Knieschonerpilze und Maiperser

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 2.066 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Hallo Mini-pilzfreunde,


    inspiriert durch dieses Forum bin ich jetzt ebenfalls auf Knieschonern unterwegs. Und nachdem ich dann noch meine Brille gereinigt hatte, konnte ich Spannendes erblicken. Vielleicht könnt Ihr bei der Bestimmung helfen.







    Die Konsistenz der 2-3 mm Kügelchen ist ziemlich fest. Der hellgraue Belag lässt sich mit dem Fingernagel wegkratzen, darunter sieht das Pilzlein braun aus. Gefunden auf Buchenholz.


    Und hier mein Mai-Ritterlings-Perser (persönlicher Erstfund). Dank der ausführlichen Diskussion im Forum konnte ich ihn gut bestimmen. Bis hin zur Farbe der Sporen hat alles gestimmt. Der etwas aufdringliche Geruch verschwand nach dem Blanchieren. Ich fand ihn geschmacklich gut, aber etwas fest in der Konsistenz.




    Und wenn sich die Blüten auch noch zurückhalten, wachsen hier inzwischen immerhin die ersten Kräutlein, wie die hübsche Bärwurz. Sie sieht dem Dillkraut ähnlich und schmeckt wie Petersilie mit einer leichten Liebstöcklnote. Verdammt lecker. Die Blüte gehört nicht dazu, da hat sich ein Gras ins Foto geschummelt.



    Liebe Grüße Claudia

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

    Pilzsachverständige findest du hier.

  • Hallo Claudia,


    schöne Minipilzfunde! Leider bin ich nicht die Richtige dafür, dir hier weiter helfen zu können ;)
    Aber Herzlichen Glückwunsch zum Erstfund der Maipilze. Hab meine vorsichtshalber nochmal zum aussporen hingelegt, aber wenn morgen noch alles weiß ist, werde ich wohl auch mal die Geschmacksprobe machen.


    Liebe Grüße
    Rotfüßchen

    "Pilze sind erst einmal nicht anwesend, sie verstecken, verbergen, verschließen und tarnen sich, aber es gibt eine Wahrscheinlichkeit und eine Hoffnung, sie zu finden. Die Suche bedeutet Aufbruch, Verheißung, Abenteuer, und je vergeblicher und erfolgloser der letzte Pilzgang war, desto mehr Spannung, Erfüllung, Belohnung verspricht der nächste." (Hans Helmut Hillrichs: Pilze sammeln)


    Pilzmärchen

  • Hallo Claudia 1


    Erste unbekannte Pilz ,Bilder 1 und 2 ist Mycena spec.
    Zweite Unbekannte Pilz Bilder 3. und 4. ist Entoloma spec .
    Kügelchen sind Hypoxilon fragiform .
    Gratulation an Erstfund Maipilze .


    LG beli !

  • Danke Beli, für die rasche Antwort. Mycena hatte ich auch in Erwägung gezogen, Entoloma hätte ich nicht gedacht. Dass es unter denen so winzige gibt, hatte ich nicht vermutet.
    Ich hatte schon ein paar mal Hypoxilon fragiforme gefunden. Die hatten jedoch eine harte schwarze oder dunkelbraune Oberfläche. Die Funde von gestern hatten eine ganz andere Oberfläche. Vielleicht waren sie noch ganz jung.


    Liebe Grüße Claudia

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

    Pilzsachverständige findest du hier.

    • Offizieller Beitrag

    Moin!


    Ich denke, daß der zweite auch ein Helmling ist. Es gibt zwar durchaus etliche kleine und sehr kleine Rötlinge, aber keiner von denen hat derart gefärbte Lamellenschneiden.
    Sporenabwürfe wären hier wichtig (weil man ja meist nicht von der Lamellenfarbe auf die Sporenfarbe schließen kann), und dann müsste man im Helmlingsfall >einem wirklich kompetenten Schlüssel< folgen. Wobei: Wenn da beim abmachen roter Saft aus dem Stiel kam, wäre die Art sowieso schon klar.



    LG, Pablo.

  • Hallo Claudia,


    die ersten beiden Arten sind beides Helmlinge, wie Pablo ja schon geschrieben hat.


    Die Nr. 1 hat einen stark haarigen Stiel und ziemlich dicht stehende Lamellen, beides sind gute Merkmale für den geschmückten Helmling, Mycena amicta. Wenn noch irgendwo blaugrüne Farben vorhanden waren, wäre die Art endgültig klar. Aber M. amicta kann auch ganz ohne bläuliche und grünliche Farben auskommen.
    Nach Bild könnte evtl. noch M. galopus in Frage kommen, die hätte eine weiße Milch beim Anbrechen. Ich denke aber, dass das auf amicta hinauslaufen wird.
    Edit: Beim zweiten Bild meine ich beim vorderen Exemplar an der Stielbasis grünliche Töne zu sehen, wie sie für amicta typisch sind. Insofern bin ich mir jetzt sehr sicher, dass es Mycena amicta ist.


    Nr. 2 ist mit den grünlichen Farben und den gefärbten Schneiden eindeutig der Grünschneidige Helmling, Mycena viridimarginata. Die Art ist sehr variabel, die Schneiden können von (selten) ungefärbt über sehr schwach gelb über grün bis hin zu dunkel braunroten Farben so ziemlich alles. Wenn man die Art ein paar Mal gesehen hat ist sie in den meisten Fällen sofort und ohne Problem zu bestimmen. M. viridimarginata findet man besonders im Sommer an totem Nadelholz, in den Herbst hinein wird sie immer seltener.


    Viele Grüße,
    Matthias

    Je intensiver man sich mit Pilzen beschäftigt, desto komplizierter wird es, sie zu bestimmen.

    Einmal editiert, zuletzt von Mreul ()

  • Hallo Pablo, hallo Matthias, faszinierend was Ihr aus meinen Fotos herauslesen könnt. Zur Frage nach rotem Saft kann ich nichts sagen Pablo, die Stielchen waren ja so winzig und ich hatte keine Lupe dabei. Danke für den Helmlingsschlüssel. Ich habe mir jetzt erst einmal den Grundkurs zur Pilzbestimmung von Rita Leder besorgt, um das Pilzchinesisch hier im Forum etwas besser zu verstehen. Wenn ich das einigermaßen kapiert habe, kann ich den Helmlingsschlüssel sicher gut gebrauchen.
    Mycena amicta passt ganz genau, Matthias. Den werde ich garantiert wiedererkennen. Bei Mycena viridimarginata scheint die Variationsbreite ja sehr groß zu sein. Da werde ich wohl noch öfter Bestimmungshilfe benötigen.


    Liebe Grüße Claudia

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

    Pilzsachverständige findest du hier.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo!


    Mensch, na klar! ==Gnolm12
    Mycena amicta!
    Matthias Idee bei dem anderen Helmling gefällt mir viel, viel besser: Weil schon die Hutform und Struktur der Hutoberfläche nicht wirklich zum kleinen Bluthelmling (Mycena sanguinolenta) gepasst hätte. :)



    LG; Pablo.