Und schon wieder ein Off-Topic-Reisebericht
Vor ziemlich genau 10 Jahren habe ich mich in Sardinien verliebt und es zu einer meiner 3 Lieblingsinseln erklärt. Weil die Anreise auf dem Land- und Seeweg aber so langwierig und umständlich ist, war ich lange nicht mehr dort. Da ich jedoch so gern mal wieder an und ins Mittelmeer wollte, habe ich mich irgendwann im Februar entschlossen, die Flugreise auf mich zu nehmen. Auf dem Hinflug habe ich noch mit Baldrian gedopt, das wäre aber eigentlich gar nicht nötig gewesen gewesen. Mein großer menschlicher Flugbegleiter saß ca. 20 Sitzreihen entfernt, und der kleine pelzige hatte diesmal vielleicht mehr Angst als ich. Ab den Alpen gab es Bodensicht, und ich habe bis zur Landung fasziniert aus dem Fenster gestarrt.
Jener kleine pelzige hatte auch unseren ersten Aufenthaltsort ausgesucht, San Teodoro an der Ostküste südlich von Olbia. Normalerweise bleibt er meistens in der Unterkunft, aber "seinen" Ort haben wir ihm natürlich gezeigt.
Er heißt eigentlich Theodor, Teddy ist nur eine Abkürzung.
Dieser Strand, feinsandig, weiß und endlos lang, hat durchaus das Zeug zum Traumstrand.
Ich habe ein Faible für flach abfallende Nichtschwimmerstrände, und davon gibt es auf Sardinien einige. In der großen Lagune dahinter sollen Flamingos zuhause sein, nach denen wir intensiv und vergeblich Ausschau gehalten haben.
Mai/Juni finde ich eine sehr angenehme Reisezeit. Die Temperaturen sind im angenehmen Bereich, das Wasser noch erfrischend. Anfang Mai mit 17 º vielleicht sogar eher etwas zu erfrischend, aber ich habe mich trotzdem jeden Tag mindestens einmal hineingetraut, in der zweiten Wochen mit steigenden Temperaturen auch mehrmals täglich und ausgiebiger. Sehr windig kann es auch gelegentlich sein, wir hatten zwei Tage Starkwind, bei dem man am Strand gesandstrahlt wurde. Feinsandige Strände mit großer Windangriffsfläche sind doch nicht immer von Vorteil
Ein weiterer Strand in der Nähe in geschützterer Lage, ebenso feinsandig und flach abfallend, ist die Cala Brandinchi.
Die Orte, die wir besucht haben, sind durchaus stark touristisch geprägt. Aber je früher im Jahr, mit desto weniger anderen Touristen teilt man die Insel. Die kann um diese Zeit noch grün sein oder auch eher gelb und steppenartig, je nach Niederschlagsmengen im Frühjahr. In diesem Jahr war es die gelbe Variante, saftiges Grün nur noch auf bewässerten Flächen und einigen natürlichen Feuchtwiesen. Pilze machten sich dann wie zu erwarten rar, aber es blüht alles mögliche.
In den Gärten z.B. dieser extrem stark duftende Strauch, könnte das Jasmin sein?
Am Wegesrand sieht man viel gelbe Margariten und blühende Feigenkakteen.
In den Dünen blüht gelber Hornmohn, hier mit Klatschmohn und Stranddisteln, die noch nicht ganz soweit sind.
Auch blauvioletter kugeliger Lauch fühlt sich in der Nähe wohl, gehört aber wohl nicht unbedingt dorthin, falls mein Bestimmungsversuch als Allium caerulum zutrifft.
Überhaupt ist wohl einiges aus Gärten ausgebüxt. Verwilderte Passionsblumen sahen wir des öfteren, Kakteen außer den Feigenkakteen sonst eher nicht.
Auch die Calla, die später unseren Tisch zierte, stammt aus der Nähe von Gärten, wuchs aber eindeutig außerhalb davon.
Für die Fauna war ich immer wieder zu langsam mit der Kamera. Möwen, Nebelkrähen und Eidechsen hat Nobi in seinen tollen Ägäis-Beiträgen so perfekt porträtiert, dass ich lieber darauf verweise:
https://www.pilzforum.eu/board…-symi-perle-der-aegaeis-1
https://www.pilzforum.eu/board…-symi-perle-der-aegaeis-2
Die letzten Tage haben wir im Norden der Insel verbracht, der wieder ganz anders ist als die bzw. der mir bekannte Teil der Ostküste, aber mindestens ebenso schön. Fortsetzung folgt...
LG, Craterelle