein Pilz......Jedenfalls stirbt der Baum davon, die Nadeln werde einfach gelb und ich habe schon die Hälfte des Baumes absägen müssen.. Ich habe das schon letztes Jahr bemerkt, allerdings nur als braune Kruste auf der Borke und nicht als gallertartiges Wabbelzeugs. Ekelig ist gar kein Ausdruck. Durch den Regen ist die Hälfte davon auf den Boden gefallen und ich frage mich, ob ich damit den Boden verseuche.....
    Schöne Grüße,
    Felicitas

  • Hallo fifilenium,


    zunächst einmal herzlich willkommen im Forum.


    Auch wenn man ´s gerne glauben will - mit Aliens haben deine Gebilde nichts zu tun, sondern mit Rostpilzen. Die gelben, schwabbeligen Dinger stellen die Sporangien des Birnen - Gitterrostes dar. Genau genommen gibt es hier zwei Arten die nur mikroskopisch auseinander gehalten werden können. Je nach Art siedelt er zuerst an Wachholderarten oder Sadebaum und wechselt später auf den Birnbaum über. Befallene Birnbäume sind gut an den mit gelben Flecken übersäten Blättern zu erkennen.


    Deine Wirtsangabe ( Thuja ) kann meiner Ansicht nach nicht stimmen. Weiter Infos erhälst du im Spezialforum über Phytoparasitische Pilze. Dort wurde die Art gerade von wenigen Tagen diskutiert. Hier der Link


    sbb.cgi?&a=show&forum=13&show=276


    Gruß
    Harry

  • Hallo Harry,


    dank dir wieder einmal was dazu gelernt ;).


    Jetzt hab` ich aber noch eine Frage: Wie kann man unseren Pilz (Birnen-Gitterrost) vom sehr ähnlichen Wacholderrost (Gymnosporangium clavariaeforme) unterscheiden?


    Schöne Grüsse
    Gernot

  • Hallo Harry,
    vielen,vielen Dank für die Hilfe. Aber der Wirt ist wirklich keine Birne, sondern ein Nadelgehölz. Ich denke, das ist wirklich eher ein Wacholderrost oder ähnliches. Nochmals danke. Wenn ich jetzt noch wüßte, was ich dagegen tun kann, wäre ich glücklicher...
    Ich wünsche noch einen schönen Abend!
    Schöne Grüße,
    Felicitas

  • Hallo Felicitas,


    der Birnen-Gitterrost kommt keineswegs immer an Birne vor! So funktioniert der Kreislauf: Der Birnen-Gitterrost bildet an Wacholder (!) seine ersten Sporenlager (das sind die Dinger, die du und ich gezeigt haben), die durchaus mehrjährig sein können. Von dort verteilt der Pilz seine Sporen, die dann an Birnbäume gelangen. Die auf der Birne vorkommenden Fruchtkörper bilden auch wieder Sporen. Und alle Jahre wieder werden die Sporen der auf Wacholder vorkommenden Pilze auf andere Birnbäume übertragen. Ein perfekter Kreislauf eben...


    Zitat von fifilenium

    Wenn ich jetzt noch wüßte, was ich dagegen tun kann, wäre ich glücklicher...


    Ich bin jetzt zwar kein Experte, aber ich vermute, dass dein Baum nicht mehr wirklich zu retten sein wird. Wenn du versuchst, jeden Ast einzeln abzuschneiden, ist vom Baum bald nichts mehr übrig. Also sei ein Pilzfreund und lass` den Pilz auf deinem Baum.


    Schöne Grüsse
    Gernot

  • Hallo Felicitas,


    sicher jetzt im Frühjahr ist der Dicaryontenwirt wohl eine Wachholderart. Auf ihm werden die gelben Sporangien gebildet die ihrerseits die Teleutosporen ausbilden. Diese Sporen infizieren erst später den Haplontenwirt Birne. Achte mal in einem Umkreis von ca. 500 m auf Birnbäume, die gelben Flecken sind auf den Blättern so ab Ende Mai nicht zu übersehen.


    Wir haben hier also einen Pilz der auf seinen unterschiedlichen Wirten vollkommen anders aussieht.


    Gruß
    Harry

  • Hallo Gernot,


    Zitat von Pete Longhorn


    Hallo Harry,


    Jetzt hab` ich aber noch eine Frage: Wie kann man unseren Pilz (Birnen-Gitterrost) vom sehr ähnlichen Wacholderrost (Gymnosporangium clavariaeforme) unterscheiden?


    Schöne Grüsse
    Gernot


    Folge am besten oben angegebenem Link. Die Spezialisten haben es dort ganz gut erklärt.


    Gruß
    Harry

  • Hallo Gernot,
    ich habe keine Birnen mehr im Garten. Ein Baum mit Rost ist vor 6 Jahren gefällt worden. Der "Thujawacholder" ist schon sehr viel älter, insofern habe ich das Problem wohl schon richtig lange......
    Ich habe auch nichts dagegen, den Pilz (auch wenn er alienartig daherkommt) da zu lassen, wo er ist. Die Frage ist nur, ob er auch auf andere Bäume übergeht. Da ich zur Straße hin eine Koniferenhecke habe (an der ich bisher allerdings noch nichts bemerkt habe), bin ich bei dem massigen Befall natürlich etwas ,öh, erschrocken. Ansonsten ist der Pilz ja fast schon ne Attraktion: die Sporangien sind ja mal sowas von schnell entstanden. Vor dem Regen war noch nichts zu sehen. Das ist doch rekordverdächtig!
    Schöne Grüße,
    Felicitas

  • Hallo Harry......
    hier gibt es im Umkreis von 500 m keine Birnenbäume (mehr)...*lach*
    Woher wohl? (hoffentlich kriege ich keine Drohbriefe von den Nachbarn)
    Effizient, der kleine Gitterrost!
    Schöne Grüße,
    Felicitas

  • Hallo Felicitas,


    Zitat von fifilenium


    Die Frage ist nur, ob er auch auf andere Bäume übergeht. Da ich zur Straße hin eine Koniferenhecke habe (an der ich bisher allerdings noch nichts bemerkt habe), bin ich bei dem massigen Befall natürlich etwas ,öh, erschrocken.


    keine Angst, es werden ausschießlich Wacholderarten befallen. Deiner Koniferenhecke droht also keine Gefahr.


    Gruß
    Harry

  • Hallo Felicitas,



    An der Birne werden nur die Blätter befallen.


    Der Gitterrost ist für die Birnbäume zwar ein Stressfaktor, absterben können sie durch den Pilz aber nicht.


    Gruß
    Harry

  • Hallo Harry,
    Danke, danke, danke!
    Jetzt kann ich wieder ruhig mit meinen "kleinen Aliens" im Garten schlafen!
    Und sie bleiben da, wo sie sind und knabbern weiter an dem "Wacholderthuja".
    Versprochen: Ein Herz für Gitterroste!
    Wie schön, daß es Euch Experten gibt.
    Ihr habt mir sehr geholfen.
    Liebe Grüße aus Berlin,
    Felicitas

  • Hallo fifilenium!
    Mit dem Birnen-Gitterrost sollte man nicht so sorglos umgehen. Er ist mit den Pflanzungen von nicht heimischen Wachholderarten bei uns eingeschleppt worden und verbreitet sich überall. Da der Rost vom Wachholder auf die Birnenbäume überspringt, gibt es kaum noch gesunde Birnbäume in unserer Region. Schlimmer: Viele Birnbäume sterben ab. Nach meiner Meinung wäre es sinnvoll, die Wachholdersträucher zu entfernen, damit nicht alle Birnnbäume in den Ortschaften sterben.


    Gruß
    Winfried

  • Hi Winfried, hi Burkhard,


    ich glaube kaum, dass Felicitas euch antworten wird. :cool:


    Lieber Gruß,
    Meinhard


    P.S:
    Aber das Thema ist interessant!

    Erfahrungen sammelt man wie Pilze: einzeln und mit dem Gefühl, dass die Sache nicht ganz geheuer ist.

  • Ihr Vermieter Angabe kann nicht glauben, dass Ihre Stimme. Weitere Informationen erhalten Sie in der Spezial-Forum für Phytoparasitische Pilze hier. Es war genau die Art von Diskussion ein paar Tage. Auch wenn es gerne glauben möchten mit Ihrem Unternehmen Ausländern nichts zu tun haben.


  • Ihr Vermieter Angabe kann nicht glauben, dass Ihre Stimme. Weitere Informationen erhalten Sie in der Spezial-Forum für Phytoparasitische Pilze hier. Es war genau die Art von Diskussion ein paar Tage. Auch wenn es gerne glauben möchten mit Ihrem Unternehmen Ausländern nichts zu tun haben.


    Ess niemals einen Fliegenpilz !!!:cool:

  • Hallo Vogti,


    mit Muckenschwamma hat das vermutlich wenig zu tun. Es scheint mir eher eine Übersetzung aus einem Programm zu sein. Vermutlich hat crunchyrocks seine Antwort auf Englisch verfasst, und mit Hilfe eines Programms übersetzt.


    Deshalb wurde auch Aliens mit Ausländer übersetzt.


    Schöne Grüße
    Michael